Ratzeburg: "Viele wären froh, um Platz 3 spielen zu dürfen"

Natürlich bedauert Hannelore Ratzeburg das 1:4 der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen Brasilien im Halbfinale des Olympischen Fußball-Turniers. Dennoch weiß die DFB-Vizepräsidentin und Delegationsleiterin der DFB-Auswahl in China die Leistung sachlich und nüchtern einzuschätzen.

Im Gespräch mit DFB.de ordnet sie das bisher Erreichte ein und schaut schon auf das Spiel um Platz drei heute (ab 12 Uhr, live in der ARD) in Peking gegen Japan.

Frage: Hannelore Ratzeburg, wie groß ist die Ernüchterung nach der 1:4-Niederlage gegen Brasilien und dem Verpassen des Endspiels?

Hannelore Ratzeburg: Es war uns von vornherein klar, dass wir in Brasilien auf eine sehr starke Mannschaft treffen. Nicht von ungefähr standen die Brasilianerinnen im vergangenen Jahr im WM-Finale. Und auch im ersten Gruppen-Spiel hier bei den Olympischen Spielen haben sie gegen uns eine starke Leistung gezeigt. Insofern waren wir nicht sonderlich glücklich, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon wieder auf sie getroffen sind. Aber darüber braucht man jetzt nicht mehr diskutieren, so ist nun einmal der Spielplan. Wir hätten Brasilien im Halbfinale schlagen können. In der Startphase hatten wir das Spiel im Griff und wir hatten gute Chancen auf 2:0 zu erhöhen. Dann ist die Begegnung aber leider gekippt und Brasilien hat seine Gelegenheiten eiskalt genutzt.

Frage: Wie würden Sie die Leistung der deutschen Mannschaft bisher einordnen?

Ratzeburg: Bei aller verständlichen Enttäuschung über das Verpassen des Endspiels muss man sich vor Augen führen, was die Mannschaft wieder einmal erreicht hat. Wir stehen unter den besten vier Teams eines Turniers, das absolut hochkarätig besetzt ist. Wir sind die beste europäische Mannschaft. Unsere Spielerinnen haben es noch in Händen, ihr Ziel zu erfüllen, nämlich eine Medaille zu gewinnen. Und das alles muss man auch vor dem Hintergrund der enorm hohen Belastung sehen – angefangen bei den klimatischen Bedingungen bis hin zu den Reisestrapazen.

Frage: Hätten Sie sich insgeheim nicht mehr erhofft?

Ratzeburg: Viele wären froh, wenn sie um den dritten Platz bei Olympia spielen dürften. Sie haben sich aber erst gar nicht qualifiziert oder mussten frühzeitig abreisen. Unser Team spielt seit Jahren auf konstant hohem Niveau, war immer vorne dabei, wenn um wichtige Titel gespielt wurde. Es ist aber keine Selbstverständlichkeit, dass man immer alles gewinnt. Umgekehrt sind die Spielerinnen sicherlich mit dem Wunsch hierher gefahren, Gold zu holen. Warum sonst geht man bei solch einem Wettbewerb an den Start? Und ich denke, das war nicht überheblich. Das haben die Leistungen hier auch gezeigt. Dieser Traum ist jetzt leider geplatzt, aber zum dritten Mal die Bronze-Medaille zu holen, das wäre ein Ergebnis, das aller Ehren wert ist.



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Natürlich bedauert Hannelore Ratzeburg das 1:4 der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen Brasilien im Halbfinale des Olympischen Fußball-Turniers. Dennoch weiß die DFB-Vizepräsidentin und Delegationsleiterin der DFB-Auswahl in China die Leistung sachlich und nüchtern einzuschätzen.

Im Gespräch mit DFB.de ordnet sie das bisher Erreichte ein und schaut schon auf das Spiel um Platz drei heute (ab 12 Uhr, live in der ARD) in Peking gegen Japan.

Frage: Hannelore Ratzeburg, wie groß ist die Ernüchterung nach der 1:4-Niederlage gegen Brasilien und dem Verpassen des Endspiels?

Hannelore Ratzeburg: Es war uns von vornherein klar, dass wir in Brasilien auf eine sehr starke Mannschaft treffen. Nicht von ungefähr standen die Brasilianerinnen im vergangenen Jahr im WM-Finale. Und auch im ersten Gruppen-Spiel hier bei den Olympischen Spielen haben sie gegen uns eine starke Leistung gezeigt. Insofern waren wir nicht sonderlich glücklich, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon wieder auf sie getroffen sind. Aber darüber braucht man jetzt nicht mehr diskutieren, so ist nun einmal der Spielplan. Wir hätten Brasilien im Halbfinale schlagen können. In der Startphase hatten wir das Spiel im Griff und wir hatten gute Chancen auf 2:0 zu erhöhen. Dann ist die Begegnung aber leider gekippt und Brasilien hat seine Gelegenheiten eiskalt genutzt.

Frage: Wie würden Sie die Leistung der deutschen Mannschaft bisher einordnen?

Ratzeburg: Bei aller verständlichen Enttäuschung über das Verpassen des Endspiels muss man sich vor Augen führen, was die Mannschaft wieder einmal erreicht hat. Wir stehen unter den besten vier Teams eines Turniers, das absolut hochkarätig besetzt ist. Wir sind die beste europäische Mannschaft. Unsere Spielerinnen haben es noch in Händen, ihr Ziel zu erfüllen, nämlich eine Medaille zu gewinnen. Und das alles muss man auch vor dem Hintergrund der enorm hohen Belastung sehen – angefangen bei den klimatischen Bedingungen bis hin zu den Reisestrapazen.

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Frage: Hätten Sie sich insgeheim nicht mehr erhofft?

Ratzeburg: Viele wären froh, wenn sie um den dritten Platz bei Olympia spielen dürften. Sie haben sich aber erst gar nicht qualifiziert oder mussten frühzeitig abreisen. Unser Team spielt seit Jahren auf konstant hohem Niveau, war immer vorne dabei, wenn um wichtige Titel gespielt wurde. Es ist aber keine Selbstverständlichkeit, dass man immer alles gewinnt. Umgekehrt sind die Spielerinnen sicherlich mit dem Wunsch hierher gefahren, Gold zu holen. Warum sonst geht man bei solch einem Wettbewerb an den Start? Und ich denke, das war nicht überheblich. Das haben die Leistungen hier auch gezeigt. Dieser Traum ist jetzt leider geplatzt, aber zum dritten Mal die Bronze-Medaille zu holen, das wäre ein Ergebnis, das aller Ehren wert ist.

Frage: Was halten Sie vom sportlichen Niveau, das hier gezeigt wurde?

Ratzeburg: Ich konnte leider nicht so viele Spiele sehen, aber das, was ich gesehen habe, war schon sehr gut. Auch die Ergebnisse sind ein guter Indikator. Viele Begegnungen sind sehr knapp ausgegangen. Und einige Überraschungen waren auch dabei. Ich denke da vor allen Dingen an Japan, die erst Norwegen und dann China geschlagen haben. Das heißt auch, dass am Donnerstag auf uns eine ganze schwere Aufgabe wartet.