Rall: "An Bayern vorbeikommen und die Saison krönen"

Es geht wieder los: Ab Freitag, 29. Mai, wird die FLYERALARM Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Zum Restart steht am Samstag (ab 13 Uhr) das Spitzenspiel zwischen Bayern München und der TSG Hoffenheim auf dem Programm. Im DFB.de-Interview spricht Hoffenheims Nationalspielerin Maximiliane Rall (26) über ihre Vorfreude und ordnet die Chancen der TSG ein, sich für die Champions League zu qualifizieren.

DFB.de: Ab dem 29. Mai wird die FLYERALARM Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Freuen Sie sich über diese Entscheidung?

Maximiliane Rall: Ich als Fußballerin freue mich sehr, dass es jetzt endlich weitergeht. Die Pause war schon sehr lang. Jetzt können wir endlich wieder das machen, woran wir Spaß haben. Für mich ist es auch wichtig, dass wieder der geregelte Alltag mit der Mannschaft begonnen hat. Und wir haben nun ein Ziel vor Augen. Wir wissen jetzt ganz genau, wofür wir trainieren. Deshalb bin ich sehr glücklich über diese Entscheidung.

DFB.de: Wie haben Sie die Information aufgenommen?

Rall: Für mich kam es nicht mehr besonders überraschend, weil sich die Anzeichen dafür in den vergangenen Wochen nach und nach verdichtet haben. Es gab immer mehr Lockerungen und seit einer Woche können auch die Männer wieder spielen. Ich habe mich schon darauf eingestellt, dass es auch bei uns dann bald wieder losgehen wird. Für die Liga ist es meiner Einschätzung nach sehr wichtig, dass es mit diesem strengen Hygienekonzept weitergehen kann. Wir werden über einen längeren Zeitraum damit leben müssen, ohne Zuschauer zu spielen. Das ist schade, aber absolut verständlich. Grundsätzlich sind wir uns alle der Tatsache bewusst, dass wir in einer privilegierten Situation sind. Ich wünsche mir natürlich, dass auch alle anderen langsam zurück zur Normalität finden können. Dass zum Beispiel die Kids zeitnah wieder in den Kindergarten können und die vielen Amateurfußballer in Deutschland auch wieder spielen können – um nur zwei von ganz vielen Beispielen zu nennen.

DFB.de: Wie haben Sie ganz persönlich die Wochen seit der Unterbrechung erlebt?

Rall: Es waren wilde Wochen, die ich auf jeden Fall immer in Erinnerung behalten werde. Ich war fast vier Wochen bei meinen Eltern zuhause. Es war mal wieder schön, viel Zeit mit ihnen verbringen zu können. Außerdem hatte ich viel Ruhe, um mich auf meine anstehenden Abschlussprüfungen für die Uni vorzubereiten. Das waren positive Aspekte. Andererseits war von heute auf morgen plötzlich unsere Freiheit stark eingeschränkt. Man konnte sich nicht mehr mit den Menschen treffen, mit denen man gerne zusammen ist. Die Grenzen waren auf einmal zu. Das war schon etwas beängstigend. Da ist mir erst mal wieder so richtig klar geworden, dass Freiheit eines der höchsten Güter ist, die wir haben. Viele Menschen auf der Welt leben immer mit diesen Einschränkungen und kennen die komplette Freiheit gar nicht. Das hat mich schon etwas nachdenklich gemacht und beschäftigt mich noch immer.

DFB.de: Nehmen Sie auch etwas Positives aus den bisherigen Erfahrungen mit?

Rall: Positiv ist vielleicht in diesem Zusammenhang nicht das richtige Wort. Ich bin eher der Überzeugung, dass man in jeder schwierigen Situation viel über sich selber lernen kann. Ich fand es grundsätzlich spannend zu sehen, wie schnell sich Regeln und Vorschriften in der Gesellschaft manifestieren lassen. Inzwischen halten wir ganz selbstverständlich Abstand zu anderen Menschen. Und auch die Macht der Medien ist mir in diesem Zusammenhang noch einmal bewusst geworden. Andere wichtige Themen, beispielsweise die Flüchtlingsproblematik, spielen im Moment kaum noch eine Rolle und geraten damit in Vergessenheit. Das sehe ich kritisch. Das Coronavirus hat unseren Alltag bestimmt, es gab nichts anderes mehr.

