Rink: "Mannschaftsgeist mit Klubhausatmosphäre"

Paulo Rink ist ein Mann zwischen den Welten: Als erster gebürtiger Brasilianer in der deutschen Nationalmannschaft absolvierte der Stürmer 13 Länderspiele für den DFB, stand unter anderem im Kader bei der EM 2000. Mittlerweile lebt der heute 41-Jährige wieder in seiner Heimatstadt Curitiba, erlebt dort die Vorbereitungen auf die WM aus erster Hand. Im WM-Tagebuch auf DFB.de schreibt Paulo Rink regelmäßig über das Turnier in seinem Heimatland - auch aus deutscher Perspektive.

Liebe Fans!

Nun hat auch der Brasilianische Fußball-Verband CBF endlich sein eigenes, modernes Trainingszentrum. In Teresopolis, genauer gesagt in Granja Comary, hat der CBF viel Geld in die Hand genommen, um in die Trainingsinfrastruktur zu investieren. Seit einigen Tagen hat Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari seine Spieler in Granja Comary versammelt. Es gibt dort alles, was das Profiherz begehrt: zunächst mal hervorragende Trainingsplätze. Die Infrastruktur für Fitness- und Regenerationseinheiten ist perfekt und die Lage des Zentrums ideal - nicht zu weit weg vom Geschehen, aber auch nicht zu abgelegen. In einer Autostunde ist man in Rio de Janeiro.

Die ersten Eindrücke aus dem neuen Trainingszentrum vermitteln, dass es kein Fehler war, in diese Anlage zu investieren. Dass auch daran gedacht wurde, den Spielern die Möglichkeit zu geben, sich durch allerlei Freizeitaktivitäten abzulenken, ist ein kluger Schachzug. Es entsteht so eine Art Mannschaftsgeist mit Klubhausatmosphäre, die in einem Hotel oder einer Sportschule, wo sich Teams früher vorbereitet haben, nur schwierig möglich gewesen wäre. Ganz egal, wie luxuriös ein Mannschaftshotel auch sein mag. Eine eigene Anlage vermittelt den Spielern viel eher das Gefühl, zu Hause zu sein.

Brasilien folgt damit einem Weg, den nahezu alle Verbände der Welt gehen: den der Professionalisierung der Trainingsbedingungen für die Nationalmannschaft, das Aushängeschild. In Südamerika haben viele Länder wie Argentinien oder Ecuador ähnliche Zentren - und sind damit gut gefahren. Wer zum Beispiel das argentinische Zentrum unweit des internationalen Flughafens in Buenos Aires kennt, weiß, warum Nationaltrainer Alejandro Sabella die Bedingungen dort so schätzt. In Quito in Ecuador profitiert Trainer Reinaldo Rueda von moderner Infrastruktur. Das hat sicher zur Weiterentwicklung des ecuadorianischen Fußballs beigetragen.

Und wie ich aus den deutschen Medien erfahren habe, plant auch der Deutsche Fußball-Bund den Bau einer DFB-Akademie in Frankfurt, um die Dinge zu zentralisieren. Ich kann den Deutschen dazu nur gratulieren, es ist der richtige Weg in eine professionelle Zukunft. Grundsätzlich halte ich es international für sinnvoll, und das gilt natürlich besonders für Brasilianer mit ihren großen Ambitionen: Wer wie Neymar in Barcelona, Dante in München oder Marcelo in Madrid täglich auf höchstem Niveau trainieren kann, will und muss das auch im Nationaltrikot tun können, wenn er Weltklasseleistungen bringen soll. Ein kleiner Mosaikstein mehr, der dafür sorgen wird, dass wir eine sportlich überzeugende WM erleben werden.

Bis zum nächsten Mal!
Euer Paulo Rink

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte der Deutsch-Brasilianer in seine Heimatstadt Curitiba im Süden des Landes zurück, eine der zwölf Gastgeberstädte der WM 2014. Paulo Rink ist erfolgreicher Unternehmer, engagiert sich in der lokalen Politik und im lokalen Organisationskomitee der Stadt.

