Potsdam gegen Essen als Topspiel: "Darauf können beide stolz sein"

Damit hatten wohl die Wenigsten gerechnet: Das Spitzenspiel des fünften Spieltags der Allianz Frauen-Bundesliga ist das Aufeinandertreffen zwischen Turbine Potsdam und der SGS Essen (Samstag ab 14 Uhr, live auf DFB-TV und Sport 1). Es ist das Duell des Spitzenreiters gegen den Tabellenzweiten.

Interessant an der Konstellation ist auch, dass bei Klubs mit einem neuen Trainer in die Saison gestartet sind. Bei Potsdam hat nach der Ära Bernd Schröder nun Matthias Rudolph das Sagen. Der 34-Jährige konnte in den bisherigen vier Partien mit Turbine in der Allianz Frauen-Bundesliga vier Siege feiern. Bei der SGS Essen steht Daniel Kraus an der Seitenlinie. Drei Erfolge und ein Unentschieden sind auch für den 32-Jährigen eine beachtliche Bilanz.

Im großen DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Trainer über ihre Vorfreude auf das Spitzenspiel. Rudolph und Kraus erklären, was ihre Mannschaften derzeit so stark macht. Und sie wagen auch eine Einschätzung, ob die beiden Teams bis zum Ende um den Titel mitspielen können.

DFB.de: Herr Kraus, Herr Rudolph, Turbine Potsdam erwartet als Spitzenreiter den Verfolger SGS Essen. Wie hört sich das für Sie an?

Matthias Rudolph: Wahrscheinlich hat niemand vor der Saison damit gerechnet, dass wir jetzt diese Konstellation am fünften Spieltag haben. Ich denke, dass beide Klubs stolz darauf sein können. Es ist doch klar, dass wir sehr gut damit leben können. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn wir auch nach dem Duell am Samstag ganz oben stehen würden. Aber mit Essen erwartet uns eine ganz schwere Aufgabe.

Daniel Kraus: Erster gegen Zweiter - das hört sich einfach toll an. Für meine Spielerinnen ist das genauso eine Neuheit wie für mich auch. Diese Situation habe ich vorher noch nie erlebt. Ich werte das als Lohn für unsere harte und intensive Arbeit. Es ist eine schöne Momentaufnahme über die wir uns freuen.

DFB.de: Ist es wirklich nur eine Momentaufnahme oder ist es eher eine Tendenz?

Kraus: Das kann ich jetzt noch nicht beurteilen. In den kommenden Wochen stehen für uns große Herausforderungen auf dem Programm. Das Duell in Potsdam ist der Startschuss in diese Richtung. Danach kommen unter anderem noch die Partien gegen Wolfsburg, München und auch Freiburg. Wenn wir die hinter uns haben, kann ich Ihre Frage seriöser beantworten.

Rudolph: Ich würde es schon als Momentaufnahme einstufen. Bei aller Euphorie darf man nicht vergessen, dass wir gerade einmal vier Begegnungen absolviert haben.

Kraus: Ich glaube natürlich ebenfalls nicht, dass wir dieses Tabellenbild noch am Ende der Saison so vorfinden werden. Aber wir würden uns schon gerne wieder etwas verbessern im Vergleich zur vergangenen Saison. Da hat Essen am Ende mit 32 Punkten den fünften Rang belegt. Die bisherigen Leistungen stimmen mich zuversichtlich. Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind.

DFB.de: Sie haben drei Spiele gewonnen und eines unentschieden gespielt – und da war viel Pech dabei, weil Sie gegen den 1. FFC Frankfurt durch zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit nur 2:2 gespielt haben.

Kraus: Wir waren hinterher natürlich zunächst niedergeschlagen, weil wir den sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen gegeben haben. Aber als diese erste Enttäuschung überwunden war, hat sich eher stolz breitgemacht über unsere Leistung an diesem Tag. Wir haben viel Lob für unseren Auftritt bekommen, weil wir die Partie in Frankfurt dominiert haben.



Damit hatten wohl die Wenigsten gerechnet: Das Spitzenspiel des fünften Spieltags der Allianz Frauen-Bundesliga ist das Aufeinandertreffen zwischen Turbine Potsdam und der SGS Essen (Samstag ab 14 Uhr, live auf DFB-TV und Sport 1). Es ist das Duell des Spitzenreiters gegen den Tabellenzweiten.

Interessant an der Konstellation ist auch, dass bei Klubs mit einem neuen Trainer in die Saison gestartet sind. Bei Potsdam hat nach der Ära Bernd Schröder nun Matthias Rudolph das Sagen. Der 34-Jährige konnte in den bisherigen vier Partien mit Turbine in der Allianz Frauen-Bundesliga vier Siege feiern. Bei der SGS Essen steht Daniel Kraus an der Seitenlinie. Drei Erfolge und ein Unentschieden sind auch für den 32-Jährigen eine beachtliche Bilanz.

