Proben für den Ernstfall: Notfallfortbildung beim A-Team

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In seiner Laufbahn als Mediziner war Dr. Tim Meyer schon mit verschiedenen Notfällen konfrontiert. An der Uni Saarbrücken ist sein Team auch für den Campus-Notfalldienst verantwortlich, da bleiben Notfälle nicht aus. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Teamarzt der deutschen Nationalmannschaft hat er auf dem Platz noch keinen gefährlichen Notfall erleben müssen. Zum Glück.

Aber was nicht ist, kann noch werden, auch wenn dies niemand heraufbeschwören will. Und es gehört zu den Aufgaben aller Mediziner, für den Ernstfall vorbereitet zu sein, auch für den Erstfall. Vor dem Länderspiel in Hamburg heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) gegen Polen hat die komplette medizinische Abteilung der Nationalmannschaft deswegen an einer Notfallfortbildung teilgenommen, neben den Ärzten auch die Physiotherapeuten.

Meyer: "Spieler können aus verschiedensten Gründen bewusstlos werden"

Durchgeführt wurde die Schulung von Dr. Jens Kleinefeld; der Leitende Notarzt bietet diese Fortbildung regelmäßig auch für die medizinischen Abteilungen der Bundesligavereine an. "Es geht darum, sich mit den Notfällen zu befassen, die real auf dem Platz passieren können", sagt Tim Meyer.

Zu den häufigeren Notfällen gehört abseits des Platzes der Herzinfarkt, unter jungen und fitten Menschen auf dem Platz ist dieser sehr selten. Diese und andere Herzerkrankungen sind jedoch auch durch ein sehr gutes System an Vorsorgeuntersuchungen nie gänzlich auszuschließen. "Spieler können aus den verschiedensten Gründen bewusstlos werden", sagt Meyer. "Das wohl häufigste Beispiel ist eine Bewusstlosigkeit als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas nach einem Zusammenstoß bei einem Kopfball."

Intensivierung der Notfallschulung angestrebt

Die Schulung wird im Rhythmus von ein bis zwei Jahren durchgeführt. Sie hat einen starken Praxisbezug, da im Ernstfall das optimale Zusammenspiel zwischen Ärzten und Physiotherapeuten entscheidend sein kann. Mit Hilfe eines Dummies und den Instrumenten des Notfallrucksacks wird der Ernstfall in verschiedenen Szenarien simuliert, etwa der Umgang mit Bewusstlosigkeit unklarer Ursache, aber auch schwere Verletzungen, die als Notfall klassifiziert sind.

"Wichtig ist, dass man auf dem Platz im Fall der Fälle als Team funktioniert", sagt Meyer. Der Arzt als Leiter der Maßnahme sitzt immer am Kopf des Betroffenen. Er hat damit Zugang zu den lebenswichtigen Organen und den ganzen Körper im Blick - und kann so die Notfallmaßnahme steuern.

Die Kommission Sportmedizin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), deren Vorsitzender Tim Meyer ist, strebt in Zusammenarbeit mit Jens Kleinefeld in den nächsten Jahren eine Intensivierung der Notfallschulung für Mannschaftsärzte aller Spielklassen an.

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In seiner Laufbahn als Mediziner war Dr. Tim Meyer schon mit verschiedenen Notfällen konfrontiert. An der Uni Saarbrücken ist sein Team auch für den Campus-Notfalldienst verantwortlich, da bleiben Notfälle nicht aus. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Teamarzt der deutschen Nationalmannschaft hat er auf dem Platz noch keinen gefährlichen Notfall erleben müssen. Zum Glück.

Aber was nicht ist, kann noch werden, auch wenn dies niemand heraufbeschwören will. Und es gehört zu den Aufgaben aller Mediziner, für den Ernstfall vorbereitet zu sein, auch für den Erstfall. Vor dem Länderspiel in Hamburg heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) gegen Polen hat die komplette medizinische Abteilung der Nationalmannschaft deswegen an einer Notfallfortbildung teilgenommen, neben den Ärzten auch die Physiotherapeuten.

Meyer: "Spieler können aus verschiedensten Gründen bewusstlos werden"

Durchgeführt wurde die Schulung von Dr. Jens Kleinefeld; der Leitende Notarzt bietet diese Fortbildung regelmäßig auch für die medizinischen Abteilungen der Bundesligavereine an. "Es geht darum, sich mit den Notfällen zu befassen, die real auf dem Platz passieren können", sagt Tim Meyer.

Zu den häufigeren Notfällen gehört abseits des Platzes der Herzinfarkt, unter jungen und fitten Menschen auf dem Platz ist dieser sehr selten. Diese und andere Herzerkrankungen sind jedoch auch durch ein sehr gutes System an Vorsorgeuntersuchungen nie gänzlich auszuschließen. "Spieler können aus den verschiedensten Gründen bewusstlos werden", sagt Meyer. "Das wohl häufigste Beispiel ist eine Bewusstlosigkeit als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas nach einem Zusammenstoß bei einem Kopfball."

Intensivierung der Notfallschulung angestrebt

Die Schulung wird im Rhythmus von ein bis zwei Jahren durchgeführt. Sie hat einen starken Praxisbezug, da im Ernstfall das optimale Zusammenspiel zwischen Ärzten und Physiotherapeuten entscheidend sein kann. Mit Hilfe eines Dummies und den Instrumenten des Notfallrucksacks wird der Ernstfall in verschiedenen Szenarien simuliert, etwa der Umgang mit Bewusstlosigkeit unklarer Ursache, aber auch schwere Verletzungen, die als Notfall klassifiziert sind.

"Wichtig ist, dass man auf dem Platz im Fall der Fälle als Team funktioniert", sagt Meyer. Der Arzt als Leiter der Maßnahme sitzt immer am Kopf des Betroffenen. Er hat damit Zugang zu den lebenswichtigen Organen und den ganzen Körper im Blick - und kann so die Notfallmaßnahme steuern.

Die Kommission Sportmedizin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), deren Vorsitzender Tim Meyer ist, strebt in Zusammenarbeit mit Jens Kleinefeld in den nächsten Jahren eine Intensivierung der Notfallschulung für Mannschaftsärzte aller Spielklassen an.