Olympia: Engelbert Nelle führt deutsche Delegation an

Olympia ist etwas Besonderes. Auch für einen „alten Hasen“ wie Engelbert Nelle. Der 1. Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) führt dieser Tage den Tross der Frauen-Nationalmannschaft in Griechenland an.

Seit zehn Jahren begleitet der 71-Jährige das Team bereits als Delegationschef. In dieser Zeit hat er drei Weltmeisterschaften und zwei Europameisterschaften mitgemacht, zum dritten Mal ist er bei den Olympischen Spielen dabei. Das heißt: Engelbert Nelle kennt die Herausforderungen nur zu gut, die eine solche Aufgabe mit sich bringt.

Für ihn ist es das Wichtigste, dass die Gruppe als solche intakt ist und bleibt. Was nicht unbedingt einfach ist, bedenkt man, dass der Kader aus 18 Individuen besteht. „Es ist schwierig, alle unter einen Hut zu bringen“, sagt der DFB-Vizepräsident, „jeden Tag müssen wir sie zu einer Mannschaft zusammenführen.“ Aber in diesem Punkt haben sich die Spielerinnen als pflegeleicht erwiesen. „Es hat unsere Mannschaften immer wieder ausgemacht, dass uns dies weithin gelungen ist“, erklärt Engelbert Nelle.

Dabei liegt ihm auch viel daran, dass diese Harmonie auch im Umfeld herrscht. Von den Trainerinnen über die Teammanagerin, den Arzt, die Physiotherapeutinnen, die Zeugwartin bis hin zum Pressesprecher erwartet er, dass alle an einem Strang ziehen. Ein derartiger Einklang strahle aus. „Der Teamgeist im Umfeld ist wichtig für den Erfolg der Mannschaft“, sagt der Delegationschef.

Die Einbeziehungen derjenigen, die nicht in Fußballschuhen arbeiten müssen, erfahre gerade deshalb seine Wertigkeit, weil sie es seien, die organisatorische Probleme rechtzeitig erkennen und lösen könnten. Und damit gewährleisten könnten, dass solche Dinge von Spielerinnen fern gehalten werden, dass diese sich komplett auf ihren Sport konzentrieren können.

Auch psychologische Fähigkeiten sind gefordert

Gelegentlich sind es auch die psychologischen Fähigkeiten, die gefordert sind. So erinnert sich Engelbert Nelle an die Olympischen Spiele vor vier Jahren in Sydney. Damals verlor die DFB-Auswahl im Halbfinale gegen Norwegen mit 0:1 durch ein Eigentor von Tina Wunderlich. „Es war eine meiner größten Aufgaben, die Spielerinnen nach dieser Niederlage wieder aufzurichten und ihnen die richtige Einstellung für das Spiel um den dritten Platz zu vermitteln“, berichtet der Vizepräsident. Es ist ihm gelungen, wie der Gewinn der Bronze-Medaille dokumentiert.

Aber bei solchen Veranstaltung wie den Olympischen Spielen hat der Delegationschef auch ein Auge auf das große Ganze. „Was von diesen Turnieren hängen bleibt, sind die vielen Kontakte, die man ganz zwangsläufig knüpft“, sagt er. „Zu den teilnehmenden Verbänden entstehen Verbindungen, die Wettbewerbe bieten die Möglichkeit zum Austausch, man sammelt Erfahrung – und man lernt vor allen Dingen dazu“, erklärt Engelbert Nelle.

So hat sich der DFB-Vizepräsident auch seine Notizen über Dinge gemacht, die er an entsprechender Stelle in der Heimat vorbringen will. Sehr viele positive Eindrücke konnte er nämlich bei den Olympischen Spielen sammeln: zum Beispiel was die Organisation, die Sicherheit, die Unterkünfte oder die Verpflegung angeht. Besonders erwähnenswert hält er die Lösung der Verkehrsprobleme in Athen. Dort wurde auf den zentralen Verkehrsadern eine so genannte „Olympic Lane“ eingerichtet, auf der nur speziell zugelassen Fahrzeuge fahren dürfen. „Gerade für das Organisationskomitee der WM 2006 werde ich einige gute Ratschläge im Gepäck haben“, sagt Engelbert Nelle. Und hoffentlich auch eine Medaille. Die Mannschaft hat es selbst in der Hand.

