Regionalliga: Deutschlands "Torfabrik" steht im Norden

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Als Deutschlands "Torfabrik" Nummer eins präsentierte sich die neue Regionalliga Nord in ihrer ersten Saison. In den 240 Partien, die nach den beiden eröffneten Insolvenzverfahren beim VfB Lübeck und beim FC Oberneuland in die Wertung kamen, fielen sage und schreibe 780 Tore. Durchschnittlich 3,25 Treffer pro Partie bedeuten den höchsten Torschnitt in den ersten vier Ligen Deutschlands. Zum Vergleich: Auf Rang zwei liegt die Bundesliga mit einem Schnitt von 2,93 vor der Regionalliga Bayern (2,90). Die 3. Liga kommt auf 2,51 Treffer pro Spiel.

Die Entscheidung über die Meisterschaft fiel im Norden erst sehr spät. Trotz des Schocks, kurz vor dem Ende der Saison durch den Punktabzug nach der Insolvenz des FC Oberneuland plötzlich auf Rang zwei abgerutscht zu sein, gewann Holstein Kiel am vorletzten Spieltag das "Endspiel" gegen den zwischenzeitlichen Tabellenführer TSV Havelse 2:1 durch und sicherte sich mit 67 Punkten die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Dort setzten sich die "Störche" mit zwei Siegen (2:0/2:1) gegen den Südwest-Meister Hessen Kassel durch und machten den Aufstieg in die 3. Liga perfekt.

Havelse (63 Punkte) beendete die Saison überraschend als Vizemeister, der VfL Wolfsburg II stellte wie schon in den vergangenen Jahren die beste U 23 der Liga (56 Zähler/Rang drei). Erfolgreichster Aufsteiger wurde der VfR Neumünster als Tabellensechster (38 Punkte). Die beste Rückrundenmannschaft stellte der VfL Wolfsburg II mit 39 Zählern und nur sechs Gegentoren. Der VfB Oldenburg kam in der zweiten Saisonhälfte dagegen nur zu zwei dreifachen Punkterfolgen und insgesamt 13 Zählern.

Kein sportlicher Absteiger: Lübeck und Oberneuland in die Oberliga

Nur die insolventen Klubs aus Lübeck und Oberneuland mussten den Gang in die Oberliga antreten. Den dritten Abstiegsplatz belegte der SV Wilhelmshaven. Nicht nur der Abzug von sieben vermeintlich eingefahrenen Punkten gegen den VfB und den FCO, sondern weitere sechs Minuszähler durch eine Disziplinarkommission der FIFA schienen letztendlich zu viel für die Jadestädter. Weil sich Kiel aber in der Aufstiegsrelegation durchsetzte und so einen Platz in der Regionalliga Nord räumte, blieb dem SVW der Abstieg erspart.

Einen großen Anteil an der "Torflut" im Norden hatte vor allem der Staffelmeister Holstein Kiel. Die "Störche" trafen insgesamt 74 Mal ins Schwarze und erzielten damit die meisten Treffer aller Nord-Regionalligisten. Aber auch die Spieler von Hannover 96 II (69) und des SV Werder Bremen II (65) wussten sehr genau, wo das Tor steht.

Die meisten "Buden" sahen die Fans des Aufsteigers BV Cloppenburg. Eine Torbilanz von 52:64 bedeutet 116 Treffer und damit ein Schnitt von 3,86 Treffern in Partien mit Cloppenburger Beteiligung. Dabei hatte der BVC nach der Winterpause sogar noch deutlich nachgelassen. Bis Weihnachten kam die Mannschaft von Trainer Jörg-Uwe Klütz auf einen Schnitt von 4,55.

