Rekorde, ein EURO-Kandidat und Wechselspiele im Tor

Die 3. Liga sorgt in dieser Saison nicht nur mit dem großen Zuschauerandrang für Aufsehen. So kamen schon zwei besonders junge Talente in der dritthöchsten Spielklasse zum Einsatz, beim SC Freiburg II hüteten fünf verschiedene Torhüter den Kasten und bei der UEFA EURO 2024 in Deutschland könnte mit Laurent Jans ein Profi des SV Waldhof Mannheim dabei sein. DFB.de mit den spektakulärsten Fakten.

Bestmarke knapp verpasst: Thomas Müller (FC Bayern München), Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund) oder zuletzt Noah Atubolu (SC Freiburg): Vielversprechende Talente haben immer wieder von der 3. Liga den Sprung in die Bundesliga oder sogar die deutsche Nationalmannschaft geschafft. Gleich zwei Debütanten machten jetzt in der ersten Saisonhälfte in besonders jungem Alter ihre ersten Schritte in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Als Deniz Zeitler vom FC Ingolstadt 04 im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (2:1) in der 76. Minute für Pascal Testroet eingewechselt wurde, war der Mittelstürmer gerade einmal 16 Jahre, elf Monate und zwölf Tage alt. Damit verbesserte er noch die Saisonbestmarke von Henrik Koch, der bei seinem Einsatz für Arminia Bielefeld am 1. Spieltag bei Dynamo Dresden (1:3) nur eine Woche älter war. In der Historie der 3. Liga reiht sich das Duo hinter Abdoulaye Kamara aus der U 23 von Borussia Dortmund ein, der bei seinem Debüt am 13. August 2021 nur 16 Jahre, neun Monate und sieben Tage alt war und damit den Rekord hält. Zum Vergleich: Der älteste in dieser Saison eingesetzte Spieler ist Mirko Boland vom VfB Lübeck, der zum Zeitpunkt seines bislang letzten Einsatzes (beim 0:1 in Essen am 19. Spieltag) 36 Jahre, sieben Monate und 22 Tage auf dem Buckel hatte. Den "Altersrekord" hält nach wie vor Branko Okic (damals VfR Aalen) mit 40 Jahren, drei Monaten und sieben Tagen. Mirko Boland belegt in der "ewigen Rangliste" aktuell Rang 39.

Torhüter wechsel dich: Eine äußerst ungewöhnliche Bestmarke stellte die U 23 des SC Freiburg auf: Beim Team von Trainer Thomas Stamm standen in dieser Saison schon fünf verschiedene Torhüter zwischen den Pfosten. Zu Saisonbeginn wechselten sich zunächst Benjamin Uphoff, die etatmäßige Nummer drei bei den Profis, und der noch für die A-Junioren spielberechtigte Jaaso Jantunen ab. Als Uphoff im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (0:2) verletzt ausgewechselt werden musste, kam Laurin Mack zu seinem bislang einzigen Einsatz und war nach dem 5. Spieltag schon der dritte eingesetzte Torhüter. Anschließend absolvierte der zu Saisonbeginn verletzte Niklas Sauter drei Partien, ehe ihn eine Knieverletzung erneut zu einer Pause zwang. Und da Jantunen Mitte Dezember nicht für die U 23, sondern für die U 19 im Viertelfinale des DFB-Pokals der Junioren bei Bayer 04 Leverkusen (2:0) zum Einsatz kam, stand zum Abschluss der Hinrunde in der 3. Liga (0:2 beim FC Viktoria Köln) mit Sebastian Hornung schon der fünfte Torhüter bei der zweiten Mannschaft der Breisgauer zwischen den Pfosten. So etwas gab es noch nie.

Mannheimer Laurent Jans mit Luxemburg zur EM?

