Reinders: "Torschütze? Ich fühle mich wie einer"

34 Spieltage, 34 besondere Begegnungen, 34 Zeitzeugen. Auf DFB.de erinnern sich prägende Figuren der Bundesligageschichte an ganz spezielle Duelle, passend zum jeweils aktuellen Spieltag der Saison 2013/2014.

Vor dem 15. Spieltag der Bundesliga mit dem Duell Werder Bremen gegen Bayern München am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) erinnert Uwe Reinders an sein berühmtes Einwurftor für Werder 1982 gegen die Bayern. Und der viermalige Nationalspieler, inzwischen 58 Jahre alt, erzählt, warum es nicht Tor des Monats werden durfte.

DFB.de: Die Saison 1982/1983 begann mit einem Paukenschlag, denn Werder Bremen gewann gegen die Bayern mit 1:0. Durch ein Tor, das in die Geschichte eingehen sollte, wie der Bremer Stadionsprecher jubelte. Inwieweit ist es Teil Ihrer Geschichte geworden, Herr Reinders?

Uwe Reinders: Das ist jetzt 31 Jahre her, aber die Fans, die es miterlebt haben, bringen Uwe Reinders zu 100 Prozent mit dem Einwurftor in Verbindung. Und von den jüngeren, die es nie gesehen haben, sagen 50 Prozent: Das war doch der mit dem Einwurftor!

DFB.de: Sie waren Nationalspieler, hatten an der WM 1982 teilgenommen. Inwieweit stört es Sie, dass Ihre Karriere auf einen Einwurf reduziert wird?

Reinders: Gar nicht. Wir haben doch alle Fußball gespielt, um bekannt zu werden und etwas zu machen, was den Leuten im Gedächtnis bleibt. Das ist mir gelungen.

DFB.de: Auch Bayerns Torwart Jean-Marie Pfaff ist deshalb präsent geblieben. Er wird das etwas anders sehen, oder?

Reinders: Wir haben uns danach noch ein paarmal getroffen, zuletzt in einer ARD-Sendung zum Jubiläum 50 Jahren Bundesliga. Er sieht es längst locker, aber noch immer nicht ein, dass es sein Fehler gewesen war. Er gibt Klaus Augenthaler die Schuld, der habe ihn behindert.

DFB.de: Nun erzählen Sie doch mal: Wie kam es zu dem Tor in der 44. Minute? Was war der Plan?

Reinders: Ich wollte den Ball auf Rudi Völler werfen, der ihn in die Mitte verlängern sollte. Und da sollten sich dann drei andere wie die Stiere in den Ball reinwerfen. Wir haben das im Training genauso geübt wie andere Standards.

DFB.de: Und Sie waren immer der Werfer?

Reinders: Ich konnte das eben gut, ich weiß auch nicht warum. Es geht allein mit Schnellkraft und Technik, ich war da wohl ein Naturtalent. In der zweiten Liga war mir schon mal ein ähnliches Tor gelungen für Schwarz-Weiß Essen. Das waren damals 45 bis 46 Meter - und Otto Rehhagel wusste das.

DFB.de: Nun darf man ja kein Einwurftor direkt erzielen…

Reinders: Richtig, in beiden Fällen hatte der Torwart den Ball noch berührt. Sonst hätte es Abstoß geben müssen.

DFB.de: Der Stadionsprecher feierte Sie dennoch als Torschützen.

Reinders: Ich fühle mich ja auch als einer, aber die Regel erlaubt es nicht. Offiziell war es ein Eigentor. Das hat mich auch die Wahl meines Treffers zum Tor des Monats gekostet. Denn eigentlich war es schon in der Auswahl.

DFB.de: Und dann?

Reinders: Rief mich die ARD an und bedauerte, dass sie Eigentore nicht in die Auswahl nehmen könnten. Wenn Sie mich fragen, haben die Bayern da bestimmt was mit zu tun gehabt. Die wollten ihren neuen Torwart schützen. Aber ich habe sie später noch oft genug geärgert. Der Kalle Rummenigge ist heute noch sauer auf mich, wenn er mich sieht.

Uwe Reinders spielte von 1977 bis 1985 für Werder Bremen 206-mal in der Bundesliga und erzielte 67 Tore. Für Deutschland kam er in vier Länderspielen zum Einsatz und schoss dabei einen Treffer. Später arbeitete er als Trainer, unter anderem bei Hansa Rostock, wo er letzter Meister und Pokalsieger der DDR wurde.

