Philipp Wollscheid: "Wir träumen von Platz fünf"

Der Kopf schmerzt nur noch ein wenig. Bei einem Trainingsunfall hatte sich Philipp Wollscheid am Dienstag eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen, musste eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Doch schon kurz danach meldete er sich wieder fit. Am Sonntag (17.30 Uhr, live bei Sky) spielt der 22-Jährige mit dem 1. FC Nürnberg gegen den FSV Mainz 05. Ein Spiel um den Klassenverbleib, hätten viele vor Saisonbeginn angenommen. Tatsächlich geht es am Sonntag um einen der begehrten Plätze im internationalen Geschäft. Mainz ist Fünfter, Nürnberg steht einen Rang dahinter. Wer am Ende auf der Fünf landet, darf nach Europa.

Der "Club" spielt eine starke Saison, und Wollscheid ist einer der großen Aufsteiger. Kurz vor der Winterpause rückte der frühere U 20-Nationalspieler ins Team von Dieter Hecking und ist schon jetzt praktisch nicht mehr aus der ersten Elf wegzudenken. Vor dem wichtigen Spiel gegen Mainz hat sich DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen mit dem Abwehrspieler unterhalten.

DFB.de: Herr Wollscheid, entscheidet sich am Sonntag das Duell um Platz fünf?

Philipp Wollscheid: Nein, das glaube ich nicht. Danach gibt es ja auch noch drei Spiele, in denen neun Punkte zu vergeben sind. Aber es ist natürlich ein wichtiges Spiel, weil es ein direkter Vergleich ist. Mit einem Sieg könnten wir auf Platz fünf vorrücken. Aber egal, wie es ausgeht: Nach dem 31. Spieltag wird das Rennen um die Plätze im europäischen Wettbewerb noch nicht entschieden sein. Wir wollen das Spiel erfolgreich gestalten und sind zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.

DFB.de: Was macht Sie optimistisch, dass der Club am Sonntagabend vor Mainz steht?

Wollscheid: Das hängt natürlich immer auch vom Glück und von der Tagesform ab. Aber wenn wir unsere Leistung abrufen, haben wir eine gute Chance. Mainz ist stark, das wissen wir. Doch wir haben auch gezeigt, was wir leisten können.

DFB.de: Mainz und Nürnberg sind neben Hannover sicherlich die größten Überraschungen in dieser Saison. Was macht diese Teams so erfolgreich?

Wollscheid: Schwer zu sagen. Man konzentriert sich ja mehr auf sich selbst. Aber natürlich spielen die Mainzer auch einen tollen Fußball, haben wie wir eine junge Mannschaft. Sie verteidigen offensiv, versuchen, die Räume eng zu machen. Das ist natürlich mit hoher Laufbereitschaft verbunden. Und sie haben Spaß am Fußball. Wie wir auch.

DFB.de: Das 0:3 im Hinspiel verfolgten Sie noch auf der Bank. Haben Sie diese deutliche Niederlage noch im Hinterkopf?

Wollscheid: Ich kann mich noch daran erinnern, klar. Das war kein gutes Spiel von uns. Aber das zählt nicht mehr. Wir schauen auf Sonntag und wollen nach Möglichkeit gewinnen.

DFB.de: Ist angesichts der erfolgreichen Saison jetzt auch die Erwartungshaltung gestiegen?

Wollscheid: Wir haben die Messlatte ja selbst höher gelegt. Wir wollen jetzt herausholen, was möglich ist, weil wir wissen, was für eine Chance wir haben. Das wird im Umfeld sicher ähnlich gesehen. Aber so oder so können wir am Ende sagen, dass es eine gute Saison für den 1. FC Nürnberg war.

DFB.de: Denkt man manchmal schon daran, wie das wäre, international zu spielen?

Wollscheid: Das ist ja noch ein bisschen weiter weg. Aber manche Kollegen erzählen schon von ihren Taten, von den Nächten, die sie im Europapokal erlebt haben. Es lohnt sich, dafür alles in die Wagschale zu werfen. Wenn wir am Ende Fünfter werden sollten, dann wäre das super.

