Potsdams Stefanie Draws: "Ich bin zurück"

Am vergangenen Sonntag sorgte sie mit ihrem Treffer dafür, dass der 1. FFC Turbine Potsdam das Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg gewann. Heute (ab 12 Uhr, live auf Eurosport) will Stefanie Draws mit ihrer Mannschaft in der Partie beim FC Rossiyanka den Einzug ins Halbfinale der Champions League perfekt machen.

Nachdem zwei Kreuzbandrisse die gebürtige Rostockerin zurückwarfen, hat sich die Mittelfeldspielerin wieder ihren Stammplatz beim Deutschen Meister zurückgekämpft. Im exklusiven Interview mit DFB.de-Redakteurin Annette Seitz spricht die 22-jährige U 19-Europameisterin von 2007 über turbulente Wochen in Potsdam, beurteilt die Chancen in der Meisterschaft, blickt dem Champions League-Spiel entgegen und klärt auf, warum sie alle Welt nur "Ulla" nennt.

DFB.de: Das Hinspiel der Champions League mit 2:0 gewonnen, im Top-Duell der Frauen-Bundesliga ebenfalls gegen Wolfsburg siegreich geblieben. Viele hatten Potsdam schon in einer echten Krise gesehen, nachdem zweimal in der Bundesliga nur ein Unentschieden gelang. Wie haben Sie die Diskussionen der vergangenen Wochen erlebt?

Stefanie Draws: Also ich habe die Situation bei uns gar nicht als so schlimm empfunden, wie es häufig dargestellt wurde. So viel Unruhe gab es bei uns nicht. Auch nicht durch die Bekanntgabe der Wechsel von Babett Peter, Viola Odebrecht und Bianca Schmidt.

DFB.de: Allerdings haben auch die Ergebnisse zunächst nicht gestimmt.

Draws Ja, richtig. Natürlich ist gegen Leverkusen und Hamburg mehr drin gewesen. Wir haben ja unsere Chancen gehabt, so war es nicht. Wir haben nur die Tore dann nicht gemacht. Von einer Krise zu reden war aber auf jeden Fall übertrieben. Wir hatten in besagten Spielen ja unsere Chancen, wenn wir da das ein oder andere Ding machen, dann holen wir auch die drei Punkte. So wie es vielleicht jeder erwartet.

DFB.de: Heute steht das Champions League-Rückspiel an. Kann das Ergebnis des Hinspiels von 2:0 dazu führen, dass man sich zu sicher fühlt?

Draws Ich glaube nicht, weil wir wissen, wie gefährlich der Gegner ist. Vorne haben sie schnelle und auch gefährliche Angreiferinnen, von daher werden wir natürlich aufpassen und sie auf keinen Fall unterschätzen. Es ist wichtig, dass wir so wie im Hinspiel auftreten, gleich wieder Druck machen, die Zweikämpfe annehmen und dann halt versuchen ein schnelles Tor zu schießen.



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Am vergangenen Sonntag sorgte sie mit ihrem Treffer dafür, dass der 1. FFC Turbine Potsdam das Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg gewann. Heute (ab 12 Uhr, live auf Eurosport) will Stefanie Draws mit ihrer Mannschaft in der Partie beim FC Rossiyanka den Einzug ins Halbfinale der Champions League perfekt machen.

Nachdem zwei Kreuzbandrisse die gebürtige Rostockerin zurückwarfen, hat sich die Mittelfeldspielerin wieder ihren Stammplatz beim Deutschen Meister zurückgekämpft. Im exklusiven Interview mit DFB.de-Redakteurin Annette Seitz spricht die 22-jährige U 19-Europameisterin von 2007 über turbulente Wochen in Potsdam, beurteilt die Chancen in der Meisterschaft, blickt dem Champions League-Spiel entgegen und klärt auf, warum sie alle Welt nur "Ulla" nennt.

DFB.de: Das Hinspiel der Champions League mit 2:0 gewonnen, im Top-Duell der Frauen-Bundesliga ebenfalls gegen Wolfsburg siegreich geblieben. Viele hatten Potsdam schon in einer echten Krise gesehen, nachdem zweimal in der Bundesliga nur ein Unentschieden gelang. Wie haben Sie die Diskussionen der vergangenen Wochen erlebt?