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Olympia ist etwas Besonderes. Auch für einen „alten Hasen“ wie Engelbert Nelle. Der 1. Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) führt dieser Tage den Tross der Frauen-Nationalmannschaft in Griechenland an.



Seit zehn Jahren begleitet der 71-Jährige das Team bereits als Delegationschef. In dieser Zeit hat er drei Weltmeisterschaften und zwei Europameisterschaften mitgemacht, zum dritten Mal ist er bei den Olympischen Spielen dabei. Das heißt: Engelbert Nelle kennt die Herausforderungen nur zu gut, die eine solche Aufgabe mit sich bringt.



Für ihn ist es das Wichtigste, dass die Gruppe als solche intakt ist und bleibt. Was nicht unbedingt einfach ist, bedenkt man, dass der Kader aus 18 Individuen besteht. „Es ist schwierig, alle unter einen Hut zu bringen“, sagt der DFB-Vizepräsident, „jeden Tag müssen wir sie zu einer Mannschaft zusammenführen.“ Aber in diesem Punkt haben sich die Spielerinnen als pflegeleicht erwiesen. „Es hat unsere Mannschaften immer wieder ausgemacht, dass uns dies weithin gelungen ist“, erklärt Engelbert Nelle.



Dabei liegt ihm auch viel daran, dass diese Harmonie auch im Umfeld herrscht. Von den Trainerinnen über die Teammanagerin, den Arzt, die Physiotherapeutinnen, die Zeugwartin bis hin zum Pressesprecher erwartet er, dass alle an einem Strang ziehen. Ein derartiger Einklang strahle aus. „Der Teamgeist im Umfeld ist wichtig für den Erfolg der Mannschaft“, sagt der Delegationschef.



Die Einbeziehungen derjenigen, die nicht in Fußballschuhen arbeiten müssen, erfahre gerade deshalb seine Wertigkeit, weil sie es seien, die organisatorische Probleme rechtzeitig erkennen und lösen könnten. Und damit gewährleisten könnten, dass solche Dinge von Spielerinnen fern gehalten werden, dass diese sich komplett auf ihren Sport konzentrieren können.



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Auch psychologische Fähigkeiten sind gefordert


Gelegentlich sind es auch die psychologischen Fähigkeiten, die gefordert sind. So erinnert sich Engelbert Nelle an die Olympischen Spiele vor vier Jahren in Sydney. Damals verlor die DFB-Auswahl im Halbfinale gegen Norwegen mit 0:1 durch ein Eigentor von Tina Wunderlich. „Es war eine meiner größten Aufgaben, die Spielerinnen nach dieser Niederlage wieder aufzurichten und ihnen die richtige Einstellung für das Spiel um den dritten Platz zu vermitteln“, berichtet der Vizepräsident. Es ist ihm gelungen, wie der Gewinn der Bronze-Medaille dokumentiert.



Aber bei solchen Veranstaltung wie den Olympischen Spielen hat der Delegationschef auch ein Auge auf das große Ganze. „Was von diesen Turnieren hängen bleibt, sind die vielen Kontakte, die man ganz zwangsläufig knüpft“, sagt er. „Zu den teilnehmenden Verbänden entstehen Verbindungen, die Wettbewerbe bieten die Möglichkeit zum Austausch, man sammelt Erfahrung – und man lernt vor allen Dingen dazu“, erklärt Engelbert Nelle.



So hat sich der DFB-Vizepräsident auch seine Notizen über Dinge gemacht, die er an entsprechender Stelle in der Heimat vorbringen will. Sehr viele positive Eindrücke konnte er nämlich bei den Olympischen Spielen sammeln: zum Beispiel was die Organisation, die Sicherheit, die Unterkünfte oder die Verpflegung angeht. Besonders erwähnenswert hält er die Lösung der Verkehrsprobleme in Athen. Dort wurde auf den zentralen Verkehrsadern eine so genannte „Olympic Lane“ eingerichtet, auf der nur speziell zugelassen Fahrzeuge fahren dürfen. „Gerade für das Organisationskomitee der WM 2006 werde ich einige gute Ratschläge im Gepäck haben“, sagt Engelbert Nelle. Und hoffentlich auch eine Medaille. Die Mannschaft hat es selbst in der Hand.