DFB.de: Dieter Hecking hat Sie neulich mit dem jungen Per Mertesacker verglichen. Was löst solch ein Vergleich in Ihnen aus?

Wollscheid: Das ehrt mich natürlich, wenn der Trainer so etwas sagt. Von der Figur her ähneln wir uns tatsächlich, er ist auch so lang und schlaksig wie ich, ein sehr guter Spieler, der schon lange in der Nationalmannschaft dabei ist. An einem wie ihm kann man sich orientieren.

DFB.de: Müssen Sie sich manchmal kneifen, wenn Sie die Entwicklung der vergangenen Jahre anschauen: Mit 18 vom kleinen Verein im Saarland zum 1. FC Saarbrücken, dann nach Nürnberg in die zweite Mannschaft, Aufnahme in den Profi-Kader, Debüt in der U 20-Nationalmannschaft und ein halbes Jahr später in der Bundesliga?

Wollscheid: Im Alltag bekommt man das gar nicht so mit. Dann blickt man fast immer nach vorne und eigentlich nie zurück und denkt über so etwas nicht nach. Aber wenn man das reflektiert in Gesprächen mit Freunden und der Familie, merkt man schon, wie schnell alles gegangen ist. Dann denkt man nur: Wow! Was für eine tolle Sache!

DFB.de: Tritt man selbstbewusst auf, wenn man als vergleichsweise kleiner Spieler zu einem großen Klub wie dem 1. FC Nürnberg kommt?

Wollscheid: In der Kabine hält man erst mal den Ball flach. Aber auf dem Platz kann man sich nicht verstellen. Da spielt man so gut, wie man kann. Dadurch, dass ich bei der zweiten Mannschaft auch mit vielen jungen Spielern beisammen war, fiel mir die Umstellung aber auch nicht allzu schwer. Da ist man gleich voll drin. Ich war ja auch nicht der einzige Neuzugang. Bei den Profis war es ähnlich, auch bei denen wurde ich schnell integriert. Als Dieter Hecking Trainer wurde, habe ich immer oben mittrainiert. Und da habe ich schon gemerkt, dass ich mich nicht verstecken muss, dass ich mithalten kann. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass er über kurz oder lang auf mich baut.

DFB.de: Das tut er, seit Ende letzten Jahres sind sie Stammspieler und gelten als einer der Shooting-Stars der Saison. Sie sind damit ein Stück weit auch zu einer öffentlichen Person geworden. Gefällt Ihnen das?

Wollscheid: Das ist halt eine Begleiterscheinung des Geschäfts, und man bekommt ja auch mit, wie es bei den anderen Mitspielern so läuft, die schon länger im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Deshalb ist man darauf vorbereitet. Es ist ja auch schön, wenn man von den Fans angesprochen und beglückwünscht wird, gerade, wenn es so gut läuft wie jetzt in Nürnberg. Aber natürlich weiß ich auch, dass es anders laufen kann.

DFB.de: Konnten Sie damit rechnen, in der Hierarchie so weit nach oben zu rücken?

Wollscheid: Nein, nicht wirklich. Es ist richtig gut für mich gelaufen. Ansonsten denke ich aber nicht so oft darüber nach.

DFB.de: Wie fiel Ihre Bestandsaufnahme nach Ihrem Bundesliga-Debüt Ende November 2010 gegen Kaiserslautern aus?

Wollscheid: Da bin ich ein bisschen zwiegespalten. Natürlich ist das ein Spiel, das mir immer in Erinnerung bleiben wird. Premiere in der Bundesliga – diese Momente nimmt mir keiner mehr. Sportlich ist es natürlich bitter gelaufen, weil ich in der ersten Halbzeit beim Stand von 0:3 eingewechselt wurde und wir das Spiel mit 1:3 verloren haben. Doch das Positive überwiegt. Dass ich mithalten konnte, hatte ich ja schon im Training gemerkt. Aber vor solch einer Kulisse zu bestehen, das ist eine Herausforderung, die man in keinem Training simulieren kann.