DFB.de: Wie sind Sie sportlich damit umgegangen? Wie haben Sie sich fit gehalten?

Rall: Wir konnten ja zum Glück weiterhin das Haus verlassen. Ich habe viel Zeit draußen und im Wald verbracht. Zuhause habe ich einen Freund, der regelmäßig Ironman macht. Mit ihm war ich ganz viel unterwegs. Wir haben Rennradtouren gemacht, wir waren joggen.

DFB.de: Was hat die TSG Hoffenheim in der Zeit gemacht, um Kontakt zu den Spielerinnen zu halten?

Rall: Sehr viel. Unser Athletiktrainer hat uns individuelle Pläne ausgearbeitet. Außerdem haben wir von unseren Trainern Spiele bekommen, die wir analysieren sollten und über die wir uns dann über Videokonferenzen ausgetauscht haben. Zudem hatten wir verschiedene Challenges zu erledigen, von denen wir dann Videos einschicken mussten. Die Betreuung war wirklich vorbildlich. Uns ist nicht langweilig geworden.

DFB.de: Wie sehr hat Ihnen der Fußball und speziell das Mannschaftstraining dennoch gefehlt?

Rall: Natürlich hat es mir gefehlt. Ich gehe am liebsten mit meinen Freundinnen und Mannschaftskolleginnen auf den Platz, um Fußball zu spielen. Das war über einen längeren Zeitraum nicht möglich und hat mir persönlich sehr gefehlt. Mir haben die Menschen gefehlt, mit denen man Zeit auf und neben dem Platz verbringt. Die TSG ist für mich eine Art von Familie. Mir hat es gefehlt, in die Kabine zu kommen und dort schon die lachenden Gesichter zu sehen, weil das Training bald losgeht. Dass das jetzt wieder der Fall ist, ist umso schöner. Außerdem habe ich das Gefühl vermisst, nach einem Training mal wieder so richtig ausgepowert zu sein. Laufen und Rennradfahren sind auch anstrengend, aber Fußball ist nochmal eine ganz andere Nummer.

DFB.de: Was steht nun noch bis zur ersten Partie seit der Unterbrechung auf dem Programm?

Rall: Am Sonntag gehen wir ins Hotel und begeben uns damit in Quarantäne. Dort und auf dem Trainingsplatz werden wir dann unsere Zeit verbringen. Jetzt beginnt die heiße Phase der Vorbereitung auf den Restart.

DFB.de: Wie gehen Sie mit der Quarantäne um?

Rall: Ich sehe das ganz entspannt. Ich muss in den nächsten Tagen viel lernen. Ob ich das zuhause mache oder im Hotel, spielt für mich keine Rolle. Meine restliche Zeit werde ich auf dem Trainingsplatz verbringen. Wir nehmen die Situation an, wie sie ist und machen das Bestmögliche daraus. Jetzt fokussieren wir uns ganz klar auf das Spiel beim FC Bayern.

DFB.de: Ein richtungsweisendes Duell aus Ihrer Sicht?

Rall: Ja, in gewisser Weise natürlich schon. Wir sind einen Punkt hinter Bayern, die derzeit den zweiten Platz und damit einen Champions-League-Rang belegen. Sechs Begegnungen stehen noch auf dem Programm. Es ist überhaupt schon cool, dass wir so ein Spiel haben. Wesentlich cooler jedenfalls, als wenn wir nur um die goldene Ananas spielen würden. Wir nehmen diese Herausforderung an. Wir haben ein Ziel vor Augen und können noch etwas erreichen. Man merkt gerade im Training, dass das so ist. Da ist richtig Pfeffer drin. Wir freuen uns auf die Partie. Es ist richtungsweisend, aber es ist danach noch nichts gewonnen oder verloren.

DFB.de: Was ist für die TSG Hoffenheim in dieser Saison möglich? Geht es also auch um die Qualifikation für die Champions League?