Erste Hürde heißt Georgien: Für die am 14. Juni in Deutschland beginnende UEFA EURO 2024 in Deutschland stehen bislang 21 der 24 teilnehmenden Nationen fest. Unter Umständen könnte auch ein Profi aus der 3. Liga bei der EM am Ball sein: Laurent Jans vom SV Waldhof Mannheim. Der 31 Jahre alte Außenverteidiger führt die Nationalmannschaft von Luxemburg als Kapitän an und ist auf dem besten Weg, auch neuer Rekordnationalspieler zu werden. In der Qualifikationsgruppe zur EM belegte Luxemburg (17 Zähler) zwar hinter Portugal (30) und der Slowakei (22) "nur" den dritten Rang. Durch das Abschneiden in der UEFA Nations League (Platz zwei hinter der bereits qualifizierten Türkei) dürfen Jans und seine Teamkollegen aber in den Playoffs um ein EM-Ticket spielen. Das Halbfinale findet am 21. März in Georgien statt. Im Finale (26. März) ginge es vor eigenem Publikum gegen den Sieger der zweiten Halbfinalbegegnung zwischen Griechenland und Kasachstan. Als mögliche Gruppengegner bei der EURO warten Portugal, die Türkei und Tschechien.

Regensburger "Serientäter": Etwas mehr als zehn Jahre hat es gedauert, bis ein Drittligarekord des Karlsruher SC zumindest eingestellt werden konnte. Wie die Badener in der Spielzeit 2012/2013 ging auch der SSV Jahn Regensburg in dieser Saison in zehn aufeinanderfolgenden Partien (Spieltage acht bis 17) immer als Sieger vom Feld. Die alleinige Bestmarke verpasste das Team von Jahn-Trainer Joe Enochs nur denkbar knapp: Jonah Sticker vom FC Viktoria Köln verhinderte mit seinem Treffer zum 1:1-Endstand erst in der achten Minute der Nachspielzeit den elften Sieg des Spitzenreiters in Folge. Kleiner Trost für die Regensburger: Auch das Unentschieden reichte dem Jahn zum vorzeitigen Gewinn der inoffiziellen Herbstmeisterschaft. Aktuell ist der SSV Jahn seit 13 Begegnungen unbesiegt. Auch hier hält der KSC die Bestmarke, ist allerdings noch ein ganzes Stück entfernt. In der Saison 2017/2018 holten die Badener in 21 aufeinanderfolgenden Begegnungen immer mindestens einen Zähler. Eine ebenso lange Positivserie gelang sonst nur dem 1. FC Saarbrücken, allerdings im Jahr 2011 saisonübergreifend.

Rekordspieler: Robert Müllers Vorsprung schrumpft

Thomas Geyer auf dem Vormarsch: Erstmals seit einigen Jahren ist bei der Reihenfolge der Rekordspieler der 3. Liga wieder Bewegung in der Spitzengruppe. Zwar wird Robert Müller (insgesamt 348 Einsätze für den FC Carl Zeiss Jena, Holstein Kiel, FC Hansa Rostock, SV Wehen Wiesbaden, VfR Aalen, KFC Uerdingen 05, FC Energie Cottbus und SpVgg Unterhaching) seine Ende Januar 2021 übernommene Führung bis zum Saisonende behalten. Allerdings ist Thomas Geyer vom Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball durch seine bislang 19 Einsätze in dieser Saison vom siebten auf den dritten Platz geklettert. Dabei hat er Marc Heider (314 Partien), David Blacha (320) und Anton Fink (324) hinter sich gelassen und zuletzt mit Alf Mintzel (325) gleichgezogen. Zumindest der zweitplatzierte Tim Danneberg (332) ist bis zum Saisonende ebenfalls noch in Reichweite. Durch den Aufstieg mit Ulm im zurückliegenden Sommer spielt Geyer erstmals seit der Saison 2018/2019 wieder in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Zu den weiteren Drittligavereinen des 32 Jahren alten Innenverteidigers - der während seiner Laufbahn schon gemeinsam mit Blacha, Fink, Mintzel und Müller in einem Team gespielt hatte - gehören die U 23 des VfB Stuttgart, der SV Wehen Wiesbaden und der VfR Aalen. Unter den noch aktiven Drittligakickern kommt Markus Schwabl (SpVgg Unterhaching) Geyer am nächsten. Der 33 Jahre alte Rechtsverteidiger belegt mit 278 Partien Platz 14 und könnte bis zum Saisonende im besten Fall noch auf den neunten Rang klettern.

