Petar Sliskovic: "So eine gute Quote hatte ich noch nie"

Sliskovic: Cheftrainer Thomas Tuchel hat mir gesagt, dass er die Situation gar nicht so schlimm fand und dass er hinter mir steht. Das tut selbstverständlich gut. Ich versuche, mich weiter anzubieten, um oben wieder eine Chance zu bekommen.

DFB.de: Ein gutes Bewerbungsschreiben wären weitere Tore für die U 23, bei der es für Sie wie am Schnürchen läuft. Wo liegen die Gründe?

Sliskovic: Ein wichtiger Faktor dafür ist die Spielweise und die Leistung der gesamten Mannschaft. Wir spielen sehr offensiv, haben nicht umsonst die meisten Tore erzielt. Für meine Quote muss ich mich bei meinen Mitspielern und Trainer Martin Schmidt bedanken. Von meinen Kollegen bekomme ich hervorragende Zuspiele und der Trainer gibt mir und der gesamten Offensive viele Freiheiten. Meist verteidigt bei uns ein Sechser-Block. Die vier Offensivkräfte können bei Ballbesitz so ziemlich alles anstellen.

DFB.de: Auf welchen Treffer waren Sie besonders stolz?

Sliskovic: Ich freue mich über jedes Tor, sei es im Spiel oder im Training. Das 1:0 im Spitzenspiel in Großaspach, das wir 3:1 gewinnen konnten, war wichtig und meiner Meinung nach auch sehenswert. Nach einem langen Ball von Michael Falkenmayer habe ich gesehen, dass der Torhüter von Sonnenhof etwas zu weit vor seinem Tor stand. Mein Heber aus rund 20 Metern hat gepasst.

DFB.de: Hatten Sie zuvor schon einmal eine solch gute Quote?

Sliskovic: Bis jetzt nicht - nicht einmal in der Jugend. In der Restrunde der abgelaufenen Saison waren mir in 17 Partien 14 Tore gelungen. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass es diesmal noch besser laufen würde.

DFB.de: Wird es nach der Pause schwieriger für Sie, Tore zu erzielen?



Von so einer Quote träumt jeder Stürmer: Petar Sliskovic erzielte in der ersten Halbserie 21 Tore bei 17 Einsätzen für den Südwest-Regionalligisten FSV Mainz 05 II. Das macht im Schnitt bemerkenswerte 1,24 Tore pro Spiel. Kein anderer Stürmer in den ersten vier Ligen Deutschlands kann da mithalten.

Die von Martin Schmidt trainierten Mainzer belegen - auch dank der Treffer von Sliskovic - mit 36 Punkten Rang zwei (Relegation) hinter dem Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach (40 Zähler) und stellen mit 45 Toren den besten Angriff. Die Torausbeute von Sliskovic ist dabei auch FSV-Cheftrainer Thomas Tuchel nicht verborgen geblieben. In dieser Saison kam der 22-jährige Kroate zu zwei Kurz-Einsätzen in der Bundesliga. Momentan arbeitet er nach einer Knieverletzung an seinem Comeback.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Thomas Ziehn spricht Petar Sliskovic über die Restrunde, weitere Einsätze in der Bundesliga und seine Zukunft.

DFB.de: Wie geht es Ihrem Knie, Herr Sliskovic?

Petar Sliskovic: Ich konnte schon vor Weihnachten Fahrradfahren und Wassergymnastik machen. Meine Reha habe ich dann auch über die Festtage fortgesetzt, um so schnell wie möglich wieder vollständig fit zu werden.

DFB.de: Wie haben Sie die Szene im Bundesliga-Spiel beim 1. FC Nürnberg (1:1) erlebt, in der Sie sich verletzt und Rot gesehen hatten?

Sliskovic: Ich hatte mich bei meiner Einwechslung sehr gut gefühlt und auch in den ersten Aktionen lief es prima. Dann konnte ich eine Torchance nicht nutzen, die ich bei der U 23 normalerweise reinmache. Vielleicht war ich danach übermotiviert, doch ich wollte in der Szene, die zu meinem Platzverweis und der Verletzung führte, unbedingt an den Ball. Leider habe ich FCN-Torwart Raphael Schäfer dabei erwischt und mich selbst, weil ich noch zurückziehen wollte, verletzt.

DFB.de: Glauben Sie, dass damit die Chancen auf einen weiteren Einsatz bei den Profis etwas gesunken sind?

Sliskovic: Cheftrainer Thomas Tuchel hat mir gesagt, dass er die Situation gar nicht so schlimm fand und dass er hinter mir steht. Das tut selbstverständlich gut. Ich versuche, mich weiter anzubieten, um oben wieder eine Chance zu bekommen.

DFB.de: Ein gutes Bewerbungsschreiben wären weitere Tore für die U 23, bei der es für Sie wie am Schnürchen läuft. Wo liegen die Gründe?

Sliskovic: Ein wichtiger Faktor dafür ist die Spielweise und die Leistung der gesamten Mannschaft. Wir spielen sehr offensiv, haben nicht umsonst die meisten Tore erzielt. Für meine Quote muss ich mich bei meinen Mitspielern und Trainer Martin Schmidt bedanken. Von meinen Kollegen bekomme ich hervorragende Zuspiele und der Trainer gibt mir und der gesamten Offensive viele Freiheiten. Meist verteidigt bei uns ein Sechser-Block. Die vier Offensivkräfte können bei Ballbesitz so ziemlich alles anstellen.