DFB.de: Als Sie erstmals von Beginn an ran durften, hatte Nürnberg fünfmal hintereinander nicht gewonnen. Ist es für einen jungen Spieler nicht einfacher, wenn er in eine erfolgreiche Mannschaft kommt?

Wollscheid: Das war mir eigentlich egal. Mir war es wichtig, zu spielen. Ich habe mich darauf gefreut und war natürlich auch nervös und angespannt. Aber ich konnte mich gut auf die Aufgaben konzentrieren, die mir der Trainer mitgegeben hat.

DFB.de: Nürnberg spielt eine, gemessen an den Erwartungen, überragende Saison, war im Grunde nie in Abstiegsgefahr, hat sogar Tuchfühlung zu den Europa-League-Plätzen. Wie groß ist die Euphorie um den Klub?

Wollscheid: Mit so einer guten Saison hat keiner gerechnet, das Umfeld nicht, wir selbst auch nicht. Wir sind einfach gut drauf, der Trainer stellt uns sehr gut ein, wir funktionieren als Mannschaft. Natürlich ist die Begeisterung groß. Sie trägt uns auch ein Stück weit. Sogar zum Training kommen jetzt viel mehr Leute als ohnehin schon.

DFB.de: Nimmt man im Alltagsgeschäft wahr, welch große Tradition der Verein hat?

Wollscheid: Das bekommt man immer irgendwie mit. Man sieht Bilder, Plakate und Andenken von früher, als der Club regelmäßig um die Deutsche Meisterschaft mitspielte. Natürlich haben wir dadurch, dass wir ein Traditionsklub sind, auch viele Fans, die hinter uns stehen. Das ein besonderer Verein. Aber wir sind im Hier und Jetzt und tun gut daran, auf uns zu schauen.

DFB.de: Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Nach dem 34. Spieltag steht der 1. FC Nürnberg…

Wollscheid: …auf Platz fünf. Was soll ich auch anderes sagen? Davon träumen wir, und dafür geben wir alles.

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Der Kopf schmerzt nur noch ein wenig. Bei einem Trainingsunfall hatte sich Philipp Wollscheid am Dienstag eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen, musste eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Doch schon kurz danach meldete er sich wieder fit. Am Sonntag (17.30 Uhr, live bei Sky) spielt der 22-Jährige mit dem 1. FC Nürnberg gegen den FSV Mainz 05. Ein Spiel um den Klassenverbleib, hätten viele vor Saisonbeginn angenommen. Tatsächlich geht es am Sonntag um einen der begehrten Plätze im internationalen Geschäft. Mainz ist Fünfter, Nürnberg steht einen Rang dahinter. Wer am Ende auf der Fünf landet, darf nach Europa.

Der "Club" spielt eine starke Saison, und Wollscheid ist einer der großen Aufsteiger. Kurz vor der Winterpause rückte der frühere U 20-Nationalspieler ins Team von Dieter Hecking und ist schon jetzt praktisch nicht mehr aus der ersten Elf wegzudenken. Vor dem wichtigen Spiel gegen Mainz hat sich DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen mit dem Abwehrspieler unterhalten.

DFB.de: Herr Wollscheid, entscheidet sich am Sonntag das Duell um Platz fünf?

Philipp Wollscheid: Nein, das glaube ich nicht. Danach gibt es ja auch noch drei Spiele, in denen neun Punkte zu vergeben sind. Aber es ist natürlich ein wichtiges Spiel, weil es ein direkter Vergleich ist. Mit einem Sieg könnten wir auf Platz fünf vorrücken. Aber egal, wie es ausgeht: Nach dem 31. Spieltag wird das Rennen um die Plätze im europäischen Wettbewerb noch nicht entschieden sein. Wir wollen das Spiel erfolgreich gestalten und sind zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.

DFB.de: Was macht Sie optimistisch, dass der Club am Sonntagabend vor Mainz steht?

