Okoyino da Mbabi: "Saison wird extrem spannend"

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Sie war einer der Shooting-Stars der WM - doch nach dem bitteren Aus der DFB-Auswahl im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Japan musste sich Celia Okoyino da Mbabi erst wieder im Alltag zurechtfinden.

Das ist der 23-jährigen Europameisterin inzwischen aber gelungen. Nun freut sich die Offensivspielerin des SC 07 Bad Neuenahr auf den Start der Frauen-Bundesliga am kommenden Wochenende. Dort trifft die 59-malige Nationalspielerin am Sonntag (ab 14 Uhr) auf den starken Aufsteiger SC Freiburg.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Onlineredakteurin Annette Seitz redet Okoyino da Mbabi darüber, wie sie die Erlebnisse bei der WM verarbeitet hat, über ihre Erwartungen an die neue Saison - und sie erklärt, warum sie einem der kleinsten Vereine der Liga treu bleibt.

DFB.de: Frau Okoyino da Mbabi, wie lange hat es für Sie gedauert, die Erlebnisse bei der WM aufzuarbeiten?

Celia Okoyino da Mbabi: Ich habe mir zu Hause ganz viel Ablenkung gesucht, viele Dinge erledigt, die in dem vergangenen dreiviertel Jahr liegen geblieben sind. Am Anfang war die Enttäuschung natürlich riesengroß, aber mit der Zeit akzeptiert man, wie es gelaufen ist. Das ist im Sport halt so. Ich bin sowieso jemand, der immer nach vorne schaut. Ich denke, ich habe es mittlerweile gut weggesteckt.

DFB.de: Was bleibt von dieser WM?

Okoyino da Mbabi: Trotz unserer sportlichen Enttäuschung war das ohne Frage ein Riesenerlebnis für uns alle. Vor so vielen Menschen zu spielen, vor so einem begeisterten Publikum auflaufen zu dürfen, so viel Aufmerksamkeit für unseren Sport zu haben - das bleibt auf jeden Fall. Noch heute sprechen mich viele Menschen an, die sich bedanken und sagen: "Hey, es hat mir so gut gefallen, was ihr gemacht habt, wir kommen jetzt auch mal in die Bundesliga und schauen uns Spiele an." Wenn es also den ein oder anderen erreicht hat, dann ist das sehr schön und macht die sportliche Enttäuschung sicher erträglicher.

DFB.de: Was lässt sich von der WM-Euphorie und der positiven Stimmung in die Frauen-Bundesliga mitnehmen?

Okoyino da Mbabi: Wir sind natürlich nicht so blauäugig zu erwarten, dass wir nun auf einmal durchschnittlich mittlere vierstellige Zuschauerzahlen in der Bundesliga haben. Nachhaltigkeit für die Liga ist ein langfristiger Prozess. Gleichwohl haben wir durch die WM aber viele Sympathien für den Frauenfußball erworben. Am ersten Spieltag werden die Zuschauerzahlen deutlich anziehen, danach muss es uns gelingen, die Fans langfristig zu binden. Ich glaube, durch die WM wird ist beim einen oder anderen das Interesse am Frauenfußball geweckt worden. Und dann wird eben dieser eine Schritt gemacht, der vorher nicht getan wurde: sonntags ins Stadion zu gehen, um sich eine Frauenspiel anzuschauen. Wenn wir diese Menschen erreicht haben, ist das ein positives Zeichen, darauf können wir aufbauen.

DFB.de: Wie groß ist die Freude auf die Bundesligasaison?

Okoyino da Mbabi: Ich hatte relativ schnell wieder Lust auf Fußball und darauf, in unser Training einzusteigen. Ich freue mich total auf unser erstes Spiel und kann es kaum abwarten.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie von der Mannschaft?

Okoyino da Mbabi: Wir haben wieder ein relativ junges Team zusammen, ein paar interessante Zugänge und mit Colin Bell einen neuen Trainer. Das funktioniert ganz gut, ich denke, wir werden uns erneut weiterentwickeln können.

DFB.de: Wo erwarten Sie Ihr Team in der neuen Saison?

