Otto Rehhagel feierte am Samstag seinen 70. Geburtstag

Als Spieler blieben ihm größere Erfolge noch verwehrt, als Vereinstrainer sammelte er reihenweise Titel, doch erst in Griechenland wurde er vom Erfolgscoach zur Kultfigur: Otto Rehhagel, eine der prägenden Figuren des deutschen Fußballs, wurde am Samstag 70 Jahre alt. Doch auch wenn der Jubilar in fünf Dekaden im Profi-Geschäft längst alles erreicht hat, ist ein Ende seiner Laufbahn nicht in Sicht. Mindestens zwei Jahre wird "Rehakles" den Griechen erhalten bleiben, sein Vertrag wurde unlängst bis 2010 verlängert.

Grund, über einen baldigen Ruhestand nachzudenken, sieht er offenbar nicht. Auf die Frage nach dem Zeitpunkt seines Rücktritts zitiert Rehhagel am liebsten den Philosophen Immanuel Kant: "Der Sinn des Lebens besteht in der Arbeit." Dazu ergänzt er: "Ich lebe ja auch nicht ewig, da muss ich die Zeit nutzen."

Seine Weisheiten und Sprüche haben dem gebürtigen Essener neben den zahlreichen Erfolgen, Ehrungen und Auszeichnungen ein besonderes Profil verliehen. Als stets streitbarer Geist hat sich Rehhagel zwar nicht nur Freunde gemacht, doch auch seine Kritiker begegnen ihm mit höchstem Respekt.

201 Bundesligaspiele für Hertha und Kaiserslautern

Zu seiner aktiven Zeit war Rehhagel nur eine durchschnittliche Karriere beschieden. Als Abwehrspieler bestritt er zwischen 1963 und 1972 insgesamt 201 Bundesliga-Partien für Hertha BSC Berlin und den 1. FC Kaiserslautern (22 Tore) - ohne einen großen Titel zu holen. Deutlich erfolgreicher war er als Trainer: Mit Werder Bremen, wo er 14 Jahre (1981 bis 1995) wirkte, holte er je zwei Meisterschaften (1988/1993) und Pokalsiege (1991/1994) sowie 1992 den Europapokal der Pokalsieger.

Ein besonderes Kunststück gelang Rehhagel 1998: Mit dem 1. FC Kaiserslautern, den er zwei Jahre zuvor übernommen hatte, gewann er im Jahr nach dem Aufstieg den Meistertitel. Ein Coup, der keinem anderen Verein in der Bundesliga-Geschichte gelang.

Zu den wenigen Tiefpunkten in seiner Trainer-Zeit gehört indes die zehnmonatige Stippvisite beim FC Bayern vom 1. Juli 1995 bis 27. April 1996. Da Rehhagel die hohen Erwartungen der Münchner nicht erfüllte, wurde er kurz vor dem Saisonende von Franz Beckenbauer abgelöst. Dass er den Rekordmeister in dieser Zeit immerhin ins UEFA-Cup-Finale geführt hatte, geriet fast in Vergessenheit - den einzigen Titel des Jahres machte nicht "König Otto", sondern der "Kaiser" perfekt.

Europameister 2004 mit Griechenland



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Als Spieler blieben ihm größere Erfolge noch verwehrt, als Vereinstrainer sammelte er reihenweise Titel, doch erst in Griechenland wurde er vom Erfolgscoach zur Kultfigur: Otto Rehhagel, eine der prägenden Figuren des deutschen Fußballs, wurde am Samstag 70 Jahre alt. Doch auch wenn der Jubilar in fünf Dekaden im Profi-Geschäft längst alles erreicht hat, ist ein Ende seiner Laufbahn nicht in Sicht. Mindestens zwei Jahre wird "Rehakles" den Griechen erhalten bleiben, sein Vertrag wurde unlängst bis 2010 verlängert.

Grund, über einen baldigen Ruhestand nachzudenken, sieht er offenbar nicht. Auf die Frage nach dem Zeitpunkt seines Rücktritts zitiert Rehhagel am liebsten den Philosophen Immanuel Kant: "Der Sinn des Lebens besteht in der Arbeit." Dazu ergänzt er: "Ich lebe ja auch nicht ewig, da muss ich die Zeit nutzen."

Seine Weisheiten und Sprüche haben dem gebürtigen Essener neben den zahlreichen Erfolgen, Ehrungen und Auszeichnungen ein besonderes Profil verliehen. Als stets streitbarer Geist hat sich Rehhagel zwar nicht nur Freunde gemacht, doch auch seine Kritiker begegnen ihm mit höchstem Respekt.

201 Bundesligaspiele für Hertha und Kaiserslautern

Zu seiner aktiven Zeit war Rehhagel nur eine durchschnittliche Karriere beschieden. Als Abwehrspieler bestritt er zwischen 1963 und 1972 insgesamt 201 Bundesliga-Partien für Hertha BSC Berlin und den 1. FC Kaiserslautern (22 Tore) - ohne einen großen Titel zu holen. Deutlich erfolgreicher war er als Trainer: Mit Werder Bremen, wo er 14 Jahre (1981 bis 1995) wirkte, holte er je zwei Meisterschaften (1988/1993) und Pokalsiege (1991/1994) sowie 1992 den Europapokal der Pokalsieger.

Ein besonderes Kunststück gelang Rehhagel 1998: Mit dem 1. FC Kaiserslautern, den er zwei Jahre zuvor übernommen hatte, gewann er im Jahr nach dem Aufstieg den Meistertitel. Ein Coup, der keinem anderen Verein in der Bundesliga-Geschichte gelang.

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Zu den wenigen Tiefpunkten in seiner Trainer-Zeit gehört indes die zehnmonatige Stippvisite beim FC Bayern vom 1. Juli 1995 bis 27. April 1996. Da Rehhagel die hohen Erwartungen der Münchner nicht erfüllte, wurde er kurz vor dem Saisonende von Franz Beckenbauer abgelöst. Dass er den Rekordmeister in dieser Zeit immerhin ins UEFA-Cup-Finale geführt hatte, geriet fast in Vergessenheit - den einzigen Titel des Jahres machte nicht "König Otto", sondern der "Kaiser" perfekt.

Europameister 2004 mit Griechenland

Den größten Triumph erlebte er 2004, als er den krassen Außenseiter Griechenland sensationell zum EM-Titel führte. Damals wurde er zum Welt-Nationaltrainer und Griechen des Jahres gewählt - und das, obwohl er bis heute kaum ein Wort Griechisch spricht und weiterhin den Großteil des Jahres in Deutschland verbringt. Und selbst nach der verpassten WM-Qualifikation 2006 und dem Ausscheiden in der Vorrunde der diesjährigen EM ist ihm die Anerkennung geblieben.

Auch mit dem DFB ist der immer auch sozial engagierte Otto Rehhagel über seine Tätigkeit im Kuratorium der Sepp-Herberger-Stiftung eng verbunden.

Dass er von seiner Passion Fußball immer noch nicht lassen kann, hat Rehhagels Familienglück keinen Abbruch getan. Mit Ehefrau Beate ist er seit 43 Jahren verheiratet. Mit Sohn Jens, der nach einer kurzen Fußballer-Karriere und dem anschließenden Studium der Sportwissenschaft inzwischen Nachwuchs-Koordinator bei Hannover 96 ist, tauscht er sich regelmäßig über die gemeinsame Leidenschaft aus. "Familie und Freunde - das ist, was zählt im Leben", sagt Rehhagel. Und ein bisschen Fußball gehört auch dazu.