Paulo Rinks WM-Tagebuch: "Und endlich rollt der Ball"

Paulo Rink ist ein Mann zwischen den Welten: Als erster gebürtiger Brasilianer in der deutschen Nationalmannschaft absolvierte der Stürmer 13 Länderspiele für den DFB, stand unter anderem im Kader bei der EM 2000. Mittlerweile lebt der heute 41-Jährige wieder in seiner Heimatstadt Curitiba, erlebt dort die Vorbereitungen auf die WM aus erster Hand. Im WM-Tagebuch auf DFB.de schreibt Paulo Rink regelmäßig über das Turnier in seinem Heimatland - auch aus deutscher Perspektive.

Liebe Fans!

Noch zwei Tage, dann geht es endlich los. Vorbei sind sieben Jahre Vorbereitung, die nicht einfach waren. Mit dem Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien beginnt am Donnerstag in Sao Paulo die Weltmeisterschaft 2014. Ich freue mich riesig auf das erste Spiel und habe das Glück, im Stadion dabei zu sein.

In meiner Heimatstadt Curitiba findet am 16. Juni das erste Spiel zwischen Iran und Nigeria statt. Curitiba war immer eine Stadt mit Vorbildcharakter, wegen ihrer Innovationen und ökologisch-nachhaltigen Politik. Ich hoffe, dass unsere Stadt einmal mehr ein positives Beispiel abgeben kann, wenn es darum geht, Touristen zu empfangen, mit verschiedenen Attraktionen zu überzeugen und sie mit unserer besonderen Gastronomie zu verwöhnen. Wir erwarten während der WM jeden Tag Tausende von Touristen in der Stadt.

Ich habe in den deutschen Medien viel über Proteste und negative Stimmung gelesen. Ich will Ihnen einmal die Situation aus meiner Sicht schildern: Im Moment erlebe ich, wie hier - und fast überall in Brasilien - die Menschen die Straßen schmücken. Sie hängen die Fahnen an ihre Balkone, in die Geschäfte und an die Autos. Überall gibt es die brasilianischen Trikots zu kaufen. Das ganze Land wird grün und gelb. Es gibt hier bei mir in Curitiba und in ganz Brasilien eine große Vorfreude auf das Turnier. Das bedeutet nicht, dass die Menschen, die Probleme während der Vorbereitung nicht hinterfragen. Aber die Brasilianerinnen und Brasilianer sind trotzdem stolz darauf, Gastgeber dieses Turniers sein zu dürfen. Und sie werden wie ein Mann hinter ihrer Selecao stehen.

Deswegen bin ich davon überzeugt, dass wir eine sehr fröhliche und farbenfrohe WM erleben werden. Wenn die brasilianische Nationalmannschaft schon im ersten Spiel gut spielen sollte, dann wird der Funke vom Spielfeld sehr schnell auf die Tribüne und von da aus auf das ganze Land überspringen - davon bin ich überzeugt. Es wird am Copacabana-Strand in Rio de Janeiro, in Salvador oder in Porto Alegre eine große Fußballparty geben. Und natürlich auch bei uns in Curitiba. Sollte es zu Protesten kommen, so hoffe ich, das diese friedlich bleiben. Auch die Demonstranten sind Fußballfans und Anhänger der Selecao. Da bin ich ganz sicher.

Bis zum nächsten Mal!
Euer Paulo Rink

P.S. Ein kleines Highlight haben die deutschen Touristen, die nach Curitiba kommen, leider schon verpasst. In der vergangenen Woche ist eine Ausstellung mit dem Titel "Die Brasilianer in der Bundesliga" zu Ende gegangen. Zu sehen waren Videos und journalistische Reportagen über Jorginho, Julio Cesar, Elber, Emerson, Dunga, Grafite - und natürlich auch Paulo Rink (Anm. d. Red.).

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte der Deutsch-Brasilianer in seine Heimatstadt Curitiba im Süden des Landes zurück, eine der zwölf Gastgeberstädte der WM 2014. Paulo Rink ist erfolgreicher Unternehmer, engagiert sich in der lokalen Politik und im lokalen Organisationskomitee der Stadt.