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34 Spieltage, 34 besondere Begegnungen, 34 Zeitzeugen. Auf DFB.de erinnern sich prägende Figuren der Bundesligageschichte an ganz spezielle Duelle, passend zum jeweils aktuellen Spieltag der Saison 2013/2014.

Vor dem 15. Spieltag der Bundesliga mit dem Duell Werder Bremen gegen Bayern München am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) erinnert Uwe Reinders an sein berühmtes Einwurftor für Werder 1982 gegen die Bayern. Und der viermalige Nationalspieler, inzwischen 58 Jahre alt, erzählt, warum es nicht Tor des Monats werden durfte.

DFB.de: Die Saison 1982/1983 begann mit einem Paukenschlag, denn Werder Bremen gewann gegen die Bayern mit 1:0. Durch ein Tor, das in die Geschichte eingehen sollte, wie der Bremer Stadionsprecher jubelte. Inwieweit ist es Teil Ihrer Geschichte geworden, Herr Reinders?

Uwe Reinders: Das ist jetzt 31 Jahre her, aber die Fans, die es miterlebt haben, bringen Uwe Reinders zu 100 Prozent mit dem Einwurftor in Verbindung. Und von den jüngeren, die es nie gesehen haben, sagen 50 Prozent: Das war doch der mit dem Einwurftor!

DFB.de: Sie waren Nationalspieler, hatten an der WM 1982 teilgenommen. Inwieweit stört es Sie, dass Ihre Karriere auf einen Einwurf reduziert wird?

Reinders: Gar nicht. Wir haben doch alle Fußball gespielt, um bekannt zu werden und etwas zu machen, was den Leuten im Gedächtnis bleibt. Das ist mir gelungen.

DFB.de: Auch Bayerns Torwart Jean-Marie Pfaff ist deshalb präsent geblieben. Er wird das etwas anders sehen, oder?

Reinders: Wir haben uns danach noch ein paarmal getroffen, zuletzt in einer ARD-Sendung zum Jubiläum 50 Jahren Bundesliga. Er sieht es längst locker, aber noch immer nicht ein, dass es sein Fehler gewesen war. Er gibt Klaus Augenthaler die Schuld, der habe ihn behindert.

DFB.de: Nun erzählen Sie doch mal: Wie kam es zu dem Tor in der 44. Minute? Was war der Plan?

Reinders: Ich wollte den Ball auf Rudi Völler werfen, der ihn in die Mitte verlängern sollte. Und da sollten sich dann drei andere wie die Stiere in den Ball reinwerfen. Wir haben das im Training genauso geübt wie andere Standards.

DFB.de: Und Sie waren immer der Werfer?

Reinders: Ich konnte das eben gut, ich weiß auch nicht warum. Es geht allein mit Schnellkraft und Technik, ich war da wohl ein Naturtalent. In der zweiten Liga war mir schon mal ein ähnliches Tor gelungen für Schwarz-Weiß Essen. Das waren damals 45 bis 46 Meter - und Otto Rehhagel wusste das.

DFB.de: Nun darf man ja kein Einwurftor direkt erzielen…

Reinders: Richtig, in beiden Fällen hatte der Torwart den Ball noch berührt. Sonst hätte es Abstoß geben müssen.

DFB.de: Der Stadionsprecher feierte Sie dennoch als Torschützen.

Reinders: Ich fühle mich ja auch als einer, aber die Regel erlaubt es nicht. Offiziell war es ein Eigentor. Das hat mich auch die Wahl meines Treffers zum Tor des Monats gekostet. Denn eigentlich war es schon in der Auswahl.

DFB.de: Und dann?

Reinders: Rief mich die ARD an und bedauerte, dass sie Eigentore nicht in die Auswahl nehmen könnten. Wenn Sie mich fragen, haben die Bayern da bestimmt was mit zu tun gehabt. Die wollten ihren neuen Torwart schützen. Aber ich habe sie später noch oft genug geärgert. Der Kalle Rummenigge ist heute noch sauer auf mich, wenn er mich sieht.

Uwe Reinders spielte von 1977 bis 1985 für Werder Bremen 206-mal in der Bundesliga und erzielte 67 Tore. Für Deutschland kam er in vier Länderspielen zum Einsatz und schoss dabei einen Treffer. Später arbeitete er als Trainer, unter anderem bei Hansa Rostock, wo er letzter Meister und Pokalsieger der DDR wurde.