"Reise zum Wohle des deutschen Fußballs"

Frage: Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn und Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann werden die deutsche Delegation in China begleiten. Wie sind Sie auf diese beiden Ausnahmesportler gekommen?

Dr. Zwanziger: Beide genießen in China ein sehr hohes Ansehen. Frau Heidemann spricht aufgrund ihres Studiums zudem fließend chinesisch. Wir haben bewusst Persönlichkeiten zu dieser Reise eingeladen, die uns bei der Kontaktpflege hilfreich sein können. Dazu gehört auch Klaus Schlappner, der als Trainer in China gearbeitet hat und dort sehr populär ist in der Fußball-Szene.

Frage: Was sagen Sie zum Ausgang der deutschen Meisterschaft?

Dr. Zwanziger: Vor der Saison hatte ich den VfL Wolfsburg überhaupt nicht auf der Rechnung bei den ersten vier, fünf Mannschaften. Von daher ist das für mich eine unglaubliche Leistung, die vor allem mit dem Namen Felix Magath verbunden bleiben wird. Er hat aus Stars und Talenten ein starkes Team geformt und am Ende für eine der größten Überraschungen der letzten Jahre in der Bundesliga gesorgt. Das ist auch ein Beweis für die Stärke der Bundesliga, in der nicht nur vier Teams dominieren wie zum Beispiel in England.

Frage: Wie lautet abschließend Ihr Saisonfazit?

Dr. Zwanziger: Ich bin rundum zufrieden, obwohl es natürlich schade war, dass Werder Bremen nicht den UEFA-Cup gewonnen hat. Dennoch haben wir in dieser Spielzeit bewiesen, dass wir auf allen Ebenen konkurrenzfähig sind. Die Nationalmannschaft ist klar auf Kurs Richtung WM-Endrunde in Südafrika, selbst wenn die kommenden Qualifikationsspiele keine Selbstläufer werden. Dazu kommt der Triumph unserer U 17 bei der EM im eigenen Land. Ganz besonders freut mich aber auch, dass die Frauen des FCR Duisburg den UEFA-Pokal gewonnen und damit auch mit Blick auf die WM 2011 in Deutschland eine Menge für Deutschland getan haben. Ich bin auf diese Mannschaft ebenso stolz wie auf die Frauen des Bundesliga-Tabellenführers Bayern München, denn beide Team haben gezeigt, dass es im Frauenfußball nicht nur den 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam gibt. Wie ich diese beiden Vereine aber kenne, werden sie in der kommenden Saison sicher wieder ganz oben dabei sein. Und der erfreuliche Aspekt, dass auch die dritte Liga in ihrer ersten Saison sehr gut angenommen wurde von den Fans, rundet das positive Saisonfazit ab.

[sid]


[bild1]

Die Asienreise der Nationalmannschaft, die heute in Shanghai gelandet ist, mit Spielen gegen China am Freitag (ab 14 Uhr MESZ, live in der ARD) und gegen die Vereinigten Arabischen Emirate am Dienstag (ab 20 Uhr, live im ZDF) ist derzeit das beherrschende Thema in den Medien.

Im aktuellen Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) unterstreicht DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger die hohe Wertigkeit der Reise und zieht darüber hinaus eine Bilanz der abgelaufenen Saison.

Frage: Die Asienreise der deutschen Nationalmannschaft wird auch von Kritik begleitet. Was ist aus Ihrer Sicht der Sinn und Zweck dieser Tour nach einer strapaziösen Saison?

Dr. Theo Zwanziger: Diese Reise ist natürlich in erster Linie aus einer sportpolitischen Verpflichtung heraus zustandegekommen. Zum einen haben uns die Asiaten bei der Bewerbung für die WM 2006 hervorragend unterstützt, zum anderen haben wir in China noch eine Rückspielverpflichtung für das Länderspiel 2005 in Hamburg zu erfüllen und außerdem mit den Chinesen vor fünf Jahren einen Kooperationsvertrag gemeinsam mit der DFL abgeschlossen. Da ist es eine Frage des gegenseitigen Respekts, wenn man diesen Verpflichtungen nachkommt. Mir ist aber sehr wohl bewusst, dass es für eine solche Reise, die aus gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und auch sportlicher Sicht sehr wichtig ist, keinen optimalen Termin gibt. Es wird immer Argumente geben, warum gerade ein anderer Zeitpunkt günstiger sein könnte.

