Reus: "Der EM-Titel führt nur über uns"

Eine Frage der Generation

Manche sehen in Spielern wie Reus, Schürrle oder auch Mario Götze eine neue Generation auf dem Platz. Werden die jungen Spieler von den noch jüngeren schon abgelöst? "Nein", entgegnet Reus, "das glaube ich nicht, wir harmonieren einfach als Team." Da wagt das Reus-Pendant auf der linken Offensivseite erstmals zu widersprechen: "Ich glaube schon, dass man von einer neuen Generation sprechen kann. Auf der einen Seite gibt es Spieler, die ihr erstes Turnier spielen, auf der anderen Seite gibt es einen Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger mit reichlich Turnier-Erfahrung. Wir sind eine gute Mischung", so Schürrle.

Spätestens mit ihrem Auftritt gegen die Griechen sind Reus und Schürrle also auf der ganz großen Bühne des Fußballs angekommen. "Jeder Fußballer träumt davon", gibt Schürrle zu, während Reus von seinem Spitznamen aus dem englischen Boulevard erfährt, wo er als "Rolls Reus" ganz besondere Anerkennung erfährt. Derartige Wortspiele ringen dem besonnenen Offensivspieler aber eher ein Lachen ab, ebenso wie die Frage, ob er oder Mario Gomez die schönere Frisur habe. Und gut Lachen dürfen beide haben – nach ihrem starken Auftritt am Vorabend und dem erfolgreichen Einzug ins Halbfinale.

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Bundestrainer Joachim Löw hatte vor dem Griechenland-Spiel für gleich drei überraschende Wechsel in der Offensive gesorgt. Neben Miroslav Klose wirbelten auch der Leverkusener André Schürrle und der künftige Dortmunder Marco Reus das Abwehrbollwerk der Griechen beim 4:2-Erfolg durcheinander. Reus gelang bei seinem EM-Debüt sogar das vorentscheidende Tor zum zwischenzeitlichen 4:1. Beide können sich Hoffnungen machen, auch im Halbfinale am Donnerstag (ab 20.45 Uhr gegen England oder Italien) von Beginn an zu spielen. Gut harmonieren die Freunde nicht nur auf und neben dem Platz, sondern auch im Gespräch mit den Medien.

Dem Duo ist die Freude über den Einsatz und den Sieg über die Hellenen noch anzumerken. "Ich fühle mich sehr gut, wollte unbedingt der Mannschaft helfen. Ich hatte gleich zu Anfang viele Aktionen und ich freue mich, dass wir ins Halbfinale eingezogen sind", so Reus. Schürrle unterstützt: "Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind, haben hochverdient 4:2 gewonnen. Ich freue mich auf das Halbfinale."

Reus: "Wir sind ein starkes Team"

Einen Leistungsabfall gab es trotz der vielen Veränderungen in der deutschen Mannschaft nicht. Beide führen das auf die Klasse und den Teamgeist zurück. "Wir haben 23 Klasse-Spieler hier, wir sind ein starkes Team, welches auch neben dem Platz harmoniert", erklärt Reus und Schürrle fügt hinzu: "Der Trainer wollte die Veränderungen und hat sie durchgezogen. Er bereitet sich und uns akribisch auf die Gegner vor und überlässt nichts dem Zufall. Dass es keinen Leistungsabfall gab, könnte am Ende unser Trumph sein", so der Leverkusener.

Auch von Neid ist in der Mannschaft nichts zu spüren. Die "Platzhirsche" Lukas Podolski und Thomas Müller, die für Reus und Schürrle auf die Bank rutschten, haben beiden "Glück" gewünscht, so wie Reus und Schürrle es auch in den anderen Spielen zuvor getan hatten. "Glück", welches Reus in der ersten Halbzeit bei einigen Torabschlüssen fehlte: "Damit bin ich nicht zufrieden, aber ich versuche daran zu arbeiten, noch besser zu werden", verspricht Reus, während Schürrle sich über seinen Ballverlust vor dem 1:1 der Griechen ärgert, ebenfalls aber Besserung verspricht.

Schürrle: "Wir versuchen unser Spiel durchzuziehen"

Die Frage nach einem Wunschgegner für das Halbfinale stellt sich dem Duo jedenfalls nicht. Schürrle sagt: "Egal, wer der Gegner ist, wir versuchen unser Spiel durchzuziehen, sind offensiv ausgerichtet, aber auch stark in der Defensive." Reus sieht es ähnlich: "Der Gegner ist egal, wir schauen auf uns, wissen, dass wir eine starke Mannschaft sind. Der Europameisterschaftstitel führt nur über uns", so der Torschütze selbstbewusst.

Dennoch ist beiden zumindest eine Einschätzung der möglichen Gegner zu entlocken. "England hat sich im Turnier gesteigert und Wayne Rooney dazubekommen. Aber wir sind als Mannschaft und individuell besser", so Reus, der in der kommenden Saison für Meister Dortmund spielen wird. Schürrle führt aus: "England spielt eher defensiv, Italien überraschend offensiv. Die einen lauern auf Konter, die anderen spielen bisher gut nach vorne."

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Eine Frage der Generation

Manche sehen in Spielern wie Reus, Schürrle oder auch Mario Götze eine neue Generation auf dem Platz. Werden die jungen Spieler von den noch jüngeren schon abgelöst? "Nein", entgegnet Reus, "das glaube ich nicht, wir harmonieren einfach als Team." Da wagt das Reus-Pendant auf der linken Offensivseite erstmals zu widersprechen: "Ich glaube schon, dass man von einer neuen Generation sprechen kann. Auf der einen Seite gibt es Spieler, die ihr erstes Turnier spielen, auf der anderen Seite gibt es einen Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger mit reichlich Turnier-Erfahrung. Wir sind eine gute Mischung", so Schürrle.

Spätestens mit ihrem Auftritt gegen die Griechen sind Reus und Schürrle also auf der ganz großen Bühne des Fußballs angekommen. "Jeder Fußballer träumt davon", gibt Schürrle zu, während Reus von seinem Spitznamen aus dem englischen Boulevard erfährt, wo er als "Rolls Reus" ganz besondere Anerkennung erfährt. Derartige Wortspiele ringen dem besonnenen Offensivspieler aber eher ein Lachen ab, ebenso wie die Frage, ob er oder Mario Gomez die schönere Frisur habe. Und gut Lachen dürfen beide haben – nach ihrem starken Auftritt am Vorabend und dem erfolgreichen Einzug ins Halbfinale.