Raphael Holzdeppe: „Da fehlt eigentlich nur noch ein Quäntchen“

Raphael Holzdeppe: Nein, ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl.

fanclub.dfb.de: Haben Sie derzeit dennoch Gelegenheit Fußball zu spielen?

Raphael Holzdeppe: In der Vorbereitung spielen wir gerne mal Fußball-Tennis. Das ist ein gutes Aufwärmprogramm. Aber elf gegen elf auf dem großen Feld kommt selten vor.

fanclub.dfb.de: Finden sich in der Sportförder-Kompanie der Bundeswehr mehr Fußball-Freunde?

Raphael Holzdeppe: Ja, durchaus. Gerade in der Grundausbildung haben wir uns häufig Abends in der Halle getroffen und dort gekickt. Da waren wir genug Spieler und konnten dann auch mal zwei, drei Stunden durchspielen. Das liegt jetzt aber schon ein paar Jahre zurück, das war 2009.

fanclub.dfb.de: Dann bilanzieren wir mal und behaupten: Ihre Stärke im Fußball ist die Theorie. Mit wem teilen Sie Ihr Wissen?

Raphael Holzdeppe: (lacht) Das kann man so sagen. In unserer Trainingsgruppe diskutieren wir sehr viel über Fußball. Da sind alle sehr Fußballinteressiert. Gelegentlich treffen wir uns, um gemeinsam Spiele zu schauen. Aber auch am Rande des Trainings gehen wir die Spiele vom Wochenende noch mal durch.

fanclub.dfb.de: Wagen Sie auch bei Online-Spielen Fußball-Expertisen?



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Raphael Holzdeppe ist mal wieder unterwegs. Derzeit in Spanien. Aber nicht wegen eines Wettkampfes. Der Stabhochsprung-Weltmeister von Moskau gönnt sich ein paar Tage Urlaub. Und den hat sich der 23-Jährige nach einer genauso langen wie erfolgreichen Saison verdient.

In Spanien schöpft Raphael Holzdeppe Kraft für die kommenden Aufgaben. Am 10. Oktober beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Die mit der Hallen-Weltmeisterschaft im polnischen Sopot und der Europameisterschaft in Zürich gleich zwei Höhepunkte bietet.

Bis dahin hat der Sportsoldat keine Probleme mit der Freizeitgestaltung. Ein wenig Fußball gehört auch dazu. Im fanclub.dfb.de-Interview spricht DFB-Redakteur Niels Barnhofer mit ihm über Stadion-Besuche, Experten-Tipps und Bolzplatz-Erfahrung.

fanclub.dfb.de: Herr Holzdeppe, sind Sie froh, dass die Leichtathletik-Saison vorbei ist?

Raphael Holzdeppe: Ja, auf jeden Fall. Irgendwann merkt man einfach, dass man mal ein paar freie Tage braucht. Es war eine lange Saison, die mit der Vorbereitung auf die Hallensaison begann und jetzt erst im September endete. Ich bin froh, mal ein paar Tage Urlaub machen zu können.

fanclub.dfb.de: Was fangen Sie nun mit Ihrer Freizeit an?

Raphael Holzdeppe: Gute Frage. Ich werde heute für ein paar Tage in den Urlaub fliegen. Und da ich mittlerweile in München wohne, werde ich auch noch das Oktoberfest mitnehmen. Am 10. Oktober fange ich wieder mit dem Training an.

fanclub.dfb.de: Welche Rolle spielt Fußball in Ihrer Freizeitgestaltung?

Raphael Holzdeppe: Eine recht große. Ich schaue sehr gerne Bundesliga-Spiele und die Länderspiele unserer Nationalmannschaft. Ich würde mich schon als Fußball-Fan bezeichnen.

fanclub.dfb.de: Wie häufig sind Sie im Stadion?

Raphael Holzdeppe: Das hängt natürlich davon ab, wie das in meinen Terminkalender passt. Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, gehe ich sehr gerne ins Stadion.

fanclub.dfb.de: Was für ein Typ Fan sind Sie?

Raphael Holzdeppe: Ich bin eher der ruhige Vertreter. Ich freue mich, wenn meine Mannschaft Tore schießt und gewinnt. Aber ich steche da, glaube ich, nicht aus der Masse raus.

fanclub.dfb.de: Das heißt, Sie sind eher der analysierende Fan?

Raphael Holzdeppe: (lacht) Nur insoweit es mein Fachwissen zulässt.

fanclub.dfb.de: Sind Sie sangesfreudig?

Raphael Holzdeppe: Ja, das ein oder andere Lied kann ich mitsingen. Derzeit bin ich aber noch in der Lernphase. Ich lebe erst seit einem Jahr in München und muss mir das Repertoire der Bayern-Fans noch aneignen.

fanclub.dfb.de: Welchen Bezug haben Sie zum Fußball?

Raphael Holzdeppe: Ich bin in der Nähe von Kaiserslautern aufgewachsen. Also in einer Region und einem Umfeld, in dem man zwangsläufig mit Fußball in Berührung kommt.

fanclub.dfb.de: Wie konnte es dann passieren, dass Sie mit zehn Jahren zur Leichtathletik und nicht zum Fußball gegangen sind?

Raphael Holzdeppe: Fußballspielen mit Freunden auf dem Bolzplatz hat mir immer großen Spaß gemacht. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich nicht der versierteste Fußballer bin. Alles, was mit Laufen und Springen zu tun hatte, klappte bei mir einfach besser.

fanclub.dfb.de: Auf welcher Position hatten Sie gespielt?

