Piotr Trochowski – auch in der U 21 ein gefragter Mann

Piotr Trochowski ist ein gefragter Mann dieser Tage. Beim Bundesligisten Hamburger SV ist der Mittelfeldspieler in den Fokus gerückt, da Spielmacher Rafael van der Vaart eine Sperre abbüßt – und hat sich zuletzt trotz dessen Rückkehr beim UEFA-Pokalspiel gegen Stavanger (2:0) im Team behauptet. Auch für Dieter Eilts, den Trainer der U 21-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), spielt der 21-Jährige vor den Play-off-Spielen in der EM-Qualifikation gegen die Tschechische Republik in Uherské Hradiste (Freitag, 11. November, ab 19.45 Uhr) und in Leverkusen (Dienstag, 15. November, 18 Uhr, live bei Eurosport) eine wichtige Rolle.

Die Frage nach van der Vaart muss er zurzeit oft beantworten. Ob sein Teamkollege beim HSV denn überhaupt zu ersetzen sei, wollten die Reporter von Vertreter Piotr Trochowski wissen. Dann erzielte dieser das Tor zum wichtigen 1:1-Ausgleich in Dortmund. Zusätzlich war es auch noch ein fulminanter Weitschuß im Stile des Holländers. Doch Piotr Trochowski ist weitaus mehr als eine Kopie. Der nur 1,69 Meter große, ob seiner Dribbelkünste auch oft "Zauberzwerg" genannte Fußballer hat seinen eigenen Stil und seinen eigenen Charakter.

1989 mit fünf Jahren aus seinem polnischen Geburtsort Tczew nach Hamburg gekommen, spielte Piotr Trochowski dort zunächst für den SV Billstedt Horn, Concordia Hamburg und schließlich den FC St. Pauli. Bei Spielen der Hamburger Jugendauswahl fiel er erstmals den Talentscouts der großen Vereine auf, schließlich machte Bayern München das Rennen. Und so ging er mit 15 Jahren auf die Talentschule an der Säbener Straße.

Es wurde eine schwierige Zeit für Trochowski: So jung in einer fremden Stadt zu leben, weit weg von den Eltern, dazu das harte Training und Probleme in der Schule – all das formte ihn. Sportlich musste er sich alleine durchbeißen, der Sprung in die Stammformation beim FC Bayern blieb ihm verwehrt – immerhin reichte es im exquisit bestückten Kader des deutschen Rekordmeisters zu einigen Einsätzen und einem Bundesligator.

Nach einigen Verletzungen hatte Trochowski nur noch einen Wunsch: "Ich wollte einfach unbedingt wieder spielen." Daher wechselte er in der Winterpause 2004/2005 zum HSV, die Münchner Lehrzeit aber in guter Erinnerung: "Ich hatte super Jahre dort."

Ausgerechnet gegen den FC Bayern zog er sich im ersten Spiel einen Bänderriss im linken Sprunggelenk zu – und wieder kämpfte er sich zurück. Auch wenn er den sportlichen Boom an der Elbe in den letzten Monaten nicht immer als Stammspieler erleben durfte, der 24. September 2005 entschädigte für viel. Dieses Mal war der alte Arbeitgeber aus Bayern in Hamburg zu Gast. In der ersten Halbzeit legte Trochowski für Rafael van der Vaart das 1:0 auf, in der zweiten erzielte er mit einer tollen Aktion den 2:0-Endstand selbst. "Als ich sah, wie der Ball Richtung Winkel flog und dann im Netz zappelte", so Trochowski, "hat bei mir alles ausgesetzt. Das war ein berauschendes Gefühl."

Kein Wunder, dass er im U 21-Nationalteam mittlerweile eine feste Größe ist. Gerade in den Play-off-Spielen gegen Tschechien ist ein raffinierter Techniker mit Torgefahr gefragt – und einer, der wie Trochowski wichtige Erfahrungen gemacht hat. "Mit den verschiedenen DFB-Juniorenteams habe ich schon gegen Tschechien gespielt", sagt der Mittelfeldspieler. "Es ist bekannt, dass sie sehr gute Spieler in ihren Reihen haben. Es ist ein schwieriger Gegner, vor dem wir uns nach den bislang gezeigten Leistungen in der EM-Qualifikation allerdings nicht verstecken müssen. Wir können voller Zuversicht in die Play-offs gehen."

