Podolski: "Ein Riesenkompliment an die Neuen"

DFB.de: Das Spiel gegen Ecuador war von den Rahmenbedingungen ein ungewöhnliches Länderspiel. Das Spiel fand zur Mittagszeit statt, und die Zuschauerresonanz war überschaubar. War das Tor als frühes Zeichen deshalb besonders wichtig?

Podolski: Es stimmt, die Bedingungen waren nicht alltäglich. Wir sind es ja gewohnt, vor vollen Stadien und großer Kulisse zu spielen. Auch vom Wetter her war das Spiel gegen Ecuador eine Herausforderung. Gerade dann ist es wichtig, von Beginn an zu zeigen, dass man voll da ist und dem Gegner zu demonstrieren, dass gegen uns nichts zu holen ist. Ich war vor dem Spiel voll motiviert, auch weil es mich aufgeregt hat, dass Ecuador sich vor dem Spiel nicht gezeigt und nicht aufgewärmt hat. Als ich das mitbekam, habe ich zu den Jungs gesagt: "Kommt, lasst uns sofort voll loslegen, lasst uns ihnen zeigen, wie stark wir als Mannschaft sind."

DFB.de: Die deutsche Mannschaft hat in der ersten Halbzeit wie aus einem Guss gespielt. In der zweiten kam Ecuador erheblich besser ins Spiel und hat ziemlich viel Druck gemacht. Lag das nur am Kräfteverschleiß wegen der Hitze?

Podolski: Es war schon sehr warm. Wir sind es einfach nicht gewohnt, bei solchen Verhältnissen Fußball zu spielen. Wir haben in den letzen Tagen zwar versucht, uns daran zu gewöhnen. Aber Training und Spiel lassen sich nicht vergleichen. Hinzu kam die hohe Luftfeuchtigkeit in Boca Raton – das war schon extrem.

DFB.de: Die deutsche Mannschaft hat mit vielen neuen Gesichtern gespielt. Waren Sie überrascht, wie gut das Team gerade zu Beginn harmonierte?

Podolski: Auf jeden Fall. Man kann allen Spielern, die hier neu dabei sind und gestern das erste Länderspiel absolviert haben, nur ein Riesenkompliment machen. Ich kann mich noch gut an mein erstes Länderspiel erinnern und weiß von daher, wie sie sich jetzt gefühlt haben. Vom Charakter her sind sie allesamt super, die Neuen passen gut in dieses Team. Für die Jungs freut mich sehr, dass es so gut geklappt hat und sie ein gelungenes Debüt feiern konnten. Dazu kann man nur gratulieren, das erste Länderspiel ist immer etwas Besonderes.

DFB.de: In Deutschland gab es im Vorfeld der Reise auch Stimmen, die den Sinn des US-Trips angezweifelt haben. Glauben Sie, dass die beiden Länderspiele gegen Ecuador und USA nun weniger kritisch gesehen werden?

Podolski: Mir hat dabei vor allem der Respekt gegenüber den Spielern gefehlt, die hier dabei sind. Vor allem gegenüber den neuen Spielern. Über die Konstellation mit dem deutschen Finale in der Champions League sollte sich Fußball-Deutschland freuen. Es ist aber falsch, daraus zu folgern, dass die Mannschaft, die hier ist, keine Qualität hat. Und das haben wir heute gezeigt. Über 90 Minuten hat zwar nicht alles geklappt, aber wir haben bewiesen, dass wir auch in dieser Konstellation gut und erfolgreich Fußball spielen und die Philosophie des Bundestrainers umsetzen können.



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Für Lukas Podolski war das Länderspiel gegen Ecuador schon Nummer 109. Mit seinen beiden Treffern addieren sich seine Länderspieltore auf 46.

Im Interview mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke spricht der Arsenal-Profi über das 4:2 gegen Ecuador, die USA-Reise und die neuen Spieler im DFB-Team.

DFB.de: Herr Podolski, gegen Ecuador haben Sie zwei Tore erzielt. Das bedeutet: schon wieder kein Hattrick. Was ist los mit Ihnen?

Lukas Podolski: Ich wollte ja, ich hab' mir Mühe gegeben, aber es hat nicht ganz gereicht. Das muss beim nächsten Mal besser werden. (lacht)

DFB.de: Der Serbe Vuk Bakic hat in der zweiten serbischen Junioren-Bundesliga nach zwei Sekunden getroffen und damit das schnellste offiziell erfasste Tor erzielt. Sie haben für Ihr 1:0 gegen Ecuador neun Sekunden benötigt. Warum hat das so lange gedauert?

Podolski: Zu Beginn lief halt nicht alles rund. (lacht) Da muss man klar sagen, dass es noch Potenzial nach oben gibt. Wobei ich das positiv sehe, man muss ja auch noch Ziele haben.