Torjäger-Krone für Krohne

Mit Rogier Krohne sackte auch ein Cloppenburger die "Krone" des besten Torjägers ein. Nach 18 Toren in der Hinrunde reichten dem Holländer sechs weitere Treffer in der zweiten Halbzeit der Saison, um sich den Titel mit 24 Toren zu sichern. Deniz Kadah (18) von Hannover 96 II, der zur Winterpause noch gleichauf mit Krohne gewesen war, musste sich geschlagen geben, da er erst in den Profikader der Niedersachsen aufgenommen wurde und später durch einen Syndesmosebandriss außer Gefecht gesetzt wurde. Vor ihm landete am Ende auch noch Marcel Schied von Meister Holstein Kiel (19 Tore).

Gleich drei Viererpacks durften die Zuschauer in der Regionalliga Nord bestaunen. Werder Bremens Max Wegner gelangen vier Treffer beim 5:3 im Auswärtsspiel beim ETSV Weiche Flensburg. Bei Julian Lüttmann vom VfB Oldenburg (4:1 gegen Goslar) und Paul Kosenkow vom BSV Schwarz-Weiß Rehden (5:0 beim SV Meppen) waren unter den vier Toren sogar lupenreine Hattricks.

Holstein Kiel: Eine Saison der Rekorde

Den Titel des Staffelmeisters verdiente sich Holstein Kiel nicht nur durch die meisten Punkte und die meisten Tore (74). Die "Störche" verzeichneten auch die meisten Siege (20) und hatten die beste Tordifferenz (+47). Die wenigsten Siege gelangen dem Hamburger SV II, dem BV Cloppenburg und dem VfB Oldenburg (jeweils acht). Die wenigsten Tore erzielte der VfR Neumünster (35), das deutlich schlechteste Torverhältnis (-36) und die meisten Niederlagen (18) wies der SC Victoria Hamburg auf. Trotzdem reichte es zum Klassenverbleib.

Den Titel des "Remiskönigs" heimste der VfB Oldenburg ein. Elfmal kamen die Niedersachsen zu Unentschieden. Jeweils zehn Remis wiesen der ETSV Weiche Flensburg und der BV Cloppenburg auf. Nur drei Unentschieden gab es für Victoria Hamburg.

Die "Bollwerke" der Liga stellten der TSV Havelse und die U 23 des VfL Wolfsburg. Beide Mannschaften kassierten in den 30 gewerteten Partien lediglich 20 Gegentore. Kurios: Bei beiden Vereinen standen im Laufe der Saison gleich drei verschiedene Torhüter zwischen den Pfosten. Havelse musste verletzungsbedingt auf Stamm-Schlussmann Alexander Meyer (Schulterverletzung) verzichten. Er wurde erst durch Markus Straten-Wolf, später durch Marcel Engelhardt ersetzt. Bei den "Wölfen" kamen Marius Sauss, Patrick Drewes und Arvid Schenk zwischen den Pfosten zum Einsatz.

Zehn Tore in einem Spiel, vier Treffer in zehn Minuten

Bei den vier höchsten Ergebnissen in dieser Saison spielte jeweils eine Hamburger Mannschaft den Part des Unterlegenen. Der FC St. Pauli II musste gleich dreimal eine herbe Niederlage einstecken, verlor 0:7 bei Hannover 96 II sowie 0:6 bei Holstein Kiel und Werder Bremens Reserve. Ebenfalls 0:7 musste sich Victoria Hamburg beim TSV Havelse geschlagen geben. Dreimal gab es einen 5:0-Auswärtssieg. Das schafften Werder Bremens U 23 (beim VfR Neumünster), der Hamburger SV II (bei Weiche Flensburg) und der BSV Schwarz-Weiß Rehden (beim SV Meppen).

Auch bei der torreichsten Begegnung musste sich St. Paulis Zweitvertretung geschlagen geben. Im Rückspiel gegen Hannover 96 II verloren die Hanseaten vor eigenem Publikum 4:6. In zehn Minuten zwischen der 57. und 67. Spielminute sahen die Zuschauer vier Treffer. Neun Tore durfte das Publikum im Duell zwischen Victoria Hamburg und dem BV Clopenburg (5:4) bestaunen.

