Pauli-Trainer Schlichtkrull: "Lernkurven steigen steil an"

Seitdem Trainer Malte Schlichtkrull wieder die U 17 des FC St. Pauli betreut, läuft es bei den Hanseaten. Mit dem 3:2 gegen den FC Carl Zeiss Jena übernahmen die jungen Kiezkicker sogar die Tabellenführung in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 33-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger auch über den Reiz, mit jungen Talenten zu arbeiten.

DFB.de: Haben Sie sich die aktuelle Tabelle bereits zu Hause eingerahmt, Herr Schlichtkrull?

Malte Schlichtkrull: Natürlich nicht. In unserem Fokus steht die Entwicklung der Jungs. Dass bei kontinuierlicher Entwicklungsarbeit auch positive Ergebnisse erzielt werden, ist umso schöner. Die bisherige Punktausbeute zeigt, dass wir uns auf einem guten Weg befinden.

DFB.de: Ihr Team hat bislang 13 von möglichen 15 Punkten eingefahren. Welches Zwischenzeugnis würden Sie Ihrer Mannschaft ausstellen?

Schlichtkrull: Das Team ist unheimlich gierig, will immer gewinnen und kann sehr gut mit Widerständen umgehen. Am 2. Spieltag lagen wir im Derby beim Hamburger SV 0:1 zurück, haben uns zurückgespielt und noch einen Zähler mitgenommen. Gegen den SV Meppen haben wir lange tollen Fußball gezeigt und nach einer 2:0 Führung zwischenzeitlich den Ausgleich bekommen. Davon haben wir uns inhaltlich aber nicht von unserer Linie abbringen lassen, so dass wir das Spiel am Ende noch 3:2 gewinnen konnten.

DFB.de: Sie sind beim FC St. Pauli seit 2014 im Nachwuchsbereich tätig. Ist das bislang die stärkste Gruppe, die Sie trainieren durften?

Schlichtkrull: Es ist eine Gruppe mit talentierten Spielern, wie in all unseren Teams. Aktuell greift unsere Ausbildung optimal und die Lernkurven steigen steil nach oben an.

DFB.de: Wie sind Sie zum Millerntor gekommen?

Schlichtkrull: Bei meinem Heimatverein Tura Harksheide in Norderstedt habe ich schon mit 13 Jahren die G-Junioren trainiert und das Team bis zur D-Jugend betreut. Danach bin ich zum jetzigen Nord-Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt gewechselt, habe dort im D- und C-Juniorenbereich gearbeitet. Danach wollte ich eigentlich etwas kürzertreten und mich mehr um mein Studium kümmern. Zu diesen Zeitpunkt öffnete sich für mich aber die Tür beim FC St. Pauli. Seitdem bin ich hauptberuflich als Trainer angestellt und habe auch mein BWL-Studium abgeschlossen.

DFB.de: Viele Trainer im Nachwuchsbereich sind Ex-Profis oder haben höherklassig gespielt. In welcher Spielklasse waren Sie als junger Mensch unterwegs?

Schlichtkrull: Die höchste Spielklasse, in der ich unterwegs war, war die Kreisliga. Dort habe ich im Mittelfeld als Spielgestalter der "alten Schule" die Fäden gezogen. (lacht)

DFB.de: Hat es vielleicht auch Vorteile, wenn man bei der Ausbildung junger Fußballer nicht auf eine eigene Profikarriere zurückblicken kann?

Schlichtkrull: Die Spieler finden es schon cool, wenn ein Trainer selbst in einer Profikabine gesessen hat und weiß, wie es auf dem Platz zur Sache geht. Ich glaube aber, die Mischung macht's.

DFB.de: Womit können Sie bei den Jungs punkten?

Schlichtkrull: Ich bin seit 20 Jahren Trainer, habe den Job von der Pike auf gelernt. Ich habe bereits alle Jahrgänge trainiert, verfüge über das Handwerkszeug, kann den Jungs genau sagen, was sie bereits gelernt haben und in welchen Bereichen sie sich verbessern können.

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Arbeit mit jungen Menschen?

