Potsdam schaltet Topfavorit Lyon aus: "Das ist sensationell"

Am Ende war es turbulent. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf das Tor des 1. FFC Turbine Potsdam. Immer wieder stand Ann-Katrin Berger im Mittelpunkt. Immer wieder musste die schon im Hinspiel überragende Torhüterin gegen die wütenden Angriffe von Olympique Lyon ihr ganzes Können abrufen. Als Schiedsrichterin Kateryna Monzul dann jedoch vor knapp 10.000 Zuschauern die Begegnung beendete, brach grenzenloser Jubel im Lager des 1. FFC Turbine aus.

Die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder hatte das Rückspiel der Champions League am Mittwochabend beim französischen Serienmeister 2:1 gewonnen - und damit dank der Auswärtstorregel trotz des 0:1 aus dem Hinspiel den Einzug in Viertelfinale geschafft. "Ich kann das nicht in Worte fassen", sagt Schröder hinterher. "Die Mannschaft hat gerade nach dem frühen Gegentor Charakter gezeigt. Sie hat es verdient, ins Viertelfinale einzuziehen, schon nach dem guten Spiel in Potsdam. Was unser Team heute gezeigt hat, ist sensationell."

Potsdam beendet Lyon-Serien

Man kann durchaus davon sprechen, dass dem 1. FFC Turbine eine der größten Überraschung der jüngeren Vergangenheit im Frauenfußball gelungen ist. Lyon hatte bis dahin seit 2005 kein Heimspiel mehr verloren. Seit Monaten hatten sie keinen Gegentreffer mehr bekommen. Potsdam hat dafür gesorgt, dass beide Serien beendet sind.

Zusammen mit dem VfL Wolfsburg stehen nun also zwei deutsche Bundesligisten im Viertelfinale der Champions League. Damit überwintern beide im wichtigsten internationalen Vereinswettbewerb der Welt. Am kommenden Donnerstag findet die Auslosung in Nyon statt.

Aber so weit nach vorne wollten sie im Potsdamer Lager noch gar nicht schauen. Zunächst galt es, diesen historischen Triumph zu genießen. Aber zu ausgiebige Feiern waren auch nicht gestattet. "Auf diesem Erfolg ausruhen können und dürfen wir uns nicht", warnt Schröder. Es geht schließlich Schlag auf Schlag weiter. Bereits heute steht nach der Rückkehr wieder eine Trainingseinheit auf dem Programm.

Schröder: "Ich hoffe auf einen leichteren Gegner"

Trotzdem verpasste es der 71-jährige Turbinen-Trainer natürlich nicht, seine Spielerinnen für diese Leistung noch einmal ausgiebig zu loben: "Wir haben eine Mannschaft, die von der Struktur und vom Charakter her einfach stimmt. So etwas hatten wir selten. Sie ist jung und hat alle Möglichkeiten. Und sie hat Charakter. Ich denke, wir haben für den weiteren Saisonverlauf jetzt eine gute Basis gelegt. Für das Champions-League-Viertelfinale hoffe ich allerdings auf einen leichteren Gegner."

Das dürfte klappen, schließlich haben die Brandenburgerinnen den wahrscheinlich größten Favoriten aus dem Wettbewerb befördert. Und ganz nebenbei hat sich Potsdam durch diesen Coup mal wieder nachhaltig in ganz Europa Respekt verschafft.

Das belegt stellvertretend die Aussage von Jean-Michel Aulas, dem Präsidenten von Olympique Lyon: "Wir haben wie schon im Finale im Mai (beim 0:1 gegen den VfL Wolfsburg; Anm. der Red.) gegen eine Mannschaft verloren, die bessere körperliche und geistige Fähigkeiten gegenüber uns entwickelt hat. Man muss zugeben, dass Potsdam heute besser war als wir. In der Champions League auszuscheiden, ist eine riesige Enttäuschung für uns. Das ist ein Donnerschlag. Vor allem, wenn wir auswärts 1:0 gewinnen und zu Hause 1:0 führen."

Potsdam dreht das Spiel

Aulas hatte mit seiner Analyse den dramatischen Spielverlauf schon ganz gut zusammengefasst. Lyon hatte das Hinspiel in Potsdam 1:0 gewonnen. Und auch im zweiten Aufeinandertreffen führten die Französinnen durch den frühen Treffer von Camille Abily (12.) bereits mit 1:0. Aber Potsdam zeigte Moral und hielt dagegen. Je länger das Aufeinandertreffen dauerte, desto ausgeglichener waren die Kräfteverhältnisse. Deshalb war das 1:1 durch Spielführerin Stefanie Draws nicht einmal unverdient (33.).

Und nach dem Wechsel verwandelte die norwegische Nationalspielerin Maren Mjelde einen umstrittenen Strafstoß souverän zum umjubelten 2:1 für den 1. FFC Turbine. Danach wurde es turbulent - mit dem besseren Ende für Potsdam.