Wolfsburg heimstark, Kiel auswärts top

Als heimstärkste Mannschaft präsentierte sich der VfL Wolfsburg II, der vor heimischer Kulisse ungeschlagen blieb (zwölf Siege, drei Remis) und 39 von 45 möglichen Punkten holte. Dabei kassierten die "Wölfe" auch die wenigsten Gegentore (6). Zweiter wurde Holstein Kiel mit elf Siegen und nur einer Niederlage. Am schlechtesten schnitt der VfB Oldenburg vor eigenem Publikum ab. Im Stadion am Marschweg gab es nur zwei Siege und 15 VfB-Tore zu bejubeln.

Auswärts war Staffelmeister Kiel das Maß aller Dinge. Die „Störche“ gewannen neun ihrer 15 Gastauftritte, holten 31 Punkte und hatten auch die beste Torbilanz auf fremden Plätzen (+17). Platz zwei belegte der TSV Havelse mit 27 Zählern, dicht gefolgt vom punktgleichen SV Werder Bremen II. Am schlechtesten schnitt Victoria Hamburg ab. Fünf magere Punkte holte "Vicky" in der Fremde. Der erste und einzige Auswärtssieg gelang in der vorletzten Partie (2:1 beim ETSV Weiche Flensburg).

Kiel, Havelse und Hannover mit sieben Siegen in Folge

Mit jeweils sieben Dreiern am Stück teilen sich Holstein Kiel, der TSV Havelse und Hannover 96 II die längsten Siegesserien der Saison. Die Erfolgssträhnen von Hannover und Kiel datieren noch aus der Hinrunde und endeten im November. Havelse legte Ende November los und gab erst im April wieder Punkte ab (1:2 beim VfR Neumünster). Die meisten Niederlagen in Folge musste der spätere Zwangsabsteiger FC Oberneuland verbuchen, der zwischen September und November neunmal hintereinander verlor. Der TSV Havelse blieb dagegen die einzige Mannschaft der Liga, die nie zwei Niederlagen in Folge hinnehmen musste.

Eine beachtliche Serie von 17 Partien ohne Niederlage legte Holstein Kiel hin. Zwischen dem 23. September 2012 (4:2 beim BSV SW Rehden) und dem 1. April (4:0 gegen den VfR Neumünster) holten die Kieler immer mindestens einen Zähler. Erst der VfL Wolfsburg II beendete diese Langzeitserie durch einen 2:1-Heimsieg gegen die "Störche". Havelse blieb in der Hinrunde immerhin zehnmal in Folge ungeschlagen. Die längsten Durststrecken ohne Sieg gab es für den FC Oberneuland und den Goslarer SC, die jeweils zwölfmal in Serie sieglos blieben. Holstein Kiel passierte das maximal zweimal hintereinander.

Zuschauermagnet Holstein Kiel: Fast 60.000 Besucher

Zuschauermagnet der Regionalliga Nord war der Meister Holstein Kiel. Insgesamt strömten 58.051 Besucher durch die Tore des Holstein-Stadions, was einem Schnitt von 3.628 Zuschauern pro Heimspiel entspricht. Deutlich dahinter auf Rang zwei landete der VfB Oldenburg, der durchschnittlich 1.554 Besucher verzeichnete. Außerdem wiesen der SV Meppen (1.398), der VfB Lübeck (1.250) und der VfR Neumünster (1.003) jeweils einen vierstellige Zuschauerschnitt auf. Die wenigsten Eintrittskarten setzte der VfL Wolfsburg II ab. Nur 2.835 Fans besuchten insgesamt die Spiele der "Wölfe". Das bedeutet einen Schnitt von 177. Insgesamt kamen 234.582, also durchschnittlich 815, Zuschauer zu den Spielen der Saison 2013/2014.

