Podolski: "Es macht mir hier unheimlich viel Spaß"

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Lukas Podolski hat Fußball-Geschichte geschrieben. Mit seinen beiden Toren zum 2:0 gegen Polen in Klagenfurt bescherte er der deutschen Nationalmannschaft nicht nur einen gelungenen Auftakt bei der EURO 2008, sondern auch den ersten Sieg der DFB-Auswahl bei einer EM-Endrunde seit dem Erfolg im EURO-Finale 1996 im Londoner Wembleystadion gegen Tschechien durch ein Golden Goal von Oliver Bierhoff.

Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche", das DFB-Mediendirektor Harald Stenger am heutigen Montag im Mannschaftsquartier "Il Giardino" in Ascona mit ihm führte, erzählt Lukas Podolski, wie er sich nach dem Traumstart fühlt, wie die Stimmung im Team ist und was er sich für sein 50. Länderspiel, das zweite EM-Gruppenspiel am Donnerstag (ab 18 Uhr, live im ZDF) in Klagenfurt gegen die Kroaten, vorgenommen hat.

Frage: Lukas, hast Du heute Nacht gut geschlafen?

Lukas Podolski: Ja, nach Spielen ist man zwar immer etwas angespannt und unruhig, aber ich bin dann diesmal doch recht schnell eingeschlafen und heute morgen wie immer gut gelaunt aufgewacht.

Frage: Insofern nichts Außergewöhnliches, da Du ja stets gut gelaunt bist...

Lukas Podolski: Das stimmt. Ich denke immer positiv. Trotzdem war das natürlich ein besonderes Erlebnis, dass ich gegen Polen zwei Tore geschossen habe und somit meinen Teil dazu beigetragen habe, dass wir erfolgreich in die EM gestartet sind.

Frage: Die UEFA hat Dich zum „Mann des Spiels“ gewählt. Was bedeutet diese Aufzeichnung für Dich?

Lukas Podolski: Logisch freue ich mich darüber. Aber wichtig ist, dass wir als Mannschaft unsere Ziele erreichen. Heute trifft der, morgen ein anderer. Gegen die Polen haben mich die Fans nach beiden Toren gefeiert, im nächsten Spiel wird ein anderer im Blickpunkt stehen und bejubelt werden. Entscheidend ist, dass wir ein Team sind, in dem jeder für den anderen rennt und kämpft, so dass wir am Ende eben gewinnen.

Frage: Typisch Lukas.

Lukas Podolski: Warum?

Frage: Weil Du nie abhebst und immer realistisch bleibst.

Lukas Podolski: Warum soll ich denn abheben nach dem ersten EM-Spiel? Das war doch nur der Anfang. Natürlich freuen wir uns über diesen Sieg, aber wir müssen dieses Spiel auch gleich wieder abhaken. Schon am Donnerstag sind wir in Klagenfurt gegen Kroatien wieder gefordert. Heute beginnt dafür bereits die Vorbereitung, und wir müssen eine konzentrierte Leistung bringen, damit alles nach Wunsch für uns läuft.

Frage: Du bist im polnischen Gleiwitz geboren. Worin lag der besondere Stellenwert dieses Spiels für Dich?

Lukas Podolski: Wir sind eine große Familie, viele von uns leben in Polen. Das ist ein solche Begegnung natürlich etwas Besonderes und Reizvolles. Ich habe ja oft genug gesagt, dass ich polnisches Blut in mir habe. Als Fußballer bin ich jedoch in Deutschland groß und bekannt geworden – deshalb gab es für mich nur ein Ziel, dass wir gewinnen.

Frage: Wer von der Familie war als Zuschauer in Klagenfurt dabei?

Lukas Podolski: Mein Vater, aber auch viele Verwandte aus Polen. Ich bin ja zu einigen nach dem Abpfiff auf die Tribüne gegangen und habe mich mit ihnen unterhalten. Sie haben sich gefreut für mich und mir gratuliert, selbst wenn sie den Polen die Daumen gedrückt und polnische Fan-Schals getragen haben.

Frage: In Deinem 49. Länderspiel hast Du Deine Tore 26 und 27 geschossen. Denkst Du daran, dass Du einmal die Rekordmarke von Gerd Müller knacken kannst, der mit 68 Treffern an der Spitze der Torjägerliste der deutschen Nationalmannschaft steht? Zumal Du gerade erst Deinen 23. Geburtstag gefeiert hast.

