Regionalliga Nordost: Aufsteiger Leipzig am Ziel - vorläufig

1. FC Magdeburg und Cottbus II mit nur einem Platzverweis

Obwohl es für den 1. FC Madgeburg für die Tabellenspitze nicht gereicht hat, sind die Spieler des Traditionsvereins trotzdem angenehm aufgefallen. Der Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974 musste in der abgelaufenen Spielzeit nur einen Platzverweis hinnehmen. Dafür sahen die Spieler von FCM-Trainer Andreas Petersen 74 Mal den Gelben Karton. Noch besser in der Fairplay-Wertung schnitten die Spieler von Absteiger FC Energie Cottbus ab, gegen die ebenfalls nur ein Platzverweis ausgesprochen wurde. Jedoch sahen die Lausitzer nur 50 Mal die Gelbe Karte.

Die meisten Platzverweise kassierten die Spieler von Hertha BSC II. Durch insgesamt viermal Rot und zweimal Gelb-Rot musste die Mannschaft von Trainer Karsten Heine ihre Spiele am häufigsten in Unterzahl beenden.

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Ohne ihr "Zugpferd" muss die Regionalliga Nordost in der kommenden Saison auskommen. Durch den Aufstieg des ungeschlagenen Meisters RB Leipzig in die 3. Liga verliert die vierthöchste Spielklasse im Nordosten nicht nur ihr sportliches Aushängeschild, sondern auch ihren Zuschauermagneten. Die Sachsen, die im Laufe der Premierensaison der neuen Liga insgesamt 113.447 Zuschauer zu ihren Heimspielen in die Leipziger Arena lockten und dabei einen Schnitt von 7563 Besuchern erzielten, waren auch für das Spiel mit dem größten Zuspruch verantwortlich.

Von allen 1648 Partien, die in den fünf Regionalligen ausgetragen wurden, war das Derby zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem Meister RB Leipzig (1:3) mit 24.795 Zuschauern die Partie mit der größten Resonanz. In der erfolgreichen Aufstiegsrelegation gegen den West-Meister Sportfreunde Lotte (2:0/2:2 nach Verlängerung) setzten die "Roten Bullen" dann mit der Hinspielkulisse von 30.104 Besuchern noch eine Bestmarke drauf.

Bester Zuschauerschnitt aller fünf Regionalligen

Insgesamt 433.997 Fußballfreunde pilgerten währen der regulären Saison im Nordosten in die Stadien, wobei in allen vier Begegnungen, bei denen jeweils eine fünfstellige Zuschauerzahl erreicht wurde, die "Roten Bullen" mit von der Partie waren. Auch das Rückspiel gegen den 1. FC Lok wollten noch 20.348 Fans sehen, obwohl RB Leipzig zu diesem Zeitpunkt schon als Meister feststand.

Doch damit nicht genug: Mit einem Schnitt von 1.808 Zuschauern pro Spiel in den 240 absolvierten Partien ist die Nordost-Staffel auch der Zuschauerkrösus der fünf Regionalligen. Dafür sorgten neben den Leipziger Vereinen vor allem auch die Traditionsklubs 1. FC Magdeburg (5.203 Zuschauer im Schnitt) und FC Carl Zeiss Jena (3.444).

Auf Platz drei der bestbesuchten Partien in den fünf Regionalligen folgt nach den Leipziger Derbys - mit reichlich Abstand - das Revierduell zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen (2:4) am 1. Spieltag in der Regionalliga West, zu dem 13.145 Besucher ins Stadion gekommen waren. RWE ist mit 8.007 Fans im Schnitt allerdings auch der einzige deutsche Viertligist, der über einen noch größeren Zuschauerzuspruch verfügt als Nordost-Primus RB Leipzig.

FSV Zwickau dank sicherer Abwehr der beste Aufsteiger

Die erst seit Saisonbeginn vom ehemaligen FSV-Spieler Torsten Ziegner trainierten Zwickauer schlossen die Saison mit dem dritten Tabellenplatz (53 Punkte) als bester der insgesamt sieben Aufsteiger ab. Das lag vor allem an der sattelfesten Hintermannschaft, die in 30 Saisonspielen lediglich 14 Gegentreffer zuließ. Im Schnitt mussten die Sachsen damit lediglich 0,47 Gegentore pro Begegnung hinnehmen. Eine ähnlich gute Bilanz kann bundesweit kein einziger Regionalligist vorweisen.

