OK-Präsidentin Steffi Jones: "Ich lebe meinen Traum"

Frage: Apropos U 20 Frauen-WM. Welche Rolle wird die deutsche U 20-Auswahl bei der WM im eigenen Land spielen, worauf können wir uns freuen?

Jones: In Maren Meinerts Team stehen viele junge, ehrgeizige Spielerinnen mit Ambitionen, sich noch einen Platz bei der WM 2011 zu erkämpfen. Ich denke, dass unsere Mannschaft vor heimischem Publikum auch das Zeug hat, um den Titel mitzuspielen. Das gesamte Turnier, bei dem sich die besten Nachwuchs-Spielerinnen der Welt vor unserer eigenen Haustür messen, wird Lust machen auf Frauenfußball insgesamt und die WM 2011. Man sollte wirklich nicht verpassen, live dabei zu sein. Es mag ein wenig weit hergeholt klingen, aber vielleicht können wir bei der U 20-Frauen-WM ein wenig den Schwung aus Südafrika mitnehmen. Denn nur zwei Tage vor dem U 20-Eröffnungsspiel in Bochum am 13. Juli wird der Weltmeister der Männer in Johannesburg gekürt.

Frage: Sie sprechen selbst die WM der Männer an. Werden Sie selbst nach Südafrika fliegen?

Jones: Wir haben es geplant, ja. Die Details und konkreten Termine müssen noch erarbeitet werden. Im Mittelpunkt meines Südafrika-Besuchs werden zwei Aspekte stehen: Vor allem sehe ich die Chance, noch Ideen und Anregungen für unsere eigene WM-Planung zu bekommen. Ich freue mich darauf, denn ich bin sicher, dass die Südafrikaner großartige Gastgeber sein werden. Zum anderen werde ich natürlich auch jede Gelegenheit wahrnehmen, um auch auf dem internationalen Parkett für den Frauenfußball weltweit zu werben.

Frage: Rund die Hälfte der Wegstrecke als OK-Präsidentin liegt hinter ihnen. Wie fällt ihre Zwischenbilanz aus?

Jones: Ich glaube, ich lebe meinen Traum. Manchmal denke ich, hoffentlich wache ich nicht morgen auf und merke, dass ich nicht mehr Präsidentin des Organisationskomitees für die Frauen-Weltmeisterschaft bin. Das ist schon eine sehr schöne, einmalige, fantastische Aufgabe. Sie gibt mir persönlich sehr viel. Ich spüre, dass ich an dieser Aufgabe reife und wachse. Der Frauenfußball hat mittlerweile eine gute Akzeptanz und steht auf eigenen Beinen. Als OK-Präsidentin behalte ich auch meinen eigenen Stil. Wenn der Regieplan 30 Minuten vorsieht, aber die Menschen vor Ort verlangen 60 Minuten, dann nehme ich mir die Zeit. Ich weiß zu schätzen, was ich machen darf. Eine Portion Demut gehört immer dazu. Jetzt arbeiten wir von verschiedenen Seiten daran, 2011 von seiner schönsten Seite erleben zu dürfen.

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Schon jetzt sind 200.000 Eintrittskarten für die Frauen-WM 2011 verkauft. Am 17. Februar startet die nächste Verkaufsphase, die gerade Fußballvereinen ein besonders lohnendes Angebot macht.

Im DFB.de Gespräch der Woche mit Redakteur Thomas Hackbarth spricht Steffi Jones über das Dankeschön an die Fußball-Basis in Deutschland, ihre Vorfreude auf die U 20-WM in diesem Sommer und zieht eine ganz persönliche Zwischenbilanz ihrer Zeit als Präsidentin des Organisationskomitees für die kommende Fußball-WM in Deutschland.

Frage: Frau Jones, Mitte Februar werden Sie allen Fußballvereinen in Deutschland ein besonders attraktives WM-Angebot machen. Worum geht es?