[cm/ms]


[bild1]Piotr Trochowski ist ein gefragter Mann dieser Tage. Beim Bundesligisten Hamburger SV ist der Mittelfeldspieler in den Fokus gerückt, da Spielmacher Rafael van der Vaart eine Sperre abbüßt – und hat sich zuletzt trotz dessen Rückkehr beim UEFA-Pokalspiel gegen Stavanger (2:0) im Team behauptet. Auch für Dieter Eilts, den Trainer der U 21-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), spielt der 21-Jährige vor den Play-off-Spielen in der EM-Qualifikation gegen die Tschechische Republik in Uherské Hradiste (Freitag, 11. November, ab 19.45 Uhr) und in Leverkusen (Dienstag, 15. November, 18 Uhr, live bei Eurosport) eine wichtige Rolle.



Die Frage nach van der Vaart muss er zurzeit oft beantworten. Ob sein Teamkollege beim HSV denn überhaupt zu ersetzen sei, wollten die Reporter von Vertreter Piotr Trochowski wissen. Dann erzielte dieser das Tor zum wichtigen 1:1-Ausgleich in Dortmund. Zusätzlich war es auch noch ein fulminanter Weitschuß im Stile des Holländers. Doch Piotr Trochowski ist weitaus mehr als eine Kopie. Der nur 1,69 Meter große, ob seiner Dribbelkünste auch oft "Zauberzwerg" genannte Fußballer hat seinen eigenen Stil und seinen eigenen Charakter.



1989 mit fünf Jahren aus seinem polnischen Geburtsort Tczew nach Hamburg gekommen, spielte Piotr Trochowski dort zunächst für den SV Billstedt Horn, Concordia Hamburg und schließlich den FC St. Pauli. Bei Spielen der Hamburger Jugendauswahl fiel er erstmals den Talentscouts der großen Vereine auf, schließlich machte Bayern München das Rennen. Und so ging er mit 15 Jahren auf die Talentschule an der Säbener Straße.



Es wurde eine schwierige Zeit für Trochowski: So jung in einer fremden Stadt zu leben, weit weg von den Eltern, dazu das harte Training und Probleme in der Schule – all das formte ihn. Sportlich musste er sich alleine durchbeißen, der Sprung in die Stammformation beim FC Bayern blieb ihm verwehrt – immerhin reichte es im exquisit bestückten Kader des deutschen Rekordmeisters zu einigen Einsätzen und einem Bundesligator.



Nach einigen Verletzungen hatte Trochowski nur noch einen Wunsch: "Ich wollte einfach unbedingt wieder spielen." Daher wechselte er in der Winterpause 2004/2005 zum HSV, die Münchner Lehrzeit aber in guter Erinnerung: "Ich hatte super Jahre dort."



[bild2]Ausgerechnet gegen den FC Bayern zog er sich im ersten Spiel einen Bänderriss im linken Sprunggelenk zu – und wieder kämpfte er sich zurück. Auch wenn er den sportlichen Boom an der Elbe in den letzten Monaten nicht immer als Stammspieler erleben durfte, der 24. September 2005 entschädigte für viel. Dieses Mal war der alte Arbeitgeber aus Bayern in Hamburg zu Gast. In der ersten Halbzeit legte Trochowski für Rafael van der Vaart das 1:0 auf, in der zweiten erzielte er mit einer tollen Aktion den 2:0-Endstand selbst. "Als ich sah, wie der Ball Richtung Winkel flog und dann im Netz zappelte", so Trochowski, "hat bei mir alles ausgesetzt. Das war ein berauschendes Gefühl."



Kein Wunder, dass er im U 21-Nationalteam mittlerweile eine feste Größe ist. Gerade in den Play-off-Spielen gegen Tschechien ist ein raffinierter Techniker mit Torgefahr gefragt – und einer, der wie Trochowski wichtige Erfahrungen gemacht hat. "Mit den verschiedenen DFB-Juniorenteams habe ich schon gegen Tschechien gespielt", sagt der Mittelfeldspieler. "Es ist bekannt, dass sie sehr gute Spieler in ihren Reihen haben. Es ist ein schwieriger Gegner, vor dem wir uns nach den bislang gezeigten Leistungen in der EM-Qualifikation allerdings nicht verstecken müssen. Wir können voller Zuversicht in die Play-offs gehen."