Im großen DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Trainer über ihre Vorfreude auf das Spitzenspiel. Rudolph und Kraus erklären, was ihre Mannschaften derzeit so stark macht. Und sie wagen auch eine Einschätzung, ob die beiden Teams bis zum Ende um den Titel mitspielen können.

DFB.de: Herr Kraus, Herr Rudolph, Turbine Potsdam erwartet als Spitzenreiter den Verfolger SGS Essen. Wie hört sich das für Sie an?

Matthias Rudolph: Wahrscheinlich hat niemand vor der Saison damit gerechnet, dass wir jetzt diese Konstellation am fünften Spieltag haben. Ich denke, dass beide Klubs stolz darauf sein können. Es ist doch klar, dass wir sehr gut damit leben können. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn wir auch nach dem Duell am Samstag ganz oben stehen würden. Aber mit Essen erwartet uns eine ganz schwere Aufgabe.

Daniel Kraus: Erster gegen Zweiter - das hört sich einfach toll an. Für meine Spielerinnen ist das genauso eine Neuheit wie für mich auch. Diese Situation habe ich vorher noch nie erlebt. Ich werte das als Lohn für unsere harte und intensive Arbeit. Es ist eine schöne Momentaufnahme über die wir uns freuen.

DFB.de: Ist es wirklich nur eine Momentaufnahme oder ist es eher eine Tendenz?

Kraus: Das kann ich jetzt noch nicht beurteilen. In den kommenden Wochen stehen für uns große Herausforderungen auf dem Programm. Das Duell in Potsdam ist der Startschuss in diese Richtung. Danach kommen unter anderem noch die Partien gegen Wolfsburg, München und auch Freiburg. Wenn wir die hinter uns haben, kann ich Ihre Frage seriöser beantworten.

Rudolph: Ich würde es schon als Momentaufnahme einstufen. Bei aller Euphorie darf man nicht vergessen, dass wir gerade einmal vier Begegnungen absolviert haben.

Kraus: Ich glaube natürlich ebenfalls nicht, dass wir dieses Tabellenbild noch am Ende der Saison so vorfinden werden. Aber wir würden uns schon gerne wieder etwas verbessern im Vergleich zur vergangenen Saison. Da hat Essen am Ende mit 32 Punkten den fünften Rang belegt. Die bisherigen Leistungen stimmen mich zuversichtlich. Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind.

DFB.de: Sie haben drei Spiele gewonnen und eines unentschieden gespielt – und da war viel Pech dabei, weil Sie gegen den 1. FFC Frankfurt durch zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit nur 2:2 gespielt haben.

Kraus: Wir waren hinterher natürlich zunächst niedergeschlagen, weil wir den sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen gegeben haben. Aber als diese erste Enttäuschung überwunden war, hat sich eher stolz breitgemacht über unsere Leistung an diesem Tag. Wir haben viel Lob für unseren Auftritt bekommen, weil wir die Partie in Frankfurt dominiert haben.

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DFB.de: Steht dieses Spiel auch sinnbildlich für die neue Ausgeglichenheit in der Allianz Frauen-Bundesliga?

Kraus: Das ist ja eine Tendenz, die bereits in der vergangenen Saison zu erkennen war. Ich glaube schon, dass München und Wolfsburg langfristig unter normalen Umständen noch ein Stück weit entfernt sind vom großen Rest. Aber hinter diesen beiden Topteams ist vieles möglich. Da haben wir uns eine gute Position erarbeitet, die wir jetzt auch gerne verteidigen wollen. Bei aller Euphorie und allen Ambitionen verlieren wir allerdings nicht aus den Augen, dass wir ein Ausbildungsverein auf hohem Niveau sind und auch bleiben wollen.

Rudolph: In unserem Fall darf man nicht vergessen, dass wir eine extrem enttäuschende Saison hinter uns haben. Ich bin wirklich glücklich und auch etwas erstaunt, dass wir so schnell die Kurve bekommen haben. Aber das müssen wir jetzt Woche für Woche bestätigen. Das ist nun die Kunst.

DFB.de: Herr Rudolph, wie ist dieser starke Start von Turbine zu erklären?

Rudolph: Meiner Meinung nach kommen da einige Dinge zusammen. Über allem steht der Zusammenhalt innerhalb des Kaders. Wir haben darauf in der Vorbereitung viel Wert gelegt. Das zeichnet uns jetzt aus. Dazu kommt, dass wir nicht so extremes Verletzungspech haben wie in der vergangenen Saison. Und nach den Siegen haben wir mittlerweile auch eine ordentliche Portion Selbstvertrauen entwickelt. Die Mischung aus diesen Faktoren ist unser Erfolgsrezept.

