Paula: "Nachwuchs ist unsere Lebensader"

Beim Traditionsverein und viermaligen Meister 1. FC Kaiserslautern drückt die sportliche Lage auf die weihnachtliche Stimmung. Gleich drei Mannschaften der "Roten Teufel" stecken tief im Kampf um den Klassenverbleib. Die Profis belegen in der 2. Bundesliga den letzten Tabellenplatz. Der Abstand zum Relegationsrang beträgt sieben Punkte, der erste sichere Nichtabstiegsplatz ist schon zehn Zähler entfernt. Nicht ganz so weit liegen die A- und B-Junioren der Pfälzer zurück, überwintern in den Junioren-Bundesligen aber ebenfalls auf Abstiegsplätzen. Für positive Schlagzeilen sorgte immerhin die U 19 mit dem Erreichen des Viertelfinales im DFB-Vereinspokal der Junioren.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Manfred Paula, Leiter des Leistungszentrums beim FCK, mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Gesamtsituation des Klubs, die Gründe für die schwierige Lage und die Bedeutung der Nachwuchsförderung.

DFB.de: Die U 19 des 1. FC Kaiserslautern hat nach einer schwierigen Hinserie mit dem Einzug in das Viertelfinale im DFB-Vereinspokal der Junioren für einen positiven Jahresabschluss gesorgt. Wie war die Überraschung gegen den in der Liga noch unbesiegten FC Bayern München möglich, Herr Paula?

Manfred Paula: Wir konnten bereits bei unserer 0:1-Auswärtsniederlage im Ligaspiel in München sehr gut mithalten und hatten erst in der Schlussminute das entscheidende Gegentor kassiert. Entsprechend ist unser Team selbstbewusst in die Partie gegangen. Wir haben die Bayern früh im Spielaufbau gestört und unsere Möglichkeiten an diesem Tag optimal abgerufen.

DFB.de: Warum läuft es dagegen in der Meisterschaft nicht rund?

Paula: Auch in der Liga haben wir schon ähnliche Auftritte gezeigt. In den letzten Monaten sind allerdings einige Leistungsträger der U 19 über längere Zeit ausgefallen. Gegen die Bayern waren dann wichtige Spieler wie Flavio Botiseriu, Kevin Klein und Torben Müsel wieder mit dabei. Als Verein haben wir aktuell nicht die Möglichkeit, uns in den Nachwuchsmannschaften so breit aufzustellen, dass wir auch solche Ausfälle gleichwertig auffangen können. Da war die vergangene Saison mit einem überragenden 98er-Jahrgang und einem verdienten zweiten Tabellenplatz eher eine Ausnahme.

DFB.de: Welchen Einfluss hatte der Wechsel von U 19-Trainer Alexander Bugera zu den Profis, bei denen er Cheftrainer Jeff Strasser als Assistent unterstützt?

Paula: Wir mussten bereits im Sommer den Abgang unseres langjährigen U 19-Trainers Gunther Metz zur deutschen U 18-Nationalmannschaft verkraften und haben uns dann für den vorherigen U 17-Trainer Alexander Bugera entschieden. Als dieser dann zu den Profis hochgezogen wurde, mussten wir die Trainerposition erneut neu besetzen. Mit Marco Laping sind wir da seit Oktober sehr gut aufgestellt. Allerdings benötigen die Anpassungsmechanismen immer etwas Zeit. Nicht immer ist ein Trainerwechsel förderlich.

DFB.de: Die U 17 ist in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga ebenfalls vom Abstieg bedroht. Wo liegen hier die Gründe?

Paula: Bei der U 17 ist die Situation ähnlich. Auch hier sind einige Kernspieler lange ausgefallen. Einen Trainerwechsel haben die B-Junioren ebenfalls hinter sich. Alexander Pommerehnck hatte uns Ende Oktober aus privaten Gründen verlassen.

DFB.de: Für ihn übernahm bis zur Winterpause Torwarttrainer Sven Höh. Wird er auch im neuen Jahr für die U 17 verantwortlich sein?

Paula: Wir werden einen externen Trainer holen und sind aktuell mitten in der Entscheidungsfindung. Er muss die FCK-affinen Eigenschaften in den Bereichen Kommunikation und Mentalität mitbringen. Das heißt: Viel Einsatz, Leidenschaft und Mut zum Risiko. So wollen wir auch die Mannschaft auf dem Platz sehen.

DFB.de: Sind Spielertransfers geplant, um die Junioren-Teams zu verstärken?

Paula: Bei beiden Mannschaften wollen wir auf zwei Positionen nachlegen. Wir schauen uns nach jeweils einem Zugang für das Sturmzentrum und die Defensive um. Bis zum Trainingsauftakt am 10. Januar wollen wir die Mannschaften komplett haben.

DFB.de: Wie wichtig wäre der Verbleib in den Junioren-Bundesligen für den FCK?