Schlichtkrull: Die Energie, die wir als Trainerteam in die Mannschaft stecken, wird geschätzt und wir bekommen von den Jungs sehr viel zurück. Sie wissen, dass wir uns Gedanken machen, Pläne entwickeln, um ihre fußballerische Entwicklung voranzutreiben. Es macht mir Spaß, in allen Lebenslagen behilflich zu sein, den Jungs Struktur und Werte für ihr weiteres Leben mit auf dem Weg zu geben.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft in dieser Spielzeit aus und in welchen Bereichen muss sich das Team noch steigern?

Schlichtkrull: Wir erarbeiten uns sehr viele Torchancen. Bei der Verwertung haben wir allerdings noch Luft nach oben. Wir haben noch keinen Gegentreffer nach einer Standardsituation kassiert, aber auch noch keinen Treffer nach einem ruhenden Ball erzielt.

DFB.de: Welche Mannschaften schätzen Sie als Ihre größten Konkurrenten in der Spitzengruppe der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga ein?

Schlichtkrull: Ganz klar im Fokus meiner Tätigkeit stehen die nachhaltige Aus- und Weiterbildung unserer Talente. Der Tabellen- und Punktestand spielt für mich daher eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Auch wenn natürlich klar ist, dass wir so gut wie möglich abschneiden und so viele Spiele wie möglich gewinnen wollen. Der VfL Wolfsburg, Werder Bremen und RB Leipzig sind für mich die üblichen Favoriten auf den Staffelsieg.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für die neue Spielzeit gesteckt?

Schlichtkrull: Unser Auftrag ist es, die Jungs bestmöglich zu entwickeln, damit sie den Sprung in die U 19 schaffen. Persönlich werde ich bis Juni 2023 meinen A-plus Trainerschein machen. Ich möchte dabei viel lernen und in meine Arbeit einfließen lassen.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Schlichtkrull: Mit unserem vierjährigen Sohn Remi, unserem Töchterchen Charlotte, die eineinhalb Jahre alt ist, und meiner Frau verbringe ich am liebsten meine Freizeit. Die Kombination: St. Pauli, Familie und Trainerweiterbildung fühlt sich gut an.

[mspw]

Seitdem Trainer Malte Schlichtkrull wieder die U 17 des FC St. Pauli betreut, läuft es bei den Hanseaten. Mit dem 3:2 gegen den FC Carl Zeiss Jena übernahmen die jungen Kiezkicker sogar die Tabellenführung in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 33-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger auch über den Reiz, mit jungen Talenten zu arbeiten.

DFB.de: Haben Sie sich die aktuelle Tabelle bereits zu Hause eingerahmt, Herr Schlichtkrull?

Malte Schlichtkrull: Natürlich nicht. In unserem Fokus steht die Entwicklung der Jungs. Dass bei kontinuierlicher Entwicklungsarbeit auch positive Ergebnisse erzielt werden, ist umso schöner. Die bisherige Punktausbeute zeigt, dass wir uns auf einem guten Weg befinden.

DFB.de: Ihr Team hat bislang 13 von möglichen 15 Punkten eingefahren. Welches Zwischenzeugnis würden Sie Ihrer Mannschaft ausstellen?

Schlichtkrull: Das Team ist unheimlich gierig, will immer gewinnen und kann sehr gut mit Widerständen umgehen. Am 2. Spieltag lagen wir im Derby beim Hamburger SV 0:1 zurück, haben uns zurückgespielt und noch einen Zähler mitgenommen. Gegen den SV Meppen haben wir lange tollen Fußball gezeigt und nach einer 2:0 Führung zwischenzeitlich den Ausgleich bekommen. Davon haben wir uns inhaltlich aber nicht von unserer Linie abbringen lassen, so dass wir das Spiel am Ende noch 3:2 gewinnen konnten.

DFB.de: Sie sind beim FC St. Pauli seit 2014 im Nachwuchsbereich tätig. Ist das bislang die stärkste Gruppe, die Sie trainieren durften?

Schlichtkrull: Es ist eine Gruppe mit talentierten Spielern, wie in all unseren Teams. Aktuell greift unsere Ausbildung optimal und die Lernkurven steigen steil nach oben an.