Raphael Holzdeppe: Wenn dann Richtung Tor – also im Mittelfeld oder Angriff.

fanclub.dfb.de: Beim Stabhochsprung gibt es 24 verschiedene Bewegungsabläufe. Das ist doch viel zu kompliziert im Vergleich zu Fußball – gerade für Jugendliche. Warum haben Sie es trotzdem gemacht?

Raphael Holzdeppe: Das ist eine gute Frage. Wahrscheinlich war es genau diese Komplexität, die mich fasziniert und inspiriert hat. Dieser Sport erfordert einen Lernprozess, der über viele Jahre läuft. Man merkt Schritt für Schritt, wie es ein bisschen besser wird. Man findet immer etwas, woran man arbeiten kann. Das ist das, was mich über die Jahre beim Stabhochsprung gehalten hat.

fanclub.dfb.de: Wie sehr sind Sie Einzelkämpfer und umgekehrt wie sehr vermissen Sie ein Mannschaftsgefüge?

Raphael Holzdeppe: Einzelkämpfer zu sein, hat mir schon immer gelegen. Wenn ich wusste, ich habe mein Bestes gegeben, konnte ich mich schon immer gut damit abfinden zu verlieren. Dagegen würde es mich wurmen zu verlieren, weil meine Mitspieler nicht in Form waren. Beim Stabhochsprung habe ich es komplett selbst in der Hand.

fanclub.dfb.de: Sie hatten bei der WM in Moskau im Endkampf sechs Versuche. Ist das genug Aktion für Sie?

Raphael Holzdeppe: Bei Wettkämpfen ist man natürlich darauf bedacht, diesen mit so wenig Sprüngen wie möglich durchzuziehen. Es geht darum, noch genug Kraft und Energie zu haben, wenn es auf die entscheidende Höhe zugeht. Wenn ein Wettkampf so wie in Moskau läuft, bei dem ich drei Sprünge zum Sieg brauchte, ist das perfekt für mich.

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fanclub.dfb.de: Schnelligkeit ist Ihr großes Plus – die hätte man doch auch gut im Fußball einsetzen können?

Raphael Holzdeppe: Ja, das stimmt. Natürlich hat man mit Schnelligkeit auch im Fußball seine Vorteile. Gerade die Angreifer profitieren von ihrem Tempo. Aber wenn ich den Stab in die Hand bekomme und springen soll, dann habe ich ein gutes Gefühl, das passt einfach.

fanclub.dfb.de: Sie trauern einer möglichen Fußball-Karriere also nicht nach?

Raphael Holzdeppe: Nein, ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl.

fanclub.dfb.de: Haben Sie derzeit dennoch Gelegenheit Fußball zu spielen?

Raphael Holzdeppe: In der Vorbereitung spielen wir gerne mal Fußball-Tennis. Das ist ein gutes Aufwärmprogramm. Aber elf gegen elf auf dem großen Feld kommt selten vor.

fanclub.dfb.de: Finden sich in der Sportförder-Kompanie der Bundeswehr mehr Fußball-Freunde?

Raphael Holzdeppe: Ja, durchaus. Gerade in der Grundausbildung haben wir uns häufig Abends in der Halle getroffen und dort gekickt. Da waren wir genug Spieler und konnten dann auch mal zwei, drei Stunden durchspielen. Das liegt jetzt aber schon ein paar Jahre zurück, das war 2009.

fanclub.dfb.de: Dann bilanzieren wir mal und behaupten: Ihre Stärke im Fußball ist die Theorie. Mit wem teilen Sie Ihr Wissen?

Raphael Holzdeppe: (lacht) Das kann man so sagen. In unserer Trainingsgruppe diskutieren wir sehr viel über Fußball. Da sind alle sehr Fußballinteressiert. Gelegentlich treffen wir uns, um gemeinsam Spiele zu schauen. Aber auch am Rande des Trainings gehen wir die Spiele vom Wochenende noch mal durch.

fanclub.dfb.de: Wagen Sie auch bei Online-Spielen Fußball-Expertisen?

Raphael Holzdeppe: Ja, wir haben eine Kicktipp-Runde.

fanclub.dfb.de: Wie gut sind Ihre Fußball-Prognosen?

Raphael Holzdeppe: In dieser Saison bin ich noch ein bisschen hinterher. Die Tendenzen stimmen, aber die Ergebnisse noch nicht. Die Saison ist ja noch jung und ich bin optimistisch, dass ich die anderen noch einholen kann.

fanclub.dfb.de: Über sich selbst haben Sie vor der WM gesagt: Der Titel ist möglich. Würden Sie das auch in Bezug auf die Nationalmannschaft und die WM 2014 sagen?

Raphael Holzdeppe: Ja, ich denke schon. Man muss ja nur mal schauen, wie viele Leistungsträger in Spitzenklubs spielen. Und man sieht ja, wie die Nationalmannschaft bei den großen Turnieren in den vergangenen Jahren abgeschnitten hat. Da fehlt eigentlich nur noch ein Quäntchen, um mal einen großen Titel zu holen. Ich denke, die Vorzeichen stehen gut.

fanclub.dfb.de: Fiebern Sie der WM schon entgegen?

Raphael Holzdeppe: Auf jeden Fall. Ich verfolge die Qualifikation aufmerksam. Da die WM in Brasilien stattfindet, werde ich noch mal genauer hinschauen, schließlich finden die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro statt.