RL West: Sportfreunde Lotte brechen "Wintermeister-Fluch"

1084 Treffer in 380 Spielen - 19 Eigentore

Insgesamt sahen die 455.335 Zuschauer in der Saison 2012/2013 exakt 1.084 Treffer in 380 Spielen und damit rund 2,85 Tore im Schnitt. Die häufigsten Ergebnisse waren ein 1:0 bzw. 2:0 (je 58 Mal), gefolgt vom 2:1 (56 Mal). Die meisten Treffer fielen dabei zwischen der 75. und 90 Minute (224). 19 "Unglücksraben" verewigten sich in der Eigentor-Statistik.

Die meisten Besucher (13.145) kamen zum Saisoneröffnungsspiel zwischen Rot-Weiß Oberhausen gegen Rot-Weiss Essen (2:4). Nur noch dreimal wurde danach die Marke von 10.000 Zuschauern geknackt, jedes Mal ebenfalls mit Beteiligung von RWE.

Rot-Weiss Essen mit großem Abstand Zuschauer-Krösus

Die Rot-Weissen waren mit einem Zuschauerschnitt von 8007 Besuchern wieder einmal der Zuschauer-Krösus und ließen dabei sämtliche weiteren 92 Regionalligisten hinter sich. Nordost-Meister RB Leipzig (7563) kam den Essenern deutschlandweit noch am nächsten. Der ehemalige Deutsche Meister (1955) und DFB-Pokalsieger (1953) von der Essener Hafenstraße legte gegenüber dem Vorjahr (6827) noch deutlich zu. Die Einweihung des neuen Stadions Essen und die positive sportliche Entwicklung (am Ende Platz vier) trugen dazu bei. In der Zuschauerstatistik im Westen folgten mit Rot-Weiß Oberhausen (2688), den Sportfreunde Siegen (1651) und Viktoria Köln (1502) drei weitere Traditionsvereine. Als beste U 23-Mannschaft landete Bayer 04 Leverkusen (481) auf Rang elf.

Am wenigsten Zuschauer zogen die Zweitvertretungen des VfL Bochum (318 Besucher pro Partie) und des MSV Duisburg (348) an. Den drittschlechtesten Wert weist der Tabellensiebte Borussia Mönchengladbach U 23 auf. Exakt 7389 Fans kamen zu den 19 Heimspielen, was einen Schnitt von 389 Zuschauern pro Partie ausmacht.

Sportfreunde Lotte die erfolgreichste Heimmannschaft

Die Sportfreunde Lotte legten nicht nur die längsten Positivserien hin (neun Siege hintereinander, 23 Spiele in Folge ohne Niederlage), sondern waren auch die erfolgreichste Heimmannschaft der Liga. 51 der insgesamt 86 Punkte holte der "Stolz des Tecklenburger Landes" in der heimischen Arena und legte damit den Grundstein für die Meisterschaft. Das 1:0 gegen Rot-Weiss Essen am vorletzten Spieltag, mit dem der Titelgewinn unter Dach und Fach gebracht wurde, war der 16. Heimsieg im 19. Spiel. Keine andere Mannschaft gewann vor eigenem Publikum so viele Partien. Hinzu kamen drei Unentschieden. In der Heimtabelle folgten Fortuna Köln (40 Zähler), Rot-Weiss Essen (39) und die Sportfreunde Siegen (35.).



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Den "Wintermeister-Fluch" gebrochen, den Aufstieg in die 3. Liga jedoch verpasst: In der fünften Saison der Regionalliga West seit der Wiedereinführung der Spielklasse zu Beginn der Saison 2008/2009 schafften die Sportfreunde Lotte als erster Verein das Kunststück, an der Tabellenspitze zu überwintern und am Saisonende auch als Meister ins Ziel zu kommen. Damit sicherte sich die Mannschaft von Trainer Maik Walpurgis, die in den vergangenen Jahren am 1. FC Saarbrücken, Preußen Münster und Borussia Dortmund II gescheitert war, nach drei vergeblichen Anläufen erstmals die Meisterschaft.

Aber trotz der Rekordpunktzahl von 86 Zählern verpassten die Sportfreunde vom Lotter-Kreuz, die ihre ärgsten Verfolger SC Fortuna Köln (79) und FC Schalke 04 II (68) in der Liga deutlich in die Schranken gewiesen hatten, in den Relegationsspielen gegen Nordost-Meister RB Leipzig (0:2/2:2 nach Verlängerung) hauchdünn den ersehnten Sprung in die 3. Liga und müssen in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf nehmen. "Es ist schon bitter, dass wir unsere sensationelle Saisonleistung nicht mit dem Aufstieg krönen konnten", so Walpurgis. "Wir haben RB Leipzig einen großen Kampf geboten und mit dem Favoriten auf Augenhöhe gespielt. Letztlich waren es nur Nuancen, die den Ausschlag gegeben haben."