DFB.de: Wie sind Sie zum Millerntor gekommen?

Schlichtkrull: Bei meinem Heimatverein Tura Harksheide in Norderstedt habe ich schon mit 13 Jahren die G-Junioren trainiert und das Team bis zur D-Jugend betreut. Danach bin ich zum jetzigen Nord-Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt gewechselt, habe dort im D- und C-Juniorenbereich gearbeitet. Danach wollte ich eigentlich etwas kürzertreten und mich mehr um mein Studium kümmern. Zu diesen Zeitpunkt öffnete sich für mich aber die Tür beim FC St. Pauli. Seitdem bin ich hauptberuflich als Trainer angestellt und habe auch mein BWL-Studium abgeschlossen.

DFB.de: Viele Trainer im Nachwuchsbereich sind Ex-Profis oder haben höherklassig gespielt. In welcher Spielklasse waren Sie als junger Mensch unterwegs?

Schlichtkrull: Die höchste Spielklasse, in der ich unterwegs war, war die Kreisliga. Dort habe ich im Mittelfeld als Spielgestalter der "alten Schule" die Fäden gezogen. (lacht)

DFB.de: Hat es vielleicht auch Vorteile, wenn man bei der Ausbildung junger Fußballer nicht auf eine eigene Profikarriere zurückblicken kann?

Schlichtkrull: Die Spieler finden es schon cool, wenn ein Trainer selbst in einer Profikabine gesessen hat und weiß, wie es auf dem Platz zur Sache geht. Ich glaube aber, die Mischung macht's.

DFB.de: Womit können Sie bei den Jungs punkten?

Schlichtkrull: Ich bin seit 20 Jahren Trainer, habe den Job von der Pike auf gelernt. Ich habe bereits alle Jahrgänge trainiert, verfüge über das Handwerkszeug, kann den Jungs genau sagen, was sie bereits gelernt haben und in welchen Bereichen sie sich verbessern können.

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Arbeit mit jungen Menschen?

Schlichtkrull: Die Energie, die wir als Trainerteam in die Mannschaft stecken, wird geschätzt und wir bekommen von den Jungs sehr viel zurück. Sie wissen, dass wir uns Gedanken machen, Pläne entwickeln, um ihre fußballerische Entwicklung voranzutreiben. Es macht mir Spaß, in allen Lebenslagen behilflich zu sein, den Jungs Struktur und Werte für ihr weiteres Leben mit auf dem Weg zu geben.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft in dieser Spielzeit aus und in welchen Bereichen muss sich das Team noch steigern?

Schlichtkrull: Wir erarbeiten uns sehr viele Torchancen. Bei der Verwertung haben wir allerdings noch Luft nach oben. Wir haben noch keinen Gegentreffer nach einer Standardsituation kassiert, aber auch noch keinen Treffer nach einem ruhenden Ball erzielt.

DFB.de: Welche Mannschaften schätzen Sie als Ihre größten Konkurrenten in der Spitzengruppe der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga ein?

Schlichtkrull: Ganz klar im Fokus meiner Tätigkeit stehen die nachhaltige Aus- und Weiterbildung unserer Talente. Der Tabellen- und Punktestand spielt für mich daher eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Auch wenn natürlich klar ist, dass wir so gut wie möglich abschneiden und so viele Spiele wie möglich gewinnen wollen. Der VfL Wolfsburg, Werder Bremen und RB Leipzig sind für mich die üblichen Favoriten auf den Staffelsieg.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für die neue Spielzeit gesteckt?

Schlichtkrull: Unser Auftrag ist es, die Jungs bestmöglich zu entwickeln, damit sie den Sprung in die U 19 schaffen. Persönlich werde ich bis Juni 2023 meinen A-plus Trainerschein machen. Ich möchte dabei viel lernen und in meine Arbeit einfließen lassen.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Schlichtkrull: Mit unserem vierjährigen Sohn Remi, unserem Töchterchen Charlotte, die eineinhalb Jahre alt ist, und meiner Frau verbringe ich am liebsten meine Freizeit. Die Kombination: St. Pauli, Familie und Trainerweiterbildung fühlt sich gut an.

###more###