Norwegens Gulbrandsen: Vom Wickeltisch ins EM-Finale

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Und noch ein großes Finale: Solveig Gulbrandsen trifft am Sonntag (ab 16 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport) mit Norwegen auf die DFB-Auswahl. Mal wieder. Denn wenn die 32 Jahre alte Mittelfeldspielerin im Endspiel der EURO 2013 in Schweden zum Einsatz kommen sollte, wäre es für sie - nach dem 1:0 im Gruppenspiel vergangene Woche - das 19. Länderspiel gegen das deutsche Team. Dabei ist nicht nur die Menge und die Qualität dieser deutsch-norwegischen Vergleiche bemerkenswert, sondern auch die Tatsache, dass sie überhaupt noch spielt.

Denn Solveig Gulbrandsen hatte ihre Karriere eigentlich schon beendet. Im Jahr 2010 verkündete sie das Ende ihrer Laufbahn als Fußballerin. Aus gutem Grund: Sie war schwanger. Zum zweiten Mal. Ihr erstes Kind kam im Juni 2006 zur Welt. Also eine wohlüberlegte Entscheidung. "Ich habe mir gesagt, dass es schwierig sein wird, mit zwei Kindern und dem ganzen Drumherum weiterzuspielen", sagt sie gegenüber fifa.com.

Wieder in den Spielbetrieb hineingerutscht

Das zweite Kind kam im Juni 2011 zur Welt, die Zeit verging und ein nachvollziehbarer Wunsch brach sich Bahn. "Ich wollte wieder in Form kommen", erzählt sie. Und was lag da näher, als ein wenig bei den Frauen von Vålerenga Fotball Damer mitzutrainieren. Bei einem norwegischen Erstligisten. Und so kam es, wie es kommen musste bei einer Vollblut-Fußballerin. Aus einem bisschen Training wurde immer mehr Training. "Dann meinte der Cheftrainer, dass ich vielleicht ab und zu mitspielen sollte, da im Team jemand mit Erfahrung benötigt wird", so Solveig Gulbrandsen. "Plötzlich nahm ich an jedem Training teil, und dann spielte ich jedes Spiel."

Mit ihrer Hilfe schaffte Vålerenga den Klassenverbleib in Norwegens Toppserien. Es war die Vorlage für das nächste Comeback. Solveig Gulbrandsen bot sich bei der norwegischen Nationalmannschaft an, wie sie uefa.com erzählte: "Ich habe Nationaltrainerin Eli Landsem eine SMS geschickt, weil zu dieser Zeit so viele Nationalspielerinnen verletzt waren. Ich dachte, wenn sie Hilfe benötigt hätte, dass meine Form gut genug war. Und wenn sie ein wenig Erfahrung im Team gewollt hätte, wäre ich nicht abgeneigt gewesen, um bei den verbleibenden wichtigen EM-Qualifikationsspielen auszuhelfen."

Am 15. September 2012 kam sie gegen Belgien in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Am 19. September 2012 spielte sie gegen Island über 90 Minuten. Das Ticket für Schweden wurde gelöst. Seither ist sie wieder fest im Aufgebot.

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Schmerzhafte Niederlagen gegen die DFB-Auswahl

Mit fast 170 Länderspielen ist Solveig Gulbrandsen bei der EURO 2013 natürlich die erfahrenste Spielerin im norwegischen Kader. Mehr noch: Sie gehört auch wieder zu den Leistungsträgerinnen. Mit dem Siegtreffer zum 1:0 gegen die Niederlande unterstrich sie diesen Status, zuletzt im Halbfinale gegen Dänemark verwandelte sie den ersten Ball im Elfmeterschießen sicher.

Nach 2001, 2005 und 2009 nimmt sie zum vierten Mal an einer Kontinentalmeisterschaft. Und wie immer bei diesem Turnier kreuzt sich ihr Weg mit der deutschen Mannschaft. Bisher waren es - bis aufs jüngste Erfolgserlebnis im Gruppenspiel - leidvolle Erfahrungen für die Norwegerin. Nicht nur, dass in zuvor fünf Spielen fünf Niederlagen zu Buche stehen. Zum Teil waren sie überaus schmerzhaft. Das 0:1 im Halbfinale der EURO 2001. Das 1:3 im Finale der EURO 2009. Das 1:3 im Halbfinale der EURO 2009.

Olympiasiegerin 2000 in Sydney

Ohnehin bietet ihre Bilanz gegen die DFB-Auswahl nach den bisherigen 18 Begegnungen Verbesserungspotenzial. Sechs Siegen stehen zwei Unentschieden und zehn Niederlagen gegenüber. Dazu gehört auch das 0:3 im Halbfinale der WM 2007.

Dabei dürfte Solveig Gulbrandsen am Anfang ihrer Nationalmannschaftskarriere sehr gerne gegen das deutsche Team gespielt haben. Schließlich debütierte sie am 17. Juni 1998 gegen die DFB-Auswahl und feierte gleich einen 3:2-Sieg. Auch der zweite Vergleich fiel mit einem 4:1 positiv aus.

Und im dritten Aufeinandertreffen krönte sie die Serie mit einem 1:0 im Halbfinale der Olympischen Spiele von Sydney 2000. Anschließend gewann Gulbrandsen mit Norwegen die Goldmedaille - es ist immer noch der größte Erfolg in ihrer Laufbahn. Mal schauen, ob am Sonntag ein weiterer Titel dazukommt.