[mspw]

Die 3. Liga sorgt in dieser Saison nicht nur mit dem großen Zuschauerandrang für Aufsehen. So kamen schon zwei besonders junge Talente in der dritthöchsten Spielklasse zum Einsatz, beim SC Freiburg II hüteten fünf verschiedene Torhüter den Kasten und bei der UEFA EURO 2024 in Deutschland könnte mit Laurent Jans ein Profi des SV Waldhof Mannheim dabei sein. DFB.de mit den spektakulärsten Fakten.

Bestmarke knapp verpasst: Thomas Müller (FC Bayern München), Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund) oder zuletzt Noah Atubolu (SC Freiburg): Vielversprechende Talente haben immer wieder von der 3. Liga den Sprung in die Bundesliga oder sogar die deutsche Nationalmannschaft geschafft. Gleich zwei Debütanten machten jetzt in der ersten Saisonhälfte in besonders jungem Alter ihre ersten Schritte in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Als Deniz Zeitler vom FC Ingolstadt 04 im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (2:1) in der 76. Minute für Pascal Testroet eingewechselt wurde, war der Mittelstürmer gerade einmal 16 Jahre, elf Monate und zwölf Tage alt. Damit verbesserte er noch die Saisonbestmarke von Henrik Koch, der bei seinem Einsatz für Arminia Bielefeld am 1. Spieltag bei Dynamo Dresden (1:3) nur eine Woche älter war. In der Historie der 3. Liga reiht sich das Duo hinter Abdoulaye Kamara aus der U 23 von Borussia Dortmund ein, der bei seinem Debüt am 13. August 2021 nur 16 Jahre, neun Monate und sieben Tage alt war und damit den Rekord hält. Zum Vergleich: Der älteste in dieser Saison eingesetzte Spieler ist Mirko Boland vom VfB Lübeck, der zum Zeitpunkt seines bislang letzten Einsatzes (beim 0:1 in Essen am 19. Spieltag) 36 Jahre, sieben Monate und 22 Tage auf dem Buckel hatte. Den "Altersrekord" hält nach wie vor Branko Okic (damals VfR Aalen) mit 40 Jahren, drei Monaten und sieben Tagen. Mirko Boland belegt in der "ewigen Rangliste" aktuell Rang 39.

Torhüter wechsel dich: Eine äußerst ungewöhnliche Bestmarke stellte die U 23 des SC Freiburg auf: Beim Team von Trainer Thomas Stamm standen in dieser Saison schon fünf verschiedene Torhüter zwischen den Pfosten. Zu Saisonbeginn wechselten sich zunächst Benjamin Uphoff, die etatmäßige Nummer drei bei den Profis, und der noch für die A-Junioren spielberechtigte Jaaso Jantunen ab. Als Uphoff im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (0:2) verletzt ausgewechselt werden musste, kam Laurin Mack zu seinem bislang einzigen Einsatz und war nach dem 5. Spieltag schon der dritte eingesetzte Torhüter. Anschließend absolvierte der zu Saisonbeginn verletzte Niklas Sauter drei Partien, ehe ihn eine Knieverletzung erneut zu einer Pause zwang. Und da Jantunen Mitte Dezember nicht für die U 23, sondern für die U 19 im Viertelfinale des DFB-Pokals der Junioren bei Bayer 04 Leverkusen (2:0) zum Einsatz kam, stand zum Abschluss der Hinrunde in der 3. Liga (0:2 beim FC Viktoria Köln) mit Sebastian Hornung schon der fünfte Torhüter bei der zweiten Mannschaft der Breisgauer zwischen den Pfosten. So etwas gab es noch nie.

Mannheimer Laurent Jans mit Luxemburg zur EM?

