Riemann: "Jetzt wünsche ich mir Osnabrück"

Viel besser hätte es für Torhüter Manuel Riemann in seinem ersten Pflichtspiel für den Zweiligisten SV Sandhausen kaum laufen können. Im DFB-Pokalspiel gegen den favorisierten Bundesligisten 1. FC Nürnberg (4:3 nach Elfmeterschießen) ließ die SVS-Abwehr mit Riemann zwischen den Pfosten nur einen Gegentreffer zu. Dank eines 1:1 nach 90 und 120 Minuten zwang der Außenseiter die Franken ins Elfmeterschießen. Dabei wurde Riemann zum Helden. Er parierte die Schüsse von Hanno Balitsch und Marvin Plattenhardt. Deshalb musste der 24-jährige Schlussmann zum fünften Elfmeter, für den er sich gemeldet hatte, schon gar nicht mehr antreten.

Schon einmal stand Riemann, erst vor der Saison vom Drittligisten VfL Osnabrück zum SV Sandhausen gewechselt, nach einem Pokalspiel bundesweit im Fokus. Vor sechs Jahren zeigte Riemann im Trikot des SV Wacker Burghausen beim DFB-Pokalspiel gegen den Rekordmeister FC Bayern München eine hervorragende Leistung. Im Elfmeterschießen hielt er zweimal und traf sogar selbst gegen den dreimaligen Welt-Torhüter Oliver Kahn. Dennoch verlor der SV Wacker die Partie 4:5 nach Elfmeterschießen. Diesmal durfte sich Riemann nach einer exzellenten Leistung auch über den Einzug in die nächste Runde freuen.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Manuel Riemann mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das Elfmeterschießen gegen Nürnberg, seinen Wechsel nach Sandhausen und sein Wunschlos für die zweite Runde.

DFB.de: Wie lange haben Sie in der Nacht nach dem Pokaltriumph geschlafen, Manuel Riemann?

Manuel Riemann: Immerhin von drei bis neun Uhr. Das Einschlafen war schwierig. Ich bin im Kopf das ganze Spiel noch einmal durchgegangen.

DFB.de: Welche Szene bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?

Riemann: Schwer zu sagen. So ein Elfmeterschießen bleibt selbstverständlich haften. Wir sind gut in die Partie gekommen, haben aber dann den Faden verloren und unglücklich das 0:1 kassiert. Trotzdem hat man gespürt, dass wir immer an die Sensation geglaubt haben. Nach dem 1:1 haben die Nürnberger damit angefangen, sich immer häufiger beim Schiedsrichter zu beschweren. Das war für uns ein Zeichen, dass wir die Überraschung schaffen können. Für die gesamte Mannschaft war das ein großer Erfolg.

DFB.de: Hatten Sie sich vor der Partie über die Eigenarten der Nürnberger Schützen informiert?

Riemann: Ich hatte vor der Verlängerung kurz Kontakt zu unserem Torwarttrainer Daniel Ischdonat. Mit Ausnahme von Daniel Ginczek stand allerdings zu diesem Zeitpunkt kaum ein Nürnberger auf dem Platz, bei dem er uns einigermaßen sicher waren, wohin er schießt. Es lief trotzdem hervorragend. Bei jedem Elfmeter war ich in der richtigen Ecke.

1. Runde im DFB-Pokal - die besten Bilder des Wochenendes

DFB.de: Sie sind auch als guter Elfmeterschütze bekannt. Warum haben Sie nicht selbst geschossen?

Riemann: Ich wäre zum fünften Elfmeter angetreten. Zuvor hatten sich bei uns vier Schützen gemeldet. Es ist nicht gut, als Torhüter früher anzutreten. Wenn man dann verschießt, ist man im Kopf nicht mehr so frei, um sich hundertprozentig auf die folgenden Elfmeter konzentrieren zu können.

DFB.de: Schon einmal wären Sie gegen den Rekordmeister FC Bayern München fast zum Elfmeterhelden geworden. Wie sehr mögen Sie diese "Lotterie"?

