Oldenburg: Addy-Waku Menga rockt und trifft

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Nicht einmal im Ansatz verhagelt das aktuell etwas regnerische norddeutsche Wetter Addy-Waku Menga vom Nord-Regionalligisten VfB Oldenburg seine gute Stimmung. Dabei lockte noch vor wenigen Wochen ein Profi-Engagement im sonnigen Bangkok. Über einen Wechsel nach Thailand kann der aus dem kongolesischen Kinshasa stammende Stürmer inzwischen aber nur noch beherzt lachen.

DFB.de erwischte den Sturm-Zugang der Oldenburger nach seinem Traumeinstand mit sechs Toren in den ersten drei Saisonspielen in - trotz des Regenswetters - kurzer Hose und bestens gelaunt. "Ich bin mehr als nur beim VfB angekommen, sondern habe mein Selbstvertrauen zurückgefunden", betont Menga.

Statt Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke bot Oldenburg dem ehemaligen Bundesligaangreifer von Hansa Rostock (zwölf Einsätze) weitaus mehr als die Aussicht auf ein Asien-Engagement: Eine echte Perspektive. Sowohl auf als auch neben dem Platz, dazu in der Nähe seiner Familie. "Ein Umzug nach Thailand wäre sehr für uns sehr kompliziert geworden. In Oldenburg kann ich mich nun in Ruhe auf einen neuen Lebensabschnitt vorbereiten, weil mir der Verein eine Ausbildung in Aussicht gestellt hat", beschreibt Addy Menga, der mit seiner Frau Daniela und seinem dreieinhalbjährigen Sohn Marlon im etwas über 100 Kilometer entfernten Osnabrück lebt.

"Ein außergewöhnlicher Stürmer"

Eine Hauptrolle beim Wechsel zum Traditionsverein aus der drittgrößten Stadt Niedersachsens spielte für den 29-Jährigen auch sein neuer, aber altbekannter Trainer Alexander Nouri. Vor einigen Jahren hatten beide noch Seite an Seite für den VfL Osnabrück auf dem Platz gestanden. "Addy Menga ist für die vierte Liga ein außergewöhnlicher Stürmer und nimmt eine Vorbild-Funktion für seine Mitspieler ein", sagt der fünf Jahre ältere VfB-Trainer im Gespräch mit DFB.de.

Auch dank seines persönlichen Fitnessprogramms während der Sommerpause konnte Menga, der Mitte Juli einen Zweijahresvertrag beim VfB unterschrieben hatte, das in ihn gesetzte Vertrauen auf Anhieb zurückzahlen: Praktisch im Alleingang schoss der 1,77 Meter große Stürmer den ehemaligen Zweitligisten gegen Eintracht Braunschweig II (2:0) und beim VfR Neumünster (3:1) zu zwei Auftaktsiegen.

Beim jüngsten 1:3 im Spitzenspiel bei Tabellenführer ETSV Weiche Flensburg gelang Menga bereits sein sechster Saisontreffer. Er ist damit Oldenburgs "Mister 100 Prozent", hat er doch sämtliche VfB-Tore erzielt. "Für mich wird es in den kommenden Partien wohl etwas schwieriger, weil sich die Abwehrspieler auf mich einstellen", so der Kongolese. "Ich hoffe, dass ich meine Bestmarke von 15 Treffern aus der Saison 2006/2007 knacken kann."

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Als Kabinen-DJ für Stimmung sorgen

Für gute Stimmung bei seinen Mitspielern sorgt Addy Menga aber nicht nur durch seine Tore. In der Kabine und auf dem Trainingsplatz gibt der stets gut gelaunte Sturm-Routinier den Stimmungsmacher und ist als DJ auch für die Musik zuständig. "In unserer Multi-Kulti-Mannschaft hört jeder etwas anderes. Daher habe ich von Hip-Hop über Rock bis hin zum Deutschen Schlager à la Helene Fischer alles dabei. Den Jungs gefällt es auf jeden Fall", sagt der ehemalige Nationalspieler (eine Partie für Kongo).

