Obermann in Nepal: Die Hoffnung lebt

Natürlich ist Holger Obermann beeindruckt vom Himalaya und von der Aura des Mount Everest. Doch die größte Faszination Nepals geht für den DFB-Auslandsexperten nicht von den Massiven, sondern von den Menschen Nepals aus. Unzählige Projekte hat Obermann in seiner "zweiten Heimat" schon durchgeführt, 2017 hat er seine dritte Jugendfußballschule in Nepal eröffnet.

Holger Obermann weiß heute noch ganz genau, wie groß seine Erleichterung nach Tagen des Bangens gewesen ist. Auch zweieinhalb Jahre später steigt sein Blutdruck, wenn er daran denkt, wie er zu Hause in Friedrichsdorf saß, wie er die Nachrichten verfolgte und auf Rückmeldungen aus Nepal wartete. Im April und Mai 2015 hatte die Erde in Nepal gebebt. So stark wie nie zuvor. Die Beben gelten als die tödlichste Katastrophe in der Geschichte Nepals, nach offiziellen Angaben starben 8800 Menschen an den Folgen der Beben, rund 22.300 wurden verletzt.

Obermann gibt Menschen neue Hoffnung

Für Obermann ist Nepal eine zweite Heimat, ein Teil seines Herzens wird immer dort sein. Der frühere Sportschau-Moderator ist seit 1975 auf der ganzen Welt für den DFB als Auslandsexperte im Einsatz, in 30 Ländern hat er die Botschaft des Fußballs verbreitet und vielen Menschen neue Hoffnung gegeben. Vorzugsweise in Krisenländern. Er war in Afghanistan nach dem Taliban-Regime, in Pakistan nach dem Erdbeben, in Osttimor nach dem Bürgerkrieg oder in Sri Lanka nach dem Tsunami.

Viele große sportliche Erfolge zieren seinen Weg, noch wichtiger sind für Obermann die vielen Lebensläufe und Schicksale, die er positiv beeinflussen konnte. So wie in Nepal. Von 1991 bis 1994 hat er hier ein Langzeitprojekt betreut. Sportlicher Höhepunkt war der Gewinn der Südasien-Meisterschaft. Er war vor Ort, um zu helfen und war begeistert von der Hilfsbereitschaft, die ihm widerfuhr. "Die Unterstützung dort ist großartig", sagt Obermann. "Nepal war und ist unter vielen Aspekten für mich ganz besonders schön."

Zurück nach Nepal

Und so hat es ihn immer wieder zurück nach Nepal gezogen, mal privat, mal in offizieller Mission. Im Frühjahr 2015, kurz vor den Beben, war er für längere Zeit vor Ort. Seine zweite Fußballschule war eröffnet worden, er hatte Trainer ausgebildet und mit Spendengeldern aus Deutschland einen Fußballplatz bauen lassen. Und so war der heute 81-Jährige in großer Sorge, als ihn die Bilder des Bebens erreichten. Nach ein paar Tagen war klar: Hauptbetroffen war die Region um Kathmandu, seine Fußballschulen blieben verschont, Trainer und Spieler waren wohlauf.

Für Obermann war danach dennoch klar: Seine Hilfe für Nepal muss weitergehen. Also hat er weiter Gelder und Spenden gesammelt – und im Herbst 2017 in Kathmandu seine dritte Fußballschule in Nepal eröffnet. Zielgruppe sind erdbebengeschädigte, traumatisierte Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Über den Fußball hinaus stärken die von Obermann ausgebildeten Trainer die Sozialkompetenz ihrer Schützlinge. Sie kümmern sich um ältere Menschen in der Nachbarschaft, helfen etwa bei der Müllbeseitigung oder der Platzpflege. "Teamgeist, Zusammenhalt, Respekt und Fair Play sind die Werte des Fußballs", sagt Obermann. "Wir wollen erreichen, dass unsere Spielerinnen und Spieler diese Werte verinnerlichen und weitertragen, auf dem Platz und genauso außerhalb des Platzes."

