Philipkowski: "Talente benötigen einen guten Kopf"

DFB.de: Und wo müssen sich Ihre Spieler noch steigern?

Philipkowski: Gerade beim jüngsten 4:0 in Halle haben wir zu viele hochkarätige Chancen liegen gelassen. Das war schon in der abgelaufenen Saison unser Manko und ich hoffe, dass wir das abstellen können.

DFB.de: In der vergangenen Spielzeit konnte die U 19 von St. Pauli erst kurz vor dem Saisonende den Klassenverbleib in der A-Junioren-Bundesliga perfekt machen. Dieses Zittern wollen sie sich diesmal sicher ersparen, oder?

Philipkowski: Absolut. Wir wollen diesmal vorzeitig die Liga sichern. Vielleicht bleibt dann noch Zeit, sich neue Ziele zu setzen, aber Priorität hat der Klassenverbleib.

DFB.de: Es gibt im U 19-Bereich immer mal wieder starke und schwache Jahrgänge. Was für einen haben Sie aktuell erwischt?

Philipkowski: Die Mentalität der Mannschaft stimmt. Das ist für mich entscheidend. Jeder Spieler muss in jedem Training daran arbeiten, sich weiterzuentwickeln. Ich versuche dann, die besten elf aufzustellen.

DFB.de: Einige Ihrer Spieler bestreiten derzeit Ihr letztes Jahr im Jugendbereich. Was erwarten Sie von Ihnen?

Philipkowski: Ich erwarte von allen Spielern etwas. Die Älteren besitzen ein Jahr Vorsprung, haben dadurch einen Vorteil gegenüber den Jung-Jahrgängen, die sich an das höhere Tempo im U 19-Bereich noch gewöhnen müssen.



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Der Saisonstart für den FC St. Pauli in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga hätte besser nicht laufen können. Sechs Zähler, 5:0 Tore, dazu die einzige Mannschaft mit der optimalen Punktzahl und noch keinem Gegentreffer. Trainer Joachim Philipkowski ist mit der Ausbeute zufrieden, weiß aber auch, dass der Blick auf die Tabelle nur eine "schöne Momentaufnahme" ist. "Die sechs Punkte sind die Basis für eine Saison, in der wir uns das zittern um den Klassenverbleib ersparen wollen", so der 51-Jährige, einst Cheftrainer und Co-Trainer bei den Hamburgern, im Gespräch mit DFB.de.

Philipkowski, der im polnischen Mragowo geboren wurde, ist beim FC St. Pauli die wichtigste Schnittstelle im Nachwuchsbereich. Als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, das vom DFB mit drei Sternen ausgezeichnet wurde, ist er für den Bereich U 23 bis U 14 verantwortlich. Außerdem trainiert er die A-Jugend in der höchsten deutschen Spielklasse. Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Thomas Ziehn spricht Joachim Philipkowski über das bisherige Abschneiden der U 19 und seine Arbeit als Funktionär.

DFB.de: Herr Philipkowski, haben sich einige Ihrer Spieler die Tabelle ausgeschnitten?

Joachim Philipkowski: (lacht) Das glaube ich nicht. Selbstverständlich ist der Blick auf die Tabelle motivierend. Wir versuchen aber, unseren Fokus nur auf das jeweils nächste Spiel zu legen.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen die Tabellenführung?

Philipkowski: In der abgelaufenen Saison mussten wir neun Spieltage auf den ersten Sieg warten. Das ist uns jetzt schon einmal besser gelungen und es sorgt für eine schöne Momentaufnahme - mehr aber auch nicht.

DFB.de: In welchen Bereichen tritt Ihre Mannschaft schon so auf, wie sie sich das vorstellen?

Philipkowski: Von 14 jüngeren Spielern aus der vergangenen Saison hatten wir zwölf übernommen. Das Gerüst ist also noch da. Von diesen Spielern hatten wir uns erhofft, dass sie jetzt mit einem Jahr Erfahrung im Rücken der Mannschaft Stabilität verleihen. Das gelingt ihnen jetzt auch. Ich kann überhaupt keinen Mannschaftsteil hervorheben. Die gesamte Mannschaft harmoniert hervorragend und präsentiert sich charakterstark.

DFB.de: Und wo müssen sich Ihre Spieler noch steigern?

Philipkowski: Gerade beim jüngsten 4:0 in Halle haben wir zu viele hochkarätige Chancen liegen gelassen. Das war schon in der abgelaufenen Saison unser Manko und ich hoffe, dass wir das abstellen können.