Frage: Befürchten Sie aufgrund der vielen fehlenden Stammspieler eine Blamage der deutschen Mannschaft wie 1999 beim Konföderationen-Pokal in Mexiko?

Dr. Zwanziger: Nein, überhaupt nicht. Die Mannschaft, die diese Reise bestreitet, besteht aus Spielern, die ohne Wenn und Aber sportliche Qualitäten haben und so gesehen auch international ein attraktives Team bilden. Vor Jahren wäre man noch froh gewesen, wenn man angesichts der vielen Absagen, die ja unter anderem wegen des Pokalfinales und der U 21-EM im Vorfeld eingeplant waren, überhaupt elf Mann zusammenbekommen hätte. Jetzt ist es zum Glück so, dass der Bundestrainer immer noch die Qual der Wahl hat und einige sogar enttäuscht sind, dass sie nicht nominiert worden sind. Ich erwarte von einer starken deutschen Mannschaft gegen China und die Vereinigten Arabischen Emirate ein gutes Auftreten und zwei Siege.

Frage: Wie können der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga vom asiatischen Markt profitieren?

Dr. Zwanziger: Speziell in China ist das Interesse am deutschen Fußball, vor allem an der Bundesliga, sehr groß. Und die Sympathie für unsere Nationalspieler ist ebenfalls sehr groß. Das weiß ich von meinen früheren Aufenthalten mit der Frauen-Nationalmannschaft bei der WM und den Olympischen Spielen in China. Deshalb ist es wichtig, sich vor Ort zu präsentieren, die Kontakte weiter auszubauen und neue Verbindungen herzustellen. Diese Reise ist deshalb auch zum Wohle des deutschen Fußballs.

Frage: Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn und Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann werden die deutsche Delegation in China begleiten. Wie sind Sie auf diese beiden Ausnahmesportler gekommen?

Dr. Zwanziger: Beide genießen in China ein sehr hohes Ansehen. Frau Heidemann spricht aufgrund ihres Studiums zudem fließend chinesisch. Wir haben bewusst Persönlichkeiten zu dieser Reise eingeladen, die uns bei der Kontaktpflege hilfreich sein können. Dazu gehört auch Klaus Schlappner, der als Trainer in China gearbeitet hat und dort sehr populär ist in der Fußball-Szene.

[bild2]

Frage: Was sagen Sie zum Ausgang der deutschen Meisterschaft?

Dr. Zwanziger: Vor der Saison hatte ich den VfL Wolfsburg überhaupt nicht auf der Rechnung bei den ersten vier, fünf Mannschaften. Von daher ist das für mich eine unglaubliche Leistung, die vor allem mit dem Namen Felix Magath verbunden bleiben wird. Er hat aus Stars und Talenten ein starkes Team geformt und am Ende für eine der größten Überraschungen der letzten Jahre in der Bundesliga gesorgt. Das ist auch ein Beweis für die Stärke der Bundesliga, in der nicht nur vier Teams dominieren wie zum Beispiel in England.

Frage: Wie lautet abschließend Ihr Saisonfazit?

Dr. Zwanziger: Ich bin rundum zufrieden, obwohl es natürlich schade war, dass Werder Bremen nicht den UEFA-Cup gewonnen hat. Dennoch haben wir in dieser Spielzeit bewiesen, dass wir auf allen Ebenen konkurrenzfähig sind. Die Nationalmannschaft ist klar auf Kurs Richtung WM-Endrunde in Südafrika, selbst wenn die kommenden Qualifikationsspiele keine Selbstläufer werden. Dazu kommt der Triumph unserer U 17 bei der EM im eigenen Land. Ganz besonders freut mich aber auch, dass die Frauen des FCR Duisburg den UEFA-Pokal gewonnen und damit auch mit Blick auf die WM 2011 in Deutschland eine Menge für Deutschland getan haben. Ich bin auf diese Mannschaft ebenso stolz wie auf die Frauen des Bundesliga-Tabellenführers Bayern München, denn beide Team haben gezeigt, dass es im Frauenfußball nicht nur den 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam gibt. Wie ich diese beiden Vereine aber kenne, werden sie in der kommenden Saison sicher wieder ganz oben dabei sein. Und der erfreuliche Aspekt, dass auch die dritte Liga in ihrer ersten Saison sehr gut angenommen wurde von den Fans, rundet das positive Saisonfazit ab.