Nord: Duell um den Aufstieg zwischen Bremen und Wolfsburg

Am 31. Spieltag in der Regionalliga Nord sind heute (ab 11.30 Uhr) alle Augen auf das Duell der U 23-Mannschaften der beiden Bundesligisten VfL Wolfsburg und SV Werder Bremen gerichtet. Wer den direkten Vergleich der beiden punktgleichen Meisterschaftsaspiranten gewinnt, übernimmt nicht nur die Tabellenführung, sondern versetzt den Titelhoffnungen des direkten Konkurrenten auch einen herben Dämpfer.

Die Bremer, die das Hinspiel gegen die Wölfe 4:1 für sich entschieden hatten, mussten zuletzt zwei Auswärtsniederlagen in Folge hinnehmen. Bei zwei abstiegsbedrohten Mannschaften gelang den Werderanern weder ein Punktgewinn noch ein Torerfolg. Beim Goslarer SC (0:3) und beim VfB Oldenburg (0:1) gingen die Grün-Weißen jeweils leer aus. Für das Spitzenspiel bei der VfL-Reserve steht SVW-Verteidiger Julian Dudda nicht zur Verfügung. Der 22-Jährige sah beim jüngsten 2:0-Heimerfolg gegen den ETSV Weiche Flensburg wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

"Es treffen zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinander, die beide dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen", sagt Werder-Trainer Alexander Nouri. "Wolfsburg ist ein absolutes Topteam in dieser Liga, hat kaum Schwächen. Das wird interessant. Dazu sind diese Spiele für die Entwicklung der Jungs enorm wichtig. Sie stehen in einem gewissen Fokus und unter einem gewissen Druck. Daran wachsen sie und werden auf die Aufgaben vorbereitet, die vielleicht eines Tages in der Bundesliga auf sie warten."

Der Titelverteidiger aus Wolfsburg befindet sich aktuell nicht in optimaler Verfassung. Die Mannschaft von VfL-Trainer Thomas Brdaric gewann nur eine ihrer vergangenen vier Partien, kam auch beim abstiegsbedrohten Lüneburger SK (1:1) nicht über ein Remis hinaus. Den Ausgleichstreffer erzielte VfL-Verteidiger Julian Klamt erst in der Nachspielzeit.

"Letztlich war es ein Punkt für die Moral", bilanziert VfL-Trainer Thomas Brdaric und blickt zuversichtlich auf das Duell mit dem SV Werder. "Wir sind positiv gestimmt. Wir haben uns unter der Woche gut auf den Gegner vorbereitet und wissen, was auf uns zukommt", so der Ex-Nationalspieler weiter.

VfB Lübeck empfängt Hannovers Reserve

In der Partie beim VfB Lübeck beginnt für Sören Osterland, Trainer der Zweitvertretung von Hannover 96, heute (ab 14 Uhr) seine persönliche Abschiedstournee. Vor wenigen Tagen gab der Verein bekannt, dass der 29 Jahre alte Fußballlehrer ab der kommenden Saison nicht mehr U 23-Trainer bei Hannover 96 sein wird. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Auf fremden Plätzen blieben die Hannoveraner zuletzt dreimal hintereinander ungeschlagen. Dabei holten die 96er sieben von neun möglichen Zählern. Dennoch konnte der Klassenverbleib noch nicht unter Dach und Fach gebracht werden. Vier Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone lediglich vier Zähler.

Der VfB Lübeck möchte seinen Abwärtstrend stoppen. Seit vier Begegnungen wartet die Mannschaft von VfB-Trainer Denny Skwierczynski nun auf einen Dreier. Auch im Achtelfinale des "Meister der Meister"-Pokals, an dem alle aktuellen Titelträger aus Schleswig-Holstein der Saison 2013/2014 teilnehmen, musste sich der VfB unter der Woche beim Verbandsligisten FC Kilia Kiel 0:2 geschlagen geben. Im Hinspiel hatten sich Lübeck und Hannovers Reserve 1:1 getrennt.

Cloppenburg will für Klassenverbleib punkten

Der abstiegsbedrohte BV Cloppenburg möchte am Sonntag (ab 14 Uhr) seine Positivserie fortsetzen. Der BVC ist seit vier Spielen ungeschlagen, gewann dabei dreimal. In der Tabelle stehen die Schwarz-Weißen derzeit über dem Strich und haben drei Zähler Vorsprung vor der Gefahrenzone.

Der ETSV Weiche verlor zuletzt zweimal in Folge. Zuvor war die Mannschaft von ETSV-Trainer Daniel Jurgeleit 15 Mal in Folge ungeschlagen geblieben. Die Flensburger sind auf den fünften Platz zurückgefallen.

Der TSV Havelse muss in der Partie gegen den abstiegsbedrohten VfR Neumünster am Sonntag (ab 14 Uhr) auf Mittelfeldspieler Erhan Yilmaz verzichten. Der 20-Jährige handelte sich beim 2:1-Auswärtserfolg bei der Reserve von Hannover 96 seine zehnte Gelbe Karte ein und steht TSV-Trainer Christian Benbennek, der den Verein nach dem Saisonende verlassen wird, damit nicht zur Verfügung.

