Regionalliga-Rekordkulisse am Tivoli: "Besser geht es nicht"

Kluft: Ich kannte schon einige Spieler wie Sven Kreyer, Tobias Steffen oder Patrick Huckle sowie Trainer Marc Fascher und seinen Assistenten Stefan Kühne von meinen früheren Stationen in Leverkusen und Münster. Daher gab es überhaupt keine Probleme. Zu meiner künftigen Rolle möchte ich noch nicht so viel sagen. Es war auf jeden Fall ärgerlich, dass ich durch eine Bänderverletzung zurückgeworfen wurde und nicht die gesamte Vorbereitung mitmachen konnte.

DFB.de: Sie bringen Erfahrung von höherklassigen Vereinen mit in die Regionalliga. Wie wichtig kann das im Endspurt um die Meisterschaft werden?

Zieba: Wer in seiner Karriere schon einiges mitgemacht hat, für den ist es sicher etwas leichter, mit Drucksituationen umzugehen und Negativerlebnisse wegzustecken. Dass bei uns mehrere Spieler aus höheren Ligen kommen, ist sicher kein Nachteil.

Kluft: Gerade vor Kulissen wie in Aachen kann das schon eine Rolle spielen. Wer solche Spiele schon häufiger erlebt hat, ist sicher etwas abgebrühter und ruhiger.

DFB.de: Bitte vervollständigen Sie den Satz: Wir gewinnen den Klassiker am Tivoli, weil…

Zieba: … uns die Fans nach vorne peitschen und wir den größeren Siegeswillen zeigen werden.

Kluft: … wir ein Tor mehr schießen als die Alemannia.

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In der Regionalligasaison 2009/2010 spielten sie zusammen für die U 23 von Bayer 04 Leverkusen. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im WDR-Fernsehen) sind sie Gegner, wenn im Gipfeltreffen der Regionalliga West die Traditionsvereine Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen vor der Rekordkulisse von 30.000 Zuschauern im Tivoli-Stadion aufeinandertreffen: Alemannia-Winterzugang Maciej Zieba (28) und RWE-Hoffnung Björn Kluft (25).

Beide ehemaligen Mitspieler bringen die Erfahrung von höherklassigen Klubs mit. Zieba absolvierte 54 Drittligaspiele für den SV Wehen Wiesbaden, Kluft kickte für Eintracht Braunschweig und den SV Sandhausen sogar in der 2. Bundesliga, für Rot Weiss Ahlen und Preußen Münster in der dritthöchsten Spielklasse. Mit ihren neuen Vereinen wollen beide genau dorthin zurück. Im aktuellen DFB.de-Doppelinterview mit sprechen Maciej Zieba und Björn Kluft vor der Neuauflage des DFB-Pokalendspiels von 1953 (2:1 für RWE in Düsseldorf) mit dem Journalisten Ralf Debat über ein außergewöhnliches Viertligaduell, zusätzliche Motivation und die Aussichten im Rennen um die Meisterschaft.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf den Klassiker zwischen Alemannia und RWE im ausverkauften Tivoli-Stadion?

Maciej Zieba: Sehr groß. Die Hütte ist voll, der Tabellenerste spielt gegen den Zweiten, besser geht es nicht. Wir sind gut vorbereitet, haben hart trainiert. Zuletzt ist das eine oder andere Testspiel ausgefallen, aber diese Probleme haben andere Vereine auch.

Björn Kluft: Jeder bei uns fiebert seit Wochen auf dieses Spiel hin, die Vorfreude steigt von Tag zu Tag. Für die vierte Liga sind es schließlich schon außergewöhnliche Rahmenbedingungen.

DFB.de: Gleich im ersten Punktspiel des neuen Jahres treffen zwei Meisterschaftskandidaten im direkten Duell aufeinander. Welche Bedeutung besitzt die Partie?

Zieba: Für unsere Fans und das Umfeld des Vereins ist die Bedeutung sicher sehr groß. Es ist zweifellos ein äußerst wichtiges Spiel, in dem es auch um Prestige geht und das wir gewinnen wollen. Eine Vorentscheidung um die Meisterschaft wird aber mit Sicherheit nicht fallen - und zwar unabhängig vom Ergebnis.

