Rico Benatelli: "Noch Luft nach oben"

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Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Urgestein. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison eine Menge Charakterköpfe zu bieten, Figuren und Protagonisten, die ihren Vereinen und der Liga Profil verleihen. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga", und DFB.de stellt sie jeden Freitag in einer Serie vor. Heute: Rico Benatelli von Borussia Dortmund II.

Frank Benatelli ist eine kleine Legende beim VfL Bochum. 192-mal hat er für den VfL in der Bundesliga gespielt, an der Seite großer Legenden wie "Ata" Lameck, Heinz Knüwe, Ralf Zumdick, Stefan Kuntz oder Uwe Leifeld. Es war die Zeit, als die Bochumer ihren Ruf als unbeugsamer Underdog in der Bundesliga begründeten, als der Sponsor noch Polsterwelt hieß und der Klub ins Finale des DFB-Pokals einzog, wo er 1988 Eintracht Frankfurt unglücklich 0:1 unterlag.

Rico Benatelli ist noch keine Legende. Dafür wäre es auch ein bisschen früh. Der Sohn von Frank Benatelli ist erst 20. Am Samstag (ab 14 Uhr) wird der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund II im Auswärtsspiel gegen Kickers Offenbach seinen sechsten Einsatz in der 3. Liga haben. Immerhin. Das ist schon mal ein Anfang.

Drei Tore bringen vier Punkte

"Durch gute Leistungen für höhere Aufgaben empfehlen", so fasst Rico Benatelli seine Zielsetzung für diese Saison zusammen. Bisher sieht es gut aus. In den ersten fünf Partien glückten ihm drei Tore, alle waren Punkte wert. Gegen Arminia Bielefeld sicherte sein 30-Meter-Schuss in den Winkel das 1:1, der Doppelpack gegen Wacker Burghausen bescherte der zweiten Garnitur des BVB den bislang einzigen Sieg (2:1).

Dabei ist Benatelli – ähnlich wie der Vater mit "nur" 13 Bundesligatreffern - nicht als Torjäger bekannt. Lange war er ein klassischer Sechser, ein Abräumer vor der Abwehr, der für Ordnung sorgt und aus der Defensive das Spiel ankurbelt. Mittlerweile hat ihn Trainer David Wagner ins offensive Mittelfeld beordert.

Eine Umstellung, die Benatelli schnell verinnerlicht hat. "Aus persönlicher Sicht ist der Start in die Saison gelungen", sagt er, ohne es mit der Zufriedenheit übertreiben zu wollen. Denn: "Ich habe noch Luft nach oben." Und: "Wir haben zu wenig Punkte, obwohl wir als Mannschaft spielerisch ordentlich auftreten."

Leidenszeit nach zwei Mittelfußbrüchen

Rico Benatelli, Leistungsträger. Rico Benatelli, zentrale Figur. Aktuell ist es Realität, vor einem Jahr war es nur Hoffnung. Der junge Mann mit dem deutschen und italienischen Pass kämpfte um Anschluss, nachdem er monatelang keinen Fußball gespielt hatte. Zwei Mittelfußbrüche - der erste zugezogen im Sommertrainingslager 2011, der zweite im folgenden Wintertrainingslager – hatten Benatellis weitere Karriere in Frage gestellt. "Eine sehr schwierige Phase für mich", sagt er: "Da habe ich gemerkt, wie schnell alles vorbei sein kann."

Doch Aufgeben kam nicht in Frage. Benatelli nutzte die Zeit, um sein Abitur abzulegen und wieder fit zu werden. Nach der Rückkehr in den Kader spielte er zu Beginn der Vorsaison zunächst eine Nebenrolle, ehe er in der Rückrunde durchstartete – und mit ihm die gesamte Mannschaft.

Am 28. Januar gehörte Benatelli gegen Bayer Leverkusen II erstmals zur Startelf und erzielte gleich den Siegtreffer zum 2:1. Seitdem ist er Stammspieler. Am Ende der Saison standen 27 Einsätze, sechs Tore und die Meisterschaft in der Regionalliga West zu Buche. "Das Dranbleiben", stellt das Talent fest, "hat sich gelohnt."

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"Wertvolle Tipps" vom Vater

Der Vater war für Rico Benatelli während der Leidenszeit ein guter Ratgeber. Wenn es um gesundheitliche Sorgen geht, kann Frank Benatelli aus Erfahrung sprechen. 1992 musste er im Alter von 30 Jahren seine Profikarriere aufgrund von Knieproblemen beenden. Es war das Jahr, als Rico geboren wurde.

"Mein Vater gibt mir grundsätzlich viele wertvolle Tipps", sagt Benatelli junior, "ich schätze seine offene, ehrliche Meinung." Den Sohn im Dortmunder statt Bochumer Trikot zu sehen, damit hat Frank Benatelli kein Problem. "Er hat meinen Wechsel unterstützt", erzählt Rico Benatelli mit einem breiten Lächeln.

Nach zehn Jahren in der VfL-Jugend hatte er sich im Sommer 2008 zum BVB verabschiedet. Nicht ausgeschlossen, dass Rico Benatelli irgendwann wieder zurückkehrt. Oder woanders eine kleine Legende wird.

