Regionalliga Bayern: Den VfR Garching erwartet eine Mammutaufgabe

Für den VfR Garching ging es in den vergangenen Jahren meist nur in eine Richtung: Nach oben - und das ziemlich steil. Der Verein aus der 16.000-Einwohner-Gemeinde vor den Toren Münchens ist in den vergangenen drei Spielzeiten dreimal aufgestiegen. Mit dem Sprung in die Landesliga 2012 begann der "Höhenflug" der Mannschaft des langjährigen VfR-Trainers Daniel Weber. Nur ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Bayernliga. Rund zwölf Monate später - nach einem weiteren Durchmarsch - steht Garching jetzt vor der ersten Saison in der viertklassigen Regionalliga Bayern.

Mit einem Auswärtsspiel beim TSV Buchbach beginnt für den VfR am Samstag (ab 17 Uhr) eine Saison, an deren Ende - dessen sind sich alle bewusst - kein weiterer Aufstieg stehen wird. "Es geht für uns einzig und allein darum, nicht direkt wieder abzusteigen", stellt Weber, seit achteinhalb Jahren im Amt, klar. "Jeder Spieltag, an dem wir nicht auf einem Abstiegsplatz stehen, ist für uns Gold wert."

Großteil der Mannschaft besteht aus Studenten

Garching ist über die Stadtgrenzen hinweg vor allem für seine universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bekannt. Der Großteil der VfR-Spieler sind Studenten. Vollprofitum in der 4. Liga? "Für uns nicht machbar. Trainiert wird in der Regel abends", so der 41-jährige Weber, der Lehrer ist, sich aber derzeit in Elternzeit befindet (Sohn Emil ist fünf Monate alt).

Weber weiß, dass sich seine Mannschaft erst an die neue Liga gewöhnen muss. "Bisher sind wir an unseren Aufgaben immer gewachsen. Viel Zeit wird uns die Regionalliga Bayern dafür aber nicht lassen", sagt der ehemalige Torwart, der in seinen ersten drei Jahren beim VfR als Spielertrainer auch noch selbst aktiv war.

Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen

Für den gesamten Verein stellt die neue Klasse eine Herausforderung dar. Um die Sicherheitsforderungen zu erfüllen, musste das städtische Stadion teilweise umgebaut werden. "Die Bayern-Staffel ist für uns im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Liga. Sportlich und organisatorisch ist sie für uns auf Jahre ganz sicher das Maximum, was wir erreichen können", so Weber. "Genau in dieser Herausforderung liegt für uns allerdings auch der besondere Reiz."

Erstes sportliches Ziel des VfR ist es, mindestens zwei Mannschaften hinter sich zu lassen und einen Relegationsplatz zu sichern. "Ist das geschafft, geht es darum, mit dem Erreichen von Platz 14 den direkten Klassenverblieb unter Dach und Fach zu bringen", steckt Weber die Marschroute für die kommende Saison ab. "Wir wollen unter allen Umständen beweisen, dass wir konkurrenzfähig sind und dabei den einen oder anderen Favoriten ärgern."

Christoph Ball der Routinier

Die Mannschaft, mit der das gelingen soll, stammt ausnahmslos aus der Region und ist recht jung. Nur Routinier Christoph Ball (33) ist jenseits der 30, der Großteil ist gerade einmal Anfang 20. Weber "Wir sind während meiner Amtszeit stets gut damit gefahren, den jungen Spielern Erfahrung an die Seite zu stellen. Ich denke, das ist ein Grund für unsere positive Entwicklung in den vergangenen Jahren."

Eine Entwicklung, die bereits mit dem Aufstieg in Bezirksoberliga 2009 begonnen hatte. Nur drei Jahre später ging es nach einer Ligen-Reform mit einem zweiten Platz und Relegationsspielen in die Landesliga. In der neuen Klasse kam Garching bestens zurecht und schloss die Premieren-Saison erneut auf Rang zwei ab. In der Relegation behauptete sich der VfR gegen die SpVgg Grün-Weiß Deggendorf sowie den SV Friesen und stieg erneut auf. In der abgelaufenen Spielzeit reichte wegen des finanziell bedingten Rückzugs des erstplatzierten BC Aichach in der Bayernliga Süd erneut der zweite Platz, um eine Liga zu klettern.

