Ratzeburg: "Deutliches Signal für Europa"

Am Sonntag ist eine denkwürdige Saison in der Frauen-Bundesliga zu Ende gegangen. Mit dem 1. FFC Turbine Potsdam, dem FC Bayern München und dem FCR 2001 Duisburg hatten noch drei Mannschaften am letzten Spieltag Chancen auf den Titel. Am Ende wurde Potsdam aufgrund eines mehr erzielten Treffers - vor den punktgleichen Bayern - Deutscher Meister.

Hannelore Ratzeburg, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball, blickt im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz auf ein dramatisches Bundesliga-Finale zurück, bewertet die Entwicklung der abgelaufenen Saison und beurteilt den Stellenwert des deutschen Frauenfußballs in Europa.

Frage: Haben Sie ein derartiges Bundesliga-Finale schon einmal erlebt?

Ratzeburg: Nein, das gab es wirklich noch nie und war an Spannung nicht zu überbieten. Der Meisterschaftskampf war tatsächlich bis zur sprichwörtlich letzten Minute offen. Das ist einfach nicht zu toppen.

Frage: Sie äußerten vor der Saison die Hoffnung, dass die Leistungsdichte an der Bundesliga-Spitze breiter wird. Genau so ist es gekommen.

Ratzeburg: Stimmt. Es ist das eingetreten, was wir uns alle für die Frauen-Bundesliga gewünscht haben. Wir hatten eine spannende Konstellation an der Tabellenspitze, mit drei Teams, die noch am letzten Spieltag Meister werden konnten. Bei allen drei Spielen hatten wir außerdem eine tolle Zuschauerkulisse, so dass die Entscheidung in einem würdigen Rahmen fiel. Zudem wurde in den Medien ausführlich über das tolle Meisterschaftsfinale berichtet. Es ist ganz klar: Die Bundesliga hat dadurch an Attraktivität gewonnen.

Frage: Hat das Signalwirkung für die Frauen-WM 2011 in Deutschland?

Ratzeburg: Es gab ja in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Ereignissen, die die positive Entwicklung des Frauenfußballs aufgezeigt haben: Wir hatten mit knapp 45.000 Zuschauern einen fantastischen Zuspruch beim Frauen-Länderspiel gegen Brasilien in Frankfurt. Das UEFA-Cup-Endspiel in Duisburg fand vor einer traumhaften Kulisse von 28.000 Zuschauern statt. Und der Zulauf zu den drei entscheidenden Bundesliga-Spielen um die Meisterschaft war auch sehr erfreulich. Zudem kommt die zunehmende Berichterstattung in den Medien. Das alles zeigt, dass das Interesse am Frauenfußball da ist. Insofern ist auch dieses spannende Bundesliga-Finale ein Signal zur richtigen Zeit.



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Am Sonntag ist eine denkwürdige Saison in der Frauen-Bundesliga zu Ende gegangen. Mit dem 1. FFC Turbine Potsdam, dem FC Bayern München und dem FCR 2001 Duisburg hatten noch drei Mannschaften am letzten Spieltag Chancen auf den Titel. Am Ende wurde Potsdam aufgrund eines mehr erzielten Treffers - vor den punktgleichen Bayern - Deutscher Meister.

Hannelore Ratzeburg, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball, blickt im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz auf ein dramatisches Bundesliga-Finale zurück, bewertet die Entwicklung der abgelaufenen Saison und beurteilt den Stellenwert des deutschen Frauenfußballs in Europa.

Frage: Haben Sie ein derartiges Bundesliga-Finale schon einmal erlebt?

Ratzeburg: Nein, das gab es wirklich noch nie und war an Spannung nicht zu überbieten. Der Meisterschaftskampf war tatsächlich bis zur sprichwörtlich letzten Minute offen. Das ist einfach nicht zu toppen.

Frage: Sie äußerten vor der Saison die Hoffnung, dass die Leistungsdichte an der Bundesliga-Spitze breiter wird. Genau so ist es gekommen.

Ratzeburg: Stimmt. Es ist das eingetreten, was wir uns alle für die Frauen-Bundesliga gewünscht haben. Wir hatten eine spannende Konstellation an der Tabellenspitze, mit drei Teams, die noch am letzten Spieltag Meister werden konnten. Bei allen drei Spielen hatten wir außerdem eine tolle Zuschauerkulisse, so dass die Entscheidung in einem würdigen Rahmen fiel. Zudem wurde in den Medien ausführlich über das tolle Meisterschaftsfinale berichtet. Es ist ganz klar: Die Bundesliga hat dadurch an Attraktivität gewonnen.

Frage: Hat das Signalwirkung für die Frauen-WM 2011 in Deutschland?

Ratzeburg: Es gab ja in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Ereignissen, die die positive Entwicklung des Frauenfußballs aufgezeigt haben: Wir hatten mit knapp 45.000 Zuschauern einen fantastischen Zuspruch beim Frauen-Länderspiel gegen Brasilien in Frankfurt. Das UEFA-Cup-Endspiel in Duisburg fand vor einer traumhaften Kulisse von 28.000 Zuschauern statt. Und der Zulauf zu den drei entscheidenden Bundesliga-Spielen um die Meisterschaft war auch sehr erfreulich. Zudem kommt die zunehmende Berichterstattung in den Medien. Das alles zeigt, dass das Interesse am Frauenfußball da ist. Insofern ist auch dieses spannende Bundesliga-Finale ein Signal zur richtigen Zeit.

Frage: Wie fällt Ihr Saisonfazit nach dieser Bundesliga-Saison aus?

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Ratzeburg: Wir sind in der Entwicklung wieder einen Schritt voran gekommen. Duisburg hat im UEFA-Cup den Durchmarsch geschafft und mit tollen Leistungen den deutschen Frauenfußball in Europa würdig vertreten. Zudem wurde gegen den starken Konkurrenten Potsdam deutlich das DFB-Pokalfinale gewonnen. Potsdam ist Deutscher Meister geworden und Bayern hat sich als Vize-Meister ebenfalls für die Champions League qualifiziert. Alle drei Vereine zeichnet eine hervorragende Talentförderung aus. Auch das betrachte ich als ein wichtiges Signal.

Frage: Drei deutsche Teams starten in der neuen Saison im europäischen Vereinswettbewerb: Neben Potsdam und Bayern zudem Duisburg als Titelverteidiger. Welchen Stellenwert hat das?

Ratzeburg: Das ist sensationell. Wir sind die einzige Nation, die drei Mannschaften in diesem Wettbewerb stellt. Das ist ein klares Zeichen für die Qualität des deutschen Frauenfußballs. Und ein deutliches Signal für ganz Europa.