Lukas Podolski: Das große Ziel, das wir momentan im Visier haben, ist der Gewinn des EM-Titels. Alle anderen persönlichen Bestmarken sind nicht so wichtig. Trotzdem ist natürlich mein Ehrgeiz groß, dass ich noch viele Tore in der Nationalmannschaft schieße und auch viele Spiele mache.

Frage: Das Aufeinandertreffen mit Kroatien ist Dein 50. Länderspiel. Was ist Dein Jubiläumswunsch?

Lukas Podolski: Dass wir eine gute Leistung bieten und gewinnen. Super wäre es natürlich, wenn danach die Konstellation so wäre, dass wir bereits für das EM-Viertelfinale qualifiziert sind. Den Polen drücke ich die Daumen, dass sie auch das Viertelfinale erreichen – mit einem Sieg gegen Kroatien können wir ihnen ja ein bisschen helfen.

Frage: Wie beurteilst Du die Atmosphäre im Team?

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Lukas Podolski: Es ist alles bestens. Alles, was man wissen muss, steht auf unserem Mannschaftsbus: "Deutschland – ein Team – ein Ziel." Wir werden alles dafür geben, dass wir diesmal den Titel holen. Noch heute bin ich etwas traurig, wenn ich daran denke, dass bei der WM 2006 unser großer Traum nicht wahr wurde. Die unglückliche Niederlage im Halbfinale gegen Italien in Dortmund hat damals arg wehgetan. Selbst wenn im Nachhinein der dritte Platz ein schöner Erfolg war und viele bis heute vom "Sommermärchen" schwärmen.

Frage: Wie wichtig war es damals für Dich, dass zum besten "Nachwuchsspieler der WM" gewählt wurdest?

Lukas Podolski: Das ist so wie gestern mit der Auszeichnung „Mann des Spiels“. Ich freue mich darüber, aber wichtig ist allein der Erfolg der Mannschaft. Das kann ich nur immer wieder betonen und wiederholen. Und ich genieße es einfach, dabei zu sein, mit Herz und Elan spielen zu können. Egal, wo ich in der Nationalmannschaft eingesetzt werde: Es macht mir hier unheimlich viel Spaß, und ich fühle mich in diesem Kreis total wohl.

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Lukas Podolski hat Fußball-Geschichte geschrieben. Mit seinen beiden Toren zum 2:0 gegen Polen in Klagenfurt bescherte er der deutschen Nationalmannschaft nicht nur einen gelungenen Auftakt bei der EURO 2008, sondern auch den ersten Sieg der DFB-Auswahl bei einer EM-Endrunde seit dem Erfolg im EURO-Finale 1996 im Londoner Wembleystadion gegen Tschechien durch ein Golden Goal von Oliver Bierhoff.

Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche", das DFB-Mediendirektor Harald Stenger am heutigen Montag im Mannschaftsquartier "Il Giardino" in Ascona mit ihm führte, erzählt Lukas Podolski, wie er sich nach dem Traumstart fühlt, wie die Stimmung im Team ist und was er sich für sein 50. Länderspiel, das zweite EM-Gruppenspiel am Donnerstag (ab 18 Uhr, live im ZDF) in Klagenfurt gegen die Kroaten, vorgenommen hat.

Frage: Lukas, hast Du heute Nacht gut geschlafen?

Lukas Podolski: Ja, nach Spielen ist man zwar immer etwas angespannt und unruhig, aber ich bin dann diesmal doch recht schnell eingeschlafen und heute morgen wie immer gut gelaunt aufgewacht.

Frage: Insofern nichts Außergewöhnliches, da Du ja stets gut gelaunt bist...

Lukas Podolski: Das stimmt. Ich denke immer positiv. Trotzdem war das natürlich ein besonderes Erlebnis, dass ich gegen Polen zwei Tore geschossen habe und somit meinen Teil dazu beigetragen habe, dass wir erfolgreich in die EM gestartet sind.

Frage: Die UEFA hat Dich zum „Mann des Spiels“ gewählt. Was bedeutet diese Aufzeichnung für Dich?

Lukas Podolski: Logisch freue ich mich darüber. Aber wichtig ist, dass wir als Mannschaft unsere Ziele erreichen. Heute trifft der, morgen ein anderer. Gegen die Polen haben mich die Fans nach beiden Toren gefeiert, im nächsten Spiel wird ein anderer im Blickpunkt stehen und bejubelt werden. Entscheidend ist, dass wir ein Team sind, in dem jeder für den anderen rennt und kämpft, so dass wir am Ende eben gewinnen.