DFB.de: Auf welchen Treffer waren Sie besonders stolz?

Sliskovic: Ich freue mich über jedes Tor, sei es im Spiel oder im Training. Das 1:0 im Spitzenspiel in Großaspach, das wir 3:1 gewinnen konnten, war wichtig und meiner Meinung nach auch sehenswert. Nach einem langen Ball von Michael Falkenmayer habe ich gesehen, dass der Torhüter von Sonnenhof etwas zu weit vor seinem Tor stand. Mein Heber aus rund 20 Metern hat gepasst.

DFB.de: Hatten Sie zuvor schon einmal eine solch gute Quote?

Sliskovic: Bis jetzt nicht - nicht einmal in der Jugend. In der Restrunde der abgelaufenen Saison waren mir in 17 Partien 14 Tore gelungen. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass es diesmal noch besser laufen würde.

DFB.de: Wird es nach der Pause schwieriger für Sie, Tore zu erzielen?

Sliskovic: Die Gegenspieler kennen mich, aber ich kenne sie auch und weiß um ihre Schwächen. Schon nach sechs, sieben Spieltagen hatte ich gemerkt, dass sich die Abwehrreihen verstärkt auf mich konzentrieren. Unser großer Vorteil ist unser schnelles Umschaltspiel, das nur ganz schwer zu verteidigen ist.

DFB.de: In welchen Bereichen liegen Ihre Stärken, wo Ihre Schwächen?

Sliskovic: Ich bin ziemlich schnell und lege eine hohe Effektivität an den Tag. Ich benötige nicht viele Chancen für ein Tor. Im Kopfballspiel kann ich mich noch steigern, damit ich in der Luft mehr Zweikämpfe für mich entscheiden kann.

DFB.de: Wer war Ihr unangenehmster Gegenspieler?

Sliskovic: Die Innenverteidigungen von Großaspach und des SC Freiburg II waren die größten Herausforderungen. Da mussten wir ziemlich hart arbeiten, um uns Möglichkeiten zu erspielen.

DFB.de: Was würde Ihnen die "Torjägerkanone" in der Regionalliga Südwest bedeuten?

Sliskovic: Für mich ist das nicht das Wichtigste. Ich möchte, dass die Mannschaft den maximal möglichen Erfolg erreicht. Wenn ich mit meinen Toren dabei helfen kann, freut mich das selbstverständlich.

DFB.de: Sie liegen in der Torjägerliste schon elf Treffer vor dem Zweiten, könnten es also ein wenig ruhiger angehen lassen.

Sliskovic: Das ist nicht meine Art. Ich will jede Chance nutzen. Das zehnte Tor habe ich mit der gleichen Motivation erzielt wie Treffer Nummer 21.

DFB.de: Wo kann der Weg der Mainzer Reserve hingehen?

Sliskovic: Ich bin fest davon überzeugt, dass in der Mannschaft die Qualität steckt, Erster zu werden. Wir hatten einen extrem guten Start in die Saison erwischt, dann aber etwas Pech mit Verletzungen. Wenn wir nun verletzungsfrei bleiben, ist alles möglich.

DFB.de: Ist der Aufstieg in die 3. Liga ein klares Ziel?

Sliskovic: Was den Tabellenplatz angeht, gibt es kein konkretes Ziel. Wir wollen die Saison im oberen Drittel abschließen und sind auf einem guten Weg. Das gilt meiner Meinung nach auch für unsere Hauptaufgabe: Die Weiterentwicklung jedes einzelnen Spielers.

DFB.de: Wie sieht es mit Ihren persönlichen Zielen aus?

Sliskovic: Ich bin Kapitän der U 23 und zähle mit meinen 22 Jahren schon zu den älteren Spielern. Ich übernehme gerne Verantwortung und will dabei helfen, die noch jüngeren Spieler voranzubringen. Egal wo, ob bei der Reserve oder bei den Profis, strebe ich immer Top-Leistung an.

DFB.de: Gibt es schon Pläne über die Saison hinaus?

Sliskovic: Ich bin sehr glücklich in Mainz und habe noch einen Vertrag bis zum Sommer. Wir werden uns sicher bald zusammensetzen. Meine volle Konzentration gilt der Restrunde, in der ich mich Schritt für Schritt weiterentwickeln möchte. Klar ist, dass meine Bundesliga-Einsätze die Lust auf mehr geweckt haben und ich am liebsten schon morgen fest zum Erstliga-Aufgebot gehören würde. Dafür muss ich mich aber ins Zeug legen.

DFB.de: Sie waren U 21-Nationalspieler von Kroatien. Wie geht es für Sie weiter?

Sliskovic: Für die U 21 bin ich mittlerweile zu alt. Es ist nicht nur ein Traum, es ist mein Ziel, irgendwann einmal für die A-Nationalmannschaft zu spielen. Dafür benötige ich aber erst einmal ein paar Jahre Bundesliga-Erfahrung.