Oliver Bierhoff: "Wir distanzieren uns von den Hooligans"

Im Vorfeld des EM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Bratislava gegen die Slowakei hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erneut an seine Fans appelliert, den Verband bei der Ausgrenzung von Hooligans zu unterstützen und sich klar von den Krawallmachern zu distanzieren.

"Wir machen uns Sorgen, weil wir wissen, dass etwa 500 Problemfälle in die Slowakei reisen wollen", erklärte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff. "Wir haben während der Weltmeisterschaft im Ausland ein tolles Bild abgegeben. Es wäre schade, wenn das nun zerstört würde."

Der DFB schickt daher eigene Ordner und Fanbeauftrage in die Slowakei und hat Tickets für die deutschen Fans im Vorfeld der Partie nur über den Fan Club Nationalmannschaft, die Fanbeauftragten und die Fanprojekte abgesetzt. Etwa 600 Karten sind über diesen Weg verkauft worden, "um einen Überblick und etwas Ordnung zu haben", wie Bierhoff erläuterte.

Der Slowakische Fußball-Verband hat entgegen der Bitte des DFB jedoch auch Karten im freien Verkauf an Deutsche abgesetzt. Die Anhänger der Nationalmannschaft, die ihre Tickets über den DFB bezogen haben, sollen allerdings in einem separaten Block das Spiel verfolgen, so dass laut Oliver Bierhoff eventuelle Krawallmacher und Hooligans in anderen Sektoren untergebracht und somit klar identifizierbar seien: "Wir wollen uns klar davon distanzieren. Wir haben allerdings nicht die letzte Möglichkeit, entscheidend einzugreifen."

Der DFB hat in Absprache mit dem Bundesministerium des Innern und den slowakischen und österreichischen Behörden immerhin erreicht, "dass die Grenzkontrollen entschieden verstärkt werden", wie DFB-Kommunikationsdirektor Harald Stenger bestätigte. "Zudem fordern wir unsere Fans in aller Deutlichkeit auf, die Minderheit der Wirrköpfe und Chaoten in die Schranken zu weisen."

Bereits in der vergangenen Woche hatten sich in Bratislava DFB-Vertreter, unter anderem der DFB-Sicherheitsbeauftragte Dr. h.c. Alfred Sengle, mit den Gastgebern getroffen, um über die Sicherheit zu beraten. Auch DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt hatte Kontakt mit der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) aufgenommen.

Im Kampf gegen potenzielle deutsche Randalierer ist den deutschen Sicherheitsbehörden am Dienstag ein erster Erfolg gelungen. Nach Angaben von Andreas Mohrbach, dem zuständigen deutschen Polizeibeamten bei der ZIS, konnten am Vortag des Spiels einige mutmaßliche Gewalttäter an den Grenzen zur Slowakei abgewiesen werden.

Die deutschen Sicherheitsbehörden entsenden zudem acht szenekundige Ermittler nach Bratislava. „Wir schicken unsere Leute hin, damit sie den gewaltbereiten Deutschen sagen: Passt auf, wir sind hier, wir kennen euch“, sagte ZIS-Leiter Michael Endler. Ausreiseverbote und Meldeauflagen gegen Hooligans seien verhängt worden, „um so der Szene die Führung zu entziehen.“ Bei der ZIS und beim LKA in Düsseldorf sind alle 7000 bekannten gewaltbereiten Fußballfans registriert.

Beim letzten Duell der DFB-Auswahl in der Slowakei am 3. September 2005, als ebenfalls in Bratislava deutsche Krawallmacher nach dem 0:2 der deutschen Mannschaft für schwere Randale gesorgt hatten, waren in deren Verlauf sechs Personen verletzt worden, davon eine schwer. Einige Chaoten unter den insgesamt rund 500 deutschen Fans hatten seinerzeit nach dem Spiel eine Absperrung durchbrochen und sich mit slowakischen Sicherheitskräften eine wüste Schlägerei geliefert. Schon während der Partie waren die Randalierer mit rechtsradikalen Parolen aufgefallen.