Frage: Typisch Lukas.

Lukas Podolski: Warum?

Frage: Weil Du nie abhebst und immer realistisch bleibst.

Lukas Podolski: Warum soll ich denn abheben nach dem ersten EM-Spiel? Das war doch nur der Anfang. Natürlich freuen wir uns über diesen Sieg, aber wir müssen dieses Spiel auch gleich wieder abhaken. Schon am Donnerstag sind wir in Klagenfurt gegen Kroatien wieder gefordert. Heute beginnt dafür bereits die Vorbereitung, und wir müssen eine konzentrierte Leistung bringen, damit alles nach Wunsch für uns läuft.

Frage: Du bist im polnischen Gleiwitz geboren. Worin lag der besondere Stellenwert dieses Spiels für Dich?

Lukas Podolski: Wir sind eine große Familie, viele von uns leben in Polen. Das ist ein solche Begegnung natürlich etwas Besonderes und Reizvolles. Ich habe ja oft genug gesagt, dass ich polnisches Blut in mir habe. Als Fußballer bin ich jedoch in Deutschland groß und bekannt geworden – deshalb gab es für mich nur ein Ziel, dass wir gewinnen.

Frage: Wer von der Familie war als Zuschauer in Klagenfurt dabei?

Lukas Podolski: Mein Vater, aber auch viele Verwandte aus Polen. Ich bin ja zu einigen nach dem Abpfiff auf die Tribüne gegangen und habe mich mit ihnen unterhalten. Sie haben sich gefreut für mich und mir gratuliert, selbst wenn sie den Polen die Daumen gedrückt und polnische Fan-Schals getragen haben.

Frage: In Deinem 49. Länderspiel hast Du Deine Tore 26 und 27 geschossen. Denkst Du daran, dass Du einmal die Rekordmarke von Gerd Müller knacken kannst, der mit 68 Treffern an der Spitze der Torjägerliste der deutschen Nationalmannschaft steht? Zumal Du gerade erst Deinen 23. Geburtstag gefeiert hast.

Lukas Podolski: Das große Ziel, das wir momentan im Visier haben, ist der Gewinn des EM-Titels. Alle anderen persönlichen Bestmarken sind nicht so wichtig. Trotzdem ist natürlich mein Ehrgeiz groß, dass ich noch viele Tore in der Nationalmannschaft schieße und auch viele Spiele mache.

Frage: Das Aufeinandertreffen mit Kroatien ist Dein 50. Länderspiel. Was ist Dein Jubiläumswunsch?

Lukas Podolski: Dass wir eine gute Leistung bieten und gewinnen. Super wäre es natürlich, wenn danach die Konstellation so wäre, dass wir bereits für das EM-Viertelfinale qualifiziert sind. Den Polen drücke ich die Daumen, dass sie auch das Viertelfinale erreichen – mit einem Sieg gegen Kroatien können wir ihnen ja ein bisschen helfen.

Frage: Wie beurteilst Du die Atmosphäre im Team?

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Lukas Podolski: Es ist alles bestens. Alles, was man wissen muss, steht auf unserem Mannschaftsbus: "Deutschland – ein Team – ein Ziel." Wir werden alles dafür geben, dass wir diesmal den Titel holen. Noch heute bin ich etwas traurig, wenn ich daran denke, dass bei der WM 2006 unser großer Traum nicht wahr wurde. Die unglückliche Niederlage im Halbfinale gegen Italien in Dortmund hat damals arg wehgetan. Selbst wenn im Nachhinein der dritte Platz ein schöner Erfolg war und viele bis heute vom "Sommermärchen" schwärmen.

Frage: Wie wichtig war es damals für Dich, dass zum besten "Nachwuchsspieler der WM" gewählt wurdest?

Lukas Podolski: Das ist so wie gestern mit der Auszeichnung „Mann des Spiels“. Ich freue mich darüber, aber wichtig ist allein der Erfolg der Mannschaft. Das kann ich nur immer wieder betonen und wiederholen. Und ich genieße es einfach, dabei zu sein, mit Herz und Elan spielen zu können. Egal, wo ich in der Nationalmannschaft eingesetzt werde: Es macht mir hier unheimlich viel Spaß, und ich fühle mich in diesem Kreis total wohl.