Regionalligist Kickers Offenbach: Treue, Tradition und Torflaute

Flutlicht, eine hohe vierstellige Zuschauerzahl, Gänsehautatmosphäre. Das sind eigentlich typische Attribute eines Freitagabendspiels auf dem Bieberer Berg in Offenbach. Eigentlich. Doch vor dem richtungweisenden Heimspiel in der Regionalliga Südwest gegen den SC Pfullendorf am Freitag (ab 19 Uhr) ist die Stimmung beim hessischen Traditionsverein nicht gerade auf dem Siedepunkt.

Kein Wunder! Schließlich ist der ehemalige Bundesligist nicht nur zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte viertklassig, sondern muss jetzt nach einer langen Durststrecke von acht Spieltagen ohne dreifachen Punktgewinn auch noch dort gegen den Abstieg kämpfen. Gegen das Schlusslicht aus Pfullendorf soll es für die Offenbacher erstmals seit dem 7. September (2:1 gegen Mainz 05 II) zumindest wieder mit einem Dreier klappen, um sich ein wenig Luft zu verschaffen. "Wir sind endlich mal wieder an der Reihe", sagt Offenbachs Mittelfeldspieler Jan Biggel im Gespräch mit DFB.de

21 Abgänge nach Zwangsabstieg und Insolvenzantrag

Der gesamte Verein hat schwierige Monate hinter sich. Sportlich hatte der OFC in der abgelaufenen Saison zwar mit 42 Zählern und Rang 15 den Klassenverbleib in der 3. Liga geschafft. Doch der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB sah nach der Prüfung der Lizenzunterlagen die Bedingungen für eine weitere Drittliga-Saison nicht erfüllt und empfahl dem DFB-Spielausschuss, die Zulassung zu verweigern.

Die Folge: Kaum ein rot-weißer Stein blieb auf dem anderen. 21 Spieler verließen den Verein nach Zwangsabstieg und Insolvenzantrag, 16 Neuzugänge stießen zur Mannschaft von OFC-Trainer Rico Schmitt hinzu. Diese große Fluktuation ist sicher auch ein Grund dafür, warum es für die Kickers bisher noch nicht optimal läuft. "Bei so vielen Neuzugängen ist es nicht ungewöhnlich, dass die Findungsphase länger dauert als bei Vereinen mit nur wenigen externen Neuzugängen", erklärt Jan Biggel, selbst erst vor Saisonbeginn vom Karlsruher SC II zu den Kickers gewechselt.

Biggels Wiedersehen mit Heimatklub Pfullendorf

Die Partie gegen den direkten Konkurrenten SC Pfullendorf besitzt für die Offenbacher wegen der angespannten Tabellenkonstellation (nur Platz 13 mit 18 Punkten aus 16 Partien) eine hohe Bedeutung. Für Biggel ist es außerdem noch das Wiedersehen mit vielen alten Kollegen. Ab der D-Jugend bis hin zur ersten Mannschaft hatte der zentrale Mittelfeldspieler einst alle Mannschaften des SCP durchlaufen. Doch am Freitag zählen für den 23-Jährigen nur drei Punkte für den OFC. "Ich habe noch zu einigen Spielern aus Pfullendorf Kontakt, konzentriere mich jetzt aber voll auf die Kickers. Für mich ist es eine Partie wie jede andere, die ich gewinnen will", so der frühere Pfullendorfer.

Immerhin tankten die Kickers während der Länderspielpause neues Selbstvertrauen. Im Viertelfinale des hessischen Landespokals setzte sich die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt, der dem Verein trotz des Zwangsabstiegs treu geblieben war, gegen den Ligakonkurrenten Hessen Kassel 2:1 durch. "Ich hoffe, dass dieser Erfolg ein Befreiungsschlag für die gesamte Mannschaft war", sagt Jan Biggel und ergänzt: "Wir haben gegen Kassel Moral bewiesen und einen Rückstand in einen Sieg gedreht. Außerdem ist uns endlich einmal wieder mehr als ein Tor gelungen."

Nur Baunatal zielt schlechter

In der Tat ist das Toreschießen ganz offensichtlich das große Problem des OFC. Seit Anfang September erzielten die Kickers nur in einem Ligaspiel mehr als einen Treffer. Nur der KSV Baunatal hat mit zwölf Toren noch seltener getroffen als die Kickers (14). "Das ist aktuell sicher unser größtes Manko. Wir sind vor dem gegnerischen Tor nicht kaltschnäuzig genug", sagt Jan Biggel, der neben dem Fußball noch ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement absolviert.

Doch der Neu-Offenbacher zweifelt trotzdem nicht an der Qualität der Mannschaft. "Wir verfügen mindestens über das Potenzial, um im Mittelfeld der Regionalliga mitzuspielen. Gegen Pfullendorf müssen wir jetzt an die Leistung aus dem Pokalspiel anknüpfen", so der Mittelfeldspieler: "Dann werden wir erfolgreich sein und drei Punkte einfahren."



Flutlicht, eine hohe vierstellige Zuschauerzahl, Gänsehautatmosphäre. Das sind eigentlich typische Attribute eines Freitagabendspiels auf dem Bieberer Berg in Offenbach. Eigentlich. Doch vor dem richtungweisenden Heimspiel in der Regionalliga Südwest gegen den SC Pfullendorf am Freitag (ab 19 Uhr) ist die Stimmung beim hessischen Traditionsverein nicht gerade auf dem Siedepunkt.

