Petrowsky und das schwere Zinnbauer-Erbe

Petrowsky: Aktuell beschäftigen wir uns mit solchen Planspielen nicht, möchten die Glücksgefühle durch die aktuelle Lage genießen und so lange wie möglich aufrecht erhalten. Ich denke, dass wir uns in der Winterpause zusammensetzen werden. Dann entscheidet der Verein, in welche Richtung es gehen soll.

DFB.de: Hinter dem HSV und Wolfsburg rangieren mit Werder Bremen II und Ihrem kommenden Gegner Hannover 96 II zwei weitere U 23-Mannschaften an der Tabellenspitze. Eintracht Braunschweig II und die Reserve des FC St. Pauli folgen nicht weit dahinter. Wie erklären Sie sich diese Dominanz?

Petrowsky: Da zeigt sich für mich die immer besser werdende Arbeit in den Nachwuchsleistungszentren. Duelle gegen die anderen spielstarken U 23-Mannschaften besitzen daher für uns auch einen besonderen Charakter. Unseren Neun-Punkte-Vorsprung sehe ich dabei als Herausforderung und keineswegs als Selbstläufer an.

DFB.de: "Bei der hohen individuellen Qualität unserer Mannschaft ist es fast egal, wer vor dem Spiel die Ansprache hält", lautete eines Ihrer Zitate nach dem jüngsten 2:1-Derbysieg gegen den FC St. Pauli II.

Petrowsky: Damit wollte ich verdeutlichen, wie gefestigt die Mannschaft schon jetzt ist. Die Jungs hängen sich rein, sind heiß auf Erfolg und legen eine professionelle Einstellung an den Tag. Für sie spielt es dann nicht so eine große Rolle, ob der Trainer Joe Zinnbauer oder Daniel Petrowsky heißt.

DFB.de: Ahmet Arslan mischt mit sieben Treffern ganz vorne in der Torschützenliste mit. Tolcay Cigerci, Matti Steinmann und Ashton Götz gehörten bereits einmal zum Profikader. Welches der vielen U 23-Talente könnte schon bald den Sprung in die Bundesliga schaffen?

Petrowsky: Schwer zu sagen. Diese Spieler bringen - wie auch noch einige andere - auf jeden Fall das Zeug dazu mit. Sie könnten jetzt davon profitieren, dass mit Joe Zinnbauer ein Cheftrainer da ist, der die Jungs ganz genau kennt und ihnen auch das Vertrauen schenkt.

DFB.de: Sie arbeiten bereits seit 2010 für die Rothosen. Wie hat sich die Arbeit und der Stellenwert für den Nachwuchsbereich nach der Umstrukturierung im Sommer verändert?



Mit sportlichen Höhenflügen kennt sich Daniel Petrowsky, seit wenigen Wochen U 23-Trainer beim Bundesligisten Hamburger SV, bestens aus. Die U 15- und die U 16-Mannschaft des "Dinos" führte der 37-Jährige in den vergangenen beiden Jahren jeweils zur Meisterschaft, empfahl sich so für höhere Aufgaben. Diese erhielt er nach der Beförderung von Josef "Joe" Zinnbauer zum Cheftrainer - nun wurde Petrwosky selbst zur U 23 befördert.

Die unter Zinnbauer gestartete Erfolgsserie von acht Siegen hintereinander in der Regionalliga Nord setzte der gebürtige Berliner und frühere Mittelfeldspieler, der unter anderem für Dynamo Dresden, Union Berlin und den einstigen DDR-Rekordmeister BFC Dynamo aktiv war, in den vergangenen Wochen mit zwei Siegen und einem Unentschieden fort. Mit 31 von 33 möglichen Punkten steuern die Rothosen, die jeweils die beste Offensive und Defensive der Liga stellen, mit großen Schritten auf die Herbstmeisterschaft zu.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht A-Lizenzinhaber Daniel Petrowsky mit dem Journalisten Dominik Sander über seine ersten Wochen beim HSV II, die Umstellungen auf die Regionalliga, mögliche Ambitionen in Richtung 3. Liga und die ersten Fortschritte nach der Umstrukturierung beim HSV.

DFB.de: Erst vor wenigen Wochen rückten Sie beim Hamburger SV als Trainer von der U 16 zur U 23-Mannschaft auf, die seit Saisonbeginn die Regionalliga Nord dominiert. Sie sind zu beneiden, oder?

Daniel Petrowsky: Ich habe in der Tat ein hervorragend eingestelltes Team übernommen. Eine solche Konstellation wünschst du dir als Trainer. Auf der anderen Seite ist aber auch ein gewisser Druck vorhanden, die Erfolgsserie fortzuführen.

DFB.de: Haben Sie sich nach dieser kurzen Zeit schon an die Umstände in der Regionalliga Nord gewöhnt?