Stefanie Draws: Also ich habe die Situation bei uns gar nicht als so schlimm empfunden, wie es häufig dargestellt wurde. So viel Unruhe gab es bei uns nicht. Auch nicht durch die Bekanntgabe der Wechsel von Babett Peter, Viola Odebrecht und Bianca Schmidt.

DFB.de: Allerdings haben auch die Ergebnisse zunächst nicht gestimmt.

Draws Ja, richtig. Natürlich ist gegen Leverkusen und Hamburg mehr drin gewesen. Wir haben ja unsere Chancen gehabt, so war es nicht. Wir haben nur die Tore dann nicht gemacht. Von einer Krise zu reden war aber auf jeden Fall übertrieben. Wir hatten in besagten Spielen ja unsere Chancen, wenn wir da das ein oder andere Ding machen, dann holen wir auch die drei Punkte. So wie es vielleicht jeder erwartet.

DFB.de: Heute steht das Champions League-Rückspiel an. Kann das Ergebnis des Hinspiels von 2:0 dazu führen, dass man sich zu sicher fühlt?

Draws Ich glaube nicht, weil wir wissen, wie gefährlich der Gegner ist. Vorne haben sie schnelle und auch gefährliche Angreiferinnen, von daher werden wir natürlich aufpassen und sie auf keinen Fall unterschätzen. Es ist wichtig, dass wir so wie im Hinspiel auftreten, gleich wieder Druck machen, die Zweikämpfe annehmen und dann halt versuchen ein schnelles Tor zu schießen.

DFB.de: Wie erwarten Sie den Gegner?

Draws Ich denke, sie werden so wie am Ende des Hinspiels versuchen, das Tempo hochzuhalten und am Besten für sie wäre eben ein ganz schnelles Tor. Dann könnte es noch mal eng werden.

DFB.de: Der mögliche Gegner fürs Halbfinale ist schon bekannt, es deutet alles auf Oympique Lyon hin. Hat man so etwas schon im Kopf?

Draws Ich glaube, eher nicht. Weil wir ein Spiel nach dem anderen haben und englische Wochen, da hat man nicht so viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Es ist ganz gut, dass wir nur von Spiel zu Spiel schauen und nicht gleich an Lyon denken, oder wie es weitergehen könnte.

DFB.de: Schaut man mit einem Auge auch, was der 1. FFC Frankfurt so macht? Es könnte ja ein deutsches Finale am 17. Mai im Olympiastadion in München geben.

Draws Ja natürlich. Man hat ja auch Kontakte zu Spielerinnen dort, von daher guckt man dann auch schon mal hin und interessiert sich auch dafür. Ist ja klar. Und im eigenen Land ein Finale spielen zu können, das erlebt man ja nicht alle Tage. Von daher wissen wir ja auch, wo wir hin wollen und wofür wir arbeiten.

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DFB.de: Etwas Besonderes sicher auch für Sie, weil Sie nach langer Verletzungspause den Weg Anfang des Jahres ins Team zurückgefunden haben. Wie würden Sie Ihre Situation in Potsdam derzeit beschreiben?

Draws Ich habe meine Chance bekommen und versucht, sie zu nutzen. Ich weiß aber auch, dass das eben schnell wieder anders gehen kann. Aber jetzt gerade würde ich sagen „Ich bin zurückgekommen“, wie es so schön heißt. Ich meine, dafür arbeitet man ja. Um irgendwann wieder oben anzuknüpfen. Wenn man weiß wie es dort ist, dann will man wieder da hin.

DFB.de: Eines müssen Sie noch aufklären. Wie kommt es, dass Sie in Potsdam von allen nur "Ulla" genannt werden?

Draws Das kommt noch von der Landesauswahl, da hießen etwa fünf Spielerinnen Stefanie. Und da hat sich jemand aus Langeweile andere Namen ausgedacht. So was wie Ulla, Uschi und keine Ahnung… und irgendwie haben wir die Namen dann behalten.

DFB.de: Und sind Sie zufrieden damit oder wären Sie lieber eine Uschi geworden?

Draws Nein, nein, Ulla ist schon in Ordnung (lacht).