Rall: Ja, so sehe ich das schon. Das muss jetzt unser Ziel sein. Warum sollte es anders sein, wenn wir dazu noch die Möglichkeit haben? Wir möchten gerne am FC Bayern vorbeikommen. Dass das ultraschwierig wird, ist jedem von uns bewusst. Auf dem Papier haben sie den deutlich besseren Kader im Vergleich zu uns und sind damit in der Favoritenrolle. Aber wir werden uns deswegen natürlich nicht kampflos geschlagen geben. Wir wollen dranbleiben und am besten vor dem Ende noch vorbeiziehen. Das wäre grandios. Hinzu kommt, dass wir auch im DFB-Pokal noch dabei sind. Hier wollen wir auch unseren Weg weitergehen. Es ist schön, dass wir noch Ziele haben können.

DFB.de: Haben Sie Sorge, dass das mögliche Verpassen der Qualifikation für die Champions League einen Schatten über eine bisher überragende Saison der TSG werfen könnte?

Rall: Ich denke jetzt nicht über einen Schatten nach, der über die Saison kommt, wenn irgendetwas passiert. Ich sehe den Moment. Und im Moment haben wir das Glück, uns auf ein geiles Spiel vorbereiten zu können. Das ist doch das Schönste am Fußball. Egal war passiert, es wird am Ende die erfolgreichste Saison sein, die die TSG-Frauen bisher gespielt haben. Wir können nichts kaputt machen, aber wir können sie noch krönen.

DFB.de: Sehen Sie Hoffenheim jetzt dauerhaft auf Augenhöhe mit Teams wie München und Wolfsburg?

Rall: Nein, das sehe ich nicht so. Hoffenheim ist weiterhin ein Ausbildungsverein. Das Konzept der TSG ist klar: Es kommen immer wieder junge Spielerinnen nach oben, die eine Chance bekommen und sich bei uns entwickeln können. Sie werden immer einige Zeit benötigen, um sich durchzusetzen und an das höhere Niveau zu gewöhnen. Ich glaube schon, dass die TSG immer gut dafür ist, oben mitzuspielen. Platz drei und vier sind meiner Meinung nach dauerhaft möglich. Aber an Bayern und Wolfsburg ranzukommen, ist aus meiner Sicht zu schwierig. Dazu muss man sich nur die Transfers anschauen, die München und Wolfsburg für die nächste Saison schon getätigt haben. Die absoluten Topspielerinnen kommen nicht nach Hoffenheim, weil wir ein anderes Konzept verfolgen, das ich übrigens sehr gut finde.

[sw]

Es geht wieder los: Ab Freitag, 29. Mai, wird die FLYERALARM Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Zum Restart steht am Samstag (ab 13 Uhr) das Spitzenspiel zwischen Bayern München und der TSG Hoffenheim auf dem Programm. Im DFB.de-Interview spricht Hoffenheims Nationalspielerin Maximiliane Rall (26) über ihre Vorfreude und ordnet die Chancen der TSG ein, sich für die Champions League zu qualifizieren.

DFB.de: Ab dem 29. Mai wird die FLYERALARM Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Freuen Sie sich über diese Entscheidung?

Maximiliane Rall: Ich als Fußballerin freue mich sehr, dass es jetzt endlich weitergeht. Die Pause war schon sehr lang. Jetzt können wir endlich wieder das machen, woran wir Spaß haben. Für mich ist es auch wichtig, dass wieder der geregelte Alltag mit der Mannschaft begonnen hat. Und wir haben nun ein Ziel vor Augen. Wir wissen jetzt ganz genau, wofür wir trainieren. Deshalb bin ich sehr glücklich über diese Entscheidung.

DFB.de: Wie haben Sie die Information aufgenommen?

Rall: Für mich kam es nicht mehr besonders überraschend, weil sich die Anzeichen dafür in den vergangenen Wochen nach und nach verdichtet haben. Es gab immer mehr Lockerungen und seit einer Woche können auch die Männer wieder spielen. Ich habe mich schon darauf eingestellt, dass es auch bei uns dann bald wieder losgehen wird. Für die Liga ist es meiner Einschätzung nach sehr wichtig, dass es mit diesem strengen Hygienekonzept weitergehen kann. Wir werden über einen längeren Zeitraum damit leben müssen, ohne Zuschauer zu spielen. Das ist schade, aber absolut verständlich. Grundsätzlich sind wir uns alle der Tatsache bewusst, dass wir in einer privilegierten Situation sind. Ich wünsche mir natürlich, dass auch alle anderen langsam zurück zur Normalität finden können. Dass zum Beispiel die Kids zeitnah wieder in den Kindergarten können und die vielen Amateurfußballer in Deutschland auch wieder spielen können – um nur zwei von ganz vielen Beispielen zu nennen.