Paula: Es ist unsere Handlungsmaxime, dass wir mit jeder Nachwuchsmannschaft in der für sie höchsten Spielklasse vertreten sind. Das sind bei der U 19 und der U 17 nun einmal die A- und B-Junioren-Bundesliga. Es wäre für uns allerdings nichts komplett Neues, kurzzeitig in der Regionalliga Südwest an den Start zu gehen. Mit den B-Junioren sind wir 2011/2012 direkt wieder aufgestiegen, mit den A-Junioren 2015/2016. Das hat der Entwicklung unserer Talente keinen Abbruch getan. Das beste Beispiel ist unsere U 23, die im Sommer von der Regionalliga Südwest in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar absteigen musste. Dennoch haben Spieler wie Nils Seufert und Nicklas Shipnoski den Sprung zu den Profis geschafft. Und das ist nun einmal unsere Hauptaufgabe.

DFB.de: Die FCK-Profis rangieren in der 2. Bundesliga am Tabellenende. Wie wirkt sich das auf den gesamten Verein aus?

Paula: Das ist selbsterklärend keine einfache Situation. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir die Kurve bekommen werden. Dazu muss jeder Spieler die schon angesprochenen Eigenschaften auf den Platz bringen. Dafür arbeitet jeder im Verein täglich hart.

DFB.de: Wäre bei einem Abstieg der Profis in die 3. Liga die Nachwuchsförderung im aktuellen Umfang weiterhin möglich?

Paula: Davon gehen wir aus. Unsere Nachwuchsausbildung ist elementar für den Verein. Ein Sportfachmagazin hatte mal in einem Artikel die Überschrift "Ausbilden, um zu überleben" gewählt. Das Leistungszentrum ist unsere Lebensader. Wir haben schon in der Vergangenheit viele Spieler bei uns ausgebildet, die den Sprung in die Bundesligen geschafft haben.

DFB.de: Was wünschen Sie sich - aus sportlicher Sicht - zu Weihnachten?

Paula: Dass wir mit der U 19 und der U 17 möglichst frühzeitig den Klassenverbleib sichern und die Profis gut aus der Winterpause kommen, um sich in eine günstige Ausgangssituation für den Endspurt zu bringen. Bei der U 23 haben wir bei zwölf Punkten Rückstand den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den Aufstieg-Playoffs zur Regionalliga Südwest berechtigt, auch noch nicht abgeschrieben.

DFB.de: Warum kann der 1. FC Kaiserslautern den Dreifachabstieg verhindern?

Paula: Weil jeder im Verein die Zuversicht und die mentale Stärke besitzt, die Abstiege zu verhindern: Egal ob der Führungskreis des Vereins, die Trainerteams oder die Spieler.

[mspw]

Beim Traditionsverein und viermaligen Meister 1. FC Kaiserslautern drückt die sportliche Lage auf die weihnachtliche Stimmung. Gleich drei Mannschaften der "Roten Teufel" stecken tief im Kampf um den Klassenverbleib. Die Profis belegen in der 2. Bundesliga den letzten Tabellenplatz. Der Abstand zum Relegationsrang beträgt sieben Punkte, der erste sichere Nichtabstiegsplatz ist schon zehn Zähler entfernt. Nicht ganz so weit liegen die A- und B-Junioren der Pfälzer zurück, überwintern in den Junioren-Bundesligen aber ebenfalls auf Abstiegsplätzen. Für positive Schlagzeilen sorgte immerhin die U 19 mit dem Erreichen des Viertelfinales im DFB-Vereinspokal der Junioren.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Manfred Paula, Leiter des Leistungszentrums beim FCK, mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Gesamtsituation des Klubs, die Gründe für die schwierige Lage und die Bedeutung der Nachwuchsförderung.

DFB.de: Die U 19 des 1. FC Kaiserslautern hat nach einer schwierigen Hinserie mit dem Einzug in das Viertelfinale im DFB-Vereinspokal der Junioren für einen positiven Jahresabschluss gesorgt. Wie war die Überraschung gegen den in der Liga noch unbesiegten FC Bayern München möglich, Herr Paula?

Manfred Paula: Wir konnten bereits bei unserer 0:1-Auswärtsniederlage im Ligaspiel in München sehr gut mithalten und hatten erst in der Schlussminute das entscheidende Gegentor kassiert. Entsprechend ist unser Team selbstbewusst in die Partie gegangen. Wir haben die Bayern früh im Spielaufbau gestört und unsere Möglichkeiten an diesem Tag optimal abgerufen.

DFB.de: Warum läuft es dagegen in der Meisterschaft nicht rund?

Paula: Auch in der Liga haben wir schon ähnliche Auftritte gezeigt. In den letzten Monaten sind allerdings einige Leistungsträger der U 19 über längere Zeit ausgefallen. Gegen die Bayern waren dann wichtige Spieler wie Flavio Botiseriu, Kevin Klein und Torben Müsel wieder mit dabei. Als Verein haben wir aktuell nicht die Möglichkeit, uns in den Nachwuchsmannschaften so breit aufzustellen, dass wir auch solche Ausfälle gleichwertig auffangen können. Da war die vergangene Saison mit einem überragenden 98er-Jahrgang und einem verdienten zweiten Tabellenplatz eher eine Ausnahme.