Petrowsky: Ich bin noch dabei. Der Sprung von der U 16 in die U 23 ist riesig, zumal die Beförderung für mich schon überraschend kam. An den bisherigen Abläufen habe ich nicht viel geändert, die Spielweise der Mannschaft deckt sich mit meinen Vorstellungen.

DFB.de: Noch in der vergangenen Saison spielte das Team lange Zeit gegen den Abstieg. Jetzt beträgt der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger und Titelverteidiger VfL Wolfsburg II schon neun Punkte. Ist die Mannschaft reif, um nun die Meisterschaft oder sogar den Aufstieg in die 3. Liga als neues Ziel auszugeben?

Petrowsky: Aktuell beschäftigen wir uns mit solchen Planspielen nicht, möchten die Glücksgefühle durch die aktuelle Lage genießen und so lange wie möglich aufrecht erhalten. Ich denke, dass wir uns in der Winterpause zusammensetzen werden. Dann entscheidet der Verein, in welche Richtung es gehen soll.

DFB.de: Hinter dem HSV und Wolfsburg rangieren mit Werder Bremen II und Ihrem kommenden Gegner Hannover 96 II zwei weitere U 23-Mannschaften an der Tabellenspitze. Eintracht Braunschweig II und die Reserve des FC St. Pauli folgen nicht weit dahinter. Wie erklären Sie sich diese Dominanz?

Petrowsky: Da zeigt sich für mich die immer besser werdende Arbeit in den Nachwuchsleistungszentren. Duelle gegen die anderen spielstarken U 23-Mannschaften besitzen daher für uns auch einen besonderen Charakter. Unseren Neun-Punkte-Vorsprung sehe ich dabei als Herausforderung und keineswegs als Selbstläufer an.

DFB.de: "Bei der hohen individuellen Qualität unserer Mannschaft ist es fast egal, wer vor dem Spiel die Ansprache hält", lautete eines Ihrer Zitate nach dem jüngsten 2:1-Derbysieg gegen den FC St. Pauli II.

Petrowsky: Damit wollte ich verdeutlichen, wie gefestigt die Mannschaft schon jetzt ist. Die Jungs hängen sich rein, sind heiß auf Erfolg und legen eine professionelle Einstellung an den Tag. Für sie spielt es dann nicht so eine große Rolle, ob der Trainer Joe Zinnbauer oder Daniel Petrowsky heißt.

DFB.de: Ahmet Arslan mischt mit sieben Treffern ganz vorne in der Torschützenliste mit. Tolcay Cigerci, Matti Steinmann und Ashton Götz gehörten bereits einmal zum Profikader. Welches der vielen U 23-Talente könnte schon bald den Sprung in die Bundesliga schaffen?

Petrowsky: Schwer zu sagen. Diese Spieler bringen - wie auch noch einige andere - auf jeden Fall das Zeug dazu mit. Sie könnten jetzt davon profitieren, dass mit Joe Zinnbauer ein Cheftrainer da ist, der die Jungs ganz genau kennt und ihnen auch das Vertrauen schenkt.

DFB.de: Sie arbeiten bereits seit 2010 für die Rothosen. Wie hat sich die Arbeit und der Stellenwert für den Nachwuchsbereich nach der Umstrukturierung im Sommer verändert?

Petrowsky: Man bekommt das Gefühl, dass der Verein wieder vermehrt auf die eigenen Kräfte setzen will. Dass Joe Zinnbauer und ich befördert wurden, statt neue Personen zu verpflichten, ist schon ein großes Zeichen der Wertschätzung. In meiner bisherigen Zeit in Hamburg habe ich fast in jedem Jahr etwas Neues erlebt. Es wird nicht nur geredet, sondern auch gemacht. Kontinuität sehe ich gerade im Jugendbereich als sehr wichtig an. Bernhard Peters, der als neuer Direktor Sport von 1899 Hoffenheim zum HSV gekommen ist, hat die Abteilungen enger miteinander verwurzelt. In der Gesamtkonstellation bin ich nun guten Mutes, dass es längerfristig wieder einen roten Faden beim HSV gibt.

DFB.de: Haben Sie Gemeinsamkeiten zwischen sich und Joe Zinnbauer festgestellt?

Petrowsky: Dafür kenne ich ihn noch nicht gut genug. Von der Persönlichkeit her schätze ich Joe Zinnbauer als akribischen Arbeiter, der für den Sport lebt. Ich wünsche ihm, dass er seine Chance nutzt.

DFB.de: Die Trainerfrage bei den Profis soll während der Länderspielpause endgültig geklärt werden. Wie geht es mit Ihnen weiter?

Petrowsky: Darüber mache mir keinen Kopf. Für mich geht es täglich darum, das in mich gesetzte Vertrauen mit meiner Arbeit zu bestätigen.