Steffi Jones: Das stimmt, wir haben für unsere Vereine ein, wie wir meinen, sehr gutes Angebot. Ab dem 17. Februar können die Vereine exklusiv auf Gruppenkarten für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft zugreifen. Jeder Verein, der elf Karten bestellt, also mit einer Mannschaft ein WM-Spiel besuchen will, erhält einen Rabatt von 20 Prozent. Das gilt auch für das WM-Eröffnungsspiel in Berlin, das die deutsche Mannschaft am 26. Juni 2011 im ganz sicher voll besetzten Olympiastadion bestreiten wird.

Frage: Zwanzig Prozent Rabatt bei elf Eintrittskarten – wie viel spart beispielsweise der Verein, der elf Karten der Kategorie 4 für das Eröffnungsspiel bestellt?

Jones: Diesen Fall haben wir mal ausgerechnet, das ergibt eine Ersparnis von 66 Euro. Mit dem Verkauf der Städteserien haben wir ganz bewusst die Regionen rund um die Spielorte angesprochen. Nun richten wir uns gemeinsam mit den Regional- und Landesverbänden des DFB ganz bewusst an die über 26.000 Fußball-Vereine in Deutschland. Wir verstehen die ersten beiden Verkaufsphasen als Dankeschön an die breite Fußballbasis. Sie sollen live dabei sein können, wenn die Welt 2011 wieder ein großes Fußball-Fest in Deutschland feiert. Eine Fußball-WM im eigenen Land werden wir alle übrigens so schnell nicht mehr erleben.

Frage: Die Verkaufszahlen der ersten Phase für die Frauen-WM fallen glänzend aus, sogar im Vergleich zu den erzielten Ticketverkäufen für Südafrika. Wie lautet der aktuelle Verkaufsstand?

Jones: Wir haben bis heute 200.000 Eintrittskarten für das Turnier verkauft. Von den insgesamt einer Million Tickets gehen zunächst 700.000 in den freien Verkauf. Unser Ziel ist es, bis zum Sommer die Hälfte, also rund 350.000 Karten, abgesetzt zu haben. Die Spielerinnen auf dem Feld geben 100 Prozent, dasselbe gilt für unser OK-Team. 100 Prozent sind auch beim Kartenverkauf unser Ziel. Nur aus voll besetzten Stadien kann der Funke der WM-Begeisterung ins ganze Land, ja in die ganze Welt hinaus getragen werden. Zu guten Gastgebern, der wir alle wieder sein werden, gehört es, die weltbesten Frauen-Teams herzlich zu empfangen und für beste Bedingungen zu sorgen. Dazu gehört auch eine tolle Stadion-Kulisse, die jedes einzelne Team verdient, welches an einer Weltmeisterschaft teilnimmt.

Frage: Wann beginnt der Verkauf der Einzelkarten?

Jones: Ab dem 1. August können Fans auch Karten für einzelne Spiele kaufen. Ich denke, dass dann die Spiele mit deutscher Beteiligung genauso wie das Eröffnungsspiel und die Finalspiele im Blickfeld stehen werden. Am 29. November findet dann die Endrundenauslosung in Frankfurt statt. Danach wissen wir, wo auch die anderen Teams spielen.

Frage: Angela Merkel hatte Sie zur Bekanntgabe der WM-Städte ins Bundeskanzleramt eingeladen. Seitdem hat sie sich immer wieder für die Frauen-Weltmeisterschaft engagiert. Wie war denn die persönliche Begegnung mit der Kanzlerin?

Jones: Von der Bundeskanzlerin stammt ursprünglich die Idee, sich um die Ausrichtung der Frauen-WM 2011 zu bewerben. Das sagt schon alles. Hinterlegt hat sie diesen Gedanken – vielleicht war es sogar eher ein Appell – bereits beim DFB-Bundestag 2005 in Leipzig. Also noch im Vorfeld der Männer-WM 2006. Mit der Bundeskanzlerin und unserem DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger hat der Frauenfußball in Deutschland starke Fürsprecher. Für uns als Organisationskomitee ist das eine äußerst dankbare Konstellation. Für mich ist es immer wieder ein erhebendes Gefühl, der Bundeskanzlerin persönlich zu begegnen. Dies beweist einmal mehr, welch außerordentlich hohen Stellenwert der Fußball im allgemeinen, aber auch unser wunderbares Projekt Frauen-WM 2011 hat. Ob ich selbst nach 2011 nochmal in das Kanzleramt eingeladen werde, wird sich zeigen.