Wollscheid: Das hängt natürlich immer auch vom Glück und von der Tagesform ab. Aber wenn wir unsere Leistung abrufen, haben wir eine gute Chance. Mainz ist stark, das wissen wir. Doch wir haben auch gezeigt, was wir leisten können.

DFB.de: Mainz und Nürnberg sind neben Hannover sicherlich die größten Überraschungen in dieser Saison. Was macht diese Teams so erfolgreich?

Wollscheid: Schwer zu sagen. Man konzentriert sich ja mehr auf sich selbst. Aber natürlich spielen die Mainzer auch einen tollen Fußball, haben wie wir eine junge Mannschaft. Sie verteidigen offensiv, versuchen, die Räume eng zu machen. Das ist natürlich mit hoher Laufbereitschaft verbunden. Und sie haben Spaß am Fußball. Wie wir auch.

DFB.de: Das 0:3 im Hinspiel verfolgten Sie noch auf der Bank. Haben Sie diese deutliche Niederlage noch im Hinterkopf?

Wollscheid: Ich kann mich noch daran erinnern, klar. Das war kein gutes Spiel von uns. Aber das zählt nicht mehr. Wir schauen auf Sonntag und wollen nach Möglichkeit gewinnen.

DFB.de: Ist angesichts der erfolgreichen Saison jetzt auch die Erwartungshaltung gestiegen?

Wollscheid: Wir haben die Messlatte ja selbst höher gelegt. Wir wollen jetzt herausholen, was möglich ist, weil wir wissen, was für eine Chance wir haben. Das wird im Umfeld sicher ähnlich gesehen. Aber so oder so können wir am Ende sagen, dass es eine gute Saison für den 1. FC Nürnberg war.

DFB.de: Denkt man manchmal schon daran, wie das wäre, international zu spielen?

Wollscheid: Das ist ja noch ein bisschen weiter weg. Aber manche Kollegen erzählen schon von ihren Taten, von den Nächten, die sie im Europapokal erlebt haben. Es lohnt sich, dafür alles in die Wagschale zu werfen. Wenn wir am Ende Fünfter werden sollten, dann wäre das super.

DFB.de: Dieter Hecking hat Sie neulich mit dem jungen Per Mertesacker verglichen. Was löst solch ein Vergleich in Ihnen aus?

Wollscheid: Das ehrt mich natürlich, wenn der Trainer so etwas sagt. Von der Figur her ähneln wir uns tatsächlich, er ist auch so lang und schlaksig wie ich, ein sehr guter Spieler, der schon lange in der Nationalmannschaft dabei ist. An einem wie ihm kann man sich orientieren.

DFB.de: Müssen Sie sich manchmal kneifen, wenn Sie die Entwicklung der vergangenen Jahre anschauen: Mit 18 vom kleinen Verein im Saarland zum 1. FC Saarbrücken, dann nach Nürnberg in die zweite Mannschaft, Aufnahme in den Profi-Kader, Debüt in der U 20-Nationalmannschaft und ein halbes Jahr später in der Bundesliga?

Wollscheid: Im Alltag bekommt man das gar nicht so mit. Dann blickt man fast immer nach vorne und eigentlich nie zurück und denkt über so etwas nicht nach. Aber wenn man das reflektiert in Gesprächen mit Freunden und der Familie, merkt man schon, wie schnell alles gegangen ist. Dann denkt man nur: Wow! Was für eine tolle Sache!

DFB.de: Tritt man selbstbewusst auf, wenn man als vergleichsweise kleiner Spieler zu einem großen Klub wie dem 1. FC Nürnberg kommt?

Wollscheid: In der Kabine hält man erst mal den Ball flach. Aber auf dem Platz kann man sich nicht verstellen. Da spielt man so gut, wie man kann. Dadurch, dass ich bei der zweiten Mannschaft auch mit vielen jungen Spielern beisammen war, fiel mir die Umstellung aber auch nicht allzu schwer. Da ist man gleich voll drin. Ich war ja auch nicht der einzige Neuzugang. Bei den Profis war es ähnlich, auch bei denen wurde ich schnell integriert. Als Dieter Hecking Trainer wurde, habe ich immer oben mittrainiert. Und da habe ich schon gemerkt, dass ich mich nicht verstecken muss, dass ich mithalten kann. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass er über kurz oder lang auf mich baut.

