RL West: Fortuna Köln fehlt nur ein Punkt zur Herbstmeisterschaft

Eine witterungsbedingte Spielabsage gibt es dagegen auch in der Regionalliga West. Die Partie zwischen dem KFC Uerdingen 05 und dem Tabellenvorletzten SSVg. Verlbert fällt aufgrund von anhaltender Schneefällt aus.

[mspw]


Der SC Fortuna Köln, Tabellenführer der Regionalliga West, will ab 14 Uhr zum Hinrundenabschluss am 19. Spieltag im Spitzenspiel bei der viertplatzierten U 23 von Fortuna Düsseldorf den Gewinn der Herbstmeisterschaft endgültig unter Dach und Fach bringen. Bei einem Drei-Punkte-Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger Sportfreunde Lotte würde den Kölnern dafür in der NRW-Landeshauptstadt schon ein Remis reichen.

Dabei treffen am Flinger Broich zwei "Serientäter" aufeinander. Die Gäste aus der Domstadt haben ihre letzten fünf Partien allesamt gewonnen und sind seit insgesamt sechs Spieltagen unbesiegt. Die Düsseldorfer Reserve hatte vor dem Fortuna-Duell jedoch sogar elfmal hintereinander nicht verloren und außerdem in der abgelaufenen Saison gleich zweimal im direkten Vergleich die Oberhand (2:0/1:0) behalten. Das hat auch Kölns Trainer Uwe Koschinat nicht vergessen. "Diesmal wollen wir es besser machen", sagt der 42-Jährige zu DFB.de, zeigt allerdings vor den Gastgebern einigen Respekt. "Ich ziehe den Hut vor der Arbeit, die bei der Düsseldorfer U 23 geleistet wird. Die Mannschaft hatte bereits in der abgelaufenen Restrunde angedeutet, zu welchen Leistungen sie in der Lage ist. Daran hat sie nahtlos angeknüpft. In dieser Saison präsentiert sich die Fortuna-Reserve als Spitzenmannschaft, die nur schwer zu schlagen ist", so Koschinat.

Verzichten muss Koschinat neben dem Langzeitverletzten Ozan Yilmaz (Beckenbruch) wohl auch auf Michael Kessel (Wade). Dafür gehört Tobias Fink nach seiner Verletzungspause erstmals wieder zum Aufgebot. Bei den Düsseldorfern muss Trainer Taskin Aksoy ebenfalls Umstellungen vornehmen, weil Top-Torschütze Eren Taskin (acht Saisontreffer) beim 4:2 gegen die Schalker U 23 die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.

Seine Chance auf die Herbstmeisterschaft will der Tabellenzweite Sportfreunde Lotte zeitgleich mit einem Auswärtssieg bei der abstiegsbedrohten U 23 des VfL Bochum wahren. Kevin Freiberger, mit neun Saisontreffern Lottes erfolgreichster Torschütze, und Ersatztorhüter David Buchholz treffen dabei auf ihren ehemaligen Verein.

Insgesamt ist die sportliche Bilanz zwischen beiden Mannschaften nach 18 Partien zwar mit sieben Siegen für Lotte, sechs Unentschieden und fünf Bochumer Erfolgen recht ausgeglichen. Der letzte Dreier für den VfL liegt allerdings schon mehr als fünfeinhalb Jahre zurück (2:1 im März 2008, damals noch in der Oberliga Westfalen). Seitdem setzten sich die Sportfreunde fünfmal durch, in fünf weiteren Begegnungen gab es keinen Sieger. Nach sechs Niederlagen aus den vergangenen sieben Partien rangiert die VfL-Reserve auf einem Abstiegsplatz, die Gäste aus Lotte zeigten sich zuletzt von der ersten Saisonniederlage (1:2 bei Rot-Weiss Essen) gut erholt und hielten mit dem 1:0 gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach Anschluss an die Tabellenspitze.

Wegen des anhaltenden Schneefalls fällt das ebenfalls für Samstag geplante Traditionsduell zwischen den Sportfreunden Siegen und Rot-Weiss Essen aus. Auch das Kölner Derby zwischen der Viktoria und der Zweitvertretung des 1. FC kann nicht stattfinden. Das Spiel wird am 21. Dezember nachgeholt (ab 14 Uhr).

Wiedersehen für RWO-Trainer Kunkel mit Langzeit-Klub

Tradition pur verspricht heute (ab 14 Uhr) das Duell der beiden ehemaligen Bundesligisten Rot-Weiß Oberhausen und SG Wattenscheid 09. Erstmals seit der Regionalliga-Saison 2005/2006 stehen sich die beiden Vereine wieder gegenüber, damals blieben die Wattenscheider unbesiegt (1:1, 3:1).

Aktuell verläuft der Trend gegensätzlich. Während die Oberhausener "Kleeblätter" mit drei Siegen hintereinander wieder in die obere Tabellenhälfte vorgerückt sind, rutschten die Lohrheide-Kicker durch drei Partien ohne Sieg (zwei Punkte) auf einen Abstiegsplatz ab.