[cm/ar]


[bild1]Im Vorfeld des EM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Bratislava gegen die Slowakei hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erneut an seine Fans appelliert, den Verband bei der Ausgrenzung von Hooligans zu unterstützen und sich klar von den Krawallmachern zu distanzieren.



"Wir machen uns Sorgen, weil wir wissen, dass etwa 500 Problemfälle in die Slowakei reisen wollen", erklärte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff. "Wir haben während der Weltmeisterschaft im Ausland ein tolles Bild abgegeben. Es wäre schade, wenn das nun zerstört würde."



Der DFB schickt daher eigene Ordner und Fanbeauftrage in die Slowakei und hat Tickets für die deutschen Fans im Vorfeld der Partie nur über den Fan Club Nationalmannschaft, die Fanbeauftragten und die Fanprojekte abgesetzt. Etwa 600 Karten sind über diesen Weg verkauft worden, "um einen Überblick und etwas Ordnung zu haben", wie Bierhoff erläuterte.



Der Slowakische Fußball-Verband hat entgegen der Bitte des DFB jedoch auch Karten im freien Verkauf an Deutsche abgesetzt. Die Anhänger der Nationalmannschaft, die ihre Tickets über den DFB bezogen haben, sollen allerdings in einem separaten Block das Spiel verfolgen, so dass laut Oliver Bierhoff eventuelle Krawallmacher und Hooligans in anderen Sektoren untergebracht und somit klar identifizierbar seien: "Wir wollen uns klar davon distanzieren. Wir haben allerdings nicht die letzte Möglichkeit, entscheidend einzugreifen."



Der DFB hat in Absprache mit dem Bundesministerium des Innern und den slowakischen und österreichischen Behörden immerhin erreicht, "dass die Grenzkontrollen entschieden verstärkt werden", wie DFB-Kommunikationsdirektor Harald Stenger bestätigte. "Zudem fordern wir unsere Fans in aller Deutlichkeit auf, die Minderheit der Wirrköpfe und Chaoten in die Schranken zu weisen."



Bereits in der vergangenen Woche hatten sich in Bratislava DFB-Vertreter, unter anderem der DFB-Sicherheitsbeauftragte Dr. h.c. Alfred Sengle, mit den Gastgebern getroffen, um über die Sicherheit zu beraten. Auch DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt hatte Kontakt mit der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) aufgenommen.



Im Kampf gegen potenzielle deutsche Randalierer ist den deutschen Sicherheitsbehörden am Dienstag ein erster
Erfolg gelungen. Nach Angaben von Andreas Mohrbach, dem zuständigen deutschen Polizeibeamten bei der ZIS, konnten am Vortag des Spiels einige mutmaßliche Gewalttäter an den Grenzen zur Slowakei abgewiesen werden.



Die deutschen Sicherheitsbehörden entsenden zudem acht szenekundige Ermittler nach Bratislava. „Wir schicken unsere Leute hin, damit sie den gewaltbereiten Deutschen
sagen: Passt auf, wir sind hier, wir kennen euch“, sagte ZIS-Leiter Michael Endler. Ausreiseverbote und Meldeauflagen gegen Hooligans seien verhängt worden, „um so der Szene die Führung zu entziehen.“ Bei der ZIS und beim LKA in Düsseldorf sind alle 7000 bekannten gewaltbereiten Fußballfans registriert.



Beim letzten Duell der DFB-Auswahl in der Slowakei am 3. September 2005, als ebenfalls in Bratislava deutsche Krawallmacher nach dem 0:2 der deutschen Mannschaft für schwere Randale gesorgt hatten, waren in deren Verlauf sechs Personen verletzt worden, davon eine schwer. Einige Chaoten unter den insgesamt rund 500 deutschen Fans hatten seinerzeit nach dem Spiel eine Absperrung durchbrochen und sich mit slowakischen Sicherheitskräften eine wüste Schlägerei geliefert. Schon während der Partie waren die Randalierer mit rechtsradikalen Parolen aufgefallen.