Kein Wunder! Schließlich ist der ehemalige Bundesligist nicht nur zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte viertklassig, sondern muss jetzt nach einer langen Durststrecke von acht Spieltagen ohne dreifachen Punktgewinn auch noch dort gegen den Abstieg kämpfen. Gegen das Schlusslicht aus Pfullendorf soll es für die Offenbacher erstmals seit dem 7. September (2:1 gegen Mainz 05 II) zumindest wieder mit einem Dreier klappen, um sich ein wenig Luft zu verschaffen. "Wir sind endlich mal wieder an der Reihe", sagt Offenbachs Mittelfeldspieler Jan Biggel im Gespräch mit DFB.de

21 Abgänge nach Zwangsabstieg und Insolvenzantrag

Der gesamte Verein hat schwierige Monate hinter sich. Sportlich hatte der OFC in der abgelaufenen Saison zwar mit 42 Zählern und Rang 15 den Klassenverbleib in der 3. Liga geschafft. Doch der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB sah nach der Prüfung der Lizenzunterlagen die Bedingungen für eine weitere Drittliga-Saison nicht erfüllt und empfahl dem DFB-Spielausschuss, die Zulassung zu verweigern.

Die Folge: Kaum ein rot-weißer Stein blieb auf dem anderen. 21 Spieler verließen den Verein nach Zwangsabstieg und Insolvenzantrag, 16 Neuzugänge stießen zur Mannschaft von OFC-Trainer Rico Schmitt hinzu. Diese große Fluktuation ist sicher auch ein Grund dafür, warum es für die Kickers bisher noch nicht optimal läuft. "Bei so vielen Neuzugängen ist es nicht ungewöhnlich, dass die Findungsphase länger dauert als bei Vereinen mit nur wenigen externen Neuzugängen", erklärt Jan Biggel, selbst erst vor Saisonbeginn vom Karlsruher SC II zu den Kickers gewechselt.

Biggels Wiedersehen mit Heimatklub Pfullendorf

Die Partie gegen den direkten Konkurrenten SC Pfullendorf besitzt für die Offenbacher wegen der angespannten Tabellenkonstellation (nur Platz 13 mit 18 Punkten aus 16 Partien) eine hohe Bedeutung. Für Biggel ist es außerdem noch das Wiedersehen mit vielen alten Kollegen. Ab der D-Jugend bis hin zur ersten Mannschaft hatte der zentrale Mittelfeldspieler einst alle Mannschaften des SCP durchlaufen. Doch am Freitag zählen für den 23-Jährigen nur drei Punkte für den OFC. "Ich habe noch zu einigen Spielern aus Pfullendorf Kontakt, konzentriere mich jetzt aber voll auf die Kickers. Für mich ist es eine Partie wie jede andere, die ich gewinnen will", so der frühere Pfullendorfer.

Immerhin tankten die Kickers während der Länderspielpause neues Selbstvertrauen. Im Viertelfinale des hessischen Landespokals setzte sich die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt, der dem Verein trotz des Zwangsabstiegs treu geblieben war, gegen den Ligakonkurrenten Hessen Kassel 2:1 durch. "Ich hoffe, dass dieser Erfolg ein Befreiungsschlag für die gesamte Mannschaft war", sagt Jan Biggel und ergänzt: "Wir haben gegen Kassel Moral bewiesen und einen Rückstand in einen Sieg gedreht. Außerdem ist uns endlich einmal wieder mehr als ein Tor gelungen."

Nur Baunatal zielt schlechter

In der Tat ist das Toreschießen ganz offensichtlich das große Problem des OFC. Seit Anfang September erzielten die Kickers nur in einem Ligaspiel mehr als einen Treffer. Nur der KSV Baunatal hat mit zwölf Toren noch seltener getroffen als die Kickers (14). "Das ist aktuell sicher unser größtes Manko. Wir sind vor dem gegnerischen Tor nicht kaltschnäuzig genug", sagt Jan Biggel, der neben dem Fußball noch ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement absolviert.

Doch der Neu-Offenbacher zweifelt trotzdem nicht an der Qualität der Mannschaft. "Wir verfügen mindestens über das Potenzial, um im Mittelfeld der Regionalliga mitzuspielen. Gegen Pfullendorf müssen wir jetzt an die Leistung aus dem Pokalspiel anknüpfen", so der Mittelfeldspieler: "Dann werden wir erfolgreich sein und drei Punkte einfahren."

Trotz der Negativserie sei auch die Stimmung in der Mannschaft sei nicht gedrückt. "Wir verstehen uns alle sehr gut. Es ist nicht so, dass sich die Jungs untereinander zerfleischen. Wir ziehen alle an einem Strang", betont Biggel: "Außerdem ist Rico Schmitt kein Trainer, der nach Niederlagen die Mannschaft stark kritisiert. Er analysiert die Begegnungen ganz sachlich und zeigt uns dann das Verbesserungspotenzial auf."

Regelmäßiger Austausch mit den Kickers-Fans

Einen wichtigen Baustein für eine bessere Zukunft sieht der gebürtige Baden-Württemberger in der nach wie vor treuen und lautstarken Fangemeinde. Auch zu den am weitesten entfernten Auswärtsspielen reisen trotz zahlreicher Misserfolge immer noch rund 300 bis 400 Anhänger des Traditionsvereins mit. "Das ist schon Wahnsinn", kommentiert Biggel kurz und knapp die außergewöhnliche Unterstützung durch die Offenbacher Fans.

Auch der Kontakt zwischen Anhängern und OFC-Kickern ist intakt. "Es finden regelmäßig Fantreffen statt, zu denen immer zwei Spieler gehen. Dort stehen wir Rede und Antwort und es finden immer konstruktive Gespräche statt", berichtet Jan Biggel: "Die Fans haben schließlich ein Recht zu erfahren, warum es aktuell nicht rund läuft. Sie zeigen eine Menge Verständnis und setzen uns auch nicht zu sehr unter Druck." Ein Heimsieg gegen den Tabellenletzten darf es am Freitag aber schon sein.