Riemann: Die Nürnberg-Partie war mein erstes Pflichtspiel für Sandhausen. Vor solchen Höhepunkten gehe ich meine guten Spiele noch einmal in Gedanken durch. Das Bayern-Spiel war dabei. Als klassentieferer Verein war uns bewusst, dass wir gegen Nürnberg mindestens viermal verwandeln müssen, um eine Chance zu haben. Vor dem Elfmeterschießen gab es bei uns die Überzeugung, dass wir nur gewinnen können. Das war wichtig.

DFB.de: In der 2. Bundesliga steht nach zwei Punktspielen lediglich ein Zähler zu Buche. Sorgt der Pokalerfolg jetzt für Rückenwind?

Riemann: Wir haben uns gegen Nürnberg zum ersten Mal für den Aufwand belohnt, den wir betreiben. Daran müssen wir anknüpfen. Die ersten beiden Begegnungen in der Liga hatte ich wegen eines Faserrisses im Bauchmuskelbereich verpasst. Die Leistung war jeweils in Ordnung. Leider haben wir einmal nicht aufgepasst und vorne unsere Chancen nicht genutzt.

DFB.de: Haben Sie ein Wunschlos für die zweite Runde?

Riemann: Ich würde gerne in Osnabrück antreten. Ich hoffe, dass sich "Glücksfee" Lena Goeßling ins Zeug legt.

DFB.de: Was hatte vor Saisonbeginn den Ausschlag für Ihren Wechsel von Osnabrück nach Sandhausen gegeben?

Riemann: Die 2. Liga war mein unbedingtes Ziel. Ich denke, das konnte man in den Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden sehen. Trotz unseres Scheiterns fiel es mir anschließend enorm schwer, Osnabrück zu verlassen. Im VfL-Stadion herrscht eine einzigartige Atomsphäre. Ich wollte jedoch den nächsten Schritt machen und die Gespräche mit SVS-Trainer Alois Schwartz waren sehr positiv.

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Viel besser hätte es für Torhüter Manuel Riemann in seinem ersten Pflichtspiel für den Zweiligisten SV Sandhausen kaum laufen können. Im DFB-Pokalspiel gegen den favorisierten Bundesligisten 1. FC Nürnberg (4:3 nach Elfmeterschießen) ließ die SVS-Abwehr mit Riemann zwischen den Pfosten nur einen Gegentreffer zu. Dank eines 1:1 nach 90 und 120 Minuten zwang der Außenseiter die Franken ins Elfmeterschießen. Dabei wurde Riemann zum Helden. Er parierte die Schüsse von Hanno Balitsch und Marvin Plattenhardt. Deshalb musste der 24-jährige Schlussmann zum fünften Elfmeter, für den er sich gemeldet hatte, schon gar nicht mehr antreten.

Schon einmal stand Riemann, erst vor der Saison vom Drittligisten VfL Osnabrück zum SV Sandhausen gewechselt, nach einem Pokalspiel bundesweit im Fokus. Vor sechs Jahren zeigte Riemann im Trikot des SV Wacker Burghausen beim DFB-Pokalspiel gegen den Rekordmeister FC Bayern München eine hervorragende Leistung. Im Elfmeterschießen hielt er zweimal und traf sogar selbst gegen den dreimaligen Welt-Torhüter Oliver Kahn. Dennoch verlor der SV Wacker die Partie 4:5 nach Elfmeterschießen. Diesmal durfte sich Riemann nach einer exzellenten Leistung auch über den Einzug in die nächste Runde freuen.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Manuel Riemann mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das Elfmeterschießen gegen Nürnberg, seinen Wechsel nach Sandhausen und sein Wunschlos für die zweite Runde.

DFB.de: Wie lange haben Sie in der Nacht nach dem Pokaltriumph geschlafen, Manuel Riemann?