Fortuna Köln bester Vizemeister aller Zeiten

Hinter Staffelmeister Lotte drückte mit etwas Abstand der langjährige Zweitligist Fortuna Köln der Liga seinen Stempel auf. Die Fortuna, die in der Vorsaison nach 36 Spielen mit 53 Zählern lediglich auf den siebten Tabellenplatz gelandet war, zeigte sich stark verbessert und kristallisierte sich am Ende als einziger ernstzunehmender Konkurrent für den Ligaprimus heraus. Mit 79 Punkten avancierten die Domstädter von Trainer Uwe Koschinat zum besten Vizemeister aller Zeiten.

Enttäuschend blieb dagegen das Abschneiden des Stadtrivalen FC Viktoria Köln (61). Die Schwarz-Weiß-Roten, die als Aufstiegsfavorit Nummer eins in die Saison gestartet waren und mit nur einem Punkt Rückstand auf Lotte überwintert hatten, fielen in der Abschlusstabelle auf noch hinter Rot-Weiss Essen (66 Punkte) und den besten Neuling Sportfreunde Siegen (64) auf den sechsten Tabellenplatz zurück. Der Rückstand auf die Spitze wuchs in der Rückserie auf satte 25 Punkte an.

WSV und Bochumer Reserve als "Remiskönige"

Die größten Sprünge in der Tabelle machten nach der Winterpause die U 23-Mannschaften von Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach. Die Fortuna, nach der ersten Serie mit nur 14 Punkten noch abgeschlagenes Schlusslicht, rückte mit 33 Zählern aus 19 Spielen im neuen Jahr noch auf Rang zwölf vor und sicherte den sportlichen Klassenverbleib. Eine noch bessere Rückrunde legten die "Fohlen" aus Mönchengladbach hin. Die Mannschaft von Trainer Sven Demandt holte nach der Winterpause sogar 36 Zähler aus 18 Partien und verbesserte sich gleich um acht Plätze auf Rang sieben.

Mit insgesamt 13 Unentschieden teilen sich der Wuppertaler SV und die Zweitvertretung des VfL Bochum den Titel der "Remiskönige". Mit gerade einmal vier Punkteteilungen kam Fortuna Köln aus, an jeweils fünf Unentschieden waren Rot-Weiß Oberhausen und Schlusslicht FC Kray beteiligt.

1084 Treffer in 380 Spielen - 19 Eigentore

Insgesamt sahen die 455.335 Zuschauer in der Saison 2012/2013 exakt 1.084 Treffer in 380 Spielen und damit rund 2,85 Tore im Schnitt. Die häufigsten Ergebnisse waren ein 1:0 bzw. 2:0 (je 58 Mal), gefolgt vom 2:1 (56 Mal). Die meisten Treffer fielen dabei zwischen der 75. und 90 Minute (224). 19 "Unglücksraben" verewigten sich in der Eigentor-Statistik.

Die meisten Besucher (13.145) kamen zum Saisoneröffnungsspiel zwischen Rot-Weiß Oberhausen gegen Rot-Weiss Essen (2:4). Nur noch dreimal wurde danach die Marke von 10.000 Zuschauern geknackt, jedes Mal ebenfalls mit Beteiligung von RWE.

Rot-Weiss Essen mit großem Abstand Zuschauer-Krösus

Die Rot-Weissen waren mit einem Zuschauerschnitt von 8007 Besuchern wieder einmal der Zuschauer-Krösus und ließen dabei sämtliche weiteren 92 Regionalligisten hinter sich. Nordost-Meister RB Leipzig (7563) kam den Essenern deutschlandweit noch am nächsten. Der ehemalige Deutsche Meister (1955) und DFB-Pokalsieger (1953) von der Essener Hafenstraße legte gegenüber dem Vorjahr (6827) noch deutlich zu. Die Einweihung des neuen Stadions Essen und die positive sportliche Entwicklung (am Ende Platz vier) trugen dazu bei. In der Zuschauerstatistik im Westen folgten mit Rot-Weiß Oberhausen (2688), den Sportfreunde Siegen (1651) und Viktoria Köln (1502) drei weitere Traditionsvereine. Als beste U 23-Mannschaft landete Bayer 04 Leverkusen (481) auf Rang elf.