[sl]

Natürlich ist Holger Obermann beeindruckt vom Himalaya und von der Aura des Mount Everest. Doch die größte Faszination Nepals geht für den DFB-Auslandsexperten nicht von den Massiven, sondern von den Menschen Nepals aus. Unzählige Projekte hat Obermann in seiner "zweiten Heimat" schon durchgeführt, 2017 hat er seine dritte Jugendfußballschule in Nepal eröffnet.

Holger Obermann weiß heute noch ganz genau, wie groß seine Erleichterung nach Tagen des Bangens gewesen ist. Auch zweieinhalb Jahre später steigt sein Blutdruck, wenn er daran denkt, wie er zu Hause in Friedrichsdorf saß, wie er die Nachrichten verfolgte und auf Rückmeldungen aus Nepal wartete. Im April und Mai 2015 hatte die Erde in Nepal gebebt. So stark wie nie zuvor. Die Beben gelten als die tödlichste Katastrophe in der Geschichte Nepals, nach offiziellen Angaben starben 8800 Menschen an den Folgen der Beben, rund 22.300 wurden verletzt.

Obermann gibt Menschen neue Hoffnung

Für Obermann ist Nepal eine zweite Heimat, ein Teil seines Herzens wird immer dort sein. Der frühere Sportschau-Moderator ist seit 1975 auf der ganzen Welt für den DFB als Auslandsexperte im Einsatz, in 30 Ländern hat er die Botschaft des Fußballs verbreitet und vielen Menschen neue Hoffnung gegeben. Vorzugsweise in Krisenländern. Er war in Afghanistan nach dem Taliban-Regime, in Pakistan nach dem Erdbeben, in Osttimor nach dem Bürgerkrieg oder in Sri Lanka nach dem Tsunami.

Viele große sportliche Erfolge zieren seinen Weg, noch wichtiger sind für Obermann die vielen Lebensläufe und Schicksale, die er positiv beeinflussen konnte. So wie in Nepal. Von 1991 bis 1994 hat er hier ein Langzeitprojekt betreut. Sportlicher Höhepunkt war der Gewinn der Südasien-Meisterschaft. Er war vor Ort, um zu helfen und war begeistert von der Hilfsbereitschaft, die ihm widerfuhr. "Die Unterstützung dort ist großartig", sagt Obermann. "Nepal war und ist unter vielen Aspekten für mich ganz besonders schön."

Zurück nach Nepal

Und so hat es ihn immer wieder zurück nach Nepal gezogen, mal privat, mal in offizieller Mission. Im Frühjahr 2015, kurz vor den Beben, war er für längere Zeit vor Ort. Seine zweite Fußballschule war eröffnet worden, er hatte Trainer ausgebildet und mit Spendengeldern aus Deutschland einen Fußballplatz bauen lassen. Und so war der heute 81-Jährige in großer Sorge, als ihn die Bilder des Bebens erreichten. Nach ein paar Tagen war klar: Hauptbetroffen war die Region um Kathmandu, seine Fußballschulen blieben verschont, Trainer und Spieler waren wohlauf.

Für Obermann war danach dennoch klar: Seine Hilfe für Nepal muss weitergehen. Also hat er weiter Gelder und Spenden gesammelt – und im Herbst 2017 in Kathmandu seine dritte Fußballschule in Nepal eröffnet. Zielgruppe sind erdbebengeschädigte, traumatisierte Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Über den Fußball hinaus stärken die von Obermann ausgebildeten Trainer die Sozialkompetenz ihrer Schützlinge. Sie kümmern sich um ältere Menschen in der Nachbarschaft, helfen etwa bei der Müllbeseitigung oder der Platzpflege. "Teamgeist, Zusammenhalt, Respekt und Fair Play sind die Werte des Fußballs", sagt Obermann. "Wir wollen erreichen, dass unsere Spielerinnen und Spieler diese Werte verinnerlichen und weitertragen, auf dem Platz und genauso außerhalb des Platzes."

###more###