Kraus: Ich habe wirklich Respekt vor Potsdam. Was sie bisher in dieser Saison gespielt haben, ist beachtlich. Mit Tabea Kemme und Svenja Huth haben sie zwei sehr gefährliche Offensivspielerinnen. Und in der Defensive steht die Mannschaft auch wieder richtig sicher. Sie gewinnen auch gegen einen unangenehmen Gegner wie Sand – notfalls mit 1:0. Ich habe den Eindruck, dass Turbine aus der schwierigen vergangenen Saison die richtigen Lehren gezogen hat. Auch die Veränderung auf der Trainerposition hat meiner Meinung nach frischen Wind gebracht.

DFB.de: Also ist Turbine der Favorit?

Kraus: Ich sehe Potsdam in der Entwicklung schon einen Schritt weiter als uns. Ob man sie deshalb als Favorit bezeichnen sollte, möchte ich nicht bewerten. Ein großes Plus für Turbine ist sicher der Heimvorteil. Dennoch sind wir selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass wir an einem guten Tag ein Duell auf Augenhöhe spielen wollen.

Rudolph: Ich gehe davon aus, dass Nuancen entscheiden werden. Ich schätze Essen sehr stark ein. Wir haben natürlich Qualität im Kader, die wir wieder auf den Platz bringen wollen. Aber Essen braucht sich dahinter nicht zu verstecken.

Kraus: Wie freuen uns einfach riesig auf dieses Kräftemessen. Wir gehen ohne großen Druck in die Partie. Ich erwarte tolle Rahmenbedingungen, viele Zuschauer in Potsdam und eine packende Atmosphäre. Dazu wird das Spiel live im Fernsehen und auf DFB-TV gezeigt. Was wollen wir mehr? Vielleicht noch eine gute Leistung und den einen oder anderen Punkt. Dann würden wir stolz wieder nach Hause fahren.

Rudolph: Letztlich ist es ja auch egal, wer Favorit ist. Das ändert ja nichts daran, dass beide Teams die drei Punkte holen wollen – egal ob als Favorit oder als Außenseiter. Ich bin mit unseren Leistungen bisher sehr zufrieden. Wir haben alle Partien in der Allianz Frauen-Bundesliga völlig verdient gewonnen, weil wir immer die bessere Mannschaft an dem jeweiligen Tag waren. Da war kein Glück im Spiel.

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DFB.de: Glauben Sie daran, dass Turbine bis zum Schluss um den Titel mitspielen kann?

Rudolph: So weit will ich noch gar nicht denken. Das ist mir alles noch viel zu unkonkret und bis dahin kann noch viel zu viel passieren. Ich kann in diesem Zusammenhang nur den Satz sagen, den Sie wahrscheinlich nicht gerne hören werden: Wir denken nur von Spiel zu Spiel. Ich weiß, dass sich das wie eine Plattitüde anhört. Aber es ist wirklich so. Unsere nächste Aufgabe ist Essen. Dann kommt Freiburg, dann kommt Jena, dann kommt Wolfsburg. So geht es immer weiter. Im Moment richten wir unsere gesamte Konzentration auf das spannende Duell mit Essen. Ich kann mich meinem Kollegen nur anschließen. Auch bei uns ist die Vorfreude groß.

DFB.de: Herr Kraus, mittlerweile stehen vier deutsche Nationalspielerinnen in Ihrem Kader. Macht Sie das stolz?

Kraus: Das ist eher eine tolle Auszeichnung für den Verein und meinen Vorgänger Markus Högner. Hier ist in den vergangenen Jahren offenbar ziemlich viel richtig gemacht worden. Ich bin ja erst seit dem Sommer hier und versuche, das hohe Niveau zu halten und die Spielerinnen in ihrer Entwicklung möglichst zu unterstützen.

DFB.de: Wie prägen die Nationalspielerinnen denn die Mannschaft?

Kraus: Jede Reise mit der Nationalmannschaft bringt nicht nur die jeweilige Spielerin weiter, sondern die gesamte Gruppe. Lisa Weiß beispielsweise hat unheimlich viele Impressionen von den Olympischen Spielen mitgebracht. Linda Dallmann und Jacqueline Klasen waren jetzt erstmals dabei. Für sie ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Aber sie haben sich das auch mit guten Leistungen über einen langen Zeitraum erarbeitet. Sara Doorsoun war zuletzt längere Zeit verletzt. Aber jetzt ist sie wieder fit und ist damit natürlich eine wichtige Spielerin für uns.