Norden in Not: HSV vs. Werder im Faktencheck

Zur gewohnten Rivalität gesellt sich die Abstiegsangst: Das 104. Nordderby in der Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen heute (ab 20.30, live auf Sky) elektrisiert die Hansestädte gleichermaßen. Mit einem Auswärtssieg am 31. Spieltag würden die Gäste punktemäßig auf den zwischenzeitlich enteilten Erzrivalen aufschließen. DFB.de macht den Faktencheck.

NORDDERBY UND ABSTIEGSKAMPF: Vor zwei Wochen betrug der Abstand des HSV auf den Relegationsplatz 16 noch sieben Punkte. Bei einem Misserfolg im Derby würde der Vorsprung des Tabellenzwölften auf maximal einen Punkt schrumpfen. Ein bitteres Déjà-vu droht, in den vergangenen beiden Jahren rettete sich das letzte verbliebene Bundesliga-Gründungsmitglied bekanntlich erst im Nachsitzen. Bei einem Dreier gegen Werder wäre die endgültige Rettung dafür jedoch so gut wie perfekt.

Die Bremer haben sich auf eben diesem Relegationsplatz mit dem Kampf um den Klassenverbleib schon länger abgefunden. Der Vorsprung auf Eintracht Frankfurt auf Platz 17 beträgt immerhin vier Punkte, zu gerne würde man aber gerne direkt drinbleiben und mit einem Erfolg weitere Klubs tiefer in den Abstiegssumpf hineinziehen.

EINS AUS FÜNF: Bei einer Sache herrscht im Norden Einigkeit. Auf beiden Seiten wurde nur eine der vergangenen fünf Meisterschaftsspiele gewonnen. Die Hamburger holten nur die drei Punkte gegen Hannover, Bremen sicherte sich vier und beendete beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg die Serie von vier Partien ohne Sieg. Der HSV kassierte zuletzt gegen die direkte Konkurrenz aus Hoffenheim (1:3) und Darmstadt (1:2) Heimniederlagen, Bremen verlor ein "Endspiel" ebenfalls vor eigenen Rängen gegen den FC Augsburg (1:2).

BILANZ: Klare Vorteile lassen sich anhand der Statistik für keinen der beiden Vereine ausmachen. Der HSV gewann 33 Duelle, Werder 37, 33 Vergleiche endeten Remis. In den vergangenen Jahren war die Mannschaft von der Weser aber meist überlegen und entschied sieben der elf Duelle für sich. Gegen kein Team holten die Bremer mehr Punkte als gegen die "Rothosen" (144). Fünf der bis dato letzten sieben Heimspiele in der Bundesliga gingen aber an die Hamburger - ebenso wie das Auswärtsspiel in der Hinserie (3:1). Ein Unentschieden gab es seit 2010 nicht mehr.

HSV UND RÜCKSTAND: Der HSV verlor seine vergangenen beiden Heimspiele, nachdem er jeweils erst nach einem 0:2-Rückstand ins Netz traf. Beim 1:1 gegen Ingolstadt am 27. Februar ging er letztmals mit einer Führung in die Pause. Und auch in Heimspielen gegen Werder sah es nicht besser aus: In drei von vier Partien erzielte der Gegner den ersten Treffer, immerhin konnten die Hamburger eins dieser drei Spiele noch drehen und für sich entscheiden.

WALK OF FAME: Die HSV-Fans in dem mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion werden mit einer speziellen Aktion auf das traditionsreiche Bundesliga-Derby eingestimmt. Auf dem Weg in die Arena werden großflächige Illustrationen der emotionalsten Siege der Hamburger gegen Werder zu sehen sein.

VORNE HUI, HINTEN PFUI: Bremen steht in dieser Saison für Spektakel. Nur Bayern München (26) traf in der Rückrunde einmal öfter ins Schwarze als die Bremer (25), in der Rückrunde wie auch im gesamten Saisonverlauf musste aber kein Schlussmann öfter Bälle aus dem eigenen Tornetz fischen als der Bremer Felix Wiedwald. In keinem (!) einzigen Bundesligaspiel stand nach 90 Minuten bei Werder die Null. Mit 32 kassierten sie mehr als die Hälfte ihrer 61 Gegentreffer in der letzten Viertelstunde beider Halbzeiten.