DFB.de: Das tut er, seit Ende letzten Jahres sind sie Stammspieler und gelten als einer der Shooting-Stars der Saison. Sie sind damit ein Stück weit auch zu einer öffentlichen Person geworden. Gefällt Ihnen das?

Wollscheid: Das ist halt eine Begleiterscheinung des Geschäfts, und man bekommt ja auch mit, wie es bei den anderen Mitspielern so läuft, die schon länger im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Deshalb ist man darauf vorbereitet. Es ist ja auch schön, wenn man von den Fans angesprochen und beglückwünscht wird, gerade, wenn es so gut läuft wie jetzt in Nürnberg. Aber natürlich weiß ich auch, dass es anders laufen kann.

DFB.de: Konnten Sie damit rechnen, in der Hierarchie so weit nach oben zu rücken?

Wollscheid: Nein, nicht wirklich. Es ist richtig gut für mich gelaufen. Ansonsten denke ich aber nicht so oft darüber nach.

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DFB.de: Wie fiel Ihre Bestandsaufnahme nach Ihrem Bundesliga-Debüt Ende November 2010 gegen Kaiserslautern aus?

Wollscheid: Da bin ich ein bisschen zwiegespalten. Natürlich ist das ein Spiel, das mir immer in Erinnerung bleiben wird. Premiere in der Bundesliga – diese Momente nimmt mir keiner mehr. Sportlich ist es natürlich bitter gelaufen, weil ich in der ersten Halbzeit beim Stand von 0:3 eingewechselt wurde und wir das Spiel mit 1:3 verloren haben. Doch das Positive überwiegt. Dass ich mithalten konnte, hatte ich ja schon im Training gemerkt. Aber vor solch einer Kulisse zu bestehen, das ist eine Herausforderung, die man in keinem Training simulieren kann.

DFB.de: Als Sie erstmals von Beginn an ran durften, hatte Nürnberg fünfmal hintereinander nicht gewonnen. Ist es für einen jungen Spieler nicht einfacher, wenn er in eine erfolgreiche Mannschaft kommt?

Wollscheid: Das war mir eigentlich egal. Mir war es wichtig, zu spielen. Ich habe mich darauf gefreut und war natürlich auch nervös und angespannt. Aber ich konnte mich gut auf die Aufgaben konzentrieren, die mir der Trainer mitgegeben hat.

DFB.de: Nürnberg spielt eine, gemessen an den Erwartungen, überragende Saison, war im Grunde nie in Abstiegsgefahr, hat sogar Tuchfühlung zu den Europa-League-Plätzen. Wie groß ist die Euphorie um den Klub?

Wollscheid: Mit so einer guten Saison hat keiner gerechnet, das Umfeld nicht, wir selbst auch nicht. Wir sind einfach gut drauf, der Trainer stellt uns sehr gut ein, wir funktionieren als Mannschaft. Natürlich ist die Begeisterung groß. Sie trägt uns auch ein Stück weit. Sogar zum Training kommen jetzt viel mehr Leute als ohnehin schon.

DFB.de: Nimmt man im Alltagsgeschäft wahr, welch große Tradition der Verein hat?

Wollscheid: Das bekommt man immer irgendwie mit. Man sieht Bilder, Plakate und Andenken von früher, als der Club regelmäßig um die Deutsche Meisterschaft mitspielte. Natürlich haben wir dadurch, dass wir ein Traditionsklub sind, auch viele Fans, die hinter uns stehen. Das ein besonderer Verein. Aber wir sind im Hier und Jetzt und tun gut daran, auf uns zu schauen.

DFB.de: Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Nach dem 34. Spieltag steht der 1. FC Nürnberg…

Wollscheid: …auf Platz fünf. Was soll ich auch anderes sagen? Davon träumen wir, und dafür geben wir alles.