Okoyino da Mbabi: Zunächst müssen wir die Zugänge integrieren und uns als Mannschaft finden. Ganz wichtig: Es geht bei Null los, und man braucht am Anfang unbedingt Punkte. Wenn du die ersten drei, vier Spiele verlierst, dann läufst du hinterher. Deshalb ist es ganz wichtig für uns, von Beginn an zu punkten und auf einer soliden Basis Stück für Stück nach oben kommen.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck vom neuen Trainer?

Okoyino da Mbabi: Sehr gut. Unser Training ist vielfältig und abwechslungsreich. Colin Bell ist sehr konsequent. Ich denke, er hat den richtigen Draht zur Mannschaft gefunden. Wenn wir alles umsetzen können, wird es sehr gut funktionieren.

DFB.de: Seit 2004 spielen Sie in Bad Neuenahr. Was zeichnet den Verein aus?

Okoyino da Mbabi: Dort ist alles klein und familiär. Dementsprechend hängen alle mit dem Herzen daran und geben 150 Prozent bei allem, was sie tun. Ob es nun der Betreuer ist, der die Bälle aufpumpt, der Präsident oder auch die Spielerinnen. Das gefällt mir sehr, wenn es mit Herzblut zur Sache geht. Und nicht zu vergessen: Bad Neuenahr hat auch eine große Tradition im Frauenfußball, das vergessen viele. Ich spiele einfach gerne dort.

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DFB.de: Wie schätzen Sie die Liga ein?

Okoyino da Mbabi: Ich bin sehr gespannt auf die neue Saison. Es hat sich ja sehr viel getan in den Vereinen. Es gab einige Trainerwechsel, einige internationale Zugänge, viele Spielerinnen sind rotiert. Diese Saison wird extrem spannend. Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich alles entwickeln wird.

DFB.de: Geben Sie den Unentschlossenen eine Entscheidungshilfe: Warum sollen die Zuschauer am Sonntag in die Frauen-Bundesliga kommen?

Okoyino da Mbabi: Wenn sie guten Fußball sehen wollen, der mit viel Leidenschaft gespielt wird, dann sollen sie kommen. Denn den bekommen Sie - nicht nur bei uns.

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Sie war einer der Shooting-Stars der WM - doch nach dem bitteren Aus der DFB-Auswahl im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Japan musste sich Celia Okoyino da Mbabi erst wieder im Alltag zurechtfinden.

Das ist der 23-jährigen Europameisterin inzwischen aber gelungen. Nun freut sich die Offensivspielerin des SC 07 Bad Neuenahr auf den Start der Frauen-Bundesliga am kommenden Wochenende. Dort trifft die 59-malige Nationalspielerin am Sonntag (ab 14 Uhr) auf den starken Aufsteiger SC Freiburg.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Onlineredakteurin Annette Seitz redet Okoyino da Mbabi darüber, wie sie die Erlebnisse bei der WM verarbeitet hat, über ihre Erwartungen an die neue Saison - und sie erklärt, warum sie einem der kleinsten Vereine der Liga treu bleibt.

DFB.de: Frau Okoyino da Mbabi, wie lange hat es für Sie gedauert, die Erlebnisse bei der WM aufzuarbeiten?

Celia Okoyino da Mbabi: Ich habe mir zu Hause ganz viel Ablenkung gesucht, viele Dinge erledigt, die in dem vergangenen dreiviertel Jahr liegen geblieben sind. Am Anfang war die Enttäuschung natürlich riesengroß, aber mit der Zeit akzeptiert man, wie es gelaufen ist. Das ist im Sport halt so. Ich bin sowieso jemand, der immer nach vorne schaut. Ich denke, ich habe es mittlerweile gut weggesteckt.

DFB.de: Was bleibt von dieser WM?

Okoyino da Mbabi: Trotz unserer sportlichen Enttäuschung war das ohne Frage ein Riesenerlebnis für uns alle. Vor so vielen Menschen zu spielen, vor so einem begeisterten Publikum auflaufen zu dürfen, so viel Aufmerksamkeit für unseren Sport zu haben - das bleibt auf jeden Fall. Noch heute sprechen mich viele Menschen an, die sich bedanken und sagen: "Hey, es hat mir so gut gefallen, was ihr gemacht habt, wir kommen jetzt auch mal in die Bundesliga und schauen uns Spiele an." Wenn es also den ein oder anderen erreicht hat, dann ist das sehr schön und macht die sportliche Enttäuschung sicher erträglicher.