Frage: Vielleicht, wenn Sie als OK-Präsidentin für eine Frauen-WM mit ausverkauften Stadien geehrt werden.

Jones (lacht): Das hätte schon etwas.

Frage: Den hohen Stellenwert der Frauen-WM unterstreicht auch die große Resonanz des Freiwilligen-Programms. 5.000 Anmeldungen sind schon beim OK für das Volunteers-Programm eingegangen.

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Jones: Wir alle freuen uns riesig, dass in einem doch so frühen Stadium sich schon so viele Menschen engagieren wollen. Und zwar ehrenamtlich. Es ist einfach klasse, dass auch so viele Bewerbungen aus dem Ausland kommen. Unter den Volunteers sind Menschen aus 70 Nationen, unser WM-Team spricht 40 Sprachen. Alte wie junge Menschen, Männer wie Frauen, Professorinnen und Hausmänner – alle sind vertreten. Die ersten werden ja bereits bei der U 20-Frauen-WM dabei sein.

Frage: Apropos U 20 Frauen-WM. Welche Rolle wird die deutsche U 20-Auswahl bei der WM im eigenen Land spielen, worauf können wir uns freuen?

Jones: In Maren Meinerts Team stehen viele junge, ehrgeizige Spielerinnen mit Ambitionen, sich noch einen Platz bei der WM 2011 zu erkämpfen. Ich denke, dass unsere Mannschaft vor heimischem Publikum auch das Zeug hat, um den Titel mitzuspielen. Das gesamte Turnier, bei dem sich die besten Nachwuchs-Spielerinnen der Welt vor unserer eigenen Haustür messen, wird Lust machen auf Frauenfußball insgesamt und die WM 2011. Man sollte wirklich nicht verpassen, live dabei zu sein. Es mag ein wenig weit hergeholt klingen, aber vielleicht können wir bei der U 20-Frauen-WM ein wenig den Schwung aus Südafrika mitnehmen. Denn nur zwei Tage vor dem U 20-Eröffnungsspiel in Bochum am 13. Juli wird der Weltmeister der Männer in Johannesburg gekürt.

Frage: Sie sprechen selbst die WM der Männer an. Werden Sie selbst nach Südafrika fliegen?

Jones: Wir haben es geplant, ja. Die Details und konkreten Termine müssen noch erarbeitet werden. Im Mittelpunkt meines Südafrika-Besuchs werden zwei Aspekte stehen: Vor allem sehe ich die Chance, noch Ideen und Anregungen für unsere eigene WM-Planung zu bekommen. Ich freue mich darauf, denn ich bin sicher, dass die Südafrikaner großartige Gastgeber sein werden. Zum anderen werde ich natürlich auch jede Gelegenheit wahrnehmen, um auch auf dem internationalen Parkett für den Frauenfußball weltweit zu werben.

Frage: Rund die Hälfte der Wegstrecke als OK-Präsidentin liegt hinter ihnen. Wie fällt ihre Zwischenbilanz aus?

Jones: Ich glaube, ich lebe meinen Traum. Manchmal denke ich, hoffentlich wache ich nicht morgen auf und merke, dass ich nicht mehr Präsidentin des Organisationskomitees für die Frauen-Weltmeisterschaft bin. Das ist schon eine sehr schöne, einmalige, fantastische Aufgabe. Sie gibt mir persönlich sehr viel. Ich spüre, dass ich an dieser Aufgabe reife und wachse. Der Frauenfußball hat mittlerweile eine gute Akzeptanz und steht auf eigenen Beinen. Als OK-Präsidentin behalte ich auch meinen eigenen Stil. Wenn der Regieplan 30 Minuten vorsieht, aber die Menschen vor Ort verlangen 60 Minuten, dann nehme ich mir die Zeit. Ich weiß zu schätzen, was ich machen darf. Eine Portion Demut gehört immer dazu. Jetzt arbeiten wir von verschiedenen Seiten daran, 2011 von seiner schönsten Seite erleben zu dürfen.