Radoki: "Abstieg wäre ein Jahr Stagnation"

Janos Radoki, U 19-Trainer der SpVgg Greuther Fürth, ist sich sicher: Auch in der nächsten Saison wird das Kleeblatt in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga spielen. Der 43-Jährige, der während seiner aktiven Zeit selbst für die SpVgg am Ball war, ist seit 2013 für die U 19 der Fürther verantwortlich. Mit den Weiß-Grünen rangiert er vor dem Restrundenauftakt beim FC Bayern München am Samstag (ab 13 Uhr) auf dem zehnten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt lediglich einen Zähler.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Janos Radoki mit dem Journalisten Filippos Kounelis über eine intensive Vorbereitung, das Aufeinandertreffen mit den Junioren des Rekordmeisters, die Folgen eines möglichen Abstiegs und seine berufliche Zielsetzung.

DFB.de: Am Wochenende fällt der Startschuss für die Restrunde in der A-Junioren-Bundesliga. Wie groß ist die Vorfreude, dass es wieder los geht, Herr Radoki?

Janos Radoki: Die Vorbereitung war sehr intensiv. Die Spieler brennen jetzt darauf, das zu zeigen was sie gelernt haben. Ich bin gespannt, was die Mannschaft sofort umsetzen kann und in welchen Bereichen noch Luft nach oben ist.

DFB.de: Fast acht Wochen sind seit dem letzten Bundesligaspiel vergangen. Wie hat sich die U 19 der SpVgg Greuther Fürth auf die Restrunde vorbereitet?

Radoki: Wichtig war vor allem, dass unsere angeschlagenen Spieler die Zeit genutzt haben, um wieder vollkommen zu Kräften zu kommen. Größere Verletzungen und kleinere Wehwehchen konnten auskuriert werden. Darüber hinaus haben wir an unseren Defiziten gearbeitet, die uns in der Hinrunde immer wieder zurückgeworfen hatten. Dabei ging es vor allem um das defensive Umschaltspiel. Wir haben viel mit Videoanalysen gearbeitet, um den Jungs zu zeigen wie sie besser agieren können.

DFB.de: Gab es im Winter personelle Veränderungen?

Radoki: Nein, denn ich habe großes Vertrauen in den Kader. Wir bestreiten die Restrunde mit dem gleichen Personal wie die bisherigen Spiele.

DFB.de: Am Samstag ist Ihre Mannschaft zum Auftakt beim FC Bayern München zu Gast. Kommen die Bayern gelegen oder hätten Sie sich zum Auftakt einen "leichteren" Gegner gewünscht?

Radoki: Darüber mache ich mir keine Gedanken. In der Liga müssen wir gegen jeden Gegner zweimal antreten. Da spielt es keine Rolle, ob wir zuerst gegen den FCB oder gegen eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion spielen. Wir nehmen es so hin wie es ist.

DFB.de: Was muss Ihre Mannschaft in die Waagschale werfen, damit etwas Zählbares herausspringt?

Radoki: Wenn wir unsere bestmögliche Leistung auf den Platz bringen, sind wir für jeden Gegner unangenehm. Wir müssen defensiv ein gutes Umschaltspiel an den Tag legen und in der Offensive ein präzises Passspiel zeigen.

DFB.de: Worauf muss Ihr Team bei den Bayern besonders achten?

Radoki: Vor allem im Angriff verfügt der FC Bayern über hervorragende Einzelspieler. Unsere einzige Chance ist es, im Kollektiv dagegen zu halten. Jeder muss bereit sein, seinem Mitspieler zu helfen.

DFB.de: Müssen Sie aktuell auf verletzte Spieler verzichten?

Radoki: Bis auf Rechtsverteidiger Dominik Schad, der sich während der Wintervorbereitung bei den Profis einen Mittelfußbruch zugezogen hatte, stehen mir alle Spieler zu Verfügung. Es ist nicht davon auszugehen, dass er in der Rückrunde noch einmal zum Einsatz kommt.

DFB.de: Nach 14 Spielen hat Ihre Mannschaft 14 Punkte auf dem Konto, spielt gegen den Abstieg. Was ist nach der Winterpause gefordert?

Radoki: Während der Hinrunde hatten wir immer wieder mit größeren Leistungsschwankungen zu kämpfen. Mal haben wir sehr gut gespielt, dann wieder konnten wir nicht ansatzweise unsere Qualität auf den Platz bringen. In erster Linie geht es jetzt darum, Konstanz in unsere Leistungen und Ergebnisse zu bringen. Dabei zählen vor allem Punkte. Wichtig ist aber auch, dass immer eine Entwicklung in der Mannschaft erkennbar ist. Nur mit einem erfolgreichen Lernprozess können auch die Leistungen gesteigert werden.

DFB.de: Wie wichtig ist ein Klassenverbleib der U 19 für den Verein?