DFB.de: Was lässt sich von der WM-Euphorie und der positiven Stimmung in die Frauen-Bundesliga mitnehmen?

Okoyino da Mbabi: Wir sind natürlich nicht so blauäugig zu erwarten, dass wir nun auf einmal durchschnittlich mittlere vierstellige Zuschauerzahlen in der Bundesliga haben. Nachhaltigkeit für die Liga ist ein langfristiger Prozess. Gleichwohl haben wir durch die WM aber viele Sympathien für den Frauenfußball erworben. Am ersten Spieltag werden die Zuschauerzahlen deutlich anziehen, danach muss es uns gelingen, die Fans langfristig zu binden. Ich glaube, durch die WM wird ist beim einen oder anderen das Interesse am Frauenfußball geweckt worden. Und dann wird eben dieser eine Schritt gemacht, der vorher nicht getan wurde: sonntags ins Stadion zu gehen, um sich eine Frauenspiel anzuschauen. Wenn wir diese Menschen erreicht haben, ist das ein positives Zeichen, darauf können wir aufbauen.

DFB.de: Wie groß ist die Freude auf die Bundesligasaison?

Okoyino da Mbabi: Ich hatte relativ schnell wieder Lust auf Fußball und darauf, in unser Training einzusteigen. Ich freue mich total auf unser erstes Spiel und kann es kaum abwarten.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie von der Mannschaft?

Okoyino da Mbabi: Wir haben wieder ein relativ junges Team zusammen, ein paar interessante Zugänge und mit Colin Bell einen neuen Trainer. Das funktioniert ganz gut, ich denke, wir werden uns erneut weiterentwickeln können.

DFB.de: Wo erwarten Sie Ihr Team in der neuen Saison?

Okoyino da Mbabi: Zunächst müssen wir die Zugänge integrieren und uns als Mannschaft finden. Ganz wichtig: Es geht bei Null los, und man braucht am Anfang unbedingt Punkte. Wenn du die ersten drei, vier Spiele verlierst, dann läufst du hinterher. Deshalb ist es ganz wichtig für uns, von Beginn an zu punkten und auf einer soliden Basis Stück für Stück nach oben kommen.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck vom neuen Trainer?

Okoyino da Mbabi: Sehr gut. Unser Training ist vielfältig und abwechslungsreich. Colin Bell ist sehr konsequent. Ich denke, er hat den richtigen Draht zur Mannschaft gefunden. Wenn wir alles umsetzen können, wird es sehr gut funktionieren.

DFB.de: Seit 2004 spielen Sie in Bad Neuenahr. Was zeichnet den Verein aus?

Okoyino da Mbabi: Dort ist alles klein und familiär. Dementsprechend hängen alle mit dem Herzen daran und geben 150 Prozent bei allem, was sie tun. Ob es nun der Betreuer ist, der die Bälle aufpumpt, der Präsident oder auch die Spielerinnen. Das gefällt mir sehr, wenn es mit Herzblut zur Sache geht. Und nicht zu vergessen: Bad Neuenahr hat auch eine große Tradition im Frauenfußball, das vergessen viele. Ich spiele einfach gerne dort.

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DFB.de: Wie schätzen Sie die Liga ein?

Okoyino da Mbabi: Ich bin sehr gespannt auf die neue Saison. Es hat sich ja sehr viel getan in den Vereinen. Es gab einige Trainerwechsel, einige internationale Zugänge, viele Spielerinnen sind rotiert. Diese Saison wird extrem spannend. Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich alles entwickeln wird.

DFB.de: Geben Sie den Unentschlossenen eine Entscheidungshilfe: Warum sollen die Zuschauer am Sonntag in die Frauen-Bundesliga kommen?

Okoyino da Mbabi: Wenn sie guten Fußball sehen wollen, der mit viel Leidenschaft gespielt wird, dann sollen sie kommen. Denn den bekommen Sie - nicht nur bei uns.