DFB.de: In der vergangenen Spielzeit konnte die U 19 von St. Pauli erst kurz vor dem Saisonende den Klassenverbleib in der A-Junioren-Bundesliga perfekt machen. Dieses Zittern wollen sie sich diesmal sicher ersparen, oder?

Philipkowski: Absolut. Wir wollen diesmal vorzeitig die Liga sichern. Vielleicht bleibt dann noch Zeit, sich neue Ziele zu setzen, aber Priorität hat der Klassenverbleib.

DFB.de: Es gibt im U 19-Bereich immer mal wieder starke und schwache Jahrgänge. Was für einen haben Sie aktuell erwischt?

Philipkowski: Die Mentalität der Mannschaft stimmt. Das ist für mich entscheidend. Jeder Spieler muss in jedem Training daran arbeiten, sich weiterzuentwickeln. Ich versuche dann, die besten elf aufzustellen.

DFB.de: Einige Ihrer Spieler bestreiten derzeit Ihr letztes Jahr im Jugendbereich. Was erwarten Sie von Ihnen?

Philipkowski: Ich erwarte von allen Spielern etwas. Die Älteren besitzen ein Jahr Vorsprung, haben dadurch einen Vorteil gegenüber den Jung-Jahrgängen, die sich an das höhere Tempo im U 19-Bereich noch gewöhnen müssen.

DFB.de: Was müssen die erfahrenen Spieler mit Blick auf den Seniorenbereich noch lernen?

Philipkowski: Das Wichtigste ist, dass die U 19 im Gesamtbild gut funktioniert. Erst in einem Jahr beginnt für einige meiner Spieler ein neuer Abschnitt, in dem sie sich nicht mehr mit Gleichaltrigen, sondern mit teilweise schon deutlich älteren Gegenspielern auseinandersetzen müssen.

DFB.de: Was benötigt ein Spieler Ihrer Meinung nach, um den Sprung in die 1. Liga zu schaffen?

Philipkowski: Nur wenige kommen durch. Ich hoffe, dass es einer meiner Jungs bis in unserer eigene erste Mannschaft schafft. Ein Talent, das bis in die Bundesliga kommen will, benötigt in erster Linie einen guten Kopf. Die nötige Siegermentalität und Disziplin sind elementar.

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DFB.de: Was bedeutet die Arbeit als Ausbildungstrainer und Nachwuchskoordinator für Sie?

Philipkowski: Ich bin jetzt seit fünf Jahren in meinem Job tätig. Nach wie vor macht die Arbeit in vielen Bereichen unheimlich viel Spaß. Bisher funktioniert es sehr gut. Wenn wir die Weiterentwicklung aber weiter vorantreiben - und das wollen wir - müssen wir darüber nachdenken, meine Aufgaben aufzuteilen.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, irgendwann mal wieder eine Seniorenmannschaft zu trainieren?

Philipkowski: Derzeit nicht. Innerhalb der letzten Jahre hat es der Verein mit seinem Nachwuchsleistungszentrum geschafft, von null auf drei Sterne zu kommen. Also die Bestnote, die der DFB verleiht. Meine Mission hier ist trotzdem nicht zu Ende. Wir wollen uns mit der U 19 und der U 17 in der jeweiligen Bundesliga stabilisieren und etablieren. Ich habe noch drei Jahre Vertrag beim FC St. Pauli und fühle mich sehr wohl hier.

DFB.de: Am Sonntag erwarten Sie mit Ihrer Mannschaft den SV Werder Bremen. Eine besondere Partie für Sie?

Philipkowski: Selbstverständlich, schließlich habe ich mehrere Jahre für den SV Werder gearbeitet. Bremen verfolgt im U 19-Bereich eine etwas andere Philosophie. Die Grün-Weißen lassen mehrere A-Jugendliche bereits in der U 23 zum Zug kommen. Wir freuen uns auf den Vergleich mit einer Mannschaft, die seit Jahren immer zur Spitzengruppe zählt. Dort, wo Vereine wie Bremen oder auch unser Nachbar Hamburger SV stehen, wollen wir hin.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie gegen die Bremer?

Philipkowski: Ich hoffe, dass wir das Selbstvertrauen aus den ersten beiden Saisonspielen mit in die Partie nehmen können. Viel wird auf die Tagesform ankommen, die im U 19-Bereich häufig schwankend ist.