Niko Kovac: "Die ganze Welt schaut auf diese Partie"

Die Nationalmannschaft Kroatiens tritt am Dienstag (21 Uhr) gegen den fünfmaligen Weltmeister Brasilien an. Für Niko Kovac ist es ein besonderes Spiel, wie der 34-Jährige in einem Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) erläutert.

Frage: Herr Kovac, für Sie als gebürtiger Berliner muss die Partie am Dienstag gegen Brasilien das Spiel Ihres Lebens sein ...

Niko Kovac: Das hat der Liebe Gott wirklich sehr gut hinbekommen. Dass ich mit Kroatien gegen die beste Mannschaft der Welt in meiner Heimatstadt spielen darf, ist grandios. Die ganze Welt schaut auf diese Partie. Das ist das absolute Highlight, die Krönung, das i-Tüpfelchen, das Sahnehäubchen - alles was dazu gehört.

Frage: Wie schätzen Sie Ihre Chancen gegen Brasilien ein?

Kovac: Brasilien zu schlagen, das wird ganz schwierig. Sie haben mit Ronaldinho, Kaka, Adriano und Ronaldo so viel gutes Offensivpotenzial. Wir haben aber schon gezeigt, dass wir uns gegen sie wehren können. Aber wenn alles optimal läuft, glaube ich schon, dass wir einen Punkt holen können.

Frage: Wie weit kann Kroatien kommen?

Kovac: Ich träume vom Endspiel, ehrlich. Und ein Traum ist immer der Beginn eines Ziels. Wenn ich keinen Traum habe, dann kann ich auch nichts verwirklichen. Jeder Fußballer muss das Ziel haben, das Maximum zu erreichen.

Frage: Nach dem Überraschungserfolg bei der WM 1998 in Frankreich, als Kroatien Dritter wurde, blieben aber weitere Erfolge aus. Was stimmt Sie für dieses Turnier optimistisch? Kovac: Inzwischen hat sich eine neue Generation herausgebildet. Wir sind als Mannschaft gewachsen, charakterlich gefestigt. Wir können nach 1998 wieder etwas reißen.

Frage: Bleibt Ihnen in der Vorbereitung auf die WM Zeit, den Kollegen die schönen Seiten ihrer Heimatstadt Berlin zu zeigen? Kovac: Wenn wir gegen Brasilien was reißen sollten, dann kann ich mir schon vorstellen, dass dann die kroatische Mentalität mit uns durchgeht und unserer Trainer uns die ein oder andere Stunde gönnt, um Berlin ein bisschen kennen zu lernen.

Frage: Wie ist denn die kroatische Mentalität?

Kovac: Wir Kroaten sind im Süden Europas angesiedelt, dass heißt, uns geht alles ein wenig lässiger von der Hand als vielleicht den Deutschen. Aber wenn das Spiel angepfiffen wird, sind wir sehr verbissen. Gegen uns darf sich keine Mannschaft der Welt eine Auszeit gönnen. Wir haben viele Spieler, die sich in den großen europäischen Ligen das angeeignet haben, was man im Fußball braucht, um Erfolg zu haben: Disziplin, Ordnung, Kampfgeist. Wir sind eine sehr universelle Mannschaft. Das macht es nicht gerade leicht, gegen uns zu spielen. Das haben schon einige Mannschaft zu spüren bekommen.

Frage: Sie wechseln in der kommenden Saison vom Bundesligisten Hertha BSC Berlin, wo Sie zuletzt nicht immer erste Wahl waren, zum österreichischen Vizemeister Red Bull Salzburg. Setzen Sie Karriere auch in der Nationalmannschaft fort?

Kovac: Unser Trainer hat uns bereits versichert, weiter mit den Führungsspielern zu planen. Meine Laufbahn in der Nationalmannschaft wird sicherlich weitergehen. Gerade deshalb wollte ich im Verein regelmäßig auf hohem Niveau spielen.

Frage: Warum haben Sie sich damals gegen Deutschland als Fußball-Nationalität entschieden?