[tk]

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Paulo Rink ist ein Mann zwischen den Welten: Als erster gebürtiger Brasilianer in der deutschen Nationalmannschaft absolvierte der Stürmer 13 Länderspiele für den DFB, stand unter anderem im Kader bei der EM 2000. Mittlerweile lebt der heute 41-Jährige wieder in seiner Heimatstadt Curitiba, erlebt dort die Vorbereitungen auf die WM aus erster Hand. Im WM-Tagebuch auf DFB.de schreibt Paulo Rink regelmäßig über das Turnier in seinem Heimatland - auch aus deutscher Perspektive.

Liebe Fans!

Nun hat auch der Brasilianische Fußball-Verband CBF endlich sein eigenes, modernes Trainingszentrum. In Teresopolis, genauer gesagt in Granja Comary, hat der CBF viel Geld in die Hand genommen, um in die Trainingsinfrastruktur zu investieren. Seit einigen Tagen hat Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari seine Spieler in Granja Comary versammelt. Es gibt dort alles, was das Profiherz begehrt: zunächst mal hervorragende Trainingsplätze. Die Infrastruktur für Fitness- und Regenerationseinheiten ist perfekt und die Lage des Zentrums ideal - nicht zu weit weg vom Geschehen, aber auch nicht zu abgelegen. In einer Autostunde ist man in Rio de Janeiro.

Die ersten Eindrücke aus dem neuen Trainingszentrum vermitteln, dass es kein Fehler war, in diese Anlage zu investieren. Dass auch daran gedacht wurde, den Spielern die Möglichkeit zu geben, sich durch allerlei Freizeitaktivitäten abzulenken, ist ein kluger Schachzug. Es entsteht so eine Art Mannschaftsgeist mit Klubhausatmosphäre, die in einem Hotel oder einer Sportschule, wo sich Teams früher vorbereitet haben, nur schwierig möglich gewesen wäre. Ganz egal, wie luxuriös ein Mannschaftshotel auch sein mag. Eine eigene Anlage vermittelt den Spielern viel eher das Gefühl, zu Hause zu sein.

Brasilien folgt damit einem Weg, den nahezu alle Verbände der Welt gehen: den der Professionalisierung der Trainingsbedingungen für die Nationalmannschaft, das Aushängeschild. In Südamerika haben viele Länder wie Argentinien oder Ecuador ähnliche Zentren - und sind damit gut gefahren. Wer zum Beispiel das argentinische Zentrum unweit des internationalen Flughafens in Buenos Aires kennt, weiß, warum Nationaltrainer Alejandro Sabella die Bedingungen dort so schätzt. In Quito in Ecuador profitiert Trainer Reinaldo Rueda von moderner Infrastruktur. Das hat sicher zur Weiterentwicklung des ecuadorianischen Fußballs beigetragen.

Und wie ich aus den deutschen Medien erfahren habe, plant auch der Deutsche Fußball-Bund den Bau einer DFB-Akademie in Frankfurt, um die Dinge zu zentralisieren. Ich kann den Deutschen dazu nur gratulieren, es ist der richtige Weg in eine professionelle Zukunft. Grundsätzlich halte ich es international für sinnvoll, und das gilt natürlich besonders für Brasilianer mit ihren großen Ambitionen: Wer wie Neymar in Barcelona, Dante in München oder Marcelo in Madrid täglich auf höchstem Niveau trainieren kann, will und muss das auch im Nationaltrikot tun können, wenn er Weltklasseleistungen bringen soll. Ein kleiner Mosaikstein mehr, der dafür sorgen wird, dass wir eine sportlich überzeugende WM erleben werden.

Bis zum nächsten Mal!
Euer Paulo Rink

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte der Deutsch-Brasilianer in seine Heimatstadt Curitiba im Süden des Landes zurück, eine der zwölf Gastgeberstädte der WM 2014. Paulo Rink ist erfolgreicher Unternehmer, engagiert sich in der lokalen Politik und im lokalen Organisationskomitee der Stadt.