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Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Urgestein. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison eine Menge Charakterköpfe zu bieten, Figuren und Protagonisten, die ihren Vereinen und der Liga Profil verleihen. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga", und DFB.de stellt sie jeden Freitag in einer Serie vor. Heute: Rico Benatelli von Borussia Dortmund II.

Frank Benatelli ist eine kleine Legende beim VfL Bochum. 192-mal hat er für den VfL in der Bundesliga gespielt, an der Seite großer Legenden wie "Ata" Lameck, Heinz Knüwe, Ralf Zumdick, Stefan Kuntz oder Uwe Leifeld. Es war die Zeit, als die Bochumer ihren Ruf als unbeugsamer Underdog in der Bundesliga begründeten, als der Sponsor noch Polsterwelt hieß und der Klub ins Finale des DFB-Pokals einzog, wo er 1988 Eintracht Frankfurt unglücklich 0:1 unterlag.

Rico Benatelli ist noch keine Legende. Dafür wäre es auch ein bisschen früh. Der Sohn von Frank Benatelli ist erst 20. Am Samstag (ab 14 Uhr) wird der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund II im Auswärtsspiel gegen Kickers Offenbach seinen sechsten Einsatz in der 3. Liga haben. Immerhin. Das ist schon mal ein Anfang.

Drei Tore bringen vier Punkte

"Durch gute Leistungen für höhere Aufgaben empfehlen", so fasst Rico Benatelli seine Zielsetzung für diese Saison zusammen. Bisher sieht es gut aus. In den ersten fünf Partien glückten ihm drei Tore, alle waren Punkte wert. Gegen Arminia Bielefeld sicherte sein 30-Meter-Schuss in den Winkel das 1:1, der Doppelpack gegen Wacker Burghausen bescherte der zweiten Garnitur des BVB den bislang einzigen Sieg (2:1).

Dabei ist Benatelli – ähnlich wie der Vater mit "nur" 13 Bundesligatreffern - nicht als Torjäger bekannt. Lange war er ein klassischer Sechser, ein Abräumer vor der Abwehr, der für Ordnung sorgt und aus der Defensive das Spiel ankurbelt. Mittlerweile hat ihn Trainer David Wagner ins offensive Mittelfeld beordert.

Eine Umstellung, die Benatelli schnell verinnerlicht hat. "Aus persönlicher Sicht ist der Start in die Saison gelungen", sagt er, ohne es mit der Zufriedenheit übertreiben zu wollen. Denn: "Ich habe noch Luft nach oben." Und: "Wir haben zu wenig Punkte, obwohl wir als Mannschaft spielerisch ordentlich auftreten."

Leidenszeit nach zwei Mittelfußbrüchen

Rico Benatelli, Leistungsträger. Rico Benatelli, zentrale Figur. Aktuell ist es Realität, vor einem Jahr war es nur Hoffnung. Der junge Mann mit dem deutschen und italienischen Pass kämpfte um Anschluss, nachdem er monatelang keinen Fußball gespielt hatte. Zwei Mittelfußbrüche - der erste zugezogen im Sommertrainingslager 2011, der zweite im folgenden Wintertrainingslager – hatten Benatellis weitere Karriere in Frage gestellt. "Eine sehr schwierige Phase für mich", sagt er: "Da habe ich gemerkt, wie schnell alles vorbei sein kann."

Doch Aufgeben kam nicht in Frage. Benatelli nutzte die Zeit, um sein Abitur abzulegen und wieder fit zu werden. Nach der Rückkehr in den Kader spielte er zu Beginn der Vorsaison zunächst eine Nebenrolle, ehe er in der Rückrunde durchstartete – und mit ihm die gesamte Mannschaft.

Am 28. Januar gehörte Benatelli gegen Bayer Leverkusen II erstmals zur Startelf und erzielte gleich den Siegtreffer zum 2:1. Seitdem ist er Stammspieler. Am Ende der Saison standen 27 Einsätze, sechs Tore und die Meisterschaft in der Regionalliga West zu Buche. "Das Dranbleiben", stellt das Talent fest, "hat sich gelohnt."

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"Wertvolle Tipps" vom Vater

Der Vater war für Rico Benatelli während der Leidenszeit ein guter Ratgeber. Wenn es um gesundheitliche Sorgen geht, kann Frank Benatelli aus Erfahrung sprechen. 1992 musste er im Alter von 30 Jahren seine Profikarriere aufgrund von Knieproblemen beenden. Es war das Jahr, als Rico geboren wurde.

"Mein Vater gibt mir grundsätzlich viele wertvolle Tipps", sagt Benatelli junior, "ich schätze seine offene, ehrliche Meinung." Den Sohn im Dortmunder statt Bochumer Trikot zu sehen, damit hat Frank Benatelli kein Problem. "Er hat meinen Wechsel unterstützt", erzählt Rico Benatelli mit einem breiten Lächeln.

Nach zehn Jahren in der VfL-Jugend hatte er sich im Sommer 2008 zum BVB verabschiedet. Nicht ausgeschlossen, dass Rico Benatelli irgendwann wieder zurückkehrt. Oder woanders eine kleine Legende wird.