Die bestbesuchte Partie war, wenig überraschend, das Spitzenspiel zwischen Holstein Kiel und dem TSV Havelse um die Staffelmeisterschaft am 18. Mai. 6376 Zuschauer im Kieler Holstein-Stadion sahen das 2:1 der "Störche“, die damit die Meisterschaft für sich entschieden. Auf Platz zwei landete das Heimspiel des VfR Neumünster gegen die Kieler vor 4.437 Besuchern. Die folgenden zwölf Ränge belegen ausschließlich Heimspiele von Holstein Kiel. Die wenigsten Zuschauer, nämlich nur 60, sahen das nicht gewertete 4:2 des FC Oberneuland gegen den VfR Neumünster. Nur sieben Zuschauer mehr waren beim 2:1 des FC St. Pauli II gegen den TSV Havelse vor Ort.

Neun Platzverweise für Oldenburger Spieler

Insgesamt 63 Platzverweise mussten die Schiedsrichter in der abgelaufenen Saison aussprechen. 29-mal sah ein Spieler die Gelb-Rote Karte, 24-mal gab es glatt Rot. Am Ende der Fairplay-Rangliste steht der VfB Oldenburg. Neun Spieler der Niedersachsen wurden im Laufe der Spielzeit vorzeitig zum Duschen geschickt. Sechsmal gab es Gelb-Rot, dreimal Rot. Mit Holstein Kiel, dem BV Cloppenburg und dem ETSV Weiche Flensburg blieben drei Mannschaften ohne Platzverweis.

Zwei Oldenburger Spieler mussten gleich zweimal vorzeitig vom Rasen. Daniel Halke kassierte zweimal eine Gelb-Rote Karte, Claude Videgla sah einmal die "Ampelkarte" und einmal Rot. Christopher Braun vom FC St. Pauli II handelte sich als einziger Spieler zweimal die Rote Karte ein.

Mit seinen 37 Lenzen war Maarten Schops, Kapitän des BSV Schwarz-Weiß Rehden, der "Oldie" der Saison. Im Herbst seiner Karriere zählte der Mittelfeldspieler aber immer noch zu den Leistungsträgern beim BSV und absolvierte 28 Partien (ein Tor). Der "Benjamin" der Liga war Dominik Masek vom Hamburger SV II, der mit gerade einmal 17 Jahren bereits 14 Regionalligapartien auf dem Buckel hat.

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Köstner Interimstrainer in der Bundesliga

Fünf Vereine sahen sich in dieser Saison gezwungen, auf der Trainerposition einen Wechsel vorzunehmen. VfL Wolfsburgs U 23-Trainer Lorenz-Günther Köstner betreute interimsweise die Bundesligamannschaft der "Wölfe", nachdem Felix Magath dort entlassen worden war. Vom 25. Oktober bis zum Jahresende waren deshalb Rüdiger Ziehl, Dennis Rudel und Robert Lossau aus Köstners Trainerteam für die Reserve verantwortlich. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen mussten Trainer Ramazan Yildirim und Sportmanager Ingo Popp im Dezember den VfB Lübeck verlassen. Yildirim wurde durch Denny Skwierczynski ersetzt, der zuvor für die U 21 zuständig war.

Im neuen Jahr erwischte es zuerst Peter Moussalli vom FC Oberneuland. Nach der sportlichen Talfahrt musste der 40-Jährige seinen Hut nehmen. Für ihn stand ab Januar Kadir Pakkan an der Seitenlinie der Bremer. Der VfB Oldenburg trennte sich nach nur fünf von 24 möglichen Punkten aus den ersten acht Partien des neuen Jahres im April von Andreas Boll. Seitdem hat der Sportliche Leiter des VfB, Alexander Nouri, auch den Trainerposten inne.

Zuletzt musste auch Frank Eulberg vom Aufsteiger Goslarer SC seinen Stuhl räumen. Bis zum Saisonende übernahmen Malte Froehlich und Slavomic Lukac interimsweise. In der kommenden Saison wird Mario Block an der Seitenlinie stehen, der bisher für den Oberligisten Brandenburger SC Süd verantwortlich war.

