Bei einem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Togo sind zwei Tage vor dem Beginn des Afrika-Cups in Angola drei Menschen ums Leben gekommen. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) äußert sich Otto Pfister, ehemaliger Trainer der togolesischen Nationalmannschaft, zum tragischen Vorfall am Freitag in Cabinda.
Frage: Otto Pfister, der Terroranschlag auf ihre ehemalige
Mannschaft hat die Fußball-Welt erschüttert. Wie haben Sie diese
Nachricht aufgenommen?
Otto Pfister: Das war ein echter Schock für mich. Ich habe es
am Freitag aus dem Videotext erfahren, eine ganz bittere Sache. Das
ist schon unglaublich.
Frage: Haben Sie bereits Kontakt zu Spielern aufgenommen?
Pfister: Ich habe sofort versucht, Emmanuel Adebayor von
Manchester City auf dem Handy zu erreichen, auch den jungen Toure
von Leverkusen - vergeblich. Danach habe ich mit Thomas Dossevi vom
FC Nantes gesprochen, der mir diesen Vorfall detailliert
geschildert hat. Schlimm. Heutzutage ist einfach alles möglich.
Frage: Welche Bedeutung hat dieser Anschlag für die
Erwartungshaltung der Afrikaner, insbesondere, was die WM in
Südafrika angeht?
Pfister: Das wird jetzt natürlich direkt auf die WM
projiziert. Das ist ein echter Schlag für Afrika, die Kritiker
werden nun Oberwasser bekommen. Aber man darf Angola nicht mit
Südafrika verwechseln. Man darf jetzt nicht in Panik verfallen.
Frage: Sie haben viele Jahre lang afrikanische Mannschaften
trainiert und gelten als Afrika-Experte. Gehen Sportler dort wegen
der teilweise instabilen Verhältnisse ein besonderes Risiko ein?
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Bei einem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Togo sind zwei Tage vor dem Beginn des Afrika-Cups in Angola drei Menschen ums Leben gekommen. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) äußert sich Otto Pfister, ehemaliger Trainer der togolesischen Nationalmannschaft, zum tragischen Vorfall am Freitag in Cabinda.
Frage: Otto Pfister, der Terroranschlag auf ihre ehemalige
Mannschaft hat die Fußball-Welt erschüttert. Wie haben Sie diese
Nachricht aufgenommen?
Otto Pfister: Das war ein echter Schock für mich. Ich habe es
am Freitag aus dem Videotext erfahren, eine ganz bittere Sache. Das
ist schon unglaublich.
Frage: Haben Sie bereits Kontakt zu Spielern aufgenommen?
Pfister: Ich habe sofort versucht, Emmanuel Adebayor von
Manchester City auf dem Handy zu erreichen, auch den jungen Toure
von Leverkusen - vergeblich. Danach habe ich mit Thomas Dossevi vom
FC Nantes gesprochen, der mir diesen Vorfall detailliert
geschildert hat. Schlimm. Heutzutage ist einfach alles möglich.
Frage: Welche Bedeutung hat dieser Anschlag für die
Erwartungshaltung der Afrikaner, insbesondere, was die WM in
Südafrika angeht?
Pfister: Das wird jetzt natürlich direkt auf die WM
projiziert. Das ist ein echter Schlag für Afrika, die Kritiker
werden nun Oberwasser bekommen. Aber man darf Angola nicht mit
Südafrika verwechseln. Man darf jetzt nicht in Panik verfallen.
Frage: Sie haben viele Jahre lang afrikanische Mannschaften
trainiert und gelten als Afrika-Experte. Gehen Sportler dort wegen
der teilweise instabilen Verhältnisse ein besonderes Risiko ein?
Pfister: Generell ist das Risiko in Afrika nicht höher als
anderswo. Aber die Sicherheitsmaßnahmen sind natürlich mit denen in
Deutschland nicht zu vergleichen. Das sind auch in diesem Bereich
Entwicklungsländer, wie in der Wirtschaft, wie fast überall. Es ist
teilweise eine endlose Weite dort - wie sollen sie so etwas
vernünftig kontrollieren?
Frage: Reflexartig wurde die sofortige Absage des Turniers in
Angola gefordert. Der afrikanische Fußball-Verband CAF hat umgehend
abgelehnt. Ist das die richtige Entscheidung?
Pfister: Der Afrika-Cup ist ein unglaubliches Event für die
Afrikaner, fast wichtiger als eine WM. Man darf ihn nicht absagen.
Da ist man ganz schnell bei Helmut Schmidt und dem entführten
Flugzeug in Mogadischu - da wird man erpressbar.