DFB.de: Wie haben Sie ganz persönlich die Wochen seit der Unterbrechung erlebt?

Rall: Es waren wilde Wochen, die ich auf jeden Fall immer in Erinnerung behalten werde. Ich war fast vier Wochen bei meinen Eltern zuhause. Es war mal wieder schön, viel Zeit mit ihnen verbringen zu können. Außerdem hatte ich viel Ruhe, um mich auf meine anstehenden Abschlussprüfungen für die Uni vorzubereiten. Das waren positive Aspekte. Andererseits war von heute auf morgen plötzlich unsere Freiheit stark eingeschränkt. Man konnte sich nicht mehr mit den Menschen treffen, mit denen man gerne zusammen ist. Die Grenzen waren auf einmal zu. Das war schon etwas beängstigend. Da ist mir erst mal wieder so richtig klar geworden, dass Freiheit eines der höchsten Güter ist, die wir haben. Viele Menschen auf der Welt leben immer mit diesen Einschränkungen und kennen die komplette Freiheit gar nicht. Das hat mich schon etwas nachdenklich gemacht und beschäftigt mich noch immer.

DFB.de: Nehmen Sie auch etwas Positives aus den bisherigen Erfahrungen mit?

Rall: Positiv ist vielleicht in diesem Zusammenhang nicht das richtige Wort. Ich bin eher der Überzeugung, dass man in jeder schwierigen Situation viel über sich selber lernen kann. Ich fand es grundsätzlich spannend zu sehen, wie schnell sich Regeln und Vorschriften in der Gesellschaft manifestieren lassen. Inzwischen halten wir ganz selbstverständlich Abstand zu anderen Menschen. Und auch die Macht der Medien ist mir in diesem Zusammenhang noch einmal bewusst geworden. Andere wichtige Themen, beispielsweise die Flüchtlingsproblematik, spielen im Moment kaum noch eine Rolle und geraten damit in Vergessenheit. Das sehe ich kritisch. Das Coronavirus hat unseren Alltag bestimmt, es gab nichts anderes mehr.

DFB.de: Wie sind Sie sportlich damit umgegangen? Wie haben Sie sich fit gehalten?

Rall: Wir konnten ja zum Glück weiterhin das Haus verlassen. Ich habe viel Zeit draußen und im Wald verbracht. Zuhause habe ich einen Freund, der regelmäßig Ironman macht. Mit ihm war ich ganz viel unterwegs. Wir haben Rennradtouren gemacht, wir waren joggen.

DFB.de: Was hat die TSG Hoffenheim in der Zeit gemacht, um Kontakt zu den Spielerinnen zu halten?

Rall: Sehr viel. Unser Athletiktrainer hat uns individuelle Pläne ausgearbeitet. Außerdem haben wir von unseren Trainern Spiele bekommen, die wir analysieren sollten und über die wir uns dann über Videokonferenzen ausgetauscht haben. Zudem hatten wir verschiedene Challenges zu erledigen, von denen wir dann Videos einschicken mussten. Die Betreuung war wirklich vorbildlich. Uns ist nicht langweilig geworden.

DFB.de: Wie sehr hat Ihnen der Fußball und speziell das Mannschaftstraining dennoch gefehlt?

Rall: Natürlich hat es mir gefehlt. Ich gehe am liebsten mit meinen Freundinnen und Mannschaftskolleginnen auf den Platz, um Fußball zu spielen. Das war über einen längeren Zeitraum nicht möglich und hat mir persönlich sehr gefehlt. Mir haben die Menschen gefehlt, mit denen man Zeit auf und neben dem Platz verbringt. Die TSG ist für mich eine Art von Familie. Mir hat es gefehlt, in die Kabine zu kommen und dort schon die lachenden Gesichter zu sehen, weil das Training bald losgeht. Dass das jetzt wieder der Fall ist, ist umso schöner. Außerdem habe ich das Gefühl vermisst, nach einem Training mal wieder so richtig ausgepowert zu sein. Laufen und Rennradfahren sind auch anstrengend, aber Fußball ist nochmal eine ganz andere Nummer.

DFB.de: Was steht nun noch bis zur ersten Partie seit der Unterbrechung auf dem Programm?