Am wenigsten Zuschauer zogen die Zweitvertretungen des VfL Bochum (318 Besucher pro Partie) und des MSV Duisburg (348) an. Den drittschlechtesten Wert weist der Tabellensiebte Borussia Mönchengladbach U 23 auf. Exakt 7389 Fans kamen zu den 19 Heimspielen, was einen Schnitt von 389 Zuschauern pro Partie ausmacht.

Sportfreunde Lotte die erfolgreichste Heimmannschaft

Die Sportfreunde Lotte legten nicht nur die längsten Positivserien hin (neun Siege hintereinander, 23 Spiele in Folge ohne Niederlage), sondern waren auch die erfolgreichste Heimmannschaft der Liga. 51 der insgesamt 86 Punkte holte der "Stolz des Tecklenburger Landes" in der heimischen Arena und legte damit den Grundstein für die Meisterschaft. Das 1:0 gegen Rot-Weiss Essen am vorletzten Spieltag, mit dem der Titelgewinn unter Dach und Fach gebracht wurde, war der 16. Heimsieg im 19. Spiel. Keine andere Mannschaft gewann vor eigenem Publikum so viele Partien. Hinzu kamen drei Unentschieden. In der Heimtabelle folgten Fortuna Köln (40 Zähler), Rot-Weiss Essen (39) und die Sportfreunde Siegen (35.).

Die wenigsten Punkte vor eigenem Publikum sammelte die U 23 von Fortuna Düsseldorf (18), die nur vier Heimspiele für sich entscheiden konnte. Umso erstaunlicher, dass die Mannschaft von Fortuna-Trainer Taskin Aksoy in der Abschlusstabelle noch den zwölften Tabellenplatz belegte. Der VfB Hüls stieg ab, obwohl er vor eigenem Publikum immerhin neunmal siegte und 30 Zähler sammelte (Platz zehn in der Heimtabelle). Der VfL Bochum II (26), der Wuppertaler SV (24), der SC Verl, die SSVg Velbert, der MSV Duisburg II (alle 23), der 1. FC Köln II (22) und der FC Kray (20) gewannen jeweils nur sechs von 19 Heimspielen.

Die kleinen "Zebras" auswärts ein gern gesehener Gast

Auf fremden Plätzen war vor allem die U 23 des MSV Duisburg ein gern gesehener Gast. Elf Zähler bedeuteten den letzten Rang in der Auswärtstabelle. Nur einen Punkt mehr holten die Mitaufsteiger FC Kray und VfB Hüls. Auch bei den höchsten Auswärtsniederlagen waren die Krayer mehrmals vertreten. Beim 0:6 bei Borussia Mönchengladbach II, dem 1:6 bei Viktoria Köln und dem 2:7 beim Staffelmeister aus Lotte kam die Mannschaft von Kray-Trainer Dirk Wißel gleich dreimal mächtig unter die Räder.

Das stärkste Team in der Fremde stellte Vizemeister Fortuna Köln. Auf des Gegners Platz holten die Kölner 39 Punkte und lagen in dieser Statistik vier Zähler vor dem Staffelmeister Sportfreunde Lotte, der zwar nur viermal verlor (die Fortuna sechsmal), aber auch "nur" zehn Auswärtsspiele gewinnen konnte, während die Fortuna 13 Mal drei Zähler entführte.

Top-Torjäger Sven Michel trifft für zwei Vereine

Mit insgesamt 20 Saisontoren, die er für zwei Vereine erzielte (14 in der Hinserie für die Sportfreunde Siegen, sechs nach der Winterpause für Borussia Mönchengladbachs U 23) sicherte sich Sven Michel die Torjägerkrone in der Regionalliga West. Damit behielt er gegenüber Christian Erwig (19), der damit allein satte 39,5 Prozent aller Treffer des VfB Hüls (48) erzielte, knapp die Nase vorn. Den dritten Platz sicherte sich Thomas Kraus von Fortuna Köln. Der 26-Jährige erzielte in 38 Spielen 17 Tore für die Domstädter.

Kurios: Vom Staffelmeister Sportfreunde Lotte, der mit 70 Treffern nach Viktoria Köln (75) die zweitmeisten Tore aller West-Regionalligisten erzielte, ist kein Spieler auf den ersten zehn Plätzen der Torjägerliste zu finden. Lottes bester Angreifer Aleksandar Kotuljac belegt mit elf Treffern gerade einmal Platz 16. Die meisten Tore in einer Partie gelangen Guiseppe Pisano (Borussia Mönchengladbach II). Der 25-Jährige erzielte in der Partie bei Rot-Weiss Essen (6:1) innerhalb von 36 Minuten vier Treffer.