Eine besondere Partie ist das Duell zwischen Rot-Weiß und Schwarz-Weiß für Oberhausens Trainer Peter Kunkel, der seine sportliche Heimat für mehr als 25 Jahre in Wattenscheid hatte. Der 57-Jährige war bei den "09-ern" lange Zeit Zweitliga-Profi sowie später unter anderem U 23-, Co- und schließlich Cheftrainer.

Den Aufwärtstrend von drei Spielen ohne Niederlage (sieben Punkte) will Alemannia Aachen zeitgleich gegen die U 23 des FC Schalke 04 fortsetzen. Zum ersten Mal überhaupt stehen sich diese beiden Mannschaften in einem Pflichtspiel gegenüber. Dabei muss Alemannia-Trainer Peter Schubert ohne die verletzten Dennis Dowidat und Florian Abel auskommen.

Für die Aachener Fans gibt es ein Wiedersehen mit den Schalker Spielern Olivier Caillas, Dario Schumacher und Robert Leipertz, die früher für die Alemannia gekickt hatten. Schumacher und Leipertz, der unter der Woche beim 1:1 im Nachholspiel bei der U 23 von Bayer 04 Leverkusen seinen zehnten Saisontreffer erzielte, waren sogar erst vor Saisonbeginn von den Schwarz-Gelben nach Gelsenkirchen gewechselt. Für die "Knappen" war das Remis in Leverkusen der erste Punktgewinn nach zuvor drei Niederlagen.

Ihr zweites Heimspiel innerhalb von nur vier Tagen bestreitet die U 23 von Bayer 04 Leverkusen bereits ab 13 Uhr gegen den SC Verl. Im fünften Versuch soll es für die Mannschaft von Bayer-Trainer Ralf Minge möglichst mit dem fünften Saisonsieg klappen, um sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen.

Die Gäste aus Ostwestfalen präsentieren sich seit Wochen in bestechender Form, holten 13 von 15 möglichen Punkten aus ihren vergangenen fünf Partien. Kein Wunder, dass der neue Verler Trainer Andreas Golombek mit dem Verlauf der Hinserie sehr zufrieden ist. "Ein neuer Trainer bringt neue Ideen mit. Bis die Mannschaft diese zu 100 Prozent umsetzen kann, dauert es. Mittlerweile hat meine Arbeit gefruchtet", so der Ex-Profi zu DFB.de. "Wir sind cleverer geworden und kassieren nicht mehr so viele unnötige Gegentore." Seine Bestbesetzung kann Golombek in Leverkusen allerdings nicht aufbieten. Sascha Brinker laboriert an einem Muskelfaserriss, Robert Mainka plagt sich mit Adduktorenproblemen herum und Ismail Budak fehlt den Verlern wegen eines Bänderrisses.

Wiedenbrück hilft im Nachbarschaftsduell nur ein Sieg

Theo Schneider, Trainer des Tabellenletzten SC Wiedenbrück 2000, gibt sich vor dem letzten Hinrundenspiel am Sonntag (ab 15 Uhr) gegen den direkten Abstiegskonkurrenten und Lokalrivalen SV Lippstadt 08 keinen Illusionen mehr hin. "Wir müssen gegen Lippstadt ein Erfolgserlebnis einfahren, um die Hoffnung aufrecht zu erhalten", sagt Schneider im Gespräch mit DFB.de. Bei einer weiteren Niederlage bringen Hochrechnungen nicht mehr viel. Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als im Winter bereits mit den Planungen für die Oberliga zu beginnen", stellt der Ex-Profi klar.

Neben den langzeitverletzten Stefan Langemann und Mariusz Rogowski (beide Schien- und Wadenbeinbruch) muss Theo Schneider jetzt auch noch Kamil Bednarski ersetzen, der sich beim 1:2 im Derby beim SC Verl die Rote Karte eingehandelt hatte. "Das schmerzt sehr, zumal uns Kamil nach einer langen Verletzungspause gerade erst seit wenigen Wochen wieder zur Verfügung stand", so der SCW-Trainer.

Während die Wiedenbrücker nur eines ihrer bisherigen 17 Saisonspiele gewinnen konnten (2:0 bei der U 23 des FC Schalke 04) wartet der Nachbar aus Lippstadt bereits seit 13 Partien auf seinen dritten Dreier in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Am vergangenen Wochenende landete die Mannschaft von Trainer Daniel Farke allerdings mit dem 1:1 gegen den Aufstiegsfavoriten FC Viktoria Köln immerhin einen Achtungserfolg. Mit Marc Polder, Christopher John, Moritz Kickermann und Sven Krause stehen gleich vier ehemalige Wiedenbrücker im SVL-Aufgebot. Auf der Gegenseite war SCW-Angreifer Wojciech Pollok früher für die Lippstädter am Ball.

Eine witterungsbedingte Spielabsage gibt es dagegen auch in der Regionalliga West. Die Partie zwischen dem KFC Uerdingen 05 und dem Tabellenvorletzten SSVg. Verlbert fällt aufgrund von anhaltender Schneefällt aus.