Reus: "Angstgegner? Jedes Spiel ist anders"

17 Spiele, sieben Tore - die Nationalmannschaftsbilanz von Marco Reus kann sich sehen lassen. Und das, obwohl seine Anfänge im DFB-Team zäh waren. Immer wieder wurde er eingeladen, immer wieder musste er verletzt absagen. Sein Debüt gab er erst im fünften Anlauf - am 7. Oktober 2011 in der EM-Qualifikation gegen die Türkei.

Mittlerweile ist er eine feste Größe, seinen Platz im Kader hat er sich längst erspielt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke vor den Länderspielen gegen Italien am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Mailand und gegen England am Dienstag (ab 21 Uhr, live in der ARD) in London spricht der Dortmunder über Enttäuschungen der Vergangenheit und Ziele in der Zukunft.

DFB.de: Herr Reus, mit dem BVB haben Sie zuletzt in der Champions League gegen Arsenal London und in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg verloren. In welcher Stimmung sind Sie zur Nationalmannschaft gereist?

Marco Reus: Es war keine perfekte Woche für uns. Die letzten beiden Spiele waren nicht zufriedenstellend, natürlich haben wir uns das anders vorgestellt. Wir stehen jetzt mehr unter Druck. Aber ich denke, dass wir aus den Erfahrungen lernen werden. Wenn uns das gelingt, dann kann ich dem Ganzen sogar etwas Positives abgewinnen.

DFB.de: Auf Sie warten Länderspiele in Italien und England sowie danach in der Bundesliga gegen Bayern München - große Spiele allesamt.

Reus: Ja, absolut. Wir haben jetzt mit der Nationalmannschaft zwei Klassiker vor uns. Natürlich freut man sich als Spieler auf solche Mannschaften. Spiele gegen Teams wie Italien und England helfen uns zu sehen, wo wir stehen.

DFB.de: Zunächst kommt Italien. Wissen Sie, wie lange Deutschland nicht mehr gegen Italien gewonnen hat?

Reus: Ganz ehrlich: Mich interessiert das nicht besonders. Obwohl: Wie lange ist es denn her?



17 Spiele, sieben Tore - die Nationalmannschaftsbilanz von Marco Reus kann sich sehen lassen. Und das, obwohl seine Anfänge im DFB-Team zäh waren. Immer wieder wurde er eingeladen, immer wieder musste er verletzt absagen. Sein Debüt gab er erst im fünften Anlauf - am 7. Oktober 2011 in der EM-Qualifikation gegen die Türkei.

Mittlerweile ist er eine feste Größe, seinen Platz im Kader hat er sich längst erspielt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke vor den Länderspielen gegen Italien am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Mailand und gegen England am Dienstag (ab 21 Uhr, live in der ARD) in London spricht der Dortmunder über Enttäuschungen der Vergangenheit und Ziele in der Zukunft.

DFB.de: Herr Reus, mit dem BVB haben Sie zuletzt in der Champions League gegen Arsenal London und in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg verloren. In welcher Stimmung sind Sie zur Nationalmannschaft gereist?

Marco Reus: Es war keine perfekte Woche für uns. Die letzten beiden Spiele waren nicht zufriedenstellend, natürlich haben wir uns das anders vorgestellt. Wir stehen jetzt mehr unter Druck. Aber ich denke, dass wir aus den Erfahrungen lernen werden. Wenn uns das gelingt, dann kann ich dem Ganzen sogar etwas Positives abgewinnen.

DFB.de: Auf Sie warten Länderspiele in Italien und England sowie danach in der Bundesliga gegen Bayern München - große Spiele allesamt.

Reus: Ja, absolut. Wir haben jetzt mit der Nationalmannschaft zwei Klassiker vor uns. Natürlich freut man sich als Spieler auf solche Mannschaften. Spiele gegen Teams wie Italien und England helfen uns zu sehen, wo wir stehen.

DFB.de: Zunächst kommt Italien. Wissen Sie, wie lange Deutschland nicht mehr gegen Italien gewonnen hat?

Reus: Ganz ehrlich: Mich interessiert das nicht besonders. Obwohl: Wie lange ist es denn her?

DFB.de: 18 Jahre. Manche sagen deswegen, dass Italien der Angstgegner Deutschlands ist.

Reus: Ich kann mit solchen Begriffen nicht viel anfangen. Jedes Spiel ist doch anders. Außerdem kann man sich so etwas auch einreden. Wenn man sich immer wieder vor Augen führt, dass man gegen eine Mannschaft schon länger nicht mehr gewonnen hat, dann kann man nicht unverkrampft auf den Platz gehen. Das Spiel am Freitag hat zum Beispiel mit dem EM-Halbfinale 2012 (1:2 gegen Italien; Anm. der Red.) nichts zu tun. Aber es ist ein wichtiges Spiel, und wenn wir es gewinnen, dann ist diese Serie ohne Sieg auch vergessen. Aber das ist nur ein Nebeneffekt.

DFB.de: Das EM-Halbfinale spukt gar nicht mehr in Ihrem Kopf herum?

Reus: Es war mein erstes Turnier mit der Nationalmannschaft, so etwas vergisst man nicht. Leider haben wir das Spiel verloren, leider haben wir kein gutes Spiel gemacht. Aber wir haben das alles aufgearbeitet, wir wissen, was wir falsch gemacht haben. Das Spiel ist nicht vergessen, aber es ist Vergangenheit.

DFB.de: Das Spiel am Dienstag gegen England wird für Sie eine Rückkehr ins Wembleystadion. Der Ausgang des Endspiels in der Champions-League ist bekannt. Welche positiven Erinnerungen haben Sie dennoch an Wembley?

Reus: Es war mein erstes großen Finale, dann auch noch in der Champions League und gegen die Bayern. Das alles ist positiv. Aber wir haben das Spiel verloren (1:2 am 25. Mai; Anm. der Red.), und das ist einfach nur enttäuschend. Vor allem, weil das Spiel so knapp war und wir nicht die schlechtere Mannschaft waren. Aber es hat in diesem Finale einfach nicht gereicht.

DFB.de: Also verbinden Sie mit Wembley vor allem eine Enttäuschung?

Reus: Von den Emotionen her, von der Stimmung her war es einfach sensationell. Für den deutschen Fußball war es ein wichtiger Abend, wir haben Deutschland würdig vertreten. Irgendwie ist man stolz, daran beteiligt gewesen zu sei. Aber das alles kann die Enttäuschung darüber nicht verdrängen, dass man sein großes Ziel nicht erreicht hat. Aber ich versuche ja immer, das Positive zu sehen. So mache ich das auch mit dem Champions-League-Finale. Es gibt im Fußball genügend Beispiele für Mannschaften und Fußballer, die große Endspiele verloren haben, dadurch eher gewachsen sind und später erfolgreich waren. Das werden wir weiter versuchen, das werde ich weiter versuchen.