DFB.de: Welchen Einfluss hatte der Wechsel von U 19-Trainer Alexander Bugera zu den Profis, bei denen er Cheftrainer Jeff Strasser als Assistent unterstützt?

Paula: Wir mussten bereits im Sommer den Abgang unseres langjährigen U 19-Trainers Gunther Metz zur deutschen U 18-Nationalmannschaft verkraften und haben uns dann für den vorherigen U 17-Trainer Alexander Bugera entschieden. Als dieser dann zu den Profis hochgezogen wurde, mussten wir die Trainerposition erneut neu besetzen. Mit Marco Laping sind wir da seit Oktober sehr gut aufgestellt. Allerdings benötigen die Anpassungsmechanismen immer etwas Zeit. Nicht immer ist ein Trainerwechsel förderlich.

DFB.de: Die U 17 ist in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga ebenfalls vom Abstieg bedroht. Wo liegen hier die Gründe?

Paula: Bei der U 17 ist die Situation ähnlich. Auch hier sind einige Kernspieler lange ausgefallen. Einen Trainerwechsel haben die B-Junioren ebenfalls hinter sich. Alexander Pommerehnck hatte uns Ende Oktober aus privaten Gründen verlassen.

DFB.de: Für ihn übernahm bis zur Winterpause Torwarttrainer Sven Höh. Wird er auch im neuen Jahr für die U 17 verantwortlich sein?

Paula: Wir werden einen externen Trainer holen und sind aktuell mitten in der Entscheidungsfindung. Er muss die FCK-affinen Eigenschaften in den Bereichen Kommunikation und Mentalität mitbringen. Das heißt: Viel Einsatz, Leidenschaft und Mut zum Risiko. So wollen wir auch die Mannschaft auf dem Platz sehen.

DFB.de: Sind Spielertransfers geplant, um die Junioren-Teams zu verstärken?

Paula: Bei beiden Mannschaften wollen wir auf zwei Positionen nachlegen. Wir schauen uns nach jeweils einem Zugang für das Sturmzentrum und die Defensive um. Bis zum Trainingsauftakt am 10. Januar wollen wir die Mannschaften komplett haben.

DFB.de: Wie wichtig wäre der Verbleib in den Junioren-Bundesligen für den FCK?

Paula: Es ist unsere Handlungsmaxime, dass wir mit jeder Nachwuchsmannschaft in der für sie höchsten Spielklasse vertreten sind. Das sind bei der U 19 und der U 17 nun einmal die A- und B-Junioren-Bundesliga. Es wäre für uns allerdings nichts komplett Neues, kurzzeitig in der Regionalliga Südwest an den Start zu gehen. Mit den B-Junioren sind wir 2011/2012 direkt wieder aufgestiegen, mit den A-Junioren 2015/2016. Das hat der Entwicklung unserer Talente keinen Abbruch getan. Das beste Beispiel ist unsere U 23, die im Sommer von der Regionalliga Südwest in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar absteigen musste. Dennoch haben Spieler wie Nils Seufert und Nicklas Shipnoski den Sprung zu den Profis geschafft. Und das ist nun einmal unsere Hauptaufgabe.

DFB.de: Die FCK-Profis rangieren in der 2. Bundesliga am Tabellenende. Wie wirkt sich das auf den gesamten Verein aus?

Paula: Das ist selbsterklärend keine einfache Situation. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir die Kurve bekommen werden. Dazu muss jeder Spieler die schon angesprochenen Eigenschaften auf den Platz bringen. Dafür arbeitet jeder im Verein täglich hart.

DFB.de: Wäre bei einem Abstieg der Profis in die 3. Liga die Nachwuchsförderung im aktuellen Umfang weiterhin möglich?

Paula: Davon gehen wir aus. Unsere Nachwuchsausbildung ist elementar für den Verein. Ein Sportfachmagazin hatte mal in einem Artikel die Überschrift "Ausbilden, um zu überleben" gewählt. Das Leistungszentrum ist unsere Lebensader. Wir haben schon in der Vergangenheit viele Spieler bei uns ausgebildet, die den Sprung in die Bundesligen geschafft haben.

DFB.de: Was wünschen Sie sich - aus sportlicher Sicht - zu Weihnachten?

Paula: Dass wir mit der U 19 und der U 17 möglichst frühzeitig den Klassenverbleib sichern und die Profis gut aus der Winterpause kommen, um sich in eine günstige Ausgangssituation für den Endspurt zu bringen. Bei der U 23 haben wir bei zwölf Punkten Rückstand den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den Aufstieg-Playoffs zur Regionalliga Südwest berechtigt, auch noch nicht abgeschrieben.

DFB.de: Warum kann der 1. FC Kaiserslautern den Dreifachabstieg verhindern?

Paula: Weil jeder im Verein die Zuversicht und die mentale Stärke besitzt, die Abstiege zu verhindern: Egal ob der Führungskreis des Vereins, die Trainerteams oder die Spieler.

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