DFB.de: Und ernsthaft – ist es für Sie von Bedeutung, mit dem Tor gestern einen Bestwert aufgestellt zu haben. Es war das früheste Länderspieltor in der DFB-Geschichte?

Podolski: Das ist schon toll. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das nichts bedeutet. Diesen Rekord nehme ich gerne mit. Aber zu hoch hängen würde ich es auch nicht, es hat schon wichtigere Tore gegeben.

DFB.de: Das Spiel gegen Ecuador war von den Rahmenbedingungen ein ungewöhnliches Länderspiel. Das Spiel fand zur Mittagszeit statt, und die Zuschauerresonanz war überschaubar. War das Tor als frühes Zeichen deshalb besonders wichtig?

Podolski: Es stimmt, die Bedingungen waren nicht alltäglich. Wir sind es ja gewohnt, vor vollen Stadien und großer Kulisse zu spielen. Auch vom Wetter her war das Spiel gegen Ecuador eine Herausforderung. Gerade dann ist es wichtig, von Beginn an zu zeigen, dass man voll da ist und dem Gegner zu demonstrieren, dass gegen uns nichts zu holen ist. Ich war vor dem Spiel voll motiviert, auch weil es mich aufgeregt hat, dass Ecuador sich vor dem Spiel nicht gezeigt und nicht aufgewärmt hat. Als ich das mitbekam, habe ich zu den Jungs gesagt: "Kommt, lasst uns sofort voll loslegen, lasst uns ihnen zeigen, wie stark wir als Mannschaft sind."

DFB.de: Die deutsche Mannschaft hat in der ersten Halbzeit wie aus einem Guss gespielt. In der zweiten kam Ecuador erheblich besser ins Spiel und hat ziemlich viel Druck gemacht. Lag das nur am Kräfteverschleiß wegen der Hitze?

Podolski: Es war schon sehr warm. Wir sind es einfach nicht gewohnt, bei solchen Verhältnissen Fußball zu spielen. Wir haben in den letzen Tagen zwar versucht, uns daran zu gewöhnen. Aber Training und Spiel lassen sich nicht vergleichen. Hinzu kam die hohe Luftfeuchtigkeit in Boca Raton – das war schon extrem.

DFB.de: Die deutsche Mannschaft hat mit vielen neuen Gesichtern gespielt. Waren Sie überrascht, wie gut das Team gerade zu Beginn harmonierte?

Podolski: Auf jeden Fall. Man kann allen Spielern, die hier neu dabei sind und gestern das erste Länderspiel absolviert haben, nur ein Riesenkompliment machen. Ich kann mich noch gut an mein erstes Länderspiel erinnern und weiß von daher, wie sie sich jetzt gefühlt haben. Vom Charakter her sind sie allesamt super, die Neuen passen gut in dieses Team. Für die Jungs freut mich sehr, dass es so gut geklappt hat und sie ein gelungenes Debüt feiern konnten. Dazu kann man nur gratulieren, das erste Länderspiel ist immer etwas Besonderes.

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DFB.de: In Deutschland gab es im Vorfeld der Reise auch Stimmen, die den Sinn des US-Trips angezweifelt haben. Glauben Sie, dass die beiden Länderspiele gegen Ecuador und USA nun weniger kritisch gesehen werden?

Podolski: Mir hat dabei vor allem der Respekt gegenüber den Spielern gefehlt, die hier dabei sind. Vor allem gegenüber den neuen Spielern. Über die Konstellation mit dem deutschen Finale in der Champions League sollte sich Fußball-Deutschland freuen. Es ist aber falsch, daraus zu folgern, dass die Mannschaft, die hier ist, keine Qualität hat. Und das haben wir heute gezeigt. Über 90 Minuten hat zwar nicht alles geklappt, aber wir haben bewiesen, dass wir auch in dieser Konstellation gut und erfolgreich Fußball spielen und die Philosophie des Bundestrainers umsetzen können.

DFB.de: Die Länderspielreise endet am Sonntag mit dem Spiel gegen die USA. Welche Erwartungen haben Sie an diese Partie?

Podolski: Das wird bestimmt eine tolle Sache, ein großes Spiel. Das RFK-Stadion in Washington wird ausverkauft sein, die Atmosphäre ganz anders als gegen Ecuador in Boca Raton. Natürlich ist es besonders, gegen Jürgen Klinsmann als Trainer anzutreten. Auch in Washington werden die Temperaturen extrem sein, aber davon werden wir uns nicht beeindrucken lassen. Wir haben das erste Spiel gewonnen – jetzt wollen wir auch das zweite Spiel gewinnen.