Kluft: Ein Erfolgserlebnis in einem solchen Duell kann eine Euphorie auslösen und einen Schub geben. Es bleiben danach aber noch 14 schwere Spiele, in denen alles passieren kann.

DFB.de: Sorgen die Rekordkulisse und die Liveübertragung im WDR-Fernsehen noch für eine zusätzliche Motivation?

Zieba: Für den einen oder anderen jungen Spieler ganz bestimmt. Wir spielen schließlich nicht jede Woche vor einer solchen Kulisse. Grundsätzlich muss uns aber niemand zusätzlich motivieren, wird sind auch so heiß genug.

Kluft: Mitentscheidend wird sein, die äußeren Einflüsse möglichst gut auszublenden und sich voll auf das Spiel zu konzentrieren.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Chancen, am Saisonende ganz oben zu stehen? Was spricht für Ihren Verein, und wer sind die größten Konkurrenten?

Zieba: Neben RWE und uns wird auch die Gladbacher U 23 weiterhin ganz oben mitspielen. Viktoria Köln habe ich ebenfalls noch längst nicht abgeschrieben, vielleicht greift auch RWO noch ein. Es wird auf jeden Fall bis zum Saisonende spannend bleiben, und wir wollen ein Wörtchen mitreden. Die Qualität ist innerhalb des Kaders auf jeden Fall vorhanden. Hinzu kommt der besondere Zusammenhalt, den ich in dieser Form bei meinen bisherigen Stationen so noch nicht erlebt habe. Es gibt keinerlei Grüppchenbildung.

Kluft: Das Kollektiv ist auch unser großes Plus, alle ziehen an einem Strang. Positiv ist, dass wir es selbst in der Hand haben und unsere Mannschaft sehr gut besetzt ist. Die Alemannia und Gladbach II sind ebenfalls stark. Ich gehe davon aus, dass die Meisterschaft zwischen diesen drei Teams entschieden wird.

DFB.de: Wie haben Sie sich bei Ihrem neuen Verein eingelebt, und wie sehen Sie Ihre Rolle innerhalb der Mannschaft?

Zieba: Die Jungs haben es mir und den weiteren Zugängen Viktor Maier und Roberto Guirino sehr leicht gemacht, wir waren sofort voll akzeptiert. Von Neid war keine Spur. Weil ich zu den Spielern gehöre, die auch schon mal in höheren Ligen am Ball waren, will ich gleich vorneweggehen.

Kluft: Ich kannte schon einige Spieler wie Sven Kreyer, Tobias Steffen oder Patrick Huckle sowie Trainer Marc Fascher und seinen Assistenten Stefan Kühne von meinen früheren Stationen in Leverkusen und Münster. Daher gab es überhaupt keine Probleme. Zu meiner künftigen Rolle möchte ich noch nicht so viel sagen. Es war auf jeden Fall ärgerlich, dass ich durch eine Bänderverletzung zurückgeworfen wurde und nicht die gesamte Vorbereitung mitmachen konnte.

DFB.de: Sie bringen Erfahrung von höherklassigen Vereinen mit in die Regionalliga. Wie wichtig kann das im Endspurt um die Meisterschaft werden?

Zieba: Wer in seiner Karriere schon einiges mitgemacht hat, für den ist es sicher etwas leichter, mit Drucksituationen umzugehen und Negativerlebnisse wegzustecken. Dass bei uns mehrere Spieler aus höheren Ligen kommen, ist sicher kein Nachteil.

Kluft: Gerade vor Kulissen wie in Aachen kann das schon eine Rolle spielen. Wer solche Spiele schon häufiger erlebt hat, ist sicher etwas abgebrühter und ruhiger.

DFB.de: Bitte vervollständigen Sie den Satz: Wir gewinnen den Klassiker am Tivoli, weil…

Zieba: … uns die Fans nach vorne peitschen und wir den größeren Siegeswillen zeigen werden.

Kluft: … wir ein Tor mehr schießen als die Alemannia.