"PIZZA"-FLATRATE: Mit 189 Treffern bester ausländischer Torjäger und fünftbester Torjäger der Bundesliga, mit 102 Treffern bester Werder-Schütze aller Zeiten: Claudio Pizarro ist eine Institution in der höchsten deutschen Spielklasse und bei Werder Bremen. Gerade bei Spielen gegen Hamburg gibt es "Pizza" satt. Der Peruaner traf allein 19-mal gegen den HSV, kein Verein in der Bundesliga hatte mehr unter seinem Torriecher zu leiden.

ROTE WELLE: An der Waterkant kochen die Emotionen für gewöhnlich hoch. So gab es gleich sieben Platzverweise in den bis dato letzten neun Treffen in Hamburg. Fünfmal musste ein Bremer vorzeitig unter die Dusche, gleich zweimal der vor seinem letzten Nordderby als Aktiver stehende Kapitän Clemens Fritz (jeweils mit Gelb-Rot).

HAMBURGER PERSONALSORGEN: Gegen Werder muss der HSV neben dem rotgesperrten Stammtorhüter Rene Adler auch Mittelfeldspieler Albin Ekdal ersetzen. Der schwedische Nationalspieler steht den Gastgebern wegen einer Oberschenkelzerrung nicht zur Verfügung. Offen ist noch, ob die angeschlagenen Leistungsträger Nicolai Müller, Pierre-Michel Lasogga und Johan Djourou sowie Ex-Bremer Aaron Hunt zum Einsatz kommen können.

RESTPROGRAMM: Hamburg: Mainz (A), Wolfsburg (H), Augsburg (A)
Bremen: Stuttgart (H), Köln (A), Frankfurt (H)

Der 31. Spieltag

Freitag (ab 20.30 Uhr, live auf Sky)

Hamburger SV - Werder Bremen

Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

VfL Wolfsburg - FC Augsburg
VfB Stuttgart - Borussia Dortmund
1. FC Köln - SV Darmstadt 98
Hertha BSC - Bayern München
FC Ingolstadt - Hannover 96

Samstag (ab 18.30 Uhr, live auf Sky)

FC Schalke 04 - Bayer Leverkusen

Sonntag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

Borussia Mönchengladbach - 1899 Hoffenheim

Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky)

Eintracht Frankfurt - FSV Mainz 05

[sid/bt]

Zur gewohnten Rivalität gesellt sich die Abstiegsangst: Das 104. Nordderby in der Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen heute (ab 20.30, live auf Sky) elektrisiert die Hansestädte gleichermaßen. Mit einem Auswärtssieg am 31. Spieltag würden die Gäste punktemäßig auf den zwischenzeitlich enteilten Erzrivalen aufschließen. DFB.de macht den Faktencheck.

NORDDERBY UND ABSTIEGSKAMPF: Vor zwei Wochen betrug der Abstand des HSV auf den Relegationsplatz 16 noch sieben Punkte. Bei einem Misserfolg im Derby würde der Vorsprung des Tabellenzwölften auf maximal einen Punkt schrumpfen. Ein bitteres Déjà-vu droht, in den vergangenen beiden Jahren rettete sich das letzte verbliebene Bundesliga-Gründungsmitglied bekanntlich erst im Nachsitzen. Bei einem Dreier gegen Werder wäre die endgültige Rettung dafür jedoch so gut wie perfekt.

Die Bremer haben sich auf eben diesem Relegationsplatz mit dem Kampf um den Klassenverbleib schon länger abgefunden. Der Vorsprung auf Eintracht Frankfurt auf Platz 17 beträgt immerhin vier Punkte, zu gerne würde man aber gerne direkt drinbleiben und mit einem Erfolg weitere Klubs tiefer in den Abstiegssumpf hineinziehen.

EINS AUS FÜNF: Bei einer Sache herrscht im Norden Einigkeit. Auf beiden Seiten wurde nur eine der vergangenen fünf Meisterschaftsspiele gewonnen. Die Hamburger holten nur die drei Punkte gegen Hannover, Bremen sicherte sich vier und beendete beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg die Serie von vier Partien ohne Sieg. Der HSV kassierte zuletzt gegen die direkte Konkurrenz aus Hoffenheim (1:3) und Darmstadt (1:2) Heimniederlagen, Bremen verlor ein "Endspiel" ebenfalls vor eigenen Rängen gegen den FC Augsburg (1:2).