Erste Hürde heißt Georgien: Für die am 14. Juni in Deutschland beginnende UEFA EURO 2024 in Deutschland stehen bislang 21 der 24 teilnehmenden Nationen fest. Unter Umständen könnte auch ein Profi aus der 3. Liga bei der EM am Ball sein: Laurent Jans vom SV Waldhof Mannheim. Der 31 Jahre alte Außenverteidiger führt die Nationalmannschaft von Luxemburg als Kapitän an und ist auf dem besten Weg, auch neuer Rekordnationalspieler zu werden. In der Qualifikationsgruppe zur EM belegte Luxemburg (17 Zähler) zwar hinter Portugal (30) und der Slowakei (22) "nur" den dritten Rang. Durch das Abschneiden in der UEFA Nations League (Platz zwei hinter der bereits qualifizierten Türkei) dürfen Jans und seine Teamkollegen aber in den Playoffs um ein EM-Ticket spielen. Das Halbfinale findet am 21. März in Georgien statt. Im Finale (26. März) ginge es vor eigenem Publikum gegen den Sieger der zweiten Halbfinalbegegnung zwischen Griechenland und Kasachstan. Als mögliche Gruppengegner bei der EURO warten Portugal, die Türkei und Tschechien.

Regensburger "Serientäter": Etwas mehr als zehn Jahre hat es gedauert, bis ein Drittligarekord des Karlsruher SC zumindest eingestellt werden konnte. Wie die Badener in der Spielzeit 2012/2013 ging auch der SSV Jahn Regensburg in dieser Saison in zehn aufeinanderfolgenden Partien (Spieltage acht bis 17) immer als Sieger vom Feld. Die alleinige Bestmarke verpasste das Team von Jahn-Trainer Joe Enochs nur denkbar knapp: Jonah Sticker vom FC Viktoria Köln verhinderte mit seinem Treffer zum 1:1-Endstand erst in der achten Minute der Nachspielzeit den elften Sieg des Spitzenreiters in Folge. Kleiner Trost für die Regensburger: Auch das Unentschieden reichte dem Jahn zum vorzeitigen Gewinn der inoffiziellen Herbstmeisterschaft. Aktuell ist der SSV Jahn seit 13 Begegnungen unbesiegt. Auch hier hält der KSC die Bestmarke, ist allerdings noch ein ganzes Stück entfernt. In der Saison 2017/2018 holten die Badener in 21 aufeinanderfolgenden Begegnungen immer mindestens einen Zähler. Eine ebenso lange Positivserie gelang sonst nur dem 1. FC Saarbrücken, allerdings im Jahr 2011 saisonübergreifend.

Rekordspieler: Robert Müllers Vorsprung schrumpft

Thomas Geyer auf dem Vormarsch: Erstmals seit einigen Jahren ist bei der Reihenfolge der Rekordspieler der 3. Liga wieder Bewegung in der Spitzengruppe. Zwar wird Robert Müller (insgesamt 348 Einsätze für den FC Carl Zeiss Jena, Holstein Kiel, FC Hansa Rostock, SV Wehen Wiesbaden, VfR Aalen, KFC Uerdingen 05, FC Energie Cottbus und SpVgg Unterhaching) seine Ende Januar 2021 übernommene Führung bis zum Saisonende behalten. Allerdings ist Thomas Geyer vom Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball durch seine bislang 19 Einsätze in dieser Saison vom siebten auf den dritten Platz geklettert. Dabei hat er Marc Heider (314 Partien), David Blacha (320) und Anton Fink (324) hinter sich gelassen und zuletzt mit Alf Mintzel (325) gleichgezogen. Zumindest der zweitplatzierte Tim Danneberg (332) ist bis zum Saisonende ebenfalls noch in Reichweite. Durch den Aufstieg mit Ulm im zurückliegenden Sommer spielt Geyer erstmals seit der Saison 2018/2019 wieder in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Zu den weiteren Drittligavereinen des 32 Jahren alten Innenverteidigers - der während seiner Laufbahn schon gemeinsam mit Blacha, Fink, Mintzel und Müller in einem Team gespielt hatte - gehören die U 23 des VfB Stuttgart, der SV Wehen Wiesbaden und der VfR Aalen. Unter den noch aktiven Drittligakickern kommt Markus Schwabl (SpVgg Unterhaching) Geyer am nächsten. Der 33 Jahre alte Rechtsverteidiger belegt mit 278 Partien Platz 14 und könnte bis zum Saisonende im besten Fall noch auf den neunten Rang klettern.

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