[sw]

Am Ende war es turbulent. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf das Tor des 1. FFC Turbine Potsdam. Immer wieder stand Ann-Katrin Berger im Mittelpunkt. Immer wieder musste die schon im Hinspiel überragende Torhüterin gegen die wütenden Angriffe von Olympique Lyon ihr ganzes Können abrufen. Als Schiedsrichterin Kateryna Monzul dann jedoch vor knapp 10.000 Zuschauern die Begegnung beendete, brach grenzenloser Jubel im Lager des 1. FFC Turbine aus.

Die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder hatte das Rückspiel der Champions League am Mittwochabend beim französischen Serienmeister 2:1 gewonnen - und damit dank der Auswärtstorregel trotz des 0:1 aus dem Hinspiel den Einzug in Viertelfinale geschafft. "Ich kann das nicht in Worte fassen", sagt Schröder hinterher. "Die Mannschaft hat gerade nach dem frühen Gegentor Charakter gezeigt. Sie hat es verdient, ins Viertelfinale einzuziehen, schon nach dem guten Spiel in Potsdam. Was unser Team heute gezeigt hat, ist sensationell."

Potsdam beendet Lyon-Serien

Man kann durchaus davon sprechen, dass dem 1. FFC Turbine eine der größten Überraschung der jüngeren Vergangenheit im Frauenfußball gelungen ist. Lyon hatte bis dahin seit 2005 kein Heimspiel mehr verloren. Seit Monaten hatten sie keinen Gegentreffer mehr bekommen. Potsdam hat dafür gesorgt, dass beide Serien beendet sind.

Zusammen mit dem VfL Wolfsburg stehen nun also zwei deutsche Bundesligisten im Viertelfinale der Champions League. Damit überwintern beide im wichtigsten internationalen Vereinswettbewerb der Welt. Am kommenden Donnerstag findet die Auslosung in Nyon statt.

Aber so weit nach vorne wollten sie im Potsdamer Lager noch gar nicht schauen. Zunächst galt es, diesen historischen Triumph zu genießen. Aber zu ausgiebige Feiern waren auch nicht gestattet. "Auf diesem Erfolg ausruhen können und dürfen wir uns nicht", warnt Schröder. Es geht schließlich Schlag auf Schlag weiter. Bereits heute steht nach der Rückkehr wieder eine Trainingseinheit auf dem Programm.

Schröder: "Ich hoffe auf einen leichteren Gegner"

Trotzdem verpasste es der 71-jährige Turbinen-Trainer natürlich nicht, seine Spielerinnen für diese Leistung noch einmal ausgiebig zu loben: "Wir haben eine Mannschaft, die von der Struktur und vom Charakter her einfach stimmt. So etwas hatten wir selten. Sie ist jung und hat alle Möglichkeiten. Und sie hat Charakter. Ich denke, wir haben für den weiteren Saisonverlauf jetzt eine gute Basis gelegt. Für das Champions-League-Viertelfinale hoffe ich allerdings auf einen leichteren Gegner."

Das dürfte klappen, schließlich haben die Brandenburgerinnen den wahrscheinlich größten Favoriten aus dem Wettbewerb befördert. Und ganz nebenbei hat sich Potsdam durch diesen Coup mal wieder nachhaltig in ganz Europa Respekt verschafft.

Das belegt stellvertretend die Aussage von Jean-Michel Aulas, dem Präsidenten von Olympique Lyon: "Wir haben wie schon im Finale im Mai (beim 0:1 gegen den VfL Wolfsburg; Anm. der Red.) gegen eine Mannschaft verloren, die bessere körperliche und geistige Fähigkeiten gegenüber uns entwickelt hat. Man muss zugeben, dass Potsdam heute besser war als wir. In der Champions League auszuscheiden, ist eine riesige Enttäuschung für uns. Das ist ein Donnerschlag. Vor allem, wenn wir auswärts 1:0 gewinnen und zu Hause 1:0 führen."

Potsdam dreht das Spiel

Aulas hatte mit seiner Analyse den dramatischen Spielverlauf schon ganz gut zusammengefasst. Lyon hatte das Hinspiel in Potsdam 1:0 gewonnen. Und auch im zweiten Aufeinandertreffen führten die Französinnen durch den frühen Treffer von Camille Abily (12.) bereits mit 1:0. Aber Potsdam zeigte Moral und hielt dagegen. Je länger das Aufeinandertreffen dauerte, desto ausgeglichener waren die Kräfteverhältnisse. Deshalb war das 1:1 durch Spielführerin Stefanie Draws nicht einmal unverdient (33.).

Und nach dem Wechsel verwandelte die norwegische Nationalspielerin Maren Mjelde einen umstrittenen Strafstoß souverän zum umjubelten 2:1 für den 1. FFC Turbine. Danach wurde es turbulent - mit dem besseren Ende für Potsdam.