Kölner "Geißböcke" fahren 9:0-Rekordsieg ein

Den höchsten Saisonsieg fuhr der sportliche Absteiger 1. FC Köln II beim 9:0 am 36. Spieltag gegen die Zweitvertretung des MSV Duisburg ein und stellte damit auch eine neue Bestmarke für die Regionalliga West auf. Neben diesem Katersieg gehörten das 7:2 der Sportfreunde Lotte gegen FC Kray und das turbulente 4:4 zwischen Viktoria Köln und dem SV Bergisch Gladbach 09 zu den torreichsten Spielen der Saison.

Nervenstärke vom Elfmeterpunkt bewies Volkan Okumak, der in der Winterpause vom VfB Hüls zum SC Wiedenbrück 2000 wechselte. Der 23-jährige Deutsch-Türke verwandelte für Wiedenbrück sechs von sieben Strafstößen. "Mr. Zuverlässig" war jedoch sein Teamkollege Soner Dayangan, der alle vier Elfmeter verwandelte. Insgesamt bekam der SC Wiedenbrück 15 Strafstöße zugesprochen, von denen zwölf verwandelt wurden. Den zweithöchsten Wert in dieser Statistik erreichte die U 23 des FC Schalke 04 II, die allerdings nur sieben von zehn Elfmetern in Tore ummünzen konnte.

Torhüter Lenz und Rantzow die einzigen "Dauerbrenner"

Mit Marco Kaminiski (SC Verl), Julian Riedel (Bayer 04 Leverkusen II), Kevin Kehrmann (FC Kray), Tobias Rantzow (VfB Hüls) und Manuel Lenz (SSVg Velbert) absolvierten fünf Spieler alle 38 Partien für ihre Vereine. Die einzigen "Dauerbrenner" waren allerdings die Torhüter Lenz und Rantzow, die in allen Saisonspielen auch über die vollen 90 Minuten zwischen den Pfosten standen.

Unangenehm aufgefallen ist in der abgelaufenen Saison MSV Duisburgs Klaus Gjasula. Gleich zweimal sah der 23-Jährige Innenverteidiger die Rote und noch dazu einmal die "Ampelkarte". Mit insgesamt sieben Roten und vier Gelb-Roten Karten rangiert jedoch der FC Viktoria Köln am Ende der Fairplay-Tabelle. Ebenfalls elf Platzverweise (sechsmal Rot/fünfmal Gelb-Rote) handelten sich Spieler des FC Kray ein.

Zwölf Trainerwechsel bei nur sieben Vereinen

Bei sieben Vereinen gab es in der abgelaufenen Saison insgesamt zwölf Trainerwechsel. Beim Wuppertaler SV und Viktoria Köln drehte sich der Trainerstuhl am schnellsten. Mit Jörg Jung, Hans-Günter Bruns, Peter Radojewski und zuletzt Reinhold Fanz kamen die Bergischen ebenso auf vier Trainer wie die Viktoria mit Heiko Scholz, Wolfgang Jerat, Ralf Aussem und zuletzt Franz Wunderlich.

Ex-Nationalspieler Bruns, der nach seiner Entlassung in Wuppertal für die SSVg Velbert tätig war, führte den Aufsteiger nach der Beurlaubung von Lars Leese und der Interimslösung Jürgen Zabinski noch zum Klassenverbleib. Unter der Regie des 58-Jährigen holten die Velberter aus den letzten acht Spielen vier Siege und zwei Unentschieden.

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Schneider führt Wiedenbrück aus der Abstiegszone

Die größte positive Wirkung zeigte der Trainerwechsel beim SC Wiedenbrück 2000. Als Markus Reiter nach dem 16. Spieltag gehen musste, rangierten die Ostwestfalen auf dem 18. Tabellenplatz. Nachfolger Theo Schneider führte den SCW dank einer fulminanten Aufholjagd aus der Abstiegsregion bis auf den neunten Tabellenplatz.

Beim 1. FC Köln II übernahm Nachwuchsleiter Stephan Engels für Dirk Lottner, konnte den sportlichen Abstieg aber nicht mehr verhindern. Trotzdem werden die "Geißböcke" wohl in der Liga bleiben, weil aus der Mittelrheinliga kein Verein aufsteigt und der Wuppertaler SV nach seinem Insolvenzantrag einen Neuanfang in der Oberliga Niederrhein starten will.

Manfred Wölpper (MSV Duisburg II) musste nach der 0:9-Klatsche bei der Kölner Zweitvertretung seinen Hut nehmen und wurde für die letzten beide Spiele von "Zebra"-Nachwuchskoordinator Uwe Schubert ersetzt. Bei Rot-Weiß Oberhausen wurde U 23-Trainer Peter Kunkel nach dem Rücktritt von Mario Basler zum Cheftrainer befördert.