U 17-Junioren
Paris Brunner: "Unser Schlüssel war die Mannschaftleistung"
Vor rund zwei Wochen haben die deutschen U 17-Junioren im europäischen Nachwuchsfußball ein Ausrufezeichen gesetzt und in Ungarn den EM-Titel geholt. Im Finale setzte sich das Team von DFB-Trainer Christian Wück mit 5:4 im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Frankreich durch. Mit seinen vier Toren wurde Paris Brunner von der UEFA nicht nur als bester Torschütze, sondern auch als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Der Offensivspieler, der für Borussia Dortmund spielt, spricht mit DFB.de über seine Stärken, Vorbilder aus der Nationalelf und die größten Unterstützer.
DFB.de: Paris, du wurdest von der UEFA zum Spieler des Turniers gewählt. Herzlichen Glückwunsch! Mario Götze und Toni Kroos haben diese Auszeichnung bei der U 17-Europameisterschaft einst auch erhalten. Wie fühlt sich das für dich an?
Paris Brunner: Es ist eine große Ehre für mich, diese individuelle Auszeichnung bekommen zu haben. Wenn man diese Namen hört und im gleichen Zug erwähnt wird, fühlt man sich natürlich besonders. Dankbar bin ich vor allem meinen Eltern, die mich auf meinem Weg begleiten.
DFB.de: Ist das eigentlich ein Thema bei euch im Team, was aus den ehemaligen Europameistern von 2009 oder grundsätzlich euren Vorgängern in den Junioren-Nationalmannschaften geworden ist?
Brunner: Zwischendurch war und ist das sicherlich immer mal wieder ein kleines Thema. Da bei der Europameisterschaft aber jeder versucht, sich auf sich selbst zu konzentrieren, seine Ziele zu verfolgen und das Bestmögliche rauszuholen, denkt man nicht großartig daran.
DFB.de: Welcher Spieler aus der A-Nationalmannschaft ist dein Vorbild - und warum?
Brunner: Wenn ich an die deutschen Nationalspieler denke, fallen mir zwei Vorbilder ein. Einerseits Antonio Rüdiger, weil er ein Mentalitätsmonster ist. Am meisten identifiziere ich mich jedoch mit Leroy Sané, weil er einen ähnlichen Spielstil hat wie ich. Seine Anlagen gefallen mir: Er ist schnell, flink, torgefährlich und geht oft ins Eins-gegen-Eins.
DFB.de: Neben dir wurden noch fünf weitere deutsche Spieler ins Team des Turniers gewählt. Bestand das Team aus individuell starken Spielern, oder hat sich im Laufe der Zeit eine herausragende Mannschaft geformt?
Brunner: Ich würde sagen: beides. Wir hatten einerseits viele gute Einzelspieler, andererseits waren wir zusätzlich ein echt gutes Team. Klar, wir waren individuell auf jeder Position sehr gut besetzt. Aber das allein hat uns nicht zum Erfolg geführt. Unser Trainer Christian Wück hat uns immer gesagt, dass man nur erfolgreich ist, wenn man auf dem Platz eine Einheit ist. Elf starke Einzelspieler verlieren immer gegen ein starkes Team. Unser Schlüssel war die Mannschaftleistung.
DFB.de: Du hast in 18 Länderspielen für Deutschland bislang 15 Tore geschossen. Was ist das Erfolgsrezept?
Brunner: Das müsste man eigentlich andere fragen. (lacht) Ich würde aber sagen, dass es ein paar Sachen gibt, die mein Spiel ausmachen und mir beim Toreschießen helfen. Ich versuche, mit viel Tempo, Wucht und Zielstrebigkeit in Richtung Tor zu agieren, gehe oft ins Dribbling beziehungsweise Eins-gegen-Eins und suche schnell den Abschluss. Für mich persönlich spielt der Glaube auch eine große Rolle, weswegen ich mich in Spielen oft an Gott wende.
DFB.de: Gab es auf deinem bisherigen Weg eine Situation oder eine Person, die dich besonders geprägt hat?
Brunner: Hauptsächlich meiner Mutter habe ich vieles zu verdanken. Sie war von Anfang an dabei, hat mir Mut zugesprochen und immer daran geglaubt, dass ich es schaffe, mich durchzusetzen. Noch habe ich es nicht nach ganz oben geschafft, aber ich bin auf dem richtigen Weg. Viel Unterstützung erhalte ich auch von anderen Verwandten - meinen Tanten und Cousins.
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