Per Mertesacker: "Das bleibt für immer"

Aber nicht erst kurz vor dem Anpfiff im Maracana war sie rechtzeitig wieder da. "Der Pokal beim Einlauf ins Stadion", erzählt Mertesacker. "Spätestens wenn du den Pott siehst, weißt du, dass hier etwas ganz anderes gespielt wird." Nach den ersten vergebenen Chancen der Argentinier habe er gewusst: "Das ist gut, das soll heute nicht sein für Argentinien. Wir sind jetzt an der Reihe." Deutschland kam dann besser ins Spiel, wie Mertesacker findet: "Wir sind nicht mehr von unserer positiven Linie abgewichen. Selbst wenn es zum Elfmeterschießen käme, dachten wir uns: Das ziehen wir, wie die Deutschen das immer ziehen. Wir haben ja den Neuer."

"Stell' dich einfach in die Mitte, köpf' die Bälle raus!"

So weit kam es aber gar nicht erst. Denn Mario Götze gelang der entscheidende Treffer in der Nachspielzeit. "Einige von uns sind aufs Spielfeld gerannt", erinnert sich Mertesacker. "Ron-Robert Zieler ist gleich bis zur Eckfahne durchgesprintet. Eine unglaubliche Befreiung war das."

Wenig später wurde der Innenverteidiger selbst eingewechselt: "Stell' dich einfach in die Mitte, köpf' die Bälle raus, hat der Trainer gesagt", so Mertesacker. "Dann habe ich gleich einen Kopfball gewonnen, und es brach ein Jubel aus, ich habe noch nie so einen Jubel bei einem Kopfball erlebt. Noch einen Kopfball rauszuschmettern in der Schlacht, da bekommt man ein anderes Gefühl. Ich habe wirklich daran teilhaben können. Ich war auf dem Platz, habe fußballerisch beigetragen zum Titel. Das war unheimlich schön."

"Ich hab’s schon krachen lassen"

Auf der anschließenden Titelfeier war es Mertesacker, der als Tänzer und Taktgeber auffiel. "Ich hab's schon krachen lassen", sagt er. "Vor allem die Busfahrt zum Hotel war sensationell. Wir haben gesungen, die sportliche Leitung mit Sprüchen hochgenommen. Das war ganz groß."

Auch an den Empfang der Weltmeister in Berlin hat der inzwischen 30-Jährige gute Erinnerungen: "Man darf durch das Brandenburger Tor schreiten! Mit dem WM-Pokal. Eine größere Bedeutung kann man nicht bekommen." Wenige Wochen später gab es für Per Mertesacker mit Arsenal in der Champions League ein Wiedersehen mit seinen Dortmunder Weltmeisterkollegen: "Da geht mehr als ein Schmunzeln über die Lippen. Das ist ein Riesenlächeln. Was wir erreicht haben, das bleibt bestehen. Für immer."

[al]


Am kommenden Montag feiert der WM-Kinofilm "Die Mannschaft" in Berlin Weltpremiere. Von kommendem Donnerstag an kann ganz Deutschland im Kino noch einmal den Weltmeisterschaftssommer von Brasilien miterleben. Die Tore, die Emotionen, vor allem aber die magische Finalnacht von Rio de Janeiro. Im Interview mit dem Magazin Stern hat Weltmeister Per Mertesacker noch mal auf das Endspiel im legendären Maracana zurückgeblickt.

"Als es bei uns zählte im Finale, da haben wir uns gegenseitig diese Energie gegeben, die es braucht, um endlich dieses Ding zu holen", sagt der nach der WM zurückgetretene langjährige Abwehrchef der DFB-Auswahl. "Wir haben eine Menge Fragen beantwortet. Wir waren verdammt, jetzt den Titel zu holen, nachdem wir so oft knapp gescheitert waren."

