Platzeck: "Stelle mir Deutschland im WM-Halbfinale vor"

Matthias Platzeck ist seit dem Jahr 2002 Ministerpräsident von Brandenburg. Für den DFB-Futsal-Cup, der heute und am Samstag in der Cottbuser Lausitz-Arena ausgetragen wird, hat der 56-jährige Landesvater die Schirmherrschaft übernommen.

Mit DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth sprach der gebürtige Potsdamer über seine Begeisterung für den Fußball und sein persönliches Fitnessprogramm.

DFB.de: Herr Ministerpräsident, sind Sie selbst ein Techniker oder eher ein Kämpfer auf dem Fußballplatz?

Matthias Platzeck: Eher Läufer und Kämpfer.

DFB.de: Sport und gerade der Fußball haben eine besondere Bedeutung in Ihrer politischen Agenda. So baut das Land Brandenburg momentan zusätzliche 80 Mini-Spielfelder an den Schulen und setzt damit im großen Maßstab ein DFB-Projekt fort. Was hat Sie bei den Mini-Spielfeldern überzeugt?

Platzeck: Wir in Brandenburg wollen den Fußballsport an Schulen weiter stärken. Sport ist schließlich ein wichtiger Bestandteil von Bildung. Unser Ziel ist es, Angebote für Mädchen und Jungen zu erweitern, dem runden Leder nachzujagen. Das bereichert den Sportunterricht und ist wiederum für die Fußballvereine interessant. Wenn Schulen und Klubs ihre Bindung intensivieren, ist das nicht zuletzt gut für die Talentsichtung. Als Potsdamer sage ich besonders mit Blick auf den Deutschen Frauenfußball-Meister Turbine: In Brandenburg gibt es ein großes Potenzial im Mädchenfußball.

DFB.de: Was bedeutet Fußball für Sie aus politischer Sicht?

Platzeck: Fußball hat eine große integrative Kraft, was 2006 erst die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland bewiesen hat. Mit Fußball kann inzwischen fast jeder etwas anfangen - egal, welche Sprache er spricht. Fußball bringt Menschen in Freud´ und Leid zusammen. Ob sie zusammen spielen oder als Fans im Stadion ihre Mannschaft anfeuern. Wir dürfen jedoch nicht darüber hinwegsehen, dass leider auch gewalttätige Hooligans zum Erscheinungsbild gehören.

DFB.de: Bitte geben Sie uns Ihre Prognose: Wie schlägt sich die deutsche Nationalmannschaft in Südafrika?

Platzeck: Deutschland gehört für mich auf jeden Fall wieder zu den Mitfavoriten. Da sollten wir uns von der durchwachsenen Leistung im verloren gegangenen Spiel gegen Argentinien nicht irritieren lassen. Ich will hier nicht vorhersagen, dass die Mannschaft von Bundestrainer Löw Weltmeister wird, aber im Halbfinale kann ich mir die Jungs gut vorstellen.

DFB.de: Brandenburg ist das größte der neuen Bundesländer, doch auf den fast 30.000 km² findet sich kein einziger Bundesligaklub. Haben Sie Hoffnung auf die nähere Zukunft?

Platzeck: Ja, Hoffnung besteht. Der FC Energie Cottbus hat ja lange in der Bundesliga gespielt und uns Brandenburger in Deutschland gut repräsentiert. Und das, obwohl die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit mit vielen anderen West-Klubs zumindest eingeschränkt war. Jetzt versucht Trainer Claus-Dieter Wollitz einen Neuanfang mit vielen jüngeren Spielern. Ich denke, da ist noch mehr drin, als der derzeitige 13. Tabellenplatz in der 2. Bundesliga.

DFB.de: Energie Cottbus, Regionalligist Babelsberg 03 oder der deutsche Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam – wo gehen Sie eigentlich am liebsten Fußball schauen?

Platzeck: Wenn ich genug Zeit hätte, würde ich öfter zu allen dreien gehen. Am meisten gelingt es mir noch bei den Mädchen von Turbine, dort bin ich auch Vereinsmitglied.

DFB.de: Herr Ministerpräsident, wie schaut Ihr Sportprogramm aus?

Platzeck: Ich habe lange Jahre Fußball gespielt und Segelsport betrieben. Jetzt bleibt das Laufen. Ich versuche, dem inneren Schweinehund nur selten eine Chance zu geben.

DFB.de: Sie haben 1979 Ihr Studium abgeschlossen. Bitte erklären Sie uns in einfachen Sätzen: Was genau ist biomedizinische Kybernetik?

Platzeck: Die Studienrichtung hieß Bionik und biomedizinische Kybernetik und beschäftigte sich – vereinfacht gesagt – mit dem, was wir in Technik und anderen Bereichen von der Natur, die über Jahrmillionen die intelligentesten Lösungen gefunden hat, abschauen können, sowie mit den Fragen moderner medizinischer Geräte- und Apparatetechnik.