Radoki: Ein Abstieg wäre für die Ausbildung im Nachwuchsbereich der SpVgg ein Rückschlag. Der Unterschied zwischen der Bundesliga und der Bayernliga ist klar erkennbar. Für die A-Junioren wäre das ein Jahr Stagnation. Soweit wird es aber nicht kommen. Schon in den vergangenen Jahren haben wir in der Rückrunde immer mehr Punkte eingefahren als zu Beginn der Saison. Wir sind mit am längsten in der höchsten Junioren-Spielklasse vertreten. Das wird auch in der nächsten Saison so bleiben.

DFB.de: Während Ihrer eigenen Profizeit beim SSV Ulm 1846 hatten Sie unter anderem 25 Spiele in der Bundesliga absolviert. Wie wichtig sind diese Erfahrungen bei der Arbeit mit den Nachwuchsspielern?

Radoki: Es gibt Juniorenspieler, die sich den Sprung zu den Profis recht einfach vorstellen. Sie wissen aber nicht, wieviel sie wirklich dafür investieren müssen. Als Trainer muss ich da gegensteuern und jeden Einzelnen so gut wie möglich auf die Zeit nach der U 19 vorbereiten. Talent allein genügt nicht. Am Ende kommt es auf die letzten zehn Prozent an.

DFB.de: Und die wären?

Radoki: Neben der psychologischen Belastung - beispielsweise durch den sportlichen Druck oder das private Umfeld - ist es wichtig, das eigene Ziel nie aus den Augen zu verlieren. Um den Schritt in den Profibereich zu wagen, muss ein Spieler eine kontinuierliche Arbeitsbereitschaft entwickeln.

DFB.de: Ihre längsten Stationen als Trainer waren im Nachwuchsbereich des FC Augsburg und jetzt bei den Junioren der SpVgg Greuther Fürth. Was macht die Arbeit mit den Talenten aus?

Radoki: Ich finde es ungemein interessant, den Lernprozess eines Jugendspielers zu begleiten. In jedem Jahr hat man eine neue Mannschaft, neue Charaktere und verschiedene Niveaus. Als Trainer kannst du daraus etwas basteln und formen.

DFB.de: Sie sind im Besitz der Fußballlehrer-Lizenz. Können Sie sich in Zukunft auch eine Aufgabe im Seniorenbereich vorstellen?

Radoki: Natürlich ist es mittelfristig mein Ziel, im Profifußball zu arbeiten. Aber ein Tapetenwechsel steht für mich aktuell nicht zur Debatte. Ich fühle mich bei der SpVgg Greuther Fürth sehr wohl und meine Arbeit macht mir riesig Spaß.

[mspw]

Janos Radoki, U 19-Trainer der SpVgg Greuther Fürth, ist sich sicher: Auch in der nächsten Saison wird das Kleeblatt in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga spielen. Der 43-Jährige, der während seiner aktiven Zeit selbst für die SpVgg am Ball war, ist seit 2013 für die U 19 der Fürther verantwortlich. Mit den Weiß-Grünen rangiert er vor dem Restrundenauftakt beim FC Bayern München am Samstag (ab 13 Uhr) auf dem zehnten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt lediglich einen Zähler.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Janos Radoki mit dem Journalisten Filippos Kounelis über eine intensive Vorbereitung, das Aufeinandertreffen mit den Junioren des Rekordmeisters, die Folgen eines möglichen Abstiegs und seine berufliche Zielsetzung.

DFB.de: Am Wochenende fällt der Startschuss für die Restrunde in der A-Junioren-Bundesliga. Wie groß ist die Vorfreude, dass es wieder los geht, Herr Radoki?

Janos Radoki: Die Vorbereitung war sehr intensiv. Die Spieler brennen jetzt darauf, das zu zeigen was sie gelernt haben. Ich bin gespannt, was die Mannschaft sofort umsetzen kann und in welchen Bereichen noch Luft nach oben ist.

DFB.de: Fast acht Wochen sind seit dem letzten Bundesligaspiel vergangen. Wie hat sich die U 19 der SpVgg Greuther Fürth auf die Restrunde vorbereitet?

Radoki: Wichtig war vor allem, dass unsere angeschlagenen Spieler die Zeit genutzt haben, um wieder vollkommen zu Kräften zu kommen. Größere Verletzungen und kleinere Wehwehchen konnten auskuriert werden. Darüber hinaus haben wir an unseren Defiziten gearbeitet, die uns in der Hinrunde immer wieder zurückgeworfen hatten. Dabei ging es vor allem um das defensive Umschaltspiel. Wir haben viel mit Videoanalysen gearbeitet, um den Jungs zu zeigen wie sie besser agieren können.

DFB.de: Gab es im Winter personelle Veränderungen?

Radoki: Nein, denn ich habe großes Vertrauen in den Kader. Wir bestreiten die Restrunde mit dem gleichen Personal wie die bisherigen Spiele.

DFB.de: Am Samstag ist Ihre Mannschaft zum Auftakt beim FC Bayern München zu Gast. Kommen die Bayern gelegen oder hätten Sie sich zum Auftakt einen "leichteren" Gegner gewünscht?