Bundestrainer Joachim Löw habe die Mannschaft vor dem Finale derart eingeschworen, dass sie bedingungslos an sich geglaubt habe: "Der Pott ist jetzt zum Greifen nahe, noch ein Spiel - das war die Botschaft von Joachim Löw", berichtet der Profi vom FC Arsenal. "Mega aufladend. Ein paar taktische Anweisungen standen an der Wand. Aber, was einen packt, war dieses: Und heute! Nicht morgen! Nicht übermorgen! Heute! Zeit, Geschichte zu schreiben. Das zieht, da schaut man sich gegenseitig an."

"Richtig kämpfen, um nach Brasilien die Spannung nicht zu verlieren"

Dabei hatte das Team damit gerechnet, im Finale auf Gastgeber Brasilien zu treffen, nicht auf Argentinien. Aber die Brasilianer schaltete Deutschland mit einem historischen 7:1-Halbfinalsieg aus. Mertesacker: "Nun hatten wir sie im Halbfinale mit unserer bestmöglichen Leistung besiegt. Das Gefühl war: Jetzt müsste eigentlich Schluss sein. Da mussten wir richtig kämpfen, um die Spannung nicht zu verlieren."

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Aber nicht erst kurz vor dem Anpfiff im Maracana war sie rechtzeitig wieder da. "Der Pokal beim Einlauf ins Stadion", erzählt Mertesacker. "Spätestens wenn du den Pott siehst, weißt du, dass hier etwas ganz anderes gespielt wird." Nach den ersten vergebenen Chancen der Argentinier habe er gewusst: "Das ist gut, das soll heute nicht sein für Argentinien. Wir sind jetzt an der Reihe." Deutschland kam dann besser ins Spiel, wie Mertesacker findet: "Wir sind nicht mehr von unserer positiven Linie abgewichen. Selbst wenn es zum Elfmeterschießen käme, dachten wir uns: Das ziehen wir, wie die Deutschen das immer ziehen. Wir haben ja den Neuer."

"Stell' dich einfach in die Mitte, köpf' die Bälle raus!"

So weit kam es aber gar nicht erst. Denn Mario Götze gelang der entscheidende Treffer in der Nachspielzeit. "Einige von uns sind aufs Spielfeld gerannt", erinnert sich Mertesacker. "Ron-Robert Zieler ist gleich bis zur Eckfahne durchgesprintet. Eine unglaubliche Befreiung war das."

Wenig später wurde der Innenverteidiger selbst eingewechselt: "Stell' dich einfach in die Mitte, köpf' die Bälle raus, hat der Trainer gesagt", so Mertesacker. "Dann habe ich gleich einen Kopfball gewonnen, und es brach ein Jubel aus, ich habe noch nie so einen Jubel bei einem Kopfball erlebt. Noch einen Kopfball rauszuschmettern in der Schlacht, da bekommt man ein anderes Gefühl. Ich habe wirklich daran teilhaben können. Ich war auf dem Platz, habe fußballerisch beigetragen zum Titel. Das war unheimlich schön."

"Ich hab’s schon krachen lassen"

Auf der anschließenden Titelfeier war es Mertesacker, der als Tänzer und Taktgeber auffiel. "Ich hab's schon krachen lassen", sagt er. "Vor allem die Busfahrt zum Hotel war sensationell. Wir haben gesungen, die sportliche Leitung mit Sprüchen hochgenommen. Das war ganz groß."

Auch an den Empfang der Weltmeister in Berlin hat der inzwischen 30-Jährige gute Erinnerungen: "Man darf durch das Brandenburger Tor schreiten! Mit dem WM-Pokal. Eine größere Bedeutung kann man nicht bekommen." Wenige Wochen später gab es für Per Mertesacker mit Arsenal in der Champions League ein Wiedersehen mit seinen Dortmunder Weltmeisterkollegen: "Da geht mehr als ein Schmunzeln über die Lippen. Das ist ein Riesenlächeln. Was wir erreicht haben, das bleibt bestehen. Für immer."