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Als Deutschlands "Torfabrik" Nummer eins präsentierte sich die neue Regionalliga Nord in ihrer ersten Saison. In den 240 Partien, die nach den beiden eröffneten Insolvenzverfahren beim VfB Lübeck und beim FC Oberneuland in die Wertung kamen, fielen sage und schreibe 780 Tore. Durchschnittlich 3,25 Treffer pro Partie bedeuten den höchsten Torschnitt in den ersten vier Ligen Deutschlands. Zum Vergleich: Auf Rang zwei liegt die Bundesliga mit einem Schnitt von 2,93 vor der Regionalliga Bayern (2,90). Die 3. Liga kommt auf 2,51 Treffer pro Spiel.

Die Entscheidung über die Meisterschaft fiel im Norden erst sehr spät. Trotz des Schocks, kurz vor dem Ende der Saison durch den Punktabzug nach der Insolvenz des FC Oberneuland plötzlich auf Rang zwei abgerutscht zu sein, gewann Holstein Kiel am vorletzten Spieltag das "Endspiel" gegen den zwischenzeitlichen Tabellenführer TSV Havelse 2:1 durch und sicherte sich mit 67 Punkten die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Dort setzten sich die "Störche" mit zwei Siegen (2:0/2:1) gegen den Südwest-Meister Hessen Kassel durch und machten den Aufstieg in die 3. Liga perfekt.

Havelse (63 Punkte) beendete die Saison überraschend als Vizemeister, der VfL Wolfsburg II stellte wie schon in den vergangenen Jahren die beste U 23 der Liga (56 Zähler/Rang drei). Erfolgreichster Aufsteiger wurde der VfR Neumünster als Tabellensechster (38 Punkte). Die beste Rückrundenmannschaft stellte der VfL Wolfsburg II mit 39 Zählern und nur sechs Gegentoren. Der VfB Oldenburg kam in der zweiten Saisonhälfte dagegen nur zu zwei dreifachen Punkterfolgen und insgesamt 13 Zählern.

Kein sportlicher Absteiger: Lübeck und Oberneuland in die Oberliga

Nur die insolventen Klubs aus Lübeck und Oberneuland mussten den Gang in die Oberliga antreten. Den dritten Abstiegsplatz belegte der SV Wilhelmshaven. Nicht nur der Abzug von sieben vermeintlich eingefahrenen Punkten gegen den VfB und den FCO, sondern weitere sechs Minuszähler durch eine Disziplinarkommission der FIFA schienen letztendlich zu viel für die Jadestädter. Weil sich Kiel aber in der Aufstiegsrelegation durchsetzte und so einen Platz in der Regionalliga Nord räumte, blieb dem SVW der Abstieg erspart.

Einen großen Anteil an der "Torflut" im Norden hatte vor allem der Staffelmeister Holstein Kiel. Die "Störche" trafen insgesamt 74 Mal ins Schwarze und erzielten damit die meisten Treffer aller Nord-Regionalligisten. Aber auch die Spieler von Hannover 96 II (69) und des SV Werder Bremen II (65) wussten sehr genau, wo das Tor steht.

Die meisten "Buden" sahen die Fans des Aufsteigers BV Cloppenburg. Eine Torbilanz von 52:64 bedeutet 116 Treffer und damit ein Schnitt von 3,86 Treffern in Partien mit Cloppenburger Beteiligung. Dabei hatte der BVC nach der Winterpause sogar noch deutlich nachgelassen. Bis Weihnachten kam die Mannschaft von Trainer Jörg-Uwe Klütz auf einen Schnitt von 4,55.