[tk]

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Paulo Rink ist ein Mann zwischen den Welten: Als erster gebürtiger Brasilianer in der deutschen Nationalmannschaft absolvierte der Stürmer 13 Länderspiele für den DFB, stand unter anderem im Kader bei der EM 2000. Mittlerweile lebt der heute 41-Jährige wieder in seiner Heimatstadt Curitiba, erlebt dort die Vorbereitungen auf die WM aus erster Hand. Im WM-Tagebuch auf DFB.de schreibt Paulo Rink regelmäßig über das Turnier in seinem Heimatland - auch aus deutscher Perspektive.

Liebe Fans!

Noch zwei Tage, dann geht es endlich los. Vorbei sind sieben Jahre Vorbereitung, die nicht einfach waren. Mit dem Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien beginnt am Donnerstag in Sao Paulo die Weltmeisterschaft 2014. Ich freue mich riesig auf das erste Spiel und habe das Glück, im Stadion dabei zu sein.

In meiner Heimatstadt Curitiba findet am 16. Juni das erste Spiel zwischen Iran und Nigeria statt. Curitiba war immer eine Stadt mit Vorbildcharakter, wegen ihrer Innovationen und ökologisch-nachhaltigen Politik. Ich hoffe, dass unsere Stadt einmal mehr ein positives Beispiel abgeben kann, wenn es darum geht, Touristen zu empfangen, mit verschiedenen Attraktionen zu überzeugen und sie mit unserer besonderen Gastronomie zu verwöhnen. Wir erwarten während der WM jeden Tag Tausende von Touristen in der Stadt.

Ich habe in den deutschen Medien viel über Proteste und negative Stimmung gelesen. Ich will Ihnen einmal die Situation aus meiner Sicht schildern: Im Moment erlebe ich, wie hier - und fast überall in Brasilien - die Menschen die Straßen schmücken. Sie hängen die Fahnen an ihre Balkone, in die Geschäfte und an die Autos. Überall gibt es die brasilianischen Trikots zu kaufen. Das ganze Land wird grün und gelb. Es gibt hier bei mir in Curitiba und in ganz Brasilien eine große Vorfreude auf das Turnier. Das bedeutet nicht, dass die Menschen, die Probleme während der Vorbereitung nicht hinterfragen. Aber die Brasilianerinnen und Brasilianer sind trotzdem stolz darauf, Gastgeber dieses Turniers sein zu dürfen. Und sie werden wie ein Mann hinter ihrer Selecao stehen.

Deswegen bin ich davon überzeugt, dass wir eine sehr fröhliche und farbenfrohe WM erleben werden. Wenn die brasilianische Nationalmannschaft schon im ersten Spiel gut spielen sollte, dann wird der Funke vom Spielfeld sehr schnell auf die Tribüne und von da aus auf das ganze Land überspringen - davon bin ich überzeugt. Es wird am Copacabana-Strand in Rio de Janeiro, in Salvador oder in Porto Alegre eine große Fußballparty geben. Und natürlich auch bei uns in Curitiba. Sollte es zu Protesten kommen, so hoffe ich, das diese friedlich bleiben. Auch die Demonstranten sind Fußballfans und Anhänger der Selecao. Da bin ich ganz sicher.

Bis zum nächsten Mal!
Euer Paulo Rink

P.S. Ein kleines Highlight haben die deutschen Touristen, die nach Curitiba kommen, leider schon verpasst. In der vergangenen Woche ist eine Ausstellung mit dem Titel "Die Brasilianer in der Bundesliga" zu Ende gegangen. Zu sehen waren Videos und journalistische Reportagen über Jorginho, Julio Cesar, Elber, Emerson, Dunga, Grafite - und natürlich auch Paulo Rink (Anm. d. Red.).

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte der Deutsch-Brasilianer in seine Heimatstadt Curitiba im Süden des Landes zurück, eine der zwölf Gastgeberstädte der WM 2014. Paulo Rink ist erfolgreicher Unternehmer, engagiert sich in der lokalen Politik und im lokalen Organisationskomitee der Stadt.