Remis gegen Potsdam und Wolfsburg: Jena ärgert die Großen

Eines jedoch zeigen nicht nur die Teilerfolge der Thüringerinnen ganz deutlich: Die Spitze wächst enger zusammen, die Bundesliga wird noch ausgeglichener, auch die Favoriten können mal stolpern. "Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Es ist schon lange nicht mehr so, dass man vorher ganz genau den Sieger einer Partie vorhersagen kann", betont Kraus: "Für Zuschauer und Medien ist die Bundesliga ein äußerst spannendes Produkt." In der vergangenen Serie hat sich das bereits angedeutet. In dieser Spielzeit wird dieser Trend eindrucksvoll bestätigt.

Denn es ist ja nicht nur Jena, das bislang als vermeintlicher Außenseiter für so positive Schlagzeilen sorgt. Leverkusen hat mit vier Punkten aus zwei Begegnungen ebenfalls einen respektablen Start geschafft. Die Aufsteiger Cloppenburg und Hoffenheim mischen die Liga nachdrücklich auf. Duisburg scheint sich nach turbulenten Wochen und Monaten zu stabilisieren. Essen hat am Wochenende gegen den 1. FFC Frankfurt ein Unentschieden erreicht, und Bayern München macht dem Top-Trio mächtig Druck. Es ist spannend, es bleibt spannend.

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Zwei Spiele, zwei Punkte, Platz neun: Auf den ersten Blick sieht der Start der Fußballerinnen des FF USV Jena in die Bundesliga nicht gerade außergewöhnlich gut aus. Wenn man allerdings genauer hinschaut, muss man der Mannschaft von Trainer Daniel Kraus großen Respekt zollen. Denn die Zähler wurden gegen Topteams der Liga geholt - gegen den Meister und gegen den Vorjahres-Zweiten. Das ist durchaus bemerkenswert.

Am ersten Spieltag gab es ein 1:1 beim Champions-League-Teilnehmer Turbine Potsdam. Am Sonntagmittag folgte das beachtliche 1:1 gegen Triplegewinner VfL Wolfsburg. "Damit war im Vorfeld nicht unbedingt zu rechnen", sagt Kraus zu DFB.de. "Für mich jedoch kommen diese Resultate nicht nur überraschend. Es zeigt, dass wir in der Vorbereitung gut gearbeitet haben."

"Spielerisch, technisch, taktisch und konditionell gleichwertig"

Vor allem zeigt es aber, dass die Jenaerinnen in dieser Saison für einige Überraschungen gut sein können. Zu diesen Einschätzungen waren schon einige Trainer vor der Saison in einer DFB.de-Umfrage gekommen – und die bestätigt sich nun. "Wir sind auch deshalb so zufrieden, weil die beiden Unentschieden nicht glücklich waren", betont Kraus. "Wir waren spielerisch, technisch, taktisch und konditionell gleichwertig. Das stimmt uns sehr positiv."

Das neue Erfolgsgeheimnis der Jenaerinnen klingt so einfach. Aber in der Praxis ist es oft so schwer umzusetzen. "Wir verteidigen gemeinsam, wir greifen gemeinsam an", erklärt Kraus. Man könnte also auch sagen: gemeinsam erfolgreich. "Aber das funktioniert nur, wenn die Mannschaft wirklich topfit ist, denn dieses System ist extrem laufintensiv. Bis jetzt klappt es ganz hervorragend", so der Trainer weiter.

Jedoch verlieren die USV-Verantwortlichen trotz aller Euphorie nicht die nahe Zukunft aus den Augen. Nach der Länderspielpause steht die zweite Runde des DFB-Pokals beim Bundesliga-Absteiger FSV Gütersloh auf dem Programm. Danach geht es innerhalb einer Woche in der Meisterschaft gegen den SC Freiburg und gegen SGS Essen.

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"Auftritte bestätigen und veredeln"

"In diesen Begegnungen müssen wir unsere bisherigen Auftritte bestätigen und veredeln", sagt Kraus. Sie wollen sich also dafür belohnen, dass sie zwei Titelfavoriten schon zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison ein Bein gestellt haben. "Vielleicht war es sogar gut, dass wir bereits an den ersten Spieltagen gegen Potsdam und Wolfsburg gespielt haben. Die werden sich noch steigern", sagt der Jenaer Trainer: "Solchen Begegnungen fiebert man doch entgegen. Das ist eine gute Basis für die nächsten Aufgaben."

Eines jedoch zeigen nicht nur die Teilerfolge der Thüringerinnen ganz deutlich: Die Spitze wächst enger zusammen, die Bundesliga wird noch ausgeglichener, auch die Favoriten können mal stolpern. "Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Es ist schon lange nicht mehr so, dass man vorher ganz genau den Sieger einer Partie vorhersagen kann", betont Kraus: "Für Zuschauer und Medien ist die Bundesliga ein äußerst spannendes Produkt." In der vergangenen Serie hat sich das bereits angedeutet. In dieser Spielzeit wird dieser Trend eindrucksvoll bestätigt.

Denn es ist ja nicht nur Jena, das bislang als vermeintlicher Außenseiter für so positive Schlagzeilen sorgt. Leverkusen hat mit vier Punkten aus zwei Begegnungen ebenfalls einen respektablen Start geschafft. Die Aufsteiger Cloppenburg und Hoffenheim mischen die Liga nachdrücklich auf. Duisburg scheint sich nach turbulenten Wochen und Monaten zu stabilisieren. Essen hat am Wochenende gegen den 1. FFC Frankfurt ein Unentschieden erreicht, und Bayern München macht dem Top-Trio mächtig Druck. Es ist spannend, es bleibt spannend.