BILANZ: Klare Vorteile lassen sich anhand der Statistik für keinen der beiden Vereine ausmachen. Der HSV gewann 33 Duelle, Werder 37, 33 Vergleiche endeten Remis. In den vergangenen Jahren war die Mannschaft von der Weser aber meist überlegen und entschied sieben der elf Duelle für sich. Gegen kein Team holten die Bremer mehr Punkte als gegen die "Rothosen" (144). Fünf der bis dato letzten sieben Heimspiele in der Bundesliga gingen aber an die Hamburger - ebenso wie das Auswärtsspiel in der Hinserie (3:1). Ein Unentschieden gab es seit 2010 nicht mehr.

HSV UND RÜCKSTAND: Der HSV verlor seine vergangenen beiden Heimspiele, nachdem er jeweils erst nach einem 0:2-Rückstand ins Netz traf. Beim 1:1 gegen Ingolstadt am 27. Februar ging er letztmals mit einer Führung in die Pause. Und auch in Heimspielen gegen Werder sah es nicht besser aus: In drei von vier Partien erzielte der Gegner den ersten Treffer, immerhin konnten die Hamburger eins dieser drei Spiele noch drehen und für sich entscheiden.

WALK OF FAME: Die HSV-Fans in dem mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion werden mit einer speziellen Aktion auf das traditionsreiche Bundesliga-Derby eingestimmt. Auf dem Weg in die Arena werden großflächige Illustrationen der emotionalsten Siege der Hamburger gegen Werder zu sehen sein.

VORNE HUI, HINTEN PFUI: Bremen steht in dieser Saison für Spektakel. Nur Bayern München (26) traf in der Rückrunde einmal öfter ins Schwarze als die Bremer (25), in der Rückrunde wie auch im gesamten Saisonverlauf musste aber kein Schlussmann öfter Bälle aus dem eigenen Tornetz fischen als der Bremer Felix Wiedwald. In keinem (!) einzigen Bundesligaspiel stand nach 90 Minuten bei Werder die Null. Mit 32 kassierten sie mehr als die Hälfte ihrer 61 Gegentreffer in der letzten Viertelstunde beider Halbzeiten.

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"PIZZA"-FLATRATE: Mit 189 Treffern bester ausländischer Torjäger und fünftbester Torjäger der Bundesliga, mit 102 Treffern bester Werder-Schütze aller Zeiten: Claudio Pizarro ist eine Institution in der höchsten deutschen Spielklasse und bei Werder Bremen. Gerade bei Spielen gegen Hamburg gibt es "Pizza" satt. Der Peruaner traf allein 19-mal gegen den HSV, kein Verein in der Bundesliga hatte mehr unter seinem Torriecher zu leiden.

ROTE WELLE: An der Waterkant kochen die Emotionen für gewöhnlich hoch. So gab es gleich sieben Platzverweise in den bis dato letzten neun Treffen in Hamburg. Fünfmal musste ein Bremer vorzeitig unter die Dusche, gleich zweimal der vor seinem letzten Nordderby als Aktiver stehende Kapitän Clemens Fritz (jeweils mit Gelb-Rot).

HAMBURGER PERSONALSORGEN: Gegen Werder muss der HSV neben dem rotgesperrten Stammtorhüter Rene Adler auch Mittelfeldspieler Albin Ekdal ersetzen. Der schwedische Nationalspieler steht den Gastgebern wegen einer Oberschenkelzerrung nicht zur Verfügung. Offen ist noch, ob die angeschlagenen Leistungsträger Nicolai Müller, Pierre-Michel Lasogga und Johan Djourou sowie Ex-Bremer Aaron Hunt zum Einsatz kommen können.

RESTPROGRAMM: Hamburg: Mainz (A), Wolfsburg (H), Augsburg (A)
Bremen: Stuttgart (H), Köln (A), Frankfurt (H)

Der 31. Spieltag

Freitag (ab 20.30 Uhr, live auf Sky)

Hamburger SV - Werder Bremen

Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

VfL Wolfsburg - FC Augsburg
VfB Stuttgart - Borussia Dortmund
1. FC Köln - SV Darmstadt 98
Hertha BSC - Bayern München
FC Ingolstadt - Hannover 96

Samstag (ab 18.30 Uhr, live auf Sky)

FC Schalke 04 - Bayer Leverkusen

Sonntag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

Borussia Mönchengladbach - 1899 Hoffenheim

Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky)

Eintracht Frankfurt - FSV Mainz 05

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