Neumünster benötigt dringend Punkte, um die Chance auf den Klassenverbleib zu wahren. Der VfR liegt fünf Punkte hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz. Zuletzt zeigten sich die Lila-Weißen aber in guter Verfassung. Von den vergangenen acht Begegnungen verlor die Mannschaft des neuen Trainers Thomas Möller lediglich eine (0:4 beim Hamburger SV II), kam allerdings auch nur zu zwei Siegen. Beim jüngsten 1:0 gegen den SV Meppen handelte sich VfR-Verteidiger Nils Winter seine fünfte Gelbe Karte ein und steht für die Begegnung in Havelse nicht zur Verfügung.

Goslar setzt gegen St. Pauli auf Heimstärke

Der abstiegsbedrohte Goslarer SC hat vor der Partie gegen die Zweitvertretung des FC St. Pauli am Sonntag (ab 14 Uhr) im eigenen Stadion dreimal in Folge gewonnen. Die Blau-Weißen wollen diese Serie nun ausbauen, um den Vorsprung auf die Gefahrenzone ausbauen zu können. Derzeit beträgt der Abstand lediglich einen Zähler.

Auch die U 23 des Kiez-Klubs hat den Klassenverbleib noch nicht in trockene Tücher gebracht. Die Hamburger haben zwar schon 40 Punkte gesammelt. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt bei noch vier ausstehenden Spielen aber nur sieben Punkte. Mit einem dreifachen Punktgewinn in Goslar könnten die Braun-Weißen den Verbleib in der vierthöchsten deutschen Spielklasse endgültig unter Dach und Fach bringen.

Für den BSV Schwarz-Weiß Rehden ist in der Partie bei Eintracht Norderstedt am Sonntag (ab 14 Uhr) bereits der sechste Sieg hintereinander möglich. Die Schwarz-Weißen stellen aktuell mit 27 Punkten hinter Meisterschaftsaspirant VfL Wolfsburg II die zweitbeste Rückrundenmannschaft. Sieben Siege und sechs Unentschieden stehen zu Buche.

Zum Vergleich: Nach der Hinserie stand Rehden noch auf dem vorletzten Tabellenplatz und hatte sieben Zähler Rückstand auf das "rettende Ufer". Jetzt beträgt der Vorsprung auf die Gefahrenzone schon sechs Zähler. Unter seinem neuen Trainer Alexander Kiene hat der BSV noch kein einziges Spiel verloren und steht kurz vor der Sicherung des Klassenverbleibs. Der 37-Jährige ist seit Dezember im Amt.

Das Hinspiel in Rehden hatte Eintracht Norderstedt 2:0 für sich entschieden. Für das Rückspiel kann die Eintracht auch auf Mittelfeldspieler Yayar Kunath zurückgreifen, der nach einer Gelb-Sperre wieder in den Kader zurückkehrt.

Lüneburg beim Schlusslicht unter Zugzwang

Der Lüneburger SK steht in der Partie beim abgeschlagenen Schlusslicht FT Braunschweig am Sonntag (ab 15 Uhr) unter Zugzwang. Der Aufsteiger belegt einen Abstiegsplatz und hat einen Zähler Rückstand auf den rettenden 15. Rang. Ein Sieg bei der Freien Turnerschaft ist Pflicht, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Gutes Omen für LSK-Trainer Elard Ostermann: In den vergangenen Wochen präsentierte sich seine Mannschaft in einer guten Verfassung, blieb dreimal hintereinander ungeschlagen. Gegen Titelanwärter VfL Wolfsburg II verspielte Lüneburg allerdings zuletzt beinahe mit Schlusspfiff den Sieg (1:1) und den möglichen Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz.

Die FT Braunschweig wartet seit zwölf Spielen auf einen dreifachen Punktgewinn und verlor zuletzt zweimal hintereinander. Auch im Hinspiel ging die Mannschaft des scheidenden FT-Trainers Uwe Walther in Lüneburg (0:1) leer aus. FT-Verteidiger Marvin Fricke ist im Rückspiel nicht dabei. Der 23-Jährige handelte sich beim 0:2 bei der Reserve des Hamburger SV wegen einer Notbremse eine Rote Karte ein.

Für den VfB Oldenburg geht es im Aufeinandertreffen mit der Reserve von Eintracht Braunschweig am Sonntag (ab 15 Uhr) um wichtige Punkte im Rennen um den Klassenverbleib. Trainer Predrag Uzelac muss Mittelfeldspieler Mohamed Aidara ersetzen, der am vergangenen Wochenende im Derby beim BV Cloppenburg (1:1) bereits während der ersten Halbzeit wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte.

Die Braunschweiger rangieren im oberen Tabellenmittelfeld und haben weder mit dem Aufstiegsrennen noch mit dem Abstieg etwas zu tun. Die Eintracht möchte sich allerdings für die Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren. Vor heimischer Kulisse hatten die Löwen gegen Oldenburg 1:3 verloren.