Kovac: Mein Bruder und ich sind ja hier sogar geboren. Es hätte vielleicht auch die Möglichkeit gegeben, für Deutschland zu spielen, aber für mich kam das nie in Frage. Letztendlich muss das Herz entscheiden, und mein Herz schlägt kroatisch. [sid]


[bild1]Die Nationalmannschaft Kroatiens tritt am Dienstag (21 Uhr) gegen den fünfmaligen Weltmeister Brasilien an. Für Niko Kovac ist es ein besonderes Spiel, wie der 34-Jährige in einem Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) erläutert.



Frage: Herr Kovac, für Sie als gebürtiger Berliner muss die Partie am Dienstag gegen Brasilien das Spiel Ihres Lebens sein ...



Niko Kovac: Das hat der Liebe Gott wirklich sehr gut
hinbekommen. Dass ich mit Kroatien gegen die beste Mannschaft der Welt in meiner Heimatstadt spielen darf, ist grandios. Die ganze Welt schaut auf diese Partie. Das ist das absolute Highlight, die Krönung, das i-Tüpfelchen, das Sahnehäubchen - alles was dazu gehört.



Frage: Wie schätzen Sie Ihre Chancen gegen Brasilien ein?



Kovac: Brasilien zu schlagen, das wird ganz schwierig. Sie haben mit Ronaldinho, Kaka, Adriano und Ronaldo so viel gutes Offensivpotenzial. Wir haben aber schon gezeigt, dass wir uns gegen sie wehren können. Aber wenn alles optimal läuft, glaube ich schon, dass wir einen Punkt holen können.



Frage: Wie weit kann Kroatien kommen?



Kovac: Ich träume vom Endspiel, ehrlich. Und ein Traum ist immer der Beginn eines Ziels. Wenn ich keinen Traum habe, dann kann ich auch nichts verwirklichen. Jeder Fußballer muss das Ziel haben, das Maximum zu erreichen.



Frage: Nach dem Überraschungserfolg bei der WM 1998 in
Frankreich, als Kroatien Dritter wurde, blieben aber weitere
Erfolge aus. Was stimmt Sie für dieses Turnier optimistisch?

Kovac: Inzwischen hat sich eine neue Generation
herausgebildet. Wir sind als Mannschaft gewachsen, charakterlich
gefestigt. Wir können nach 1998 wieder etwas reißen.



Frage: Bleibt Ihnen in der Vorbereitung auf die WM Zeit, den Kollegen die schönen Seiten ihrer Heimatstadt Berlin zu zeigen?

Kovac: Wenn wir gegen Brasilien was reißen sollten, dann kann ich mir schon vorstellen, dass dann die kroatische Mentalität mit uns durchgeht und unserer Trainer uns die ein oder andere Stunde gönnt, um Berlin ein bisschen kennen zu lernen.



Frage: Wie ist denn die kroatische Mentalität?



Kovac: Wir Kroaten sind im Süden Europas angesiedelt, dass heißt, uns geht alles ein wenig lässiger von der Hand als
vielleicht den Deutschen. Aber wenn das Spiel angepfiffen wird,
sind wir sehr verbissen. Gegen uns darf sich keine Mannschaft der Welt eine Auszeit gönnen. Wir haben viele Spieler, die sich in den großen europäischen Ligen das angeeignet haben, was man im Fußball braucht, um Erfolg zu haben: Disziplin, Ordnung, Kampfgeist. Wir sind eine sehr universelle Mannschaft. Das macht es nicht gerade leicht, gegen uns zu spielen. Das haben schon einige Mannschaft zu spüren bekommen.



Frage: Sie wechseln in der kommenden Saison vom Bundesligisten Hertha BSC Berlin, wo Sie zuletzt nicht immer erste Wahl waren, zum österreichischen Vizemeister Red Bull Salzburg. Setzen Sie Karriere auch in der Nationalmannschaft fort?



Kovac: Unser Trainer hat uns bereits versichert, weiter mit den Führungsspielern zu planen. Meine Laufbahn in der
Nationalmannschaft wird sicherlich weitergehen. Gerade deshalb
wollte ich im Verein regelmäßig auf hohem Niveau spielen.



Frage: Warum haben Sie sich damals gegen Deutschland als
Fußball-Nationalität entschieden?



Kovac: Mein Bruder und ich sind ja hier sogar geboren. Es
hätte vielleicht auch die Möglichkeit gegeben, für Deutschland zu spielen, aber für mich kam das nie in Frage. Letztendlich muss das Herz entscheiden, und mein Herz schlägt kroatisch.