Manuel Riemann: Immerhin von drei bis neun Uhr. Das Einschlafen war schwierig. Ich bin im Kopf das ganze Spiel noch einmal durchgegangen.

DFB.de: Welche Szene bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?

Riemann: Schwer zu sagen. So ein Elfmeterschießen bleibt selbstverständlich haften. Wir sind gut in die Partie gekommen, haben aber dann den Faden verloren und unglücklich das 0:1 kassiert. Trotzdem hat man gespürt, dass wir immer an die Sensation geglaubt haben. Nach dem 1:1 haben die Nürnberger damit angefangen, sich immer häufiger beim Schiedsrichter zu beschweren. Das war für uns ein Zeichen, dass wir die Überraschung schaffen können. Für die gesamte Mannschaft war das ein großer Erfolg.

DFB.de: Hatten Sie sich vor der Partie über die Eigenarten der Nürnberger Schützen informiert?

Riemann: Ich hatte vor der Verlängerung kurz Kontakt zu unserem Torwarttrainer Daniel Ischdonat. Mit Ausnahme von Daniel Ginczek stand allerdings zu diesem Zeitpunkt kaum ein Nürnberger auf dem Platz, bei dem er uns einigermaßen sicher waren, wohin er schießt. Es lief trotzdem hervorragend. Bei jedem Elfmeter war ich in der richtigen Ecke.

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DFB.de: Sie sind auch als guter Elfmeterschütze bekannt. Warum haben Sie nicht selbst geschossen?

Riemann: Ich wäre zum fünften Elfmeter angetreten. Zuvor hatten sich bei uns vier Schützen gemeldet. Es ist nicht gut, als Torhüter früher anzutreten. Wenn man dann verschießt, ist man im Kopf nicht mehr so frei, um sich hundertprozentig auf die folgenden Elfmeter konzentrieren zu können.

DFB.de: Schon einmal wären Sie gegen den Rekordmeister FC Bayern München fast zum Elfmeterhelden geworden. Wie sehr mögen Sie diese "Lotterie"?

Riemann: Die Nürnberg-Partie war mein erstes Pflichtspiel für Sandhausen. Vor solchen Höhepunkten gehe ich meine guten Spiele noch einmal in Gedanken durch. Das Bayern-Spiel war dabei. Als klassentieferer Verein war uns bewusst, dass wir gegen Nürnberg mindestens viermal verwandeln müssen, um eine Chance zu haben. Vor dem Elfmeterschießen gab es bei uns die Überzeugung, dass wir nur gewinnen können. Das war wichtig.

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DFB.de: In der 2. Bundesliga steht nach zwei Punktspielen lediglich ein Zähler zu Buche. Sorgt der Pokalerfolg jetzt für Rückenwind?

Riemann: Wir haben uns gegen Nürnberg zum ersten Mal für den Aufwand belohnt, den wir betreiben. Daran müssen wir anknüpfen. Die ersten beiden Begegnungen in der Liga hatte ich wegen eines Faserrisses im Bauchmuskelbereich verpasst. Die Leistung war jeweils in Ordnung. Leider haben wir einmal nicht aufgepasst und vorne unsere Chancen nicht genutzt.

DFB.de: Haben Sie ein Wunschlos für die zweite Runde?

Riemann: Ich würde gerne in Osnabrück antreten. Ich hoffe, dass sich "Glücksfee" Lena Goeßling ins Zeug legt.

DFB.de: Was hatte vor Saisonbeginn den Ausschlag für Ihren Wechsel von Osnabrück nach Sandhausen gegeben?

Riemann: Die 2. Liga war mein unbedingtes Ziel. Ich denke, das konnte man in den Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden sehen. Trotz unseres Scheiterns fiel es mir anschließend enorm schwer, Osnabrück zu verlassen. Im VfL-Stadion herrscht eine einzigartige Atomsphäre. Ich wollte jedoch den nächsten Schritt machen und die Gespräche mit SVS-Trainer Alois Schwartz waren sehr positiv.