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Matthias Platzeck ist seit dem Jahr 2002 Ministerpräsident von Brandenburg. Für den DFB-Futsal-Cup, der heute und am Samstag in der Cottbuser Lausitz-Arena ausgetragen wird, hat der 56-jährige Landesvater die Schirmherrschaft übernommen.

Mit DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth sprach der gebürtige Potsdamer über seine Begeisterung für den Fußball und sein persönliches Fitnessprogramm.

DFB.de: Herr Ministerpräsident, sind Sie selbst ein Techniker oder eher ein Kämpfer auf dem Fußballplatz?

Matthias Platzeck: Eher Läufer und Kämpfer.

DFB.de: Sport und gerade der Fußball haben eine besondere Bedeutung in Ihrer politischen Agenda. So baut das Land Brandenburg momentan zusätzliche 80 Mini-Spielfelder an den Schulen und setzt damit im großen Maßstab ein DFB-Projekt fort. Was hat Sie bei den Mini-Spielfeldern überzeugt?

Platzeck: Wir in Brandenburg wollen den Fußballsport an Schulen weiter stärken. Sport ist schließlich ein wichtiger Bestandteil von Bildung. Unser Ziel ist es, Angebote für Mädchen und Jungen zu erweitern, dem runden Leder nachzujagen. Das bereichert den Sportunterricht und ist wiederum für die Fußballvereine interessant. Wenn Schulen und Klubs ihre Bindung intensivieren, ist das nicht zuletzt gut für die Talentsichtung. Als Potsdamer sage ich besonders mit Blick auf den Deutschen Frauenfußball-Meister Turbine: In Brandenburg gibt es ein großes Potenzial im Mädchenfußball.

DFB.de: Was bedeutet Fußball für Sie aus politischer Sicht?

Platzeck: Fußball hat eine große integrative Kraft, was 2006 erst die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland bewiesen hat. Mit Fußball kann inzwischen fast jeder etwas anfangen - egal, welche Sprache er spricht. Fußball bringt Menschen in Freud´ und Leid zusammen. Ob sie zusammen spielen oder als Fans im Stadion ihre Mannschaft anfeuern. Wir dürfen jedoch nicht darüber hinwegsehen, dass leider auch gewalttätige Hooligans zum Erscheinungsbild gehören.

DFB.de: Bitte geben Sie uns Ihre Prognose: Wie schlägt sich die deutsche Nationalmannschaft in Südafrika?

Platzeck: Deutschland gehört für mich auf jeden Fall wieder zu den Mitfavoriten. Da sollten wir uns von der durchwachsenen Leistung im verloren gegangenen Spiel gegen Argentinien nicht irritieren lassen. Ich will hier nicht vorhersagen, dass die Mannschaft von Bundestrainer Löw Weltmeister wird, aber im Halbfinale kann ich mir die Jungs gut vorstellen.

DFB.de: Brandenburg ist das größte der neuen Bundesländer, doch auf den fast 30.000 km² findet sich kein einziger Bundesligaklub. Haben Sie Hoffnung auf die nähere Zukunft?

Platzeck: Ja, Hoffnung besteht. Der FC Energie Cottbus hat ja lange in der Bundesliga gespielt und uns Brandenburger in Deutschland gut repräsentiert. Und das, obwohl die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit mit vielen anderen West-Klubs zumindest eingeschränkt war. Jetzt versucht Trainer Claus-Dieter Wollitz einen Neuanfang mit vielen jüngeren Spielern. Ich denke, da ist noch mehr drin, als der derzeitige 13. Tabellenplatz in der 2. Bundesliga.

DFB.de: Energie Cottbus, Regionalligist Babelsberg 03 oder der deutsche Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam – wo gehen Sie eigentlich am liebsten Fußball schauen?

Platzeck: Wenn ich genug Zeit hätte, würde ich öfter zu allen dreien gehen. Am meisten gelingt es mir noch bei den Mädchen von Turbine, dort bin ich auch Vereinsmitglied.

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DFB.de: Herr Ministerpräsident, wie schaut Ihr Sportprogramm aus?

Platzeck: Ich habe lange Jahre Fußball gespielt und Segelsport betrieben. Jetzt bleibt das Laufen. Ich versuche, dem inneren Schweinehund nur selten eine Chance zu geben.

DFB.de: Sie haben 1979 Ihr Studium abgeschlossen. Bitte erklären Sie uns in einfachen Sätzen: Was genau ist biomedizinische Kybernetik?

Platzeck: Die Studienrichtung hieß Bionik und biomedizinische Kybernetik und beschäftigte sich – vereinfacht gesagt – mit dem, was wir in Technik und anderen Bereichen von der Natur, die über Jahrmillionen die intelligentesten Lösungen gefunden hat, abschauen können, sowie mit den Fragen moderner medizinischer Geräte- und Apparatetechnik.