Radoki: Darüber mache ich mir keine Gedanken. In der Liga müssen wir gegen jeden Gegner zweimal antreten. Da spielt es keine Rolle, ob wir zuerst gegen den FCB oder gegen eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion spielen. Wir nehmen es so hin wie es ist.

DFB.de: Was muss Ihre Mannschaft in die Waagschale werfen, damit etwas Zählbares herausspringt?

Radoki: Wenn wir unsere bestmögliche Leistung auf den Platz bringen, sind wir für jeden Gegner unangenehm. Wir müssen defensiv ein gutes Umschaltspiel an den Tag legen und in der Offensive ein präzises Passspiel zeigen.

DFB.de: Worauf muss Ihr Team bei den Bayern besonders achten?

Radoki: Vor allem im Angriff verfügt der FC Bayern über hervorragende Einzelspieler. Unsere einzige Chance ist es, im Kollektiv dagegen zu halten. Jeder muss bereit sein, seinem Mitspieler zu helfen.

DFB.de: Müssen Sie aktuell auf verletzte Spieler verzichten?

Radoki: Bis auf Rechtsverteidiger Dominik Schad, der sich während der Wintervorbereitung bei den Profis einen Mittelfußbruch zugezogen hatte, stehen mir alle Spieler zu Verfügung. Es ist nicht davon auszugehen, dass er in der Rückrunde noch einmal zum Einsatz kommt.

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DFB.de: Nach 14 Spielen hat Ihre Mannschaft 14 Punkte auf dem Konto, spielt gegen den Abstieg. Was ist nach der Winterpause gefordert?

Radoki: Während der Hinrunde hatten wir immer wieder mit größeren Leistungsschwankungen zu kämpfen. Mal haben wir sehr gut gespielt, dann wieder konnten wir nicht ansatzweise unsere Qualität auf den Platz bringen. In erster Linie geht es jetzt darum, Konstanz in unsere Leistungen und Ergebnisse zu bringen. Dabei zählen vor allem Punkte. Wichtig ist aber auch, dass immer eine Entwicklung in der Mannschaft erkennbar ist. Nur mit einem erfolgreichen Lernprozess können auch die Leistungen gesteigert werden.

DFB.de: Wie wichtig ist ein Klassenverbleib der U 19 für den Verein?

Radoki: Ein Abstieg wäre für die Ausbildung im Nachwuchsbereich der SpVgg ein Rückschlag. Der Unterschied zwischen der Bundesliga und der Bayernliga ist klar erkennbar. Für die A-Junioren wäre das ein Jahr Stagnation. Soweit wird es aber nicht kommen. Schon in den vergangenen Jahren haben wir in der Rückrunde immer mehr Punkte eingefahren als zu Beginn der Saison. Wir sind mit am längsten in der höchsten Junioren-Spielklasse vertreten. Das wird auch in der nächsten Saison so bleiben.

DFB.de: Während Ihrer eigenen Profizeit beim SSV Ulm 1846 hatten Sie unter anderem 25 Spiele in der Bundesliga absolviert. Wie wichtig sind diese Erfahrungen bei der Arbeit mit den Nachwuchsspielern?

Radoki: Es gibt Juniorenspieler, die sich den Sprung zu den Profis recht einfach vorstellen. Sie wissen aber nicht, wieviel sie wirklich dafür investieren müssen. Als Trainer muss ich da gegensteuern und jeden Einzelnen so gut wie möglich auf die Zeit nach der U 19 vorbereiten. Talent allein genügt nicht. Am Ende kommt es auf die letzten zehn Prozent an.

DFB.de: Und die wären?

Radoki: Neben der psychologischen Belastung - beispielsweise durch den sportlichen Druck oder das private Umfeld - ist es wichtig, das eigene Ziel nie aus den Augen zu verlieren. Um den Schritt in den Profibereich zu wagen, muss ein Spieler eine kontinuierliche Arbeitsbereitschaft entwickeln.

DFB.de: Ihre längsten Stationen als Trainer waren im Nachwuchsbereich des FC Augsburg und jetzt bei den Junioren der SpVgg Greuther Fürth. Was macht die Arbeit mit den Talenten aus?

Radoki: Ich finde es ungemein interessant, den Lernprozess eines Jugendspielers zu begleiten. In jedem Jahr hat man eine neue Mannschaft, neue Charaktere und verschiedene Niveaus. Als Trainer kannst du daraus etwas basteln und formen.

DFB.de: Sie sind im Besitz der Fußballlehrer-Lizenz. Können Sie sich in Zukunft auch eine Aufgabe im Seniorenbereich vorstellen?

Radoki: Natürlich ist es mittelfristig mein Ziel, im Profifußball zu arbeiten. Aber ein Tapetenwechsel steht für mich aktuell nicht zur Debatte. Ich fühle mich bei der SpVgg Greuther Fürth sehr wohl und meine Arbeit macht mir riesig Spaß.