Während weitere Neulinge wie die TSG Neustrelitz (40), der 1. FC Lokomotive Leipzig (36) und der FSV Optik Rathenow (35) dicht gestaffelt im Tabellenmittelfeld rangieren, konnten die U 23 des 1. FC Union Berlin (31) und der VfB Auerbach (28) im Saisonendspurt den Klassenverbleib sichern. Lediglich der Torgelower SV Greif (13) musste als einziger Aufsteiger den Gang zurück in die Oberliga antreten.

Bemerkenswert: Die beiden Absteiger FC Energie Cottbus und Torgelower SV Greif, die schon nach der Hinrunde am Tabellenende zu finden waren, konnten auch in der Rückserie nicht zulegen. Im Gegenteil: Die Lausitzer sammelten in der Rückrunde sogar zwei Punkte weniger. Den größten Leistungssprung in der zweiten Saisonhälfte machte die U 23 von Hertha BSC. Die Hauptstädter, die mit 13 Zählern auf den zwölften Tabellenplatz überwintert hatten, konnten ihre Punktzahl in der Rückrunde (33) mehr als verdoppeln und schlossen die Saison auf den fünften Tabellenplatz ab.

RB Leipzig: Längste Serien, bestes Heim- und Auswärtsteam

Der künftige Drittligist RB Leipzig stellte in dieser Saison zahlreiche Bestmarken auf. So blieb RB als einzige Mannschaft in den ersten vier Ligen Deutschlands bis zum Saisonende ungeschlagen und fuhr in der Zeit vom zweiten bis siebten Spieltag sechs Dreier in Folge ein. Mit 35 Heim- sowie 37 Auswärtszählern stellten die "Roten Bullen" im Nordosten jeweils das Maß aller Dinge da.

Auf dem zweiten Platz in der Heimtabelle konnte sich der Berliner AK 07 mit 33 Punkten vor dem FC Carl Zeiss Jena (32 Zähler) behaupten. Auswärts dagegen landete der Berliner AK mit 20 Punkten auf dem vierten Rang. Nur Liganeuling FSV Zwickau (23) und Carl Zeiss Jena (26) waren auf fremden Plätzen neben RB Leipzig erfolgreicher.

Die heimschwächste Mannschaft stellte die U 23 des FC Energie Cottbus. Mit nur einem Sieg und sechs Unentschieden landete die Mannschaft Ex-Profi Vasile Miriuta mit neun Zählern auf den letzten Platz. Ohne jeden Auswärtserfolg blieb Schlusslicht Torgelower SV Greif, der lediglich drei Remis in der Fremde ergattern konnte.

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Daniel Frahn sichert sich erneut die Torjägerkrone

Vor allem seiner starken Offensive um Torjäger Daniel Frahn und Stefan Kutschke konnte Leipzigs Aufstiegstrainer Alexander Zorniger vertrauen. Zusammen kommen beide Stürmer auf 28 Tore und bilden damit auch das beste Sturmduo der Liga. Mit 65 Toren weisen die Sachsen – wenig überraschend - vor dem FC Carl Zeiss Jena (54) und Hertha BSC II (46) auch den erfolgreichsten Angriff auf.

Der 26 Jahre alte RB-Kapitän Frahn, der sich bereits in der vergangenen Saison die Torjägerkrone in der damaligen Regionalliga Nord (26 Treffer) gesichert hatte, war auch nach der Regionalliga-Umstrukturierung nicht aufzuhalten. Mit 20 Treffern in 27 Spielen wurde Frahn seinen Ruf des "Torminators" gerecht und sicherte sich erneut die Torjägerkrone. Mit acht Treffern Rückstand landete Marc-Philipp Zimmermann vom VFC Plauen auf den zweiten Rang. André Luge (FSV Zwickau) und Murat Turhan (Optik Rathenow) teilen sich mit jeweils elf Treffern den dritten Platz.