Als professioneller DJ will sich Addy Menga in Zukunft aber nicht versuchen. Der Ex-Profi strebt vielmehr eine Ausbildung zum Erzieher an. "Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch und gerne mit Kindern zusammen. Der VfB unterstützt mich dabei", erzählt der 29-Jährige. Für diesen Berufsweg muss er aber zuvor noch einige stressige Wochen in Kauf nehmen. An der Volkshochschule in Osnabrück spielt für ihn ab der nächsten Woche die Musik.

Mit fast 30 Jahren wird Menga noch einmal fünf Tage pro Woche von 8 bis 14.30 Uhr für den Realschulabschluss pauken. Anschließend geht es für Addy Menga eineinhalb Stunden mit dem Zug zum täglichen Training nach Oldenburg. "Es kommt eine größere Belastung auf mich zu. Ich muss mich aber auf die Zeit nach meiner Karriere vorbereiten", weiß der Angreifer, der vor seinem Wechsel nach Oldenburg auch für Preußen Münster, den SV Wehen Wiesbaden und die U 23 von Werder Bremen gespielt hatte.

"Ich spiele, solange mich meine Knochen tragen"

Konkrete Zukunftsplanungen über sein Vertragsende in Oldenburg (bis 2015) hinaus gibt es noch nicht. "Ich spiele, solange mich meine Knochen tragen", sagt Addy Menga leicht grinsend. Eine Rückkehr in seine Heimat Kongo kommt für den Routinier, der mit seiner Familie als 16-Jähriger nach Deutschland gekommen war und zunächst in der Jugend des TSV Venne (im Landkreis Osnabrück) gekickt hatte, auch wegen der Unruhen im Land vorerst nicht in Frage.

So kann sich Addy Menga ganz seinen vielen verschiedenen Herausforderungen widmen: In Osnabrück die Schulbank drücken, beim VfB Oldenburg als Stimmungskanone und Torjäger rocken.

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Nicht einmal im Ansatz verhagelt das aktuell etwas regnerische norddeutsche Wetter Addy-Waku Menga vom Nord-Regionalligisten VfB Oldenburg seine gute Stimmung. Dabei lockte noch vor wenigen Wochen ein Profi-Engagement im sonnigen Bangkok. Über einen Wechsel nach Thailand kann der aus dem kongolesischen Kinshasa stammende Stürmer inzwischen aber nur noch beherzt lachen.

DFB.de erwischte den Sturm-Zugang der Oldenburger nach seinem Traumeinstand mit sechs Toren in den ersten drei Saisonspielen in - trotz des Regenswetters - kurzer Hose und bestens gelaunt. "Ich bin mehr als nur beim VfB angekommen, sondern habe mein Selbstvertrauen zurückgefunden", betont Menga.

Statt Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke bot Oldenburg dem ehemaligen Bundesligaangreifer von Hansa Rostock (zwölf Einsätze) weitaus mehr als die Aussicht auf ein Asien-Engagement: Eine echte Perspektive. Sowohl auf als auch neben dem Platz, dazu in der Nähe seiner Familie. "Ein Umzug nach Thailand wäre sehr für uns sehr kompliziert geworden. In Oldenburg kann ich mich nun in Ruhe auf einen neuen Lebensabschnitt vorbereiten, weil mir der Verein eine Ausbildung in Aussicht gestellt hat", beschreibt Addy Menga, der mit seiner Frau Daniela und seinem dreieinhalbjährigen Sohn Marlon im etwas über 100 Kilometer entfernten Osnabrück lebt.

"Ein außergewöhnlicher Stürmer"

Eine Hauptrolle beim Wechsel zum Traditionsverein aus der drittgrößten Stadt Niedersachsens spielte für den 29-Jährigen auch sein neuer, aber altbekannter Trainer Alexander Nouri. Vor einigen Jahren hatten beide noch Seite an Seite für den VfL Osnabrück auf dem Platz gestanden. "Addy Menga ist für die vierte Liga ein außergewöhnlicher Stürmer und nimmt eine Vorbild-Funktion für seine Mitspieler ein", sagt der fünf Jahre ältere VfB-Trainer im Gespräch mit DFB.de.