Trainingseinheiten mit Michael Rensing

Zu den bekanntesten Spielern der vergangenen Erfolgsjahre gehörte Patrick Würll. Der Ex-Stürmer, heute 35 Jahre, absolvierte einst 38 Zweitliga- und fast 200 Drittliga-Partien für Kickers Offenbach, den SSV Reutlingen, den VfB Lübeck, Holstein Kiel, Dynamo Dresden und Jahn Regensburg. Von 2011 an half er mit, den VfR in die Erfolgsspur zu bringen. Im Sommer 2013 beendete der Angreifer seine Karriere.

Würll war während Webers Amtszeit nicht der einzige Ex-Profi, von dem sich die Spieler etwas abschauen konnten. Der VfR-Trainer ist aus seiner Zeit im Nachwuchsbereich des FC Bayern München gut mit Michael Rensing vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf befreundet. "Während Michael vereinslos war, hat er bei uns einige Einheiten absolviert", so der gebürtige Bonner, der bei seiner Spielerauswahl meist ein gutes Händchen bewies. "Wir holen meistens Spieler, die für andere Vereine auf den ersten Blick nicht unbedingt interessant sind."

Erstes Heimspiel gegen 1860 München II

Auf das erste Heimspiel in dieser Saison müssen die Anhänger des VfR bis zum dritten Spieltag warten. Nach dem Auftaktspiel in Buchbach gastiert Garching in der englischen Woche am Dienstag (ab 19 Uhr) beim 1. FC Schweinfurt. Am Samstag, 19. Juli, (ab 14 Uhr) steigt dann die Partie gegen den Nachbarn TSV 1860 München II. "Die 'Löwen'-Fans werden sicher für eine Atmosphäre wie bei einem Auswärtsspiel sorgen", meint Weber. "Damit müssen wir klarkommen."

Die Vorfreude auf den Start mit den Spielen in Buchbach, Schweinfurt und die "Löwen"-Reserve sowie die gesamte Saison ist beim VfR Garching riesig. "Wir sind noch nicht satt, haben weiterhin Hunger auf Erfolg", beschreibt es Weber, der der jüngsten Erfolgsgeschichte des VfR nun mit dem Klassenverbleib ein weiteres Kapitel hinzufügen will.

[mspw]

Für den VfR Garching ging es in den vergangenen Jahren meist nur in eine Richtung: Nach oben - und das ziemlich steil. Der Verein aus der 16.000-Einwohner-Gemeinde vor den Toren Münchens ist in den vergangenen drei Spielzeiten dreimal aufgestiegen. Mit dem Sprung in die Landesliga 2012 begann der "Höhenflug" der Mannschaft des langjährigen VfR-Trainers Daniel Weber. Nur ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Bayernliga. Rund zwölf Monate später - nach einem weiteren Durchmarsch - steht Garching jetzt vor der ersten Saison in der viertklassigen Regionalliga Bayern.

Mit einem Auswärtsspiel beim TSV Buchbach beginnt für den VfR am Samstag (ab 17 Uhr) eine Saison, an deren Ende - dessen sind sich alle bewusst - kein weiterer Aufstieg stehen wird. "Es geht für uns einzig und allein darum, nicht direkt wieder abzusteigen", stellt Weber, seit achteinhalb Jahren im Amt, klar. "Jeder Spieltag, an dem wir nicht auf einem Abstiegsplatz stehen, ist für uns Gold wert."

Großteil der Mannschaft besteht aus Studenten

Garching ist über die Stadtgrenzen hinweg vor allem für seine universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bekannt. Der Großteil der VfR-Spieler sind Studenten. Vollprofitum in der 4. Liga? "Für uns nicht machbar. Trainiert wird in der Regel abends", so der 41-jährige Weber, der Lehrer ist, sich aber derzeit in Elternzeit befindet (Sohn Emil ist fünf Monate alt).

Weber weiß, dass sich seine Mannschaft erst an die neue Liga gewöhnen muss. "Bisher sind wir an unseren Aufgaben immer gewachsen. Viel Zeit wird uns die Regionalliga Bayern dafür aber nicht lassen", sagt der ehemalige Torwart, der in seinen ersten drei Jahren beim VfR als Spielertrainer auch noch selbst aktiv war.

Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen

Für den gesamten Verein stellt die neue Klasse eine Herausforderung dar. Um die Sicherheitsforderungen zu erfüllen, musste das städtische Stadion teilweise umgebaut werden. "Die Bayern-Staffel ist für uns im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Liga. Sportlich und organisatorisch ist sie für uns auf Jahre ganz sicher das Maximum, was wir erreichen können", so Weber. "Genau in dieser Herausforderung liegt für uns allerdings auch der besondere Reiz."

Erstes sportliches Ziel des VfR ist es, mindestens zwei Mannschaften hinter sich zu lassen und einen Relegationsplatz zu sichern. "Ist das geschafft, geht es darum, mit dem Erreichen von Platz 14 den direkten Klassenverblieb unter Dach und Fach zu bringen", steckt Weber die Marschroute für die kommende Saison ab. "Wir wollen unter allen Umständen beweisen, dass wir konkurrenzfähig sind und dabei den einen oder anderen Favoriten ärgern."

Christoph Ball der Routinier

Die Mannschaft, mit der das gelingen soll, stammt ausnahmslos aus der Region und ist recht jung. Nur Routinier Christoph Ball (33) ist jenseits der 30, der Großteil ist gerade einmal Anfang 20. Weber "Wir sind während meiner Amtszeit stets gut damit gefahren, den jungen Spielern Erfahrung an die Seite zu stellen. Ich denke, das ist ein Grund für unsere positive Entwicklung in den vergangenen Jahren."

Eine Entwicklung, die bereits mit dem Aufstieg in Bezirksoberliga 2009 begonnen hatte. Nur drei Jahre später ging es nach einer Ligen-Reform mit einem zweiten Platz und Relegationsspielen in die Landesliga. In der neuen Klasse kam Garching bestens zurecht und schloss die Premieren-Saison erneut auf Rang zwei ab. In der Relegation behauptete sich der VfR gegen die SpVgg Grün-Weiß Deggendorf sowie den SV Friesen und stieg erneut auf. In der abgelaufenen Spielzeit reichte wegen des finanziell bedingten Rückzugs des erstplatzierten BC Aichach in der Bayernliga Süd erneut der zweite Platz, um eine Liga zu klettern.

Trainingseinheiten mit Michael Rensing

Zu den bekanntesten Spielern der vergangenen Erfolgsjahre gehörte Patrick Würll. Der Ex-Stürmer, heute 35 Jahre, absolvierte einst 38 Zweitliga- und fast 200 Drittliga-Partien für Kickers Offenbach, den SSV Reutlingen, den VfB Lübeck, Holstein Kiel, Dynamo Dresden und Jahn Regensburg. Von 2011 an half er mit, den VfR in die Erfolgsspur zu bringen. Im Sommer 2013 beendete der Angreifer seine Karriere.

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Würll war während Webers Amtszeit nicht der einzige Ex-Profi, von dem sich die Spieler etwas abschauen konnten. Der VfR-Trainer ist aus seiner Zeit im Nachwuchsbereich des FC Bayern München gut mit Michael Rensing vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf befreundet. "Während Michael vereinslos war, hat er bei uns einige Einheiten absolviert", so der gebürtige Bonner, der bei seiner Spielerauswahl meist ein gutes Händchen bewies. "Wir holen meistens Spieler, die für andere Vereine auf den ersten Blick nicht unbedingt interessant sind."

Erstes Heimspiel gegen 1860 München II

Auf das erste Heimspiel in dieser Saison müssen die Anhänger des VfR bis zum dritten Spieltag warten. Nach dem Auftaktspiel in Buchbach gastiert Garching in der englischen Woche am Dienstag (ab 19 Uhr) beim 1. FC Schweinfurt. Am Samstag, 19. Juli, (ab 14 Uhr) steigt dann die Partie gegen den Nachbarn TSV 1860 München II. "Die 'Löwen'-Fans werden sicher für eine Atmosphäre wie bei einem Auswärtsspiel sorgen", meint Weber. "Damit müssen wir klarkommen."

Die Vorfreude auf den Start mit den Spielen in Buchbach, Schweinfurt und die "Löwen"-Reserve sowie die gesamte Saison ist beim VfR Garching riesig. "Wir sind noch nicht satt, haben weiterhin Hunger auf Erfolg", beschreibt es Weber, der der jüngsten Erfolgsgeschichte des VfR nun mit dem Klassenverbleib ein weiteres Kapitel hinzufügen will.