Ein Torhüter und ein Feldspieler als "Dauerbrenner"

Keine einzige Spielminute verpassten in der abgelaufenen Spielzeit Torhüter Christian Person (VFC Plauen) und Abwehrspieler Marco Riemer, der für FC Carl Zeiss Jena ständig durchgespielt hatte. Die beiden "Dauerbrenner" absolvierten für ihre Vereine alle 30 Partien und kamen auf die maximale Einsatzzeit von 2.700 Spielminuten. Abwehrspieler Mike Keyser vom Absteiger Torgelower SV Greif, Mittelfeldspieler Andreas Luck ((ZFC Meuselwitz) und Martin Bocek (VfB Auerbach) absolvierten zwar ebenfalls alle 30 Spiele, gingen dabei aber nicht über die volle Distanz.

Im Vergleich zu den anderen vier Regionalligen fielen in der Nordost-Staffel mit 625 Treffern, was einem Schnitt von 2,60 Toren pro Spiel ergibt, die wenigsten Treffer. Zum Vergleich: In Bayern fielen durchschnittlich 2,9 Tore pro Spiel, im Westen 2,85, im Südwesten 2,79 und in der Regionalliga Nord 2,55. Häufigste Ergebnisse waren das 2:1 (35 Mal) und 1:0 (34 Mal).

TSG-Angreifer Junior Torunarigha der beste "Joker"

Läuft ein Spiel nicht in die gewünschte Richtung, sollen meist die Einwechselspieler für die Entscheidung sorgen: Die Rolle des idealen "Jokers" verkörperte in der abgelaufenen Spielzeit Angreifer Junior Torunarigha am besten. Der 23-jährige Deutsch-Nigerianer, der 19 Spiele für TSG Neustrelitz absolvierte, erzielte alle seine vier Tore, nachdem er eingewechselt worden war. Auch Zwickaus Trainer Torsten Ziegner bewies oft ein glückliches Händchen. Davy Frick, Martin Ullmann und Steffen Kellig erzielten nach Einwechslungen ebenfalls jeweils zwei Treffer.

Eher weniger auf Torjäger oder "Joker", scheint Germania Halberstadt angewiesen zu sein. Mit gerade einmal 31 Toren holte die Mannschaft von Trainer Willi Kronhardt 38 Punkte und landete als Mannschaft mit der drittschlechtesten Torausbeute nach Energie Cottbus II (26) und Torgelower SV Greif (19) immerhin in der Tabelle auf dem neunten Platz.

Die torreichste Begegnung sahen die 5.544 Zuschauer am 29. Spieltag beim 4:5 zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und RB Leipzig. Die zweithöchste Trefferanzahl fiel in zwei Begegnungen mit Beteiligung des VfB Auerbach. Die TSG Neustrelitz trennte sich am 5. Mai 2013 im Aufsteigerduell vom VfB 4:4. Ebenfalls acht Tore gab es am neunten Spieltag, als der FC Carl Zeiss Jena die Auerbacher 5:3 besiegte.

1. FC Magdeburg und Cottbus II mit nur einem Platzverweis

Obwohl es für den 1. FC Madgeburg für die Tabellenspitze nicht gereicht hat, sind die Spieler des Traditionsvereins trotzdem angenehm aufgefallen. Der Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974 musste in der abgelaufenen Spielzeit nur einen Platzverweis hinnehmen. Dafür sahen die Spieler von FCM-Trainer Andreas Petersen 74 Mal den Gelben Karton. Noch besser in der Fairplay-Wertung schnitten die Spieler von Absteiger FC Energie Cottbus ab, gegen die ebenfalls nur ein Platzverweis ausgesprochen wurde. Jedoch sahen die Lausitzer nur 50 Mal die Gelbe Karte.

Die meisten Platzverweise kassierten die Spieler von Hertha BSC II. Durch insgesamt viermal Rot und zweimal Gelb-Rot musste die Mannschaft von Trainer Karsten Heine ihre Spiele am häufigsten in Unterzahl beenden.