Rall: Am Sonntag gehen wir ins Hotel und begeben uns damit in Quarantäne. Dort und auf dem Trainingsplatz werden wir dann unsere Zeit verbringen. Jetzt beginnt die heiße Phase der Vorbereitung auf den Restart.

DFB.de: Wie gehen Sie mit der Quarantäne um?

Rall: Ich sehe das ganz entspannt. Ich muss in den nächsten Tagen viel lernen. Ob ich das zuhause mache oder im Hotel, spielt für mich keine Rolle. Meine restliche Zeit werde ich auf dem Trainingsplatz verbringen. Wir nehmen die Situation an, wie sie ist und machen das Bestmögliche daraus. Jetzt fokussieren wir uns ganz klar auf das Spiel beim FC Bayern.

DFB.de: Ein richtungsweisendes Duell aus Ihrer Sicht?

Rall: Ja, in gewisser Weise natürlich schon. Wir sind einen Punkt hinter Bayern, die derzeit den zweiten Platz und damit einen Champions-League-Rang belegen. Sechs Begegnungen stehen noch auf dem Programm. Es ist überhaupt schon cool, dass wir so ein Spiel haben. Wesentlich cooler jedenfalls, als wenn wir nur um die goldene Ananas spielen würden. Wir nehmen diese Herausforderung an. Wir haben ein Ziel vor Augen und können noch etwas erreichen. Man merkt gerade im Training, dass das so ist. Da ist richtig Pfeffer drin. Wir freuen uns auf die Partie. Es ist richtungsweisend, aber es ist danach noch nichts gewonnen oder verloren.

DFB.de: Was ist für die TSG Hoffenheim in dieser Saison möglich? Geht es also auch um die Qualifikation für die Champions League?

Rall: Ja, so sehe ich das schon. Das muss jetzt unser Ziel sein. Warum sollte es anders sein, wenn wir dazu noch die Möglichkeit haben? Wir möchten gerne am FC Bayern vorbeikommen. Dass das ultraschwierig wird, ist jedem von uns bewusst. Auf dem Papier haben sie den deutlich besseren Kader im Vergleich zu uns und sind damit in der Favoritenrolle. Aber wir werden uns deswegen natürlich nicht kampflos geschlagen geben. Wir wollen dranbleiben und am besten vor dem Ende noch vorbeiziehen. Das wäre grandios. Hinzu kommt, dass wir auch im DFB-Pokal noch dabei sind. Hier wollen wir auch unseren Weg weitergehen. Es ist schön, dass wir noch Ziele haben können.

DFB.de: Haben Sie Sorge, dass das mögliche Verpassen der Qualifikation für die Champions League einen Schatten über eine bisher überragende Saison der TSG werfen könnte?

Rall: Ich denke jetzt nicht über einen Schatten nach, der über die Saison kommt, wenn irgendetwas passiert. Ich sehe den Moment. Und im Moment haben wir das Glück, uns auf ein geiles Spiel vorbereiten zu können. Das ist doch das Schönste am Fußball. Egal war passiert, es wird am Ende die erfolgreichste Saison sein, die die TSG-Frauen bisher gespielt haben. Wir können nichts kaputt machen, aber wir können sie noch krönen.

DFB.de: Sehen Sie Hoffenheim jetzt dauerhaft auf Augenhöhe mit Teams wie München und Wolfsburg?

Rall: Nein, das sehe ich nicht so. Hoffenheim ist weiterhin ein Ausbildungsverein. Das Konzept der TSG ist klar: Es kommen immer wieder junge Spielerinnen nach oben, die eine Chance bekommen und sich bei uns entwickeln können. Sie werden immer einige Zeit benötigen, um sich durchzusetzen und an das höhere Niveau zu gewöhnen. Ich glaube schon, dass die TSG immer gut dafür ist, oben mitzuspielen. Platz drei und vier sind meiner Meinung nach dauerhaft möglich. Aber an Bayern und Wolfsburg ranzukommen, ist aus meiner Sicht zu schwierig. Dazu muss man sich nur die Transfers anschauen, die München und Wolfsburg für die nächste Saison schon getätigt haben. Die absoluten Topspielerinnen kommen nicht nach Hoffenheim, weil wir ein anderes Konzept verfolgen, das ich übrigens sehr gut finde.

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