Auch dank seines persönlichen Fitnessprogramms während der Sommerpause konnte Menga, der Mitte Juli einen Zweijahresvertrag beim VfB unterschrieben hatte, das in ihn gesetzte Vertrauen auf Anhieb zurückzahlen: Praktisch im Alleingang schoss der 1,77 Meter große Stürmer den ehemaligen Zweitligisten gegen Eintracht Braunschweig II (2:0) und beim VfR Neumünster (3:1) zu zwei Auftaktsiegen.

Beim jüngsten 1:3 im Spitzenspiel bei Tabellenführer ETSV Weiche Flensburg gelang Menga bereits sein sechster Saisontreffer. Er ist damit Oldenburgs "Mister 100 Prozent", hat er doch sämtliche VfB-Tore erzielt. "Für mich wird es in den kommenden Partien wohl etwas schwieriger, weil sich die Abwehrspieler auf mich einstellen", so der Kongolese. "Ich hoffe, dass ich meine Bestmarke von 15 Treffern aus der Saison 2006/2007 knacken kann."

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Als Kabinen-DJ für Stimmung sorgen

Für gute Stimmung bei seinen Mitspielern sorgt Addy Menga aber nicht nur durch seine Tore. In der Kabine und auf dem Trainingsplatz gibt der stets gut gelaunte Sturm-Routinier den Stimmungsmacher und ist als DJ auch für die Musik zuständig. "In unserer Multi-Kulti-Mannschaft hört jeder etwas anderes. Daher habe ich von Hip-Hop über Rock bis hin zum Deutschen Schlager à la Helene Fischer alles dabei. Den Jungs gefällt es auf jeden Fall", sagt der ehemalige Nationalspieler (eine Partie für Kongo).

Als professioneller DJ will sich Addy Menga in Zukunft aber nicht versuchen. Der Ex-Profi strebt vielmehr eine Ausbildung zum Erzieher an. "Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch und gerne mit Kindern zusammen. Der VfB unterstützt mich dabei", erzählt der 29-Jährige. Für diesen Berufsweg muss er aber zuvor noch einige stressige Wochen in Kauf nehmen. An der Volkshochschule in Osnabrück spielt für ihn ab der nächsten Woche die Musik.

Mit fast 30 Jahren wird Menga noch einmal fünf Tage pro Woche von 8 bis 14.30 Uhr für den Realschulabschluss pauken. Anschließend geht es für Addy Menga eineinhalb Stunden mit dem Zug zum täglichen Training nach Oldenburg. "Es kommt eine größere Belastung auf mich zu. Ich muss mich aber auf die Zeit nach meiner Karriere vorbereiten", weiß der Angreifer, der vor seinem Wechsel nach Oldenburg auch für Preußen Münster, den SV Wehen Wiesbaden und die U 23 von Werder Bremen gespielt hatte.

"Ich spiele, solange mich meine Knochen tragen"

Konkrete Zukunftsplanungen über sein Vertragsende in Oldenburg (bis 2015) hinaus gibt es noch nicht. "Ich spiele, solange mich meine Knochen tragen", sagt Addy Menga leicht grinsend. Eine Rückkehr in seine Heimat Kongo kommt für den Routinier, der mit seiner Familie als 16-Jähriger nach Deutschland gekommen war und zunächst in der Jugend des TSV Venne (im Landkreis Osnabrück) gekickt hatte, auch wegen der Unruhen im Land vorerst nicht in Frage.

So kann sich Addy Menga ganz seinen vielen verschiedenen Herausforderungen widmen: In Osnabrück die Schulbank drücken, beim VfB Oldenburg als Stimmungskanone und Torjäger rocken.