Torjäger-Krone für Krohne

Mit Rogier Krohne sackte auch ein Cloppenburger die "Krone" des besten Torjägers ein. Nach 18 Toren in der Hinrunde reichten dem Holländer sechs weitere Treffer in der zweiten Halbzeit der Saison, um sich den Titel mit 24 Toren zu sichern. Deniz Kadah (18) von Hannover 96 II, der zur Winterpause noch gleichauf mit Krohne gewesen war, musste sich geschlagen geben, da er erst in den Profikader der Niedersachsen aufgenommen wurde und später durch einen Syndesmosebandriss außer Gefecht gesetzt wurde. Vor ihm landete am Ende auch noch Marcel Schied von Meister Holstein Kiel (19 Tore).

Gleich drei Viererpacks durften die Zuschauer in der Regionalliga Nord bestaunen. Werder Bremens Max Wegner gelangen vier Treffer beim 5:3 im Auswärtsspiel beim ETSV Weiche Flensburg. Bei Julian Lüttmann vom VfB Oldenburg (4:1 gegen Goslar) und Paul Kosenkow vom BSV Schwarz-Weiß Rehden (5:0 beim SV Meppen) waren unter den vier Toren sogar lupenreine Hattricks.

Holstein Kiel: Eine Saison der Rekorde

Den Titel des Staffelmeisters verdiente sich Holstein Kiel nicht nur durch die meisten Punkte und die meisten Tore (74). Die "Störche" verzeichneten auch die meisten Siege (20) und hatten die beste Tordifferenz (+47). Die wenigsten Siege gelangen dem Hamburger SV II, dem BV Cloppenburg und dem VfB Oldenburg (jeweils acht). Die wenigsten Tore erzielte der VfR Neumünster (35), das deutlich schlechteste Torverhältnis (-36) und die meisten Niederlagen (18) wies der SC Victoria Hamburg auf. Trotzdem reichte es zum Klassenverbleib.

Den Titel des "Remiskönigs" heimste der VfB Oldenburg ein. Elfmal kamen die Niedersachsen zu Unentschieden. Jeweils zehn Remis wiesen der ETSV Weiche Flensburg und der BV Cloppenburg auf. Nur drei Unentschieden gab es für Victoria Hamburg.

Die "Bollwerke" der Liga stellten der TSV Havelse und die U 23 des VfL Wolfsburg. Beide Mannschaften kassierten in den 30 gewerteten Partien lediglich 20 Gegentore. Kurios: Bei beiden Vereinen standen im Laufe der Saison gleich drei verschiedene Torhüter zwischen den Pfosten. Havelse musste verletzungsbedingt auf Stamm-Schlussmann Alexander Meyer (Schulterverletzung) verzichten. Er wurde erst durch Markus Straten-Wolf, später durch Marcel Engelhardt ersetzt. Bei den "Wölfen" kamen Marius Sauss, Patrick Drewes und Arvid Schenk zwischen den Pfosten zum Einsatz.

Zehn Tore in einem Spiel, vier Treffer in zehn Minuten

Bei den vier höchsten Ergebnissen in dieser Saison spielte jeweils eine Hamburger Mannschaft den Part des Unterlegenen. Der FC St. Pauli II musste gleich dreimal eine herbe Niederlage einstecken, verlor 0:7 bei Hannover 96 II sowie 0:6 bei Holstein Kiel und Werder Bremens Reserve. Ebenfalls 0:7 musste sich Victoria Hamburg beim TSV Havelse geschlagen geben. Dreimal gab es einen 5:0-Auswärtssieg. Das schafften Werder Bremens U 23 (beim VfR Neumünster), der Hamburger SV II (bei Weiche Flensburg) und der BSV Schwarz-Weiß Rehden (beim SV Meppen).

Auch bei der torreichsten Begegnung musste sich St. Paulis Zweitvertretung geschlagen geben. Im Rückspiel gegen Hannover 96 II verloren die Hanseaten vor eigenem Publikum 4:6. In zehn Minuten zwischen der 57. und 67. Spielminute sahen die Zuschauer vier Treffer. Neun Tore durfte das Publikum im Duell zwischen Victoria Hamburg und dem BV Clopenburg (5:4) bestaunen.