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Und noch ein großes Finale: Solveig Gulbrandsen trifft am Sonntag (ab 16 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport) mit Norwegen auf die DFB-Auswahl. Mal wieder. Denn wenn die 32 Jahre alte Mittelfeldspielerin im Endspiel der EURO 2013 in Schweden zum Einsatz kommen sollte, wäre es für sie - nach dem 1:0 im Gruppenspiel vergangene Woche - das 19. Länderspiel gegen das deutsche Team. Dabei ist nicht nur die Menge und die Qualität dieser deutsch-norwegischen Vergleiche bemerkenswert, sondern auch die Tatsache, dass sie überhaupt noch spielt.

Denn Solveig Gulbrandsen hatte ihre Karriere eigentlich schon beendet. Im Jahr 2010 verkündete sie das Ende ihrer Laufbahn als Fußballerin. Aus gutem Grund: Sie war schwanger. Zum zweiten Mal. Ihr erstes Kind kam im Juni 2006 zur Welt. Also eine wohlüberlegte Entscheidung. "Ich habe mir gesagt, dass es schwierig sein wird, mit zwei Kindern und dem ganzen Drumherum weiterzuspielen", sagt sie gegenüber fifa.com.

Wieder in den Spielbetrieb hineingerutscht

Das zweite Kind kam im Juni 2011 zur Welt, die Zeit verging und ein nachvollziehbarer Wunsch brach sich Bahn. "Ich wollte wieder in Form kommen", erzählt sie. Und was lag da näher, als ein wenig bei den Frauen von Vålerenga Fotball Damer mitzutrainieren. Bei einem norwegischen Erstligisten. Und so kam es, wie es kommen musste bei einer Vollblut-Fußballerin. Aus einem bisschen Training wurde immer mehr Training. "Dann meinte der Cheftrainer, dass ich vielleicht ab und zu mitspielen sollte, da im Team jemand mit Erfahrung benötigt wird", so Solveig Gulbrandsen. "Plötzlich nahm ich an jedem Training teil, und dann spielte ich jedes Spiel."

Mit ihrer Hilfe schaffte Vålerenga den Klassenverbleib in Norwegens Toppserien. Es war die Vorlage für das nächste Comeback. Solveig Gulbrandsen bot sich bei der norwegischen Nationalmannschaft an, wie sie uefa.com erzählte: "Ich habe Nationaltrainerin Eli Landsem eine SMS geschickt, weil zu dieser Zeit so viele Nationalspielerinnen verletzt waren. Ich dachte, wenn sie Hilfe benötigt hätte, dass meine Form gut genug war. Und wenn sie ein wenig Erfahrung im Team gewollt hätte, wäre ich nicht abgeneigt gewesen, um bei den verbleibenden wichtigen EM-Qualifikationsspielen auszuhelfen."

Am 15. September 2012 kam sie gegen Belgien in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Am 19. September 2012 spielte sie gegen Island über 90 Minuten. Das Ticket für Schweden wurde gelöst. Seither ist sie wieder fest im Aufgebot.

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Schmerzhafte Niederlagen gegen die DFB-Auswahl

Mit fast 170 Länderspielen ist Solveig Gulbrandsen bei der EURO 2013 natürlich die erfahrenste Spielerin im norwegischen Kader. Mehr noch: Sie gehört auch wieder zu den Leistungsträgerinnen. Mit dem Siegtreffer zum 1:0 gegen die Niederlande unterstrich sie diesen Status, zuletzt im Halbfinale gegen Dänemark verwandelte sie den ersten Ball im Elfmeterschießen sicher.

Nach 2001, 2005 und 2009 nimmt sie zum vierten Mal an einer Kontinentalmeisterschaft. Und wie immer bei diesem Turnier kreuzt sich ihr Weg mit der deutschen Mannschaft. Bisher waren es - bis aufs jüngste Erfolgserlebnis im Gruppenspiel - leidvolle Erfahrungen für die Norwegerin. Nicht nur, dass in zuvor fünf Spielen fünf Niederlagen zu Buche stehen. Zum Teil waren sie überaus schmerzhaft. Das 0:1 im Halbfinale der EURO 2001. Das 1:3 im Finale der EURO 2009. Das 1:3 im Halbfinale der EURO 2009.

Olympiasiegerin 2000 in Sydney

Ohnehin bietet ihre Bilanz gegen die DFB-Auswahl nach den bisherigen 18 Begegnungen Verbesserungspotenzial. Sechs Siegen stehen zwei Unentschieden und zehn Niederlagen gegenüber. Dazu gehört auch das 0:3 im Halbfinale der WM 2007.

Dabei dürfte Solveig Gulbrandsen am Anfang ihrer Nationalmannschaftskarriere sehr gerne gegen das deutsche Team gespielt haben. Schließlich debütierte sie am 17. Juni 1998 gegen die DFB-Auswahl und feierte gleich einen 3:2-Sieg. Auch der zweite Vergleich fiel mit einem 4:1 positiv aus.

Und im dritten Aufeinandertreffen krönte sie die Serie mit einem 1:0 im Halbfinale der Olympischen Spiele von Sydney 2000. Anschließend gewann Gulbrandsen mit Norwegen die Goldmedaille - es ist immer noch der größte Erfolg in ihrer Laufbahn. Mal schauen, ob am Sonntag ein weiterer Titel dazukommt.