Wolfsburg heimstark, Kiel auswärts top

Als heimstärkste Mannschaft präsentierte sich der VfL Wolfsburg II, der vor heimischer Kulisse ungeschlagen blieb (zwölf Siege, drei Remis) und 39 von 45 möglichen Punkten holte. Dabei kassierten die "Wölfe" auch die wenigsten Gegentore (6). Zweiter wurde Holstein Kiel mit elf Siegen und nur einer Niederlage. Am schlechtesten schnitt der VfB Oldenburg vor eigenem Publikum ab. Im Stadion am Marschweg gab es nur zwei Siege und 15 VfB-Tore zu bejubeln.

Auswärts war Staffelmeister Kiel das Maß aller Dinge. Die „Störche“ gewannen neun ihrer 15 Gastauftritte, holten 31 Punkte und hatten auch die beste Torbilanz auf fremden Plätzen (+17). Platz zwei belegte der TSV Havelse mit 27 Zählern, dicht gefolgt vom punktgleichen SV Werder Bremen II. Am schlechtesten schnitt Victoria Hamburg ab. Fünf magere Punkte holte "Vicky" in der Fremde. Der erste und einzige Auswärtssieg gelang in der vorletzten Partie (2:1 beim ETSV Weiche Flensburg).

Kiel, Havelse und Hannover mit sieben Siegen in Folge

Mit jeweils sieben Dreiern am Stück teilen sich Holstein Kiel, der TSV Havelse und Hannover 96 II die längsten Siegesserien der Saison. Die Erfolgssträhnen von Hannover und Kiel datieren noch aus der Hinrunde und endeten im November. Havelse legte Ende November los und gab erst im April wieder Punkte ab (1:2 beim VfR Neumünster). Die meisten Niederlagen in Folge musste der spätere Zwangsabsteiger FC Oberneuland verbuchen, der zwischen September und November neunmal hintereinander verlor. Der TSV Havelse blieb dagegen die einzige Mannschaft der Liga, die nie zwei Niederlagen in Folge hinnehmen musste.

Eine beachtliche Serie von 17 Partien ohne Niederlage legte Holstein Kiel hin. Zwischen dem 23. September 2012 (4:2 beim BSV SW Rehden) und dem 1. April (4:0 gegen den VfR Neumünster) holten die Kieler immer mindestens einen Zähler. Erst der VfL Wolfsburg II beendete diese Langzeitserie durch einen 2:1-Heimsieg gegen die "Störche". Havelse blieb in der Hinrunde immerhin zehnmal in Folge ungeschlagen. Die längsten Durststrecken ohne Sieg gab es für den FC Oberneuland und den Goslarer SC, die jeweils zwölfmal in Serie sieglos blieben. Holstein Kiel passierte das maximal zweimal hintereinander.

Zuschauermagnet Holstein Kiel: Fast 60.000 Besucher

Zuschauermagnet der Regionalliga Nord war der Meister Holstein Kiel. Insgesamt strömten 58.051 Besucher durch die Tore des Holstein-Stadions, was einem Schnitt von 3.628 Zuschauern pro Heimspiel entspricht. Deutlich dahinter auf Rang zwei landete der VfB Oldenburg, der durchschnittlich 1.554 Besucher verzeichnete. Außerdem wiesen der SV Meppen (1.398), der VfB Lübeck (1.250) und der VfR Neumünster (1.003) jeweils einen vierstellige Zuschauerschnitt auf. Die wenigsten Eintrittskarten setzte der VfL Wolfsburg II ab. Nur 2.835 Fans besuchten insgesamt die Spiele der "Wölfe". Das bedeutet einen Schnitt von 177. Insgesamt kamen 234.582, also durchschnittlich 815, Zuschauer zu den Spielen der Saison 2013/2014.

Die bestbesuchte Partie war, wenig überraschend, das Spitzenspiel zwischen Holstein Kiel und dem TSV Havelse um die Staffelmeisterschaft am 18. Mai. 6376 Zuschauer im Kieler Holstein-Stadion sahen das 2:1 der "Störche“, die damit die Meisterschaft für sich entschieden. Auf Platz zwei landete das Heimspiel des VfR Neumünster gegen die Kieler vor 4.437 Besuchern. Die folgenden zwölf Ränge belegen ausschließlich Heimspiele von Holstein Kiel. Die wenigsten Zuschauer, nämlich nur 60, sahen das nicht gewertete 4:2 des FC Oberneuland gegen den VfR Neumünster. Nur sieben Zuschauer mehr waren beim 2:1 des FC St. Pauli II gegen den TSV Havelse vor Ort.

Neun Platzverweise für Oldenburger Spieler

Insgesamt 63 Platzverweise mussten die Schiedsrichter in der abgelaufenen Saison aussprechen. 29-mal sah ein Spieler die Gelb-Rote Karte, 24-mal gab es glatt Rot. Am Ende der Fairplay-Rangliste steht der VfB Oldenburg. Neun Spieler der Niedersachsen wurden im Laufe der Spielzeit vorzeitig zum Duschen geschickt. Sechsmal gab es Gelb-Rot, dreimal Rot. Mit Holstein Kiel, dem BV Cloppenburg und dem ETSV Weiche Flensburg blieben drei Mannschaften ohne Platzverweis.

Zwei Oldenburger Spieler mussten gleich zweimal vorzeitig vom Rasen. Daniel Halke kassierte zweimal eine Gelb-Rote Karte, Claude Videgla sah einmal die "Ampelkarte" und einmal Rot. Christopher Braun vom FC St. Pauli II handelte sich als einziger Spieler zweimal die Rote Karte ein.

Mit seinen 37 Lenzen war Maarten Schops, Kapitän des BSV Schwarz-Weiß Rehden, der "Oldie" der Saison. Im Herbst seiner Karriere zählte der Mittelfeldspieler aber immer noch zu den Leistungsträgern beim BSV und absolvierte 28 Partien (ein Tor). Der "Benjamin" der Liga war Dominik Masek vom Hamburger SV II, der mit gerade einmal 17 Jahren bereits 14 Regionalligapartien auf dem Buckel hat.

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Köstner Interimstrainer in der Bundesliga

Fünf Vereine sahen sich in dieser Saison gezwungen, auf der Trainerposition einen Wechsel vorzunehmen. VfL Wolfsburgs U 23-Trainer Lorenz-Günther Köstner betreute interimsweise die Bundesligamannschaft der "Wölfe", nachdem Felix Magath dort entlassen worden war. Vom 25. Oktober bis zum Jahresende waren deshalb Rüdiger Ziehl, Dennis Rudel und Robert Lossau aus Köstners Trainerteam für die Reserve verantwortlich. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen mussten Trainer Ramazan Yildirim und Sportmanager Ingo Popp im Dezember den VfB Lübeck verlassen. Yildirim wurde durch Denny Skwierczynski ersetzt, der zuvor für die U 21 zuständig war.

Im neuen Jahr erwischte es zuerst Peter Moussalli vom FC Oberneuland. Nach der sportlichen Talfahrt musste der 40-Jährige seinen Hut nehmen. Für ihn stand ab Januar Kadir Pakkan an der Seitenlinie der Bremer. Der VfB Oldenburg trennte sich nach nur fünf von 24 möglichen Punkten aus den ersten acht Partien des neuen Jahres im April von Andreas Boll. Seitdem hat der Sportliche Leiter des VfB, Alexander Nouri, auch den Trainerposten inne.

Zuletzt musste auch Frank Eulberg vom Aufsteiger Goslarer SC seinen Stuhl räumen. Bis zum Saisonende übernahmen Malte Froehlich und Slavomic Lukac interimsweise. In der kommenden Saison wird Mario Block an der Seitenlinie stehen